Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Eric Newby (Autor) - Taschenbuch
2020, ISBN: 9783821845104
Gebundene Ausgabe
arsEdition, 2020. 2020. Hardcover. 22.2 x 0.8 x 28.8 cm. Ich bin ein Löwe, also brüll ich! Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne … Mehr…
arsEdition, 2020. 2020. Hardcover. 22.2 x 0.8 x 28.8 cm. Ich bin ein Löwe, also brüll ich! Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Trotzdem will er weiterhin all die Dinge machen, die Löwenkinder so lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn plötzlich ganz anders. Also beschließt er, allen zu beweisen, dass er immer noch ein mutiger kleiner Löwe ist. Gemeinsam mit seinem besten Freund macht er sich auf den Weg, um den höchsten Berg zu erklimmen ... Ein löwenstarkes Mutmachbuch "Geht doch!", sagt der kleine Löwe Tobe, als seine Freunde endlich einsehen, dass er immer noch derselbe ist. Gemeinsam mit der Autorin Carolin Helm erzählt Tom Belz, der im Alter von 8 Jahren sein linkes Bein an Knochenkrebs verlor, eine Geschichte, die Kindern Mut macht – ganz besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert. Alexandra Helm hat Tobes Geschichte einfühlsam und humorvoll illustriert. Inspiriert von einer wahren Geschichte: Tom Belz bestieg 2018 mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den Gipfel des Kilimandscharo Starke Botschaft: Tobes Geschichte ermutigt Kinder dazu, selbstbewusst zu kommunizieren, was ihnen guttut und was nicht Großes Identifikationspotenzial: Die liebenswerte Figur des kleinen Löwen sowie seine Sorgen und Ängste sind nah an der Lebenswelt der jungen Leser Kindnah erzählt: Durch die alltagsnahe Sprache und die farbenfrohen Bilder eignet sich das Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren Extra-Motivation: Zu diesem Buch gibt es ein Quiz bei Antolin Tom Belz wurde 1987 geboren. Im Alter von 8 Jahren verlor er sein linkes Bein an Knochenkrebs, ließ sich davon aber nicht aufhalten sein Leben zu leben: Er lernte Fahrrad fahren, spielte Fußball im Verein und Schlagzeug in einer Band. Seit 2012 arbeitet er als Gruppenleiter in einer Tagesförderstätte für geistig und stark mehrfach behinderte Menschen. Im August 2018 bestieg Tom Belz mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo. Seine Erfahrungen waren im Dokumentarfilm „Mbuzi Dume – Strong Goat“ im Rahmen der European Outdoor Film Tour 2018/2019 zu sehen. Mit seiner Geschichte möchte Tom Belz Kindern und Erwachsenen Mut machen – besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert hat. Regelmäßig ist er daher als Speaker bei Veranstaltungen, in Schulen, im Fernsehen und Radio zu Gast, und teilt Einblicke aus seinem Leben als @tomnative auf Facebook, Instagram und YouTube. Carolin Helm, geboren in Hanau, schreibt Geschichten seit sie auf Bäume klettern kann. Auf ihrem Lieblingsbaum, einem Kirschbaum, hat sie sich ihre Zukunft ausgemalt. Dass einmal Zeitungen ihre Artikel drucken, sie als Radiomoderatorin Rockstars interviewen darf oder ihre Kinderbücher verkauft werden, hat ihr der Kirschbaum zugeflüstert. Weil aber nicht alles wie Kirschen vom Baum fällt, studierte sie in Mainz und Bologna Ethnologie, Theaterwissenschaften und Pädagogik. Jetzt spaziert sie am liebsten an der Weser entlang oder trifft sich mit ihrer Schwester Alexandra Helm, um Geschichten zu entwickeln, die sie schon lange wie Kirschkerne in sich trägt. Alexandra Helm wurde in Offenbach am Main geboren und studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Nach viel zu häufigem Umziehen hat es sie nun wieder in diese wunderbar vielseitige und farbenfrohe Stadt zurückgezogen. Sie lebt dort mit ihrem Verlobten und ihrem quirligen Zwergpinscher Quinn in einer gemütlichen Altbauwohnung. Das Illustrieren von Kinderbüchern lässt sie am frühen Morgen förmlich aus dem Bett hüpfen und bei der Arbeit wackeln ihre Füße unterm Schreibtisch freudig vor sich hin. Kleiner Löwe, großer Mut: Eine Mutmachgeschichte inspiriert Tom Belz Bücher Gebundene Ausgabe Kundenempfehlung: 4–8 Jahr€ Carolin Helm (Autor), Alexandra Helm (Illustrator) EAN: 9783845837598 Illustrationen Alexandra Helm Verlagsort München Sprache deutsch