1974, ISBN: 9783407802248

[ED: Illustrierter Pappeinband], [PU: Beltz und Gelberg], gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt (BV174) Die Geschichte, die hier erzählt wird,… Mehr…

[ED: Illustrierter Pappeinband], [PU: Beltz und Gelberg], gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt (BV174) Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist eine Pulverlandgeschichte. Sie liandelt von sehr verschiedenen Menschen, auch von Trümmerbergen, in der Hauptsache aber von der Freundschaft, die ein neunjähriges Mädchen mit einem russischen Koch verbindet. Cohn, der Soldatenkoch aus Leningrad, wird zum Symbol der Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit. Christine Nöstlinger ergreift Partei für die Leute im Keller. Komik und Tragik mischen sich grotesk, und der Leser mag zeitweise vergessen, daß diese Familiengeschichte im Nach-kriegs-Wien vor fünfundzwanzig Jahren spielt.« Geschichte, die ich erzähle, ist mehr als fünfundzwanzig Jahre du Vor fünfundzwanzig Jahren waren die Kleider anders und das Essen auch. Wir waren anders. Sicher, vor fünfundzwanzig Jahren sangen die kleinen Kinder auch in Wien:Maikäf er, flieg! der Vater ist im Krieg . . .Heute singen die kleinen Kinder immer noch:Maikäfer, flieg! der Vater ist im Krieg Nur ? die kleinen Kinder damals wußten genau, was sie da sangen. Der Vater war im Krieg.die Mutter ist im Pulverland.Die Mutter war wirklich im Pulverland. Und wir mit ihr.Pulverland ist abgebrannt-Doch die Maikäfer waren nie schuld, wenn Pulverland abbrannte; auch vor fünfundzwanzig Jahren nicht.Die Geschichte, die ich erzähle, ist eine Pulverlandgeschichte. Ich kann nur über Dinge schreiben, die ich kenne Nachwort von Christine Nöstlinger Als Hitler in Österreich einmarschierte, war ich drei Jahre alt. Als die Russen Österreich befreiten, war ich neun Jahre alt. Als die Amerikaner meine Umerziehung für beendet ansahen, war ich achtzehn Jahre alt.Vom Frieden wußte ich als Kind genausoviel, wie die Kinder heute vom Krieg wissen: ein paar verjährte Bilder und ein verwirrtes Staunen, daß es ihn anderswo gibt; damals den Frieden, heute den Krieg.Doch ich habe dieses Buch nicht geschrieben, damit die heutigen Kinder mehr vom Krieg verstehen. Wenn man ein Buch über den Krieg schreiben wollte, kann es nicht genügen, aufzuschreiben und abzuschildern - und sei es noch so eindringlich -, wie scheußlich es im Krieg zugeht. Kriege passieren nicht einfach. Kriege werden gemacht. Von Menschen. Und die, die sie machen, haben meistens den Nutzen davon.Früher - bis auf wenige Ausnahmen - waren die die vom Krieg profitierten, auch die, die im Unrecht waren. Ich hoffe, daß sich das ändern wird. Erste Anzeichen sind vorhanden. Doch die, die im Recht sind, werden ? zumindest in den nächsten Jahrzehnten ? zu ihrem Nutzen auch nur durch Krieg kommen. Für mich bedeutet ein schießender Green Berret etwas anderes als ein schießender Vietcong. Für mich haben die Nazis auch etwas anderes bedeutet als die Russen. Das war keine freie Entscheidung. Wäre mein Vater nicht Sozialist gewesen, sondern ein SA-Mann, wäre mein Großvater kein furchtsamer alter Mann, sondern Blockwart gewesen, hätte ich nicht in einem Proletenbezirk, sondern in einem Villenviertel gewohnt, hätten meine Zuneigungen Ich habe Partei ergriffen: für den Vietcong, für die Proleten, für die Sozialisten; auch für die furchtsamen alten Männer. Doch bei dem, was so meine tägliche Arbeit ist - Bücherschreiben für Kinder ? wird meine Parteinahme sehr wenig sichtbar. Ich glaube, mehr ist Kindern nicht zumutbar. Ich finde, als Autor kann ich dem Leser nur Dinge vorsetzen, die ihn interessieren. (Wenn ich ein Lehrer oder ein Geschichtsbuchschreiber wäre, lägen die Dinge anders.) Ich meine: Meine Leser haben Interesse an