Die Blumenkönigin: Ein Maria Sibylla Merian Roman - Taschenbuch

"Einst hatte die Semper augustus eine Epidemie ausgelöst. Eine Epidemie der Verschwendungssucht und schlauen Berechnung. Sie, die Königin der Tulpen,mit allihren farbigen Schwestern im Gefolge, hatte in habgierigen oder traumkranken Herzen einen leidenschaftlichen Rausch entfesselt." In Wien, Paris, Amsterdam oder Frankfurt gab man Unsummen aus, um eine dieser kostbaren Pflanzen zu besitzen. Auch die kleine Maria Sibylla Merian war von der Blume in Bann gezogen und hätte die prächtigen Blütenblätter gar zu gern studiert. Ein Ausflug in den Garten des Grafen Ruitmer bringt sie in den Besitz einer Tulpe - als der Diebstahl entdeckt wird, bittet sie mit einem Aquarell um Vergebung. Und sieh an: die Kleine zeigt Talent! Der Diebstahl wird schnell verziehen; das Mädchen erhält in der Werkstatt des Stiefvaters eine Ausbildung. Zu einer Zeit, da weibliche Tugend eher an geschicktem Haushalten und der Kindererziehung gemessen wird, verdient Sibylla zum Familienunterhalt dazu. Selbstbewußt entflieht sie einer unglücklichen Ehe und eröffnet gar in Amsterdam eine eigene Malschule. Zur Krönung ihres Lebenswerkes wird schließlich eine Reise nach Surinam, wo sie die Flora und Fauna des tropischen Regenwaldes studieren will. Maria Sibylla Merian (1647-1717), Tochter des berühmten Frankfurter Kupferstechers und Druckers Matthäus Merian, war schon als Kind von Blumen und Schmetterlingen fasziniert. Der Stiefvater erkennt die künstlerische Begabung des Mädchens und bildet sie in der Malerei aus. Im Aquarellieren erlangt Sibylla Meisterschaft: sie hält die Wunder der Natur auf Pergament fest. Beseelt von ihrem Forscherdrang unternimmt sie 1699 schließlich eine Reise nach Surinam. Dort im tropischen Regenwald will sie endlich dem farbenprächtigen Morpho achilles auf die Spur kommen. Inez van Dullemen erzählt von einer Frau, die sich selbstbewußt gegen die Vorurteile ihrer Zeit zu behaupten weiß.