Maße 222 x 288 mm Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher Erzählerische Bilderbücher Sachbücher Spielen Lernen Behinderung Bilderbuch anders sein Bilderbuch Behinderung Bilderbuch Löwe Buch krankheit kinder Kinderbuch ab 3 Jahren kinderbuch anders sein Kinderbuch Behinderung Kindern Mut machen Krankheit Krebs mutmachbuch kinder Selbstbewusstsein tom belz ISBN-10 3-8458-3759-4 / 3845837594 ISBN-13 978-3-8458-3759-8 / 9783845837598 Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher Erzählerische Bilderbücher Sachbücher Spielen Lernen Behinderung Bilderbuch anders sein Bilderbuch Behinderung Bilderbuch Löwe Buch krankheit kinder Kinderbuch ab 3 Jahren kinderbuch anders sein Kinderbuch Behinderung Kindern Mut machen Krankheit Krebs mutmachbuch kinder Selbstbewusstsein tom belz ISBN-10 3-8458-3759-4 / 3845837594 ISBN-13 978-3-8458-3759-8 / 9783845837598 Ich bin ein Löwe, also brüll ich! Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Trotzdem will er weiterhin all die Dinge machen, die Löwenkinder so lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn plötzlich ganz anders. Also beschließt er, allen zu beweisen, dass er immer noch ein mutiger kleiner Löwe ist. Gemeinsam mit seinem besten Freund macht er sich auf den Weg, um den höchsten Berg zu erklimmen ... Ein löwenstarkes Mutmachbuch "Geht doch!", sagt der kleine Löwe Tobe, als seine Freunde endlich einsehen, dass er immer noch derselbe ist. Gemeinsam mit der Autorin Carolin Helm erzählt Tom Belz, der im Alter von 8 Jahren sein linkes Bein an Knochenkrebs verlor, eine Geschichte, die Kindern Mut macht – ganz besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert. Alexandra Helm hat Tobes Geschichte einfühlsam und humorvoll illustriert. Inspiriert von einer wahren Geschichte: Tom Belz bestieg 2018 mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den Gipfel des Kilimandscharo Starke Botschaft: Tobes Geschichte ermutigt Kinder dazu, selbstbewusst zu kommunizieren, was ihnen guttut und was nicht Großes Identifikationspotenzial: Die liebenswerte Figur des kleinen Löwen sowie seine Sorgen und Ängste sind nah an der Lebenswelt der jungen Leser Kindnah erzählt: Durch die alltagsnahe Sprache und die farbenfrohen Bilder eignet sich das Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren Extra-Motivation: Zu diesem Buch gibt es ein Quiz bei Antolin Tom Belz wurde 1987 geboren. Im Alter von 8 Jahren verlor er sein linkes Bein an Knochenkrebs, ließ sich davon aber nicht aufhalten sein Leben zu leben: Er lernte Fahrrad fahren, spielte Fußball im Verein und Schlagzeug in einer Band. Seit 2012 arbeitet er als Gruppenleiter in einer Tagesförderstätte für geistig und stark mehrfach behinderte Menschen. Im August 2018 bestieg Tom Belz mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo. Seine Erfahrungen waren im Dokumentarfilm „Mbuzi Dume – Strong Goat“ im Rahmen der European Outdoor Film Tour 2018/2019 zu sehen. Mit seiner Geschichte möchte Tom Belz Kindern und Erwachsenen Mut machen – besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert hat. Regelmäßig ist er daher als Speaker bei Veranstaltungen, in Schulen, im Fernsehen und Radio zu Gast, und teilt Einblicke aus seinem Leben als @tomnative auf Facebook, Instagram und YouTube. Carolin Helm, geboren in Hanau, schreibt Geschichten seit sie auf Bäume klettern kann. Auf ihrem Lieblingsbaum, einem Kirschbaum, hat sie sich ihre Zukunft ausgemalt. Dass einmal Zeitungen ihre Artikel drucken, sie als Radiomoderatorin Rockstars interviewen darf oder ihre Kinderbücher verkauft werden, hat ihr der Kirschbaum zugeflüstert. Weil aber nicht alles wie Kirschen vom Baum fällt, studierte sie in Mainz und Bologna Ethnologie, Theaterwissenschaften und Pädagogik. Jetzt spaziert sie am liebsten an der Weser entlang oder trifft sich mit ihrer Schwester Alexandra Helm, um Geschichten zu entwickeln, die sie schon lange wie Kirschkerne in sich trägt. Alexandra Helm wurde in Offenbach am Main geboren und studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Nach viel zu häufigem Umziehen hat es sie nun wieder in diese wunderbar vielseitige und farbenfrohe Stadt