Fabian Virchow / Martin Langebach / Alexander Häusler (Hrsg.):
Handbuch Rechtsextremismus - Erstausgabe
2016, ISBN: 9783531185026
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover], [PU: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH], Inhalt
1
Einleitung
Virchow, Langebach, Häusler
5
"Rechtsextremismus": Begriffe - Forschungsfelder - Kontroversen
F. Virchow
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[ED: Hardcover], [PU: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH], Inhalt
1
Einleitung
Virchow, Langebach, Häusler
5
"Rechtsextremismus": Begriffe - Forschungsfelder - Kontroversen
F. Virchow
43
"Nationale Opposition" in der demokratischen Gesellschaft.
Zur Geschichte der extremen Rechten in der Bundesrepublik Deutschland
Gideon Botsch
83
Rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen
Andreas Zick und Beate Küpper
115
Strategien der extremen Rechten in Deutschland nach 1945
Hans-Gerd Jaschke
135
Themen der Rechten
Alexander Häusler
181
Aktionsformen und Handlungsangebote der extremen Rechten
Heiko Klare und Michael Sturm
205
Organisationsformen des Rechtsextremismus
Bianca Klose und Sven Richwin
225
Die extreme Rechte als Wahlkampfakteur
Christoph Kopke
257
Die Wahl von Rechtsaußenparteien in Deutschland
Tim Spier
285
Die extreme Rechte als soziale Bewegung. Theoretische Verortung, methodologische Anmerkungen und empirische Erkenntnisse
Jan Schedler
325
Geschlechterkonstruktionen und Geschlechterverhältnisse in der extremen Rechten
Renate Bitzan
375
Rechtsextremismus und Jugend
Martin Langebach
441
Bedeutung und Wandel von "Kultur" für die extreme Rechte
Volker Weiß
471
Befunde und aktuelle Kontroversen im Problembereich der Kriminalität und Gewalt von rechts
Stefan Dierbach
511
Das Verhältnis der extremen Rechten zur Religion
Felix Wiedemann
533
Rechtspopulismus - ein umstrittenes theoretisches und politisches Phänomen
Karin Priester
561
Die "Neue Rechte" in der Bundesrepublik Deutschland
Martin Langebach und Jan Raabe
593
Autorinnen und Autoren
Fabian Virchow (* 1960 in Heiligenhafen) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler.
Virchow studierte Soziologie mit den Schwerpunkten Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Hamburg (Diplom-Soziologe). 2005 wurde er gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung bei Hajo Funke und Wolfgang Wippermann an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über die geo- und militärpolitischen Konzeptionen der extremen Rechten zum Dr. rer. pol. promoviert.
Danach war er Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Kiel, der Universität Lüneburg und der Philipps-Universität Marburg sowie Gastdozent an der Universität Salzburg. 2006/07 vertrat er eine Professur am Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg, wo er bis heute Mitglied ist. Von 2007 bis 2010 war er verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Wissenschaft und Frieden. Im März 2010 erhielt er den Ruf auf die Professur für Politikwissenschaften an der Fachhochschule Düsseldorf (Theorien der Gesellschaft und politischen Handelns). Zudem übernahm er die Leitung des dortigen Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus (FORENA). Zu Virchows Forschungsschwerpunkten gehören die Bereiche Kulturforschung, Kommunikation, Internationale Beziehungen, Militärsoziologie, soziale Bewegungen und Rechtsextremismus.
Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und der Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung.
Virchow ist Mitherausgeber der Reihe Edition Rechtsextremismus bei Springer VS.
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Martin Langebach (* 1969) ist Soziologe (M.A.) und Sozialpädagoge (Diplom) aus Düsseldorf mit den Forschungsschwerpunkten Jugend- und Kultursoziologie sowie Rechtsextremismus, zu denen er seit den 1990er-Jahren publiziert. Eine Zeit lang publizierte er auch unter dem Pseudonym Christian Dornbusch.
Seit 2014 ist Martin Langebach Referent bei der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Arbeitsschwerpunkt Rechtsextremismus, sowie speziell Rechtsextremismus und Jugend(kulturen).
