2003, ISBN: 9783351025519

[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Aufbau-Verlag], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag - 244 Seiten - Verlag: Aufbau; 2., Edition (1. Januar 2003)- Sprache: Deutsch -Größe und/oder Gewicht: … Mehr…

[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Aufbau-Verlag], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag - 244 Seiten - Verlag: Aufbau; 2., Edition (1. Januar 2003)- Sprache: Deutsch -Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 14,2 x 2,3 cm Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. 48 Stunden nach der Tat bleibt das Blutbad vom 4. Mai ein Mysterium. Auf der einen Seite existiert die offizielle Version des Heiligen Stuhls, der den Vorfall mit einem »vorsätzlichen Anfall von Wahnsinn« erklären möchte. Andererseits läuft ein Ermittlungsverfahren durch die vatikanischen Behörden, ein Verfahren, dem man allerdings weder Unabhängigkeit noch zeitgemäße Methoden bescheinigen möchte und dessen Ausgang völlig ungewiß ist. In dem Vakuum bleibt Raum für Zweifel, Gerüchte und Verdächtigungen. Aus der Schweiz meldet sich Melinda Tornay, eine der Schwestern des angeblichen Amokschützen, zu Wort: »Ich glaube, der Vatikan wird uns niemals die ganze Wahrheit über den Tod meines Bruders mitteilen. In den Zeitungen ist von einem an uns adressierten Brief die Rede, in dem Cedric die Beweggründe seiner Tat erklärt haben soll, aber wir Angehörige haben diesen Brief nie zu Gesicht bekommen, wir wissen gar nichts, niemand klärt uns auf. Diesen Brief würden wir gerne sehen ... Im Radio haben wir gehört, daß in wenigen Stunden das Begräbnis stattfinden soll, nicht einmal darüber haben uns die Behörden in Kenntnis gesetzt. Es wirkt so, als hätte der Vatikan die ganze Angelegenheit schon abgeschlossen und zu den Akten gelegt.« Sollte Tornay tatsächlich anderthalb Stunden vor dem Massaker - wie der Heilige Stuhl meint - einen Abschiedsbrief verfaßt haben, wie kann man die Tat dann auf einen plötzlichen »Anfall von Wahnsinn« zurückführen? Und was genau steht in dem mysteriösen Schreiben? Wenn der Auslöser für den Mord tatsächlich die Auseinandersetzungen mit dem Kommandanten Estermann über disziplinäre Fragen waren (wie der Vatikan glaubt), warum sollte Tornay dann auch Gladys, die Ehefrau, getötet haben? Wer ist die Zeugin, die am Abend des 4. Mai die Leichen entdeckt hat, und warum ist sie von »lauten Geräuschen« und nicht von Schüssen in das Apartment der Estermanns gelockt worden? Und warum stand die Tür der besagten Wohnung offen? Durch die heiligen Mauern und die internationalen Gazetten schwirren Gerüchte und abenteuerliche Theorien. Man behauptet, daß fünf Schüsse aus der Tatwaffe abgegeben worden seien, in der Wohnung habe man aber nur vier Patronenhülsen entdeckt. Außerdem soll Estermann im Augenblick des Massakers telefoniert haben, für die Tat gebe es also zumindest einen »Ohrenzeugen«. In der Gardekaserne wird gemunkelt, daß man in der Wohnung der Estermanns neben den Leichen auch vier benutzte Gläser gefunden habe, folglich sei mindestens eine weitere Person anwesend gewesen. Einzig den Pressesprecher Navarro-Valls ficht kein Zweifel an, seiner Meinung nach ist alles geklärt, und der Rest sind Hirngespinste von Hobbykriminalisten. Mittwoch, 6. Mai, Nachmittag: Der Heilige Stuhl teilt mit, was er für »die Ergebnisse der Autopsie« hält. Er tut dies im Bulletin Nr. 186 des Presseamts, das die folgende Erklärung des Sprechers Navarro-Valls verbreitet: »Wie bereits gestern angekündigt, bin ich nun in der Lage, die Ergebnisse der Autopsie bekanntzugeben. Die Obduktion wurde an den sterblichen Überresten des Kommandanten der päpstlichen Schweizergarde, Alois Estermann, seiner Gattin Gladys Meza Romero sowie des Vizekorporals Cedric Tornay durchgeführt. Die Leiche des Kommandanten Estermann wies Schußverletzungen auf, die von zwei Projektilen stammen. Ein Projektil ist in das Gesicht - am linken Jochbogen - eingedrungen und hat Halswirbelsäule und Rückenmark beschädigt. Das andere ist im Bereich des linken Deltamuskels in den Körper ein- und an der linken