zurückgezogen. Sie lebt dort mit ihrem Verlobten und ihrem quirligen Zwergpinscher Quinn in einer gemütlichen Altbauwohnung. Das Illustrieren von Kinderbüchern lässt sie am frühen Morgen förmlich aus dem Bett hüpfen und bei der Arbeit wackeln ihre Füße unterm Schreibtisch freudig vor sich hin. Kleiner Löwe, großer Mut: Eine Mutmachgeschichte inspiriert Tom Belz Bücher Gebundene Ausgabe Kundenempfehlung: 4–8 Jahr€ Carolin Helm (Autor), Alexandra Helm (Illustrator) EAN: 9783845837598 Illustrationen Alexandra Helm Verlagsort München Sprache deutsch Maße 222 x 288 mm, arsEdition, 2020, 0, Ellermann Verlag, 1985. Hardcover/gebunden. Vorsatzblatt und Innenverkleidung des vorderen Buchdeckel mit Fleckpaar (abgedeckt!), sonst gut erhalten!, Ellermann Verlag, 1985, 0, Ellermann Verlag, 1985. Hardcover/gebunden. Ecken etwas bestoßen, Buchdeckel mit einigen Kratzspuren; Seiten sauber!, Ellermann Verlag, 1985, 0, Leipzig, Otto Spamer, 1901. 8°, farb. Frontispiz, 174 S., 80 Textabb., OLwd. m. farb. Deckelschild u. Rückenschmuck., Kapitale, Rücken u. Ecken etw. berieben, tlw. etw. stockfleckig, Papier etw. gebräunt. 6. Auflage. 010, Leipzig, Otto Spamer, 1901, 0, Eichborn, 2002. 2002. Softcover. 21,8 x 13 x 3 cm. Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna, Eichborn, 2002, 0<
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Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Eric Newby (Autor) - Taschenbuch
2002, ISBN: 3821845104
2002 Softcover 355 S. 21,8 x 13 x 3 cm Broschiert Zustand: gebraucht - sehr gut, Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleider… Mehr…
2002 Softcover 355 S. 21,8 x 13 x 3 cm Broschiert Zustand: gebraucht - sehr gut, Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna 2, [PU:Eichborn]<
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Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Eric Newby (Autor) - Taschenbuch
2002, ISBN: 9783821845104
Eichborn, 2002. 2002. Softcover. 21,8 x 13 x 3 cm. Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstaus… Mehr…
Eichborn, 2002. 2002. Softcover. 21,8 x 13 x 3 cm. Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna, Eichborn, 2002, 0<
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Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von... | Buch | Zustand gut - gebrauchtes Buch
ISBN: 9783821845104
*** So macht sparen Spaß! Bis zu -70% ggü. Neupreis ***, (Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Newby, Eric | Buch | Zustand gut. Krimis & Thriller. Schutzumschlag, Cov… Mehr…
*** So macht sparen Spaß! Bis zu -70% ggü. Neupreis ***, (Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Newby, Eric | Buch | Zustand gut. Krimis & Thriller. Schutzumschlag, Cover, Booklet, Hülle, Box, Anleitung). Schutzumschlag kann unter Umständen fehlen. Geprüfte Gebrauchtware / Certified second hand articles Über 3.000.000 Artikel im Shop / More than 3.000.000 articles in shop Einfache und sichere Abwicklung / Easy and safe purchase Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Newby, Eric | Buch | Zustand gut Zustand / condition: gebraucht ? gut / second hand ? good Herausgeber / publisher: Eric Newby Medium / medium: Taschenbuch EAN / EAN: 9783821845104 Versandadresse: Änderung nach Bezahlung nicht mehr möglich. Versand: Innerhalb Europas. Ausgeschlossene Länder siehe Versand und Zahlungsmethoden. Delivery address: Change after payment is not possible. Shipping: To most european countries, see shipping details. Bestellung schneller in den Händen halten? 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Ein Spaziergang im Hindukusch Erstausgabe - Erstausgabe
ISBN: 9783821845104
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover], [PU: Eichborn], AB 206 limitierte Erstausgabe, tadelloser neuwertiger unbeblätterter Zustand minimale Lagerspuren am Schuber, DE, [SC: 5.45], wie neu, privates Angebot, 1… Mehr…
[ED: Hardcover], [PU: Eichborn], AB 206 limitierte Erstausgabe, tadelloser neuwertiger unbeblätterter Zustand minimale Lagerspuren am Schuber, DE, [SC: 5.45], wie neu, privates Angebot, 121x213 mm, 340, [GW: 620g], Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Sammlerstücke/Raritäten / Erstausgaben]<