Er war zuvor Promotionsstipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsstelle Neonazismus an der Fachhochschule Düsseldorf. Ferner war er Referent für Argumente & Kultur gegen Rechts e.V. aus Bielefeld bei zahlreichen Vorträgen und Informationsveranstaltungen, etwa an Schulen.
Langebach ist Herausgeber und Autor mehrerer fach- und themenspezifischer Bücher und schreibt regelmäßige Beiträge für Der Rechte Rand. Einige seiner Aufsätze aus verschiedenen Publikationen sind auch Bestandteil der Informationsplattformen Turn it down und Netz gegen Nazis. Er ist darüber hinaus Autor oder beratender Experte für Artikel über verschiedene Themen des Rechtsextremismus, die bisher beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung, der Rheinischen Post, der Thüringischen Landeszeitung oder der Fachzeitschrift der Gewerkschaft der Polizei erschienen sind.
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Alexander Häusler (* 1963) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf. Häusler beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Islamfeindlichkeit und Rechtspopulismus und ist Mitherausgeber der wissenschaftlichen Reihe Edition Rechtsextremismus bei Springer VS.
Häusler ist Diplom-Sozialwissenschaftler. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Seminars für Sozialwissenschaften/Abteilung für Politikwissenschaft (heute Institut für Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften – Politikwissenschaft, Bildungspolitik und Politische Bildung) der Universität zu Köln. Bereits in Köln beschäftigte er sich mit Rechtsextremismus, so leitete er eine Projektgruppe zum Thema.
Er wechselte dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Arbeitsstelle Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf, die heute unter dem Namen Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus firmiert. Häusler forscht und publiziert dort hauptsächlich zu den Themenkomplexen Rechtspopulismus und Autonome Nationalisten. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit den Forschungsschwerpunkten extreme Rechte in Deutschland und Europa sowie der Konflikt- und Integrationsforschung.
Er veröffentlicht in dem Bereich seit den 2000er Jahren wissenschaftliche Bücher und Beiträge. Häusler publizierte auch in wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie im Forschungsjournal Soziale Bewegungen und in der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Ferner ist er seit 2011 mit Fabian Virchow, dem Leiter des Forschungsschwerpunkts, Herausgeber der beim Springer VS (vormals VS Verlag für Sozialwissenschaften) erscheinenden sozial- und politikwissenschaftlichen Reihe Edition Rechtsextremismus.
Häusler gilt überregionalen Medien (u. a. Handelsblatt Online, WirtschaftsWoche Online), öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (u. a. Bayerischer Rundfunk, tagesschau.de, WDR-Studio Düsseldorf, Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur) und staatlichen Bildungsinstitutionen wie der Bundeszentrale für politische Bildung und den Landeszentralen für politische Bildung als Experte für den Bereich Rechtsextremismus und Rechtspopulismus und Themen wie Autonome Nationalisten, Identitäre Bewegung, Alternative für Deutschland, Mahnwachen für den Frieden, Pegida und Pro-Bewegung. Er veröffentlichte u. a. zum NPD-Verbotsverfahren und zum Rechtspopulismus im Meinungs- und Debattenmagazin The European und gemeinsam mit Fabian Virchow zum norwegischen Rechtsterroristen Anders Behring Breivik auf Zeit Online. Für den Atlas der Globalisierung von Le Monde diplomatique verfasste er einen Beitrag zum Rechtsradikalismus in Europa und für das Dossier Rechtsextremismus der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) einen Aufsatz zur Muslimfeindlichkeit. Beiträge Häuslers finden sich auch in spezifischen Medien der politischen Linken wie im Wissenschaftsmagazin Forum Wissenschaft und in der Fachzeitschrift Sozialismus, in der Institutszeitschrift DISS-Journal und in antifaschistischen Blättern u. a. Lotta, Antifaschistisches Infoblatt und Der Rechte Rand sowie in Broschüren von regionalen Bündnissen und Initiativen gegen Rechtsextremismus und für den Interkulturellen Dialog. Beispielsweise ist er Mitautor des Lexikons von Netz gegen Nazis, dem Internetportal der Amadeu Antonio Stiftung. In diesen Netzwerken befassen sich die Texte schwerpunktmäßig mit rechtspopulistischen Parteien, Ideologien und Aktionsfeldern.