Schulter wieder ausgetreten, um erneut auf der linken Halsseite einzudringen, von dort seinen Weg nach rechts fortzusetzen, auf Höhe der obersten Wirbel in den Rückenmarkskanal einzudringen und dabei sowohl Rückenmarkskanal wie Hirngewebe zu durchtrennen. Die Leiche der Gattin, Gladys Meza, wies ein einziges Einschußloch auf, und zwar in der linken Schulter, nach rechts weisend. Von dort ist das Projektil in die Wirbelsäule vorgedrungen. Die Leiche des Vizekorporals Cedric Tornay wies eine Austrittsöffnung im unteren Teil des Hinterkopfes auf, das entsprechende Projektil war im Bereich des Mundes eingetreten. Im Moment laufen weitere anatomische und labortechnische Untersuchungen. Nach einer ersten Rekonstruktion des Geschehens und der Sichtung der Autopsieergebnisse muß davon ausgegangen werden, daß der Vizekorporal Cedric Tornay mit der Dienstwaffe zuerst zwei Schüsse auf den Kommandanten Estermann und dann einen Schuß auf dessen Gattin abgefeuert hat. Anschließend hat er Selbstmord verübt. Es wird bestätigt, daß Staatssekretär Kardinal Angelo Sodano heute Nachmittag um 17 Uhr am päpstlichen Altar der vatikanischen Basilika die Totenmesse zelebrieren wird.« Es liegt auf der Hand, daß das Bulletin Nr. 186 nicht mit den Ergebnissen einer Autopsie, sondern lediglich mit einigen verkürzten Betrachtungen aufwartet, die anhand der äußerlichen Verletzungen der Leichen angestellt wurden. Die Ungenauigkeiten haben nur eine präzise Stoßrichtung: Sie stützen hundertprozentig die offizielle Version, die der prophetische Navarro-Valls schon im Anschluß an die Tat verkündet hatte. Wie das Mitglied des Opus Dei nämlich feststellt, sei Estermann von zwei Schüssen, Gladys von einem Schuß aus Tornays Dienstpistole getötet worden. Anschließend habe sich der Vizekorporal in den Mund geschossen, und sein Körper sei bäuchlings zu Boden gestürzt, wobei er die Tatwaffe unter sich begraben habe. Ein internationaler Experte für Gerichtsmedizin kommentiert das oberflächliche Bulletin Nr. 186 und die Worte Navarro-Valls' wie folgt: »Es handelt sich hierbei weder um eine Zusammenfassung noch um einen Autopsiebericht, denn der Text geht vor allem den Todesursachen nicht auf den Grund, ja, es finden sich nicht einmal Andeutungen in dieser Richtung. Es könnte sich also um einen Passus aus einem aussagekräftigeren Text handeln (allerdings fehlen die Vergleichsmöglichkeiten zwischen den Versionen), doch auch dann dürfte die Originalfassung des Schriftstücks dem gerichtsmedizinischen Sachverstand und Berufsethos widersprechen. Auch in lexikalischer Hinsicht weicht der Text vom gerichtsmedizinischen Sprachgebrauch ab. Vielleicht ist er für ein breites Publikum bestimmt. Doch in diesem Fall würde der Text in Fachkreisen einen denkbar ungünstigen Eindruck hinterlassen. Es könnte sich schlichtweg um einen provisorischen Bericht handeln, wie ihn Polizeiorgane bei der Bergung von Leichen erstellen. Dieses offizielle Kommunique des Vatikans weist gravierende Lücken auf; folgende Elemente, die kein Autopsiebericht aussparen darf, finden nicht einmal Erwähnung: Wurden die Schüsse mit aufgesetztem Lauf, aus der Nähe oder aus größerer Entfernung auf die Opfer abgefeuert? Wo liegen die Einschlagstellen der Projektile?«, DE, [SC: 2.20], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, 215x125 mm, 244, [GW: 394g], Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand, [CT: Religion/Philosophie / Religionskritik]<

2003, ISBN: 3351025513

Gebundene Ausgabe

[EAN: 9783351025519], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 3.0], [PU: Berlin : Aufbau-Verl.], KATHOLISCHE KIRCHE. CURIA ROMANA ; FREIMAURERLOGE GESCHICHTE; OPUS DEI HEILIGER STUHL. SCHWEIZERGAR… Mehr…

[EAN: 9783351025519], Gebraucht, guter Zustand, [SC: 3.0], [PU: Berlin : Aufbau-Verl.], KATHOLISCHE KIRCHE. CURIA ROMANA ; FREIMAURERLOGE GESCHICHTE; OPUS DEI HEILIGER STUHL. SCHWEIZERGARDE GESCHICHTE 1998, CHRISTLICHE RELIGION, UND HISTORISCHE HILFSWISSENSCHAFTEN, SOZIALGESCHICHTE, 244 S. : Ill. ; 22 cm sehr guter Zustand 224 9783351025519 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 396, Books<