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Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Eric Newby (Autor) - Taschenbuch
2020, ISBN: 9783821845104
Gebundene Ausgabe
arsEdition, 2020. 2020. Hardcover. 22.2 x 0.8 x 28.8 cm. Ich bin ein Löwe, also brüll ich! Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne … Mehr…
arsEdition, 2020. 2020. Hardcover. 22.2 x 0.8 x 28.8 cm. Ich bin ein Löwe, also brüll ich! Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Trotzdem will er weiterhin all die Dinge machen, die Löwenkinder so lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn plötzlich ganz anders. Also beschließt er, allen zu beweisen, dass er immer noch ein mutiger kleiner Löwe ist. Gemeinsam mit seinem besten Freund macht er sich auf den Weg, um den höchsten Berg zu erklimmen ... Ein löwenstarkes Mutmachbuch "Geht doch!", sagt der kleine Löwe Tobe, als seine Freunde endlich einsehen, dass er immer noch derselbe ist. Gemeinsam mit der Autorin Carolin Helm erzählt Tom Belz, der im Alter von 8 Jahren sein linkes Bein an Knochenkrebs verlor, eine Geschichte, die Kindern Mut macht – ganz besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert. Alexandra Helm hat Tobes Geschichte einfühlsam und humorvoll illustriert. Inspiriert von einer wahren Geschichte: Tom Belz bestieg 2018 mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den Gipfel des Kilimandscharo Starke Botschaft: Tobes Geschichte ermutigt Kinder dazu, selbstbewusst zu kommunizieren, was ihnen guttut und was nicht Großes Identifikationspotenzial: Die liebenswerte Figur des kleinen Löwen sowie seine Sorgen und Ängste sind nah an der Lebenswelt der jungen Leser Kindnah erzählt: Durch die alltagsnahe Sprache und die farbenfrohen Bilder eignet sich das Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren Extra-Motivation: Zu diesem Buch gibt es ein Quiz bei Antolin Tom Belz wurde 1987 geboren. Im Alter von 8 Jahren verlor er sein linkes Bein an Knochenkrebs, ließ sich davon aber nicht aufhalten sein Leben zu leben: Er lernte Fahrrad fahren, spielte Fußball im Verein und Schlagzeug in einer Band. Seit 2012 arbeitet er als Gruppenleiter in einer Tagesförderstätte für geistig und stark mehrfach behinderte Menschen. Im August 2018 bestieg Tom Belz mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo. Seine Erfahrungen waren im Dokumentarfilm „Mbuzi Dume – Strong Goat“ im Rahmen der European Outdoor Film Tour 2018/2019 zu sehen. Mit seiner Geschichte möchte Tom Belz Kindern und Erwachsenen Mut machen – besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert hat. Regelmäßig ist er daher als Speaker bei Veranstaltungen, in Schulen, im Fernsehen und Radio zu Gast, und teilt Einblicke aus seinem Leben als @tomnative auf Facebook, Instagram und YouTube. Carolin Helm, geboren in Hanau, schreibt Geschichten seit sie auf Bäume klettern kann. Auf ihrem Lieblingsbaum, einem Kirschbaum, hat sie sich ihre Zukunft ausgemalt. Dass einmal Zeitungen ihre Artikel drucken, sie als Radiomoderatorin Rockstars interviewen darf oder ihre Kinderbücher verkauft werden, hat ihr der Kirschbaum zugeflüstert. Weil aber nicht alles wie Kirschen vom Baum fällt, studierte sie in Mainz und Bologna Ethnologie, Theaterwissenschaften und Pädagogik. Jetzt spaziert sie am liebsten an der Weser entlang oder trifft sich mit ihrer Schwester Alexandra Helm, um Geschichten zu entwickeln, die sie schon lange wie Kirschkerne in sich trägt. Alexandra Helm wurde in Offenbach am Main geboren und studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Nach viel zu häufigem Umziehen hat es sie nun wieder in diese wunderbar vielseitige und farbenfrohe Stadt zurückgezogen. Sie lebt dort mit ihrem Verlobten und ihrem quirligen Zwergpinscher Quinn in einer gemütlichen Altbauwohnung. Das Illustrieren von Kinderbüchern lässt sie am frühen Morgen förmlich aus dem Bett hüpfen und bei der Arbeit wackeln ihre Füße unterm Schreibtisch freudig vor sich hin. Kleiner Löwe, großer Mut: Eine Mutmachgeschichte inspiriert Tom Belz Bücher Gebundene Ausgabe Kundenempfehlung: 4–8 Jahr€ Carolin Helm (Autor), Alexandra Helm (Illustrator) EAN: 