Vätern, Müttern, Tanten, Lehrern, Schularbeiten, Fahrrädern, Liebe, Spielplätzen, Taschengeld und Autos. (Auch an Bergen und Pferden und Hunden und dem lieben Gott. Doch dazu fällt mir leider nie etwas ein.) Einschränkend noch: Ich kann nur über Dinge schreiben, die ich kenne. Indianer, Filmstars und Söhne von Atomphysikern mit Nobelpreis fallen also weg. Wie es dem Eskimo am Morgen geht, wenn er aus dem Iglo tritt, ist mir genauso unklar. Dafür kenne ich mich noch aus: bei durchsichtigen Männern aus blauem Rauch, fliegenden Katzen und Großmüttern, Erdäpfeln mit Hirn und Herz und dergleichen mehr.Ob diese Art von Bekanntschaften für meine Leser von Nutzen ist, weiß ich nicht.Ich weiß überhaupt nicht viel. Ich weiß zum Beispiel nicht, ob den Kindern meine Bücher gefallen. Oder, warum sie ihnen gefallen. Manchmal, wenn ich in einer Schulklasse etwas vorlese, bin ich sehr erstaunt, bei welchen Stellen die Kinder lachen. Es sind selten die Stellen, die ich besonders lustig finde. Als Kinderbuchautor ist man ja überhaupt vom Markt in eine schiefe Lage gebracht. Von einem, der Literatur für Erwachsene schreibt, wird niemand verlangen, er solle gleichermaßen die bürgerliche Hausfrau wie den linken Studenten wie den Bauersmann befriedigen, doch der Kinderbuchschreiber darf höchstens für Jungen oder Mädchen verschiedenartig fabrizieren. Dazu darf oder soll er noch drei oder vier verschiedene Altersgruppen unterteilen. Beides sehr fragliche Unterordnungen.Das zehnjährige Mädchen, das möchte ich nämlich sehen. Wenigstens ein einziges Mal in meinem Leben. Um mir einen Eindruck davon machen zu können, für wen ich da eigentlich Tag für Tag vor mich hintippe.Die handvoll Zehnjährige, die ich kenne, sind so verschieden, daß ich nicht wagen würde, ihnen das gleiche Buch zu Weihnachten zu schenken. Noch weniger sehe ich mich in der Lage, ein für alle Zehnjährigen gleichermaßen interessantes Buch zu schreiben. Die einzige Kinderperson, die mir als Modell ? als Leser-Modell wie als Buchfigur ? zur Verfügung steht, ist das Kind, das ich einmal war. Gewiß: es gibt Kinder, mit denen ich lebe, Kinder, die ich beobachte, Kinder, denen ich zuhöre. Davon kann man Sprache holen, Kleidertips, Musikbegleitung und sonstige Ausstattung.Für alles andere muß ich mein Erinnerungsvermögen belasten. Mit Einsatz aller kritischen Fähigkeiten, wie weit Erinnerungen getraut werden kann. Daß nach der kritischen Betrachtung Manipulation einsetzt ? bescheiden, beharrlich und listig ?, Manipulation in Richtung meiner Parteinahme, Manipulation, von der ich mir keinen Erfolg erwarte und doch im hintersten Winkel des Herzens erhoffe, ? das ist für mich der Spaß beim Kinderbuchschreiben."Auszüge aus dem Buch, DE, [SC: 2.50], gewerbliches Angebot, 20 cm, 147 seiten, [GW: 450g], [PU: Weinheim, Basel], 2. Aufl., 11. - 20., Offene Rechnung, Internationaler Versand<

1974, ISBN: 9783407802248

[PU: Weinheim, Basel : Beltz und Gelberg], 175 S. gebundene Ausgabe gutes Exemplar // a Jugendschriften NG04 9783407802248 *.*, AT, [SC: 5.00], gewerbliches Angebot, [GW: 410g], 2. Aufl. … Mehr…

[PU: Weinheim, Basel : Beltz und Gelberg], 175 S. gebundene Ausgabe gutes Exemplar // a Jugendschriften NG04 9783407802248 *.*, AT, [SC: 5.00], gewerbliches Angebot, [GW: 410g], 2. Aufl. 11. - 20. Tsd., Banküberweisung, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<

1974, ISBN: 3407802242

[EAN: 9783407802248], [PU: Weinheim, Basel : Beltz und Gelberg], A JUGENDSCHRIFTEN, 175 S. gutes Exemplar // a Jugendschriften NG04 9783407802248 *.* Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 41… Mehr…

[EAN: 9783407802248], [PU: Weinheim, Basel : Beltz und Gelberg], A JUGENDSCHRIFTEN, 175 S. gutes Exemplar // a Jugendschriften NG04 9783407802248 *.* Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 410, Books<