Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 9783423133067
Taschenbuch
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wur… Mehr…
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude“ mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: ... Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel“ Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. ... Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke“ zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt“. Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Identitätsverlust und Identitätskonstruktion durch den diffusen Schatten des Vaters“ bezeichnet. Hartmut Buchholz sieht die Stärken des Romans in seiner „subtilen Komik“ und vor allem im „Atmosphärischen“; Schwächen sieht er dagegen in der Konturierung der Figuren, der Dialogführung und den szenischen Zuspitzungen. Dagegen betont Roman Bucheli die Ernsthaftigkeit, mit der „eine andere, poetische Wirklichkeit“ in ihr Recht gesetzt wird. Jochen Schimmang nennt das Buch einen „Abenteuerroman aus dem Echoraum des Kolonialismus.“ . . . Aus: wikipe, DE, [SC: 7.00], gewerbliches Angebot, [GW: 350g], Taschenbucherstausgabe, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
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Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 9783423133067
Taschenbuch
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wur… Mehr…
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude“ mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: ... Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel“ Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. ... Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke“ zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt“. Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Identitätsverlust und Identitätskonstruktion durch den diffusen Schatten des Vaters“ bezeichnet. Hartmut Buchholz sieht die Stärken des Romans in seiner „subtilen Komik“ und vor allem im „Atmosphärischen“; Schwächen sieht er dagegen in der Konturierung der Figuren, der Dialogführung und den szenischen Zuspitzungen. Dagegen betont Roman Bucheli die Ernsthaftigkeit, mit der „eine andere, poetische Wirklichkeit“ in ihr Recht gesetzt wird. Jochen Schimmang nennt das Buch einen „Abenteuerroman aus dem Echoraum des Kolonialismus.“ . . . Aus: wikipe, DE, [SC: 2.50], gewerbliches Angebot, [GW: 350g], Taschenbucherstausgabe, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
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Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 3423133066
Taschenbuch
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [SC: 3.0], [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, F… Mehr…
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [SC: 3.0], [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONFLIKT, AUTOREN, DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, FAMILIENLEBEN, FAMILIENMYTHEN, FAMILIENSTRUKTUR, FAMILIENBEZIEHUNG, FAMILIENERZIEHUNG, TRINIDAD, SCHWEIZER, VATERSUCHE, 398 Seiten. 19,2 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude" mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: . Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel" Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. . Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke" zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt". Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Ident, Books<
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Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 3423133066
Taschenbuch
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONF… Mehr…
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONFLIKT, AUTOREN, DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, FAMILIENLEBEN, FAMILIENMYTHEN, FAMILIENSTRUKTUR, FAMILIENBEZIEHUNG, FAMILIENERZIEHUNG, TRINIDAD, SCHWEIZER, VATERSUCHE, 398 Seiten. 19,2 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude" mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: . Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel" Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. . Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke" zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt". Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Ident, Books<
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Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 3423133066
Taschenbuch
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONF… Mehr…
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONFLIKT, AUTOREN, DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, FAMILIENLEBEN, FAMILIENMYTHEN, FAMILIENSTRUKTUR, FAMILIENBEZIEHUNG, FAMILIENERZIEHUNG, TRINIDAD, SCHWEIZER, VATERSUCHE, 398 Seiten. 19,2 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude" mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: . Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel" Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. . Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke" zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt". Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Ident, Books<
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Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 9783423133067
Taschenbuch
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wur… Mehr…