9783845837598 Illustrationen Alexandra Helm Verlagsort München Sprache deutsch Maße 222 x 288 mm Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher Erzählerische Bilderbücher Sachbücher Spielen Lernen Behinderung Bilderbuch anders sein Bilderbuch Behinderung Bilderbuch Löwe Buch krankheit kinder Kinderbuch ab 3 Jahren kinderbuch anders sein Kinderbuch Behinderung Kindern Mut machen Krankheit Krebs mutmachbuch kinder Selbstbewusstsein tom belz ISBN-10 3-8458-3759-4 / 3845837594 ISBN-13 978-3-8458-3759-8 / 9783845837598 Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher Erzählerische Bilderbücher Sachbücher Spielen Lernen Behinderung Bilderbuch anders sein Bilderbuch Behinderung Bilderbuch Löwe Buch krankheit kinder Kinderbuch ab 3 Jahren kinderbuch anders sein Kinderbuch Behinderung Kindern Mut machen Krankheit Krebs mutmachbuch kinder Selbstbewusstsein tom belz ISBN-10 3-8458-3759-4 / 3845837594 ISBN-13 978-3-8458-3759-8 / 9783845837598 Ich bin ein Löwe, also brüll ich! Tobe ist ein ganz gewöhnlicher kleiner Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne, spitze Löwenzähne und drei starke Löwenbeine. Ein Bein hat Tobe nämlich verloren. Trotzdem will er weiterhin all die Dinge machen, die Löwenkinder so lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn plötzlich ganz anders. Also beschließt er, allen zu beweisen, dass er immer noch ein mutiger kleiner Löwe ist. Gemeinsam mit seinem besten Freund macht er sich auf den Weg, um den höchsten Berg zu erklimmen ... Ein löwenstarkes Mutmachbuch "Geht doch!", sagt der kleine Löwe Tobe, als seine Freunde endlich einsehen, dass er immer noch derselbe ist. Gemeinsam mit der Autorin Carolin Helm erzählt Tom Belz, der im Alter von 8 Jahren sein linkes Bein an Knochenkrebs verlor, eine Geschichte, die Kindern Mut macht – ganz besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert. Alexandra Helm hat Tobes Geschichte einfühlsam und humorvoll illustriert. Inspiriert von einer wahren Geschichte: Tom Belz bestieg 2018 mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den Gipfel des Kilimandscharo Starke Botschaft: Tobes Geschichte ermutigt Kinder dazu, selbstbewusst zu kommunizieren, was ihnen guttut und was nicht Großes Identifikationspotenzial: Die liebenswerte Figur des kleinen Löwen sowie seine Sorgen und Ängste sind nah an der Lebenswelt der jungen Leser Kindnah erzählt: Durch die alltagsnahe Sprache und die farbenfrohen Bilder eignet sich das Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren Extra-Motivation: Zu diesem Buch gibt es ein Quiz bei Antolin Tom Belz wurde 1987 geboren. Im Alter von 8 Jahren verlor er sein linkes Bein an Knochenkrebs, ließ sich davon aber nicht aufhalten sein Leben zu leben: Er lernte Fahrrad fahren, spielte Fußball im Verein und Schlagzeug in einer Band. Seit 2012 arbeitet er als Gruppenleiter in einer Tagesförderstätte für geistig und stark mehrfach behinderte Menschen. Im August 2018 bestieg Tom Belz mit nur einem Bein und zwei Krücken erfolgreich den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo. Seine Erfahrungen waren im Dokumentarfilm „Mbuzi Dume – Strong Goat“ im Rahmen der European Outdoor Film Tour 2018/2019 zu sehen. Mit seiner Geschichte möchte Tom Belz Kindern und Erwachsenen Mut machen – besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert hat. Regelmäßig ist er daher als Speaker bei Veranstaltungen, in Schulen, im Fernsehen und Radio zu Gast, und teilt Einblicke aus seinem Leben als @tomnative auf Facebook, Instagram und YouTube. Carolin Helm, geboren in Hanau, schreibt Geschichten seit sie auf Bäume klettern kann. Auf ihrem Lieblingsbaum, einem Kirschbaum, hat sie sich ihre Zukunft ausgemalt. Dass einmal Zeitungen ihre Artikel drucken, sie als Radiomoderatorin Rockstars interviewen darf oder ihre Kinderbücher verkauft werden, hat ihr der Kirschbaum zugeflüstert. Weil aber nicht alles wie Kirschen vom Baum fällt, studierte sie in Mainz und Bologna Ethnologie, Theaterwissenschaften und Pädagogik. Jetzt spaziert sie am liebsten an der Weser entlang oder trifft sich mit ihrer Schwester Alexandra Helm, um Geschichten zu entwickeln, die sie schon lange