Häusler vertritt den Arbeitskreis der Ruhrgebietsstädte gegen rechtsextreme Tendenzen bei Jugendlichen im Beirat des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen. Bildungseinrichtungen wie die Friedrich-Ebert-Stiftung luden ihn wiederholt zu Vorträgen und Podiumsdiskussionen ein.
Seine Thesen werden in der Politikwissenschaft, insbesondere der Parteien- und Populismusforschung aufgegriffen.
Häusler beschäftigte sich zunächst mit Diskursen der politischen Rechten und macht hier als wesentliches Themengebiet die „deutsche Identität“ aus. So nutzen bis dato Rechtsextremisten Nationalmythen wie den um Hermann den Cherusker als „Chiffre für nationale Identitätskonstruktionen“. Allerdings nutzten auch konservative Politiker und Medien einzelne positiv umgedeutete Bestandteile. Häusler sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Nationalstolz und der Leitkultur-Debatte. Die Asyldebatte der 1990er Jahre sei Eisbrecher für Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen und anderswo gewesen, da sie ein klares Feindbild geschaffen habe.
Genauso wie Florian Hartleb konnte Häusler Gemeinsamkeiten zwischen dem Rechtsextremismus und Rechtspopulismus aufzeigen. Er vertritt, ähnlich wie Richard Stöss, dass es sich beim Rechtspopulismus um ein „Stilmittel der Modernisierung“ der extremen Rechten handelt. Gemeinsam mit Christoph Butterwegge erkennt Häusler eine „Wechselbeziehung der Mitte und Peripherie“ und spricht daher nicht vom Extremismus der Mitte, sondern von der „Erosion der politischen Mitte“.
Häusler konstatiert, dass Islamkritik in Europa seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 mehr und mehr an Zuspruch gewinne. Er sieht speziell im Streit um den Bau von Minaretten und Moscheen eine Thematik, die auch von rechtspopulistischen Parteien instrumentalisiert werde. Populisten würden kulturrassistisches Vokabular benutzen. Zentral ist die Warnung vor der vermeintlichen „Islamisierung Europas“. Für die politische Rechte sind Kampagnen mit derartigen Bezügen zu einem „propagandistische[n] Erfolgsrezept“ geworden. Namentlich nennt er etwa die NPD, die Republikaner, Pro Köln und Pro NRW.
Er beschäftigte sich intensiv mit rechten Parteien. Besonderes Augenmerk legte Häusler auf die Pro-Bewegung, bei der er eine Vernetzung von der Mitte der Gesellschaft bis zum rechten Rand ausmacht. Seiner Einschätzung nach, ähnlich der von Christoph Butterwegge und Gudrun Hentges, seien die Vereinigungen sowohl rechtsextrem als auch rechtspopulistisch zugleich. Die von Häusler bisweilen getroffene Einordnung, Bürger in Wut seien rassistisch, wurde durch Florian Hartleb kritisiert, da sich diese Partei glaubwürdig von Extremismus distanziere. Seine jüngste, sehr ausgiebige Forschung bezieht sich auf die Partei Alternative für Deutschland (AfD). Er untersuchte 2014 ihre Bedeutung für den „rechten Rand“ und stellte eine große Zahl von inhaltlichen Überschneidungen mit und personellen Wechseln in die AfD aus Zusammenschlüssen wie der NPD oder „Die Freiheit“, dem burschenschaftlichen „Ring freiheitlicher Studenten“, dem „Ring freiheitlicher Jugend“ oder etwa der German Defence League fest. Die „Basis der AfD“ sei deutlich rechts von der auf Bundesebene vorgegebenen Linie positioniert. Inzwischen (2015) sieht er durch sie die bisher vorhandene „rechtspopulistische Lücke“ im Parteiensystem der BRD geschlossen.
(Quelle: Wikipedia)
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