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude“ mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: ... Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel“ Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. ... Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke“ zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt“. Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Identitätsverlust und Identitätskonstruktion durch den diffusen Schatten des Vaters“ bezeichnet. Hartmut Buchholz sieht die Stärken des Romans in seiner „subtilen Komik“ und vor allem im „Atmosphärischen“; Schwächen sieht er dagegen in der Konturierung der Figuren, der Dialogführung und den szenischen Zuspitzungen. Dagegen betont Roman Bucheli die Ernsthaftigkeit, mit der „eine andere, poetische Wirklichkeit“ in ihr Recht gesetzt wird. Jochen Schimmang nennt das Buch einen „Abenteuerroman aus dem Echoraum des Kolonialismus.“ . . . Aus: wikipe, DE, [SC: 7.00], gewerbliches Angebot, [GW: 350g], Taschenbucherstausgabe, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
Dean, Martin R.:
Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe2005, ISBN: 9783423133067
Taschenbuch
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wur… Mehr…
[PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], 398 Seiten. 19,2 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude“ mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: ... Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel“ Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. ... Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke“ zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt“. Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Identitätsverlust und Identitätskonstruktion durch den diffusen Schatten des Vaters“ bezeichnet. Hartmut Buchholz sieht die Stärken des Romans in seiner „subtilen Komik“ und vor allem im „Atmosphärischen“; Schwächen sieht er dagegen in der Konturierung der Figuren, der Dialogführung und den szenischen Zuspitzungen. Dagegen betont Roman Bucheli die Ernsthaftigkeit, mit der „eine andere, poetische Wirklichkeit“ in ihr Recht gesetzt wird. Jochen Schimmang nennt das Buch einen „Abenteuerroman aus dem Echoraum des Kolonialismus.“ . . . Aus: wikipe, DE, [SC: 2.50], gewerbliches Angebot, [GW: 350g], Taschenbucherstausgabe, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005
ISBN: 3423133066
Taschenbuch
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [SC: 3.0], [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, F… Mehr…
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [SC: 3.0], [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONFLIKT, AUTOREN, DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, FAMILIENLEBEN, FAMILIENMYTHEN, FAMILIENSTRUKTUR, FAMILIENBEZIEHUNG, FAMILIENERZIEHUNG, TRINIDAD, SCHWEIZER, VATERSUCHE, 398 Seiten. 19,2 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude" mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: . Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel" Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. . Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke" zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt". Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Ident, Books<
Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 3423133066
Taschenbuch
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONF… Mehr…
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONFLIKT, AUTOREN, DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, FAMILIENLEBEN, FAMILIENMYTHEN, FAMILIENSTRUKTUR, FAMILIENBEZIEHUNG, FAMILIENERZIEHUNG, TRINIDAD, SCHWEIZER, VATERSUCHE, 398 Seiten. 19,2 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude" mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: . Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel" Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. . Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke" zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt". Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Ident, Books<
Meine Väter. Roman. - (=dtv 13306). - Erstausgabe
2005, ISBN: 3423133066
Taschenbuch
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONF… Mehr…
[EAN: 9783423133067], Gebraucht, wie neu, [PU: München, Deutscher Taschenbuch Verlag], SCHWEIZER LITERATUR, FAMILIE, FAMILIENROMAN FAMILIENROMANE, LONDON, FAMILIENGESCHICHTE, FAMILIENKONFLIKT, AUTOREN, DEUTSCHE LITERATUR DES 21. JAHRHUNDERTS, FAMILIENLEBEN, FAMILIENMYTHEN, FAMILIENSTRUKTUR, FAMILIENBEZIEHUNG, FAMILIENERZIEHUNG, TRINIDAD, SCHWEIZER, VATERSUCHE, 398 Seiten. 19,2 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Robert, Schweizer mit indischen bzw. Wurzeln aus Trinidad-Tobago, Dramaturg und Vater einer Tochter, erfährt mit 40 Jahren, dass sein leiblicher Vater noch lebt. Sein Märchenprinz mit silbernem Stöckchen. Aufgewachsen ist Robert mit seiner Mutter und seinem ebenfalls aus Trinidad stammendem Stiefvater in der Schweiz. Die Vatersuche führt Robert erstmal nach London in ein Altenasyl, wo auch schon der erste Schock auf ihn wartet: Sein Vater Ray hat die Sprache verloren, statt einem eleganten Stock sind Krücken angesagt. Es entwickelt sich ein genealogisches Rennen gegen die Zeit und gegen ein großes Geheimnis, das Robert zusammen mit seinem Vater über Sils-Maria schließlich nach Trinidad-Tobago führt, wo er langsam seiner Geschichte auf den Grund geht. Rays Probleme mit seinem eigenen allmächtigen Vater, seine kurze Heirat bis ihn Helen verlässt, seine Schwärmerei für Rita Hayworth, die auf Trinidad gerade einen Film dreht. Ganz nebenbei erfährt man eine Menge über die Geschichte des kleinen Inselstaates, dessen Weg in die Unabhängigkeit, die politischen Intrigen und auch den latenten Rassismus zwischen Indern und Schwarzen, der immer wieder hochkommt. Robert wird nicht heimisch, auch nicht mit hunderten Verwandten, die aus allen Ecken auftauchen, auch nicht mit einem -- nur vielleicht echten -- Stammbaum, der ihn der Brahmanen-Kaste zuschlägt. In der Hitze des karibischen Karnevals erkrankt Robert, und während seines Aufenthalts im Spital stirbt Ray, glücklich wie es scheint, zurück in seiner Heimat. Die