wie Kirschkerne in sich trägt. Alexandra Helm wurde in Offenbach am Main geboren und studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Nach viel zu häufigem Umziehen hat es sie nun wieder in diese wunderbar vielseitige und farbenfrohe Stadt zurückgezogen. Sie lebt dort mit ihrem Verlobten und ihrem quirligen Zwergpinscher Quinn in einer gemütlichen Altbauwohnung. Das Illustrieren von Kinderbüchern lässt sie am frühen Morgen förmlich aus dem Bett hüpfen und bei der Arbeit wackeln ihre Füße unterm Schreibtisch freudig vor sich hin. Kleiner Löwe, großer Mut: Eine Mutmachgeschichte inspiriert Tom Belz Bücher Gebundene Ausgabe Kundenempfehlung: 4–8 Jahr€ Carolin Helm (Autor), Alexandra Helm (Illustrator) EAN: 9783845837598 Illustrationen Alexandra Helm Verlagsort München Sprache deutsch Maße 222 x 288 mm, arsEdition, 2020, 0, Ellermann Verlag, 1985. Hardcover/gebunden. Vorsatzblatt und Innenverkleidung des vorderen Buchdeckel mit Fleckpaar (abgedeckt!), sonst gut erhalten!, Ellermann Verlag, 1985, 0, Ellermann Verlag, 1985. Hardcover/gebunden. Ecken etwas bestoßen, Buchdeckel mit einigen Kratzspuren; Seiten sauber!, Ellermann Verlag, 1985, 0, Leipzig, Otto Spamer, 1901. 8°, farb. Frontispiz, 174 S., 80 Textabb., OLwd. m. farb. Deckelschild u. Rückenschmuck., Kapitale, Rücken u. Ecken etw. berieben, tlw. etw. stockfleckig, Papier etw. gebräunt. 6. Auflage. 010, Leipzig, Otto Spamer, 1901, 0, Eichborn, 2002. 2002. Softcover. 21,8 x 13 x 3 cm. Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna, Eichborn, 2002, 0<
Eric Newby (Autor):
Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Eric Newby (Autor) - Taschenbuch2002, ISBN: 3821845104
2002 Softcover 355 S. 21,8 x 13 x 3 cm Broschiert Zustand: gebraucht - sehr gut, Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleider… Mehr…
2002 Softcover 355 S. 21,8 x 13 x 3 cm Broschiert Zustand: gebraucht - sehr gut, Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna 2, [PU:Eichborn]<
Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Eric Newby (Autor) - Taschenbuch
2002
ISBN: 9783821845104
Eichborn, 2002. 2002. Softcover. 21,8 x 13 x 3 cm. Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstaus… Mehr…
Eichborn, 2002. 2002. Softcover. 21,8 x 13 x 3 cm. Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. Dem geneigten Leser sind weiterhin "Der Weg nach Oxiana" von Robert Byron und "Tatarennachrichten" von Peter Fleming ans Herz zu legen. Die Geschichte AfghanistansDas historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre Habibo Brechna Durchs wilde Nuristan Eric Newby unternimmt einen Spaziergang im Hindukusch Was macht ein Londoner Kleiderverkäufer auf einem Sechstausender im Hindukusch? Antwort erhält, wer Eric Newbys 1958 erschienenen Reisebericht «Ein Spaziergang im Hindukusch» zur Hand nimmt. Das Buch ist so köstlich, dass man sich fragt, weshalb es erst jetzt übersetzt wurde. Es hält, was der tiefstapelnde Titel versprichtjede Menge Ironie und kein Gran verbissenes Imponiergehabe. Dabei war die Besteigung des 6059 Meter hohen Mir Samir in Nuristan, im Nordosten Afghanistans, alles andere als ein Spaziergang. Für Newby war es der willkommene Anlass, sich vom elterlichen Modegeschäft zu verabschieden und ein Buch zu schreiben (heute ist Newby 83 und zählt zu den besten Reiseschriftstellern). Sein Reisegefährte Hugh Carless, Diplomat, griff Newbys Vorschlag so begierig auf, wie er jedem Ruf gefolgt wäre, solange er ihn nur vom Bürotisch weg- und an die frische Luft brachte. Die Komik des Buches resultiert in erster Linie aus dem schon direkt verantwortungslosen Amateurismus der beiden – Newby, Mitte dreissig, war immerhin verheiratet und hatte Kinder. Vom Bergsteigen hatten sie nur die allerfernste Vorstellung, in letzter Minute erworben während eines Schnellkurses an einem walisischen Hügel. Auch waren sie in einer körperlichen Verfassung, die unmöglich als gut hätte bezeichnet werden können. Als die Ausrüstung verpackt wurde, wusste Newby in vielen Fällen nicht, wie die Gegenstände hiessen noch wozu sie dienten. Einen Bergführer suchten sie in Kabul vergeblich. Sie machten dieses nicht unerhebliche Handicap durch eine Broschüre mit dem Einmaleins des Kletterns wett, die sie jeweils in kritischen Momenten am Berg konsultierten. