Im Europarecht zeichnet sich immer deutlicher ein weitgreifendes Konzept gegen die Umsetzungsschwächen und Vollzugsdefizite gemeinschaftsrechtlicher Normen ab: Die Mobilisierung des Bürge… Mehr…
Im Europarecht zeichnet sich immer deutlicher ein weitgreifendes Konzept gegen die Umsetzungsschwächen und Vollzugsdefizite gemeinschaftsrechtlicher Normen ab: Die Mobilisierung des Bürgers für die Durchsetzung des Rechts. Losgelöst von dem Gedanken des Individualschutzes werden die Bürger befähigt, vor den staatlichen Behörden und Gerichten unmittelbar auf die Beachtung des Rechts zu pochen. Verstanden weniger als des Rechtsschutzes bedürftige Privatpersonen, denn vielmehr als wirkmächtige Anwälte und Vollstrecker gemeinschaftlicher Interessen sollen sie so das Gemeinschaftsrecht effektivieren. Die vorliegende Arbeit konfrontiert dieses Konzept mit der deutschen Lehre vom subjektiv-öffentlichen Recht. Sie legt tiefgreifende Strukturunterschiede offen und sucht so eine Vergewisserung über die theoretischen Grundlagen der deutschen Lehre. Im Mittelpunkt steht dabei als deren materieller Kern die Privatbezogenheit subjektiv-öffentlicher Rechte, die in ihrem beschränkenden Gehalt noch wenig reflektiert worden ist. Verstanden als ein ausschliessendes Kriterium, das eine Stellung des einzelnen als Anwalt öffentlicher Interessen gezielt zurückweist, wurzelt sie im deutschen Konstitutionalismus und dessen Unterscheidung von privater Freiheit und öffentlichen Interessen, mit der der Selbstand der monarchischen Exekutive abgesichert werden sollte. Von dieser Bedeutung geprägt, enthält die Lehre vom subjektiv-öffentlichen Recht bis heute mehr als ein prozessrechtliches Kriterium zur Realisierung der Subjektstellung des einzelnen. Sie tradiert eine die Rechtsordnung vielfältig und oft unbemerkt durchwirkende Grundsatzbestimmung zum Verhältnis von Bürger und Verwaltung. Wenn das Europarecht hieran rührt, reisst es einen weiten Horizont auf: Das Modell der Mobilisierung des Bürgers für die Durchsetzung des Rechts verlangt nicht nur nach einer Besinnung auf das Staat-Bürger-Verhältnis im Bereich des Europarechts und nach Transformation der diesbezüglichen Vorgaben, sondern enthält auch eine Anfrage an das deutsche Verwaltungsrecht selbst: Wieweit trägt die Lehre vom subjektiv-öffentlichen Recht mit ihrer Bestimmung des Staat-Bürger-Verhältnisses noch? Kann und soll die Mobilisierung des Bürgers als allgemeines Modell für eine effektivere Rechtsdurchsetzung auch in das deutsche Verwaltungsrecht aufgenommen werden? Bücher > Fachbücher > Recht > Öffentliches Recht 23.3 cm x 15.7 cm x 1.2 cm mm , Duncker & Humblot, Taschenbuch, Duncker & Humblot<
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Johannes Masing: Die Mobilisierung des Burgers fur die Durchsetzung des Rechts: Europaische Impulse fur eine Revision der Lehre vom subjektiv-offentlichen Recht ... zum offentlichen Recht) (German Edition) - Taschenbuch
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Wenn das Europarecht hieran rührt, reißt es einen weiten Horizont auf: Das Modell der Mobilisierung des Bürgers für die Durchsetzung des Rechts verlangt nicht nur nach einer Besinnung auf das Staat-Bürger-Verhältnis im Bereich des Europarechts und nach Transformation der diesbezüglichen Vorgaben, sondern enthält auch eine Anfrage an das deutsche Verwaltungsrecht selbst: Wieweit trägt die Lehre vom subjektiv-öffentlichen Recht mit ihrer Bestimmung des Staat-Bürger-Verhältnisses noch? Kann und soll die Mobilisierung des Bürgers als allgemeines Modell für eine effektivere Rechtsdurchsetzung auch in das deutsche Verwaltungsrecht aufgenommen werden?
Detailangaben zum Buch - Die Mobilisierung des Bürgers für die Durchsetzung des Rechts.: Europäische Impulse für eine Revision der Lehre vom subjektiv-öffentlichen Recht. (Schriften zum Öffentlichen Recht)
EAN (ISBN-13): 9783428089284 ISBN (ISBN-10): 3428089286 Gebundene Ausgabe Taschenbuch Erscheinungsjahr: 1997 Herausgeber: Duncker & Humblot 288 Seiten Gewicht: 0,312 kg Sprache: deu
Buch in der Datenbank seit 2008-01-08T11:24:33+01:00 (Berlin) Detailseite zuletzt geändert am 2024-04-16T04:00:31+02:00 (Berlin) ISBN/EAN: 9783428089284
ISBN - alternative Schreibweisen: 3-428-08928-6, 978-3-428-08928-4 Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe: Autor des Buches: masing, johannes Titel des Buches: die revision, subjektiv, bürger für bürger, die lehre vom, mobilisierung des rechts
Daten vom Verlag:
Autor/in: Johannes Masing Titel: Schriften zum Öffentlichen Recht; Die Mobilisierung des Bürgers für die Durchsetzung des Rechts. - Europäische Impulse für eine Revision der Lehre vom subjektiv-öffentlichen Recht. Verlag: Duncker & Humblot 288 Seiten Erscheinungsjahr: 1996-12-18 Berlin; DE Gedruckt / Hergestellt in Deutschland. Gewicht: 0,390 kg Sprache: Deutsch 69,90 € (DE) 71,90 € (AT) Available
Inhaltsübersicht: Einleitung - Teil 1: Die Mobilisierung des Bürgers durch das Europarecht: Die Einbeziehung des Bürgers in die Verwaltung - Die Mobilisierung des Bürgers als Prinzip - Teil 2: Die Privatbezogenheit der deutschen Lehre vom subjektiv-öffentlichen Recht: Geschichtliche Grundlagen - Die Übernahme des subjektiv-öffentlichen Rechts als Grundlage des heutigen Verwaltungsrechtsschutzes - Das subjektiv-öffentliche Recht als Grundlage der Beziehung von Verwaltung und Bürger überhaupt - Teil 3: Die Herausforderung des Europarechts für das deutsche Verwaltungsrecht: Konfrontation zweier Modelle - Die Mobilisierung des Bürgers vor dem Hintergrund der französischen Rechtstradition - Die Relativierung des subjektiv-rechtlichen Prinzips: Resümee, Perspektiven, Ausblick - Literaturverzeichnis - Sachverzeichnis
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