Vatersuche hat zwar nicht zum erhofften Erfolg geführt, war aber heilsam. Bezeichnend, dass Robert am Schluss noch die Urne mit der Asche seines Vaters geklaut wird. Ein spannender Familienroman zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Zwar produziert Martin R. Dean zwischendurch ein paar Längen, versucht einen Strang zu viel in die Geschichte zu flechten. Er schafft es dennoch seine unbestimmte Affinität zu seiner fremden Welt zu vermitteln. --Martin Walker. Ausgezeichnet mit dem Schillerpreis 2003. - Martin Ralph Dean (* 17. Juli 1955 in Menziken) ist ein Schweizer Schriftsteller und Essayist. Leben: Martin R. Dean wuchs in Menziken im Kanton Aargau auf. Seine Mutter war Schweizerin, sein Vater stammte aus Trinidad und Tobago. Er besuchte die Alte Kantonsschule Aarau und studierte anschliessend an der Universität Basel Germanistik, Philosophie und Ethnologie. 1986 schloss er sein Studium „summa cum laude" mit einer Lizentiatsarbeit über Hans Henny Jahnns Roman Perrudja ab. Im Laufe der Jahre unternahm er zahlreiche Reisen und hielt sich längere Zeit in Italien am Istituto Svizzero di Roma und in Frankreich auf. Seit seinem siebzehnten Lebensjahr weilt er regelmässig in Paris. 1992 war er Stadtbeobachter in Zug. Von 1992 bis 2020 unterrichtete er im Teilzeitpensum Deutsch am Gymnasium in Muttenz bei Basel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit ist er auch als Kolumnist und Essayist für verschiedene Zeitungen tätig, u. a. für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, WOZ Die Wochenzeitung und die Aargauer Zeitung. Martin R. Dean lebt seit 1976 in Basel und ist seit 1995 mit der Kulturwissenschaftlerin Silvia Henke verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 2009 und 2020 erhielt er ein sechsmonatiges Atelierstipendium der Landis+Gyr Stiftung in London. Literarische Entwicklung: . Mit dem 1994 erschienenen Roman Der Guayanaknoten tritt der Autor in seine zweite Schaffensphase, die autobiographisch grundiert ist. Das Erzähl-Ich spaltet sich hier gleich in zwei Erzähler auf. Der eine, Ralf, lebt zurückgezogen in einer Basler Mansarde und schreibt an einem systematischen Grundlagenwerk über Knoten, von denen sich jede mit einer kleinen Geschichte oder Anekdote verbinden lässt. Diese Knoten-Geschichten, die sich um Ralfs multikulturelle Biographie drehen, zeigen ihn als Kind einer Mutter mit norddeutschen Vorfahren und eines aus Trinidad stammenden Vaters. Fremd im eigenen Land, erfährt er von Jugend an den latenten Rassismus. Erweitert wird das Personal um einen jüngeren Bruder, Daniel, der in jeanpaulscher Manier das Gegenteil von Ralf ist: ein nomadisierender, den erotischen Erlebnissen zugewandter Entfesselungskünstler, der auf seinen Reisen durch Italien mit seiner Geliebten Jakobson sich ganz den exzessiven Grenzüberschreitungen widmet. Zuletzt treibt ihn seine Ich-Suche auf die „Vaterinsel" Trinidad, wo sich die Knoten verdichten. Als Lobgesang auf den Knoten wie auf das nicht endende Erzählen führt der Text vor, wie eine einzige Metapher ein ganzes Weltgebäude generiert. lm Medium der Knotengedanken und -bilder reflektiert die Fiktion zugleich unausgesetzt über sich selbst – gibt es doch kaum etwas, das, obgleich von der Knüpfkunst gesagt, nicht auch auf den Roman als solchen zuträfe: ‚Stoffbildende Verfahren’ etwa sind beide. . Selbstfindung im Zeichen des Realismus Mit dem Roman Meine Väter tritt Dean 2003 in seine dritte, realistische Schaffensphase. Der vierzigjährige Basler Dramaturg Robert ist mit zwei Vätern aufgewachsen; sein leiblicher Vater Ray wie auch sein Stiefvater stammen beide aus Trinidad. Ersterer aber wurde in der Familie totgeschwiegen. Um seine „Vaterlücke" zu schliessen, bricht Robert nach London auf. Er findet seinen Vater Ray nach einem Hirnschlag halbseitig gelähmt und stumm in einem Pflegeheim. Ray hat seine und auch Roberts Geschichte „verschluckt". Damit beginnt Roberts Suche nach seiner indischstämmigen Verwandtschaft in London wie auch in Trinidad, die ihn zurück in die koloniale Vergangenheit führt. Bei seinen Recherchen über Ray trifft er einen Genealogen, der ihm den Stammbaum des ersten, aus Uttar Pradesh ausgewanderten Vorfahren überreicht. Doch ereilt ihn ausgerechnet am Vorabend des örtlichen Karnevals eine Lebensmittelvergiftung, die ihn ins Spital bringt. Pia Reinacher hat den Roman als „gewaltiges literarisches Projekt über Vatersuche und Vatermord, Ident, Books<
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Bibliographische Daten des bestpassenden Buches
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Detailangaben zum Buch - Meine Väter: Roman (dtv Fortsetzungsnummer 10, Band 13306)
EAN (ISBN-13): 9783423133067
ISBN (ISBN-10): 3423133066
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 3
Herausgeber: Deutscher Taschenbuch Verlag
Buch in der Datenbank seit 2007-06-03T22:16:55+02:00 (Berlin)
Detailseite zuletzt geändert am 2024-05-23T10:01:05+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 3423133066
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-423-13306-6, 978-3-423-13306-7
Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe:
Autor des Buches: dean martin
Titel des Buches: meine väter, vter, unser wetter, dtv taschenbücher, mein vater, roman, sei mir ein vater, vater mib
Daten vom Verlag:
Autor/in: Martin R. Dean
Titel: Meine Väter - Roman
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungsjahr: 2005-03-01
Gedruckt / Hergestellt in Deutschland.
Gewicht: 0,326 kg
Sprache: Deutsch
12,00 € (DE)
12,40 € (AT)
Not available, publisher indicates OP
BC; B133; Taschenbuch / Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945); Moderne und zeitgenössische Belletristik: allgemein und literarisch; Deutsche Literatur; Belletristik
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