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden nicht ums Leben kamen. Gelegenheiten ergaben sich in Hülle und Fülle, wenngleich Newbys Ton so bescheiden und lakonisch ist, dass die Gefahren kleiner erscheinen, als sie tatsächlich waren. Trotz aller Zurückhaltung sind die Schilderungen noch immer haarsträubend genug. Den Gipfel des Mir Samir verfehlte das clowneske Paar um nur gerade zweihundert Meter. Dass sie überhaupt so weit kamen, war ihrer Zähigkeit und einer guten Portion Glück zuzuschreiben. «Ein Spaziergang im Hindukusch» ist nur zum kleineren Teil ein Buch über eine misslungene Gipfelstürmerei. Anreise und Rückkehr, zu Fuss mit Saumpferden, waren sehr strapaziös und beanspruchten die meiste Zeit der Expedition. Newby entwirft vergnügliche Charakterskizzen seiner Begleiter und zeigt grosses Interesse an der einheimischen Bevölkerung. Seine Eindrücke von Land, Leuten und Sitten verraten eine hervorragende Beobachtungsgabe, sie sind erfrischend direkt und wohltuend unbeleckt von multikulturellem Relativismus. Irritation und Missbilligung wird immer wieder freier Lauf gelassen. Ein «Argloser im Ausland» in der Art von Mark Twain ist Newby keineswegs. Das zeigen auch die geschichtlichen Exkurse, die eine Vorstellung davon geben, wie es zur Völkervielfalt in diesen afghanischen Talschaften kam und wie Emir Abdur Rahman 1895 aus dem «heidnischen» Kafiristan durch blutige Zwangsbekehrungen das muslimische Nuristan machte. In der Geschichte der Reiseschriftstellerei – ein urenglisches literarisches Genre – markiert «Ein Spaziergang im Hindukusch» einen Wendepunkt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als unbekannte Gebiete allmählich knapp und eigentliche Forschungsfahrten selten wurden, haftete Expeditionsreisenden und ihren Berichten noch etwas Heroisches an. Seither haben sich Massen- und Individualtourismus über den Globus ausgebreitet. Auch wer beschwerliche Reisen in abgelegene Regionen unternimmt, kann nicht mehr als Pionier auftreten. Diese Veränderungen kristallisieren sich aufs Schönste auf den letzten Seiten von Newbys Buch. Zufällig begegnen die beiden erschöpften «Forschungsreisenden», wie sie sich grinsend nennen, dem legendären Arabien-Reisenden Wilfred Thesiger – «ein bemerkenswertes Relikt des viktorianischen Zeitalters . . . zäh wie Leder, in einem alten Tweedjackett, wie es von Eton-Schülern getragen wird» –, der in Afghanistan Artefakte für das British Museum sammelte. Er lädt die beiden hungrigen und abgezehrten Landsleute grossmütig zum Hähnchenessen und Übernachten ein. Als Newby und Carless auf dem felsigen Boden ihre aufblasbaren Luftmatratzen ausbreiten, entfährt es Thesiger«Mein Gott, was seid ihr nur für Schwächlinge!» Die Schilderung dieser Begegnung ist eine augenzwinkernde Selbstbezichtigung und kratzt subtil an Thesigers Status. Sie vermittelt auch eine gute Vorstellung vom Humor und vom Witz, die den Autor dieses höchst amüsanten und überdies lehrreichen Buchs so sympathisch machen. Georg Sütterlin Im Frühjahr 1956 erreichte Eric Newby, der in einem Haute-Couture-Salon im Londoner Westend arbeitete, ein Telegramm aus Rio de Janeiro"Kannst du im Juni mit nach Nuristan reisen?" Der Absender war ein Freund Newbys, ein berüchtigter Exzentriker im diplomatischen Dienst Ihrer Majestät. Es war genau der richtige Moment für zwei Verrückte, um ins Innere von Afghanistan vorzudringen. Die britische Armee hatte das Land verlassen, ebenso wie Jahrhunderte zuvor Dschingis Khan und Timur, und die Rucksacktouristen waren noch nicht angekommen, ganz abgesehen von den russischen Panzern und den fanatischen Taliban. Niemand wollte von dieser gottverlassenen Region etwas wissen. Das Ziel der beiden, die vom Bergsteigen keine Ahnung hatten, war ein Sechstausender im Hindukusch. Sie stolperten über reißende Bergflüsse und eisige Pässe am Ende der Welt, litten an Hunger, Dysenterie, Insektenfraß und glühender Hitze. Dabei legten sie einen Humor an den Tag, der vor keiner Katastrophe versagte. Ihr Masochismus mischte sich mit guter Laune und poetischem Entzücken"Selten in meinem Leben hat mich ein so ekstatisches Glücksgefühl erfüllt", schreibt Newby am Ende der gescheiterten Expedition. Auf diese Weise ist ein Klassiker der englischen Reiseliteratur entstanden. Ganz nebenbei stellt sich heraus, daß der stoische Held die Sprache der Eingeborenen spricht und über enorme Geschichtskenntnisse verfügt; wie alle übrigen Fähigkeiten, so versteht er es auch, diese ungewöhnlichen Qualitäten sorgfältig zu verbergen. "Lieber Leser", schrieb Evelyn Waugh über diesen Spaziergang, "wenn Sie etwas übrig haben für das eigentümliche Inselvolk der Briten, werden Sie diesem Kunststück nicht widerstehen können." Ein großartiges Stück Reiseliteratur über zwei Bergsteigerlaien, die sich aufmachen in Zentral-Afghanistan der 1950er Jahre den Gipfel eines 6000ers zu besteigen. Seinesgleichen sucht dabei der Schreibstil und Humor von Newby, dem ehemaligen Modeverkäufer mit der viel beschriebenen typisch englischen stiff upper lip. Nicht nur für Leute mit dem Faible fürs Berge besteigen geeignet und ein wirklich fantastisches Buch in der nicht minder guten Reihe der Anderen Bibliothek. 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Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von... | Buch | Zustand gut - gebrauchtes Buch
ISBN: 9783821845104
*** So macht sparen Spaß! Bis zu -70% ggü. Neupreis ***, (Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Newby, Eric | Buch | Zustand gut. Krimis & Thriller. Schutzumschlag, Cov… Mehr…
*** So macht sparen Spaß! Bis zu -70% ggü. Neupreis ***, (Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Newby, Eric | Buch | Zustand gut. Krimis & Thriller. Schutzumschlag, Cover, Booklet, Hülle, Box, Anleitung). Schutzumschlag kann unter Umständen fehlen. Geprüfte Gebrauchtware / Certified second hand articles Über 3.000.000 Artikel im Shop / More than 3.000.000 articles in shop Einfache und sichere Abwicklung / Easy and safe purchase Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek von Newby, Eric | Buch | Zustand gut Zustand / condition: gebraucht ? gut / second hand ? good Herausgeber / publisher: Eric Newby Medium / medium: Taschenbuch EAN / EAN: 9783821845104 Versandadresse: Änderung nach Bezahlung nicht mehr möglich. Versand: Innerhalb Europas. Ausgeschlossene Länder siehe Versand und Zahlungsmethoden. Delivery address: Change after payment is not possible. Shipping: To most european countries, see shipping details. Bestellung schneller in den Händen halten? 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Ein Spaziergang im Hindukusch Erstausgabe - Erstausgabe
ISBN: 9783821845104
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover], [PU: Eichborn], AB 206 limitierte Erstausgabe, tadelloser neuwertiger unbeblätterter Zustand minimale Lagerspuren am Schuber, DE, [SC: 5.45], wie neu, privates Angebot, 1… Mehr…
[ED: Hardcover], [PU: Eichborn], AB 206 limitierte Erstausgabe, tadelloser neuwertiger unbeblätterter Zustand minimale Lagerspuren am Schuber, DE, [SC: 5.45], wie neu, privates Angebot, 121x213 mm, 340, [GW: 620g], Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: Sammlerstücke/Raritäten / Erstausgaben]<
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Detailangaben zum Buch - Ein Spaziergang im Hindukusch. Die Andere Bibliothek
EAN (ISBN-13): 9783821845104
ISBN (ISBN-10): 3821845104
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2002
Herausgeber: Eichborn
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ISBN/EAN: 3821845104
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Autor des Buches: eric newby, die andere bibliothek
Titel des Buches: ein spaziergang, spaziergang hindukusch, die andere bibliothek, bibliothek 206, eric, matthias, elena, vorzugsausgabe
Daten vom Verlag:
Autor/in: Eric Newby
Titel: Die Andere Bibliothek; Ein Spaziergang im Hindukusch; Ein Spaziergang im Hindukusch
Verlag: Eichborn
Erscheinungsjahr: 2002-02-04
Gewicht: 0,620 kg
Sprache: Deutsch
30,40 € (DE)
BB; GB; Hardcover, Softcover / Reisen/Reiseberichte, Reiseerzählungen/Asien; Reiseberichte, Reiseliteratur; Asien
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