In einer Zeit, in der der Austausch mit der Welt meist über das Internet erfolgt, wird dieser vorwiegend durch Vorgaben und Formate der Suchmaschine Google reguliert, die für de… Mehr…
In einer Zeit, in der der Austausch mit der Welt meist über das Internet erfolgt, wird dieser vorwiegend durch Vorgaben und Formate der Suchmaschine Google reguliert, die für den Philosophen und Medientheoretiker Boris Groys damit die traditionelle Rolle der Philosophie und Religion eingenommen hat. Philosophische Vorläufer für das Auflösen von Diskursen, die Emanzipation der Wörter von grammatikalischen Strukturen und damit ihre Gleichstellung, wie es von der »philosophischen Maschine« Google betrieben wird, reichen von Platon über den Strukturalismus de Saussures bis zur Dekonstruktion Derridas. Eine weitere Entsprechung findet die Entstehung kontextbefreiter Wortwolken in der Avantgarde-Kunst des 20. Jahrhundert, speziell der Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre. Als eine der Folgen der radikalen Befreiung der Wörter benennt Groys den »Kampf um den Zugang zur Wahrheit als solcher – verstanden als die Gesamtsumme aller materiell existierenden Kontexte. Er ist ein Kampf um das utopische Ideal des freien Informationsflusses – der freien Wanderschaft befreiter Wörter durch die Gesamtheit des gesellschaftlichen Raums«. Der Philosoph, Kunstkritiker und Medientheoretiker Boris Groys (*1947) ist Global Distinguished Professor an der Faculty of Arts and Science der New York University. Sprache: Deutsch/Englisch Digital Content>E-books>Art,Design & Photography>Art Crit,Theory>Art Crit,Theory, Hatje Cantz Verlag Digital >16<
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In einer Zeit, in der der Austausch mit der Welt meist über das Internet erfolgt, wird dieser vorwiegend durch Vorgaben und Formate der Suchmaschine Google reguliert, die für den Philosophen und Medientheoretiker Boris Groys damit die traditionelle Rolle der Philosophie und Religion eingenommen hat. Philosophische Vorläufer für das Auflösen von Diskursen, die Emanzipation der Wörter von grammatikalischen Strukturen und damit ihre Gleichstellung, wie es von der »philosophischen Maschine« Google betrieben wird, reichen von Platon über den Strukturalismus de Saussures bis zur Dekonstruktion Derridas. Eine weitere Entsprechung findet die Entstehung kontextbefreiter Wortwolken in der Avantgarde-Kunst des 20. Jahrhundert, speziell der Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre. Als eine der Folgen der radikalen Befreiung der Wörter benennt Groys den »Kampf um den Zugang zur Wahrheit als solcher – verstanden als die Gesamtsumme aller materiell existierenden Kontexte. Er ist ein Kampf um das utopische Ideal des freien Informationsflusses – der freien Wanderschaft befreiter Wörter durch die Gesamtheit des gesellschaftlichen Raums«. Der Philosoph, Kunstkritiker und Medientheoretiker Boris Groys (*1947) ist Global Distinguished Professor an der Faculty of Arts and Science der New York University. Sprache: Deutsch/Englisch Digital Content>E-books>Art,Design & Photography>Art Crit,Theory>Art Crit,Theory, Hatje Cantz Verlag Digital >16<
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Buch in der Datenbank seit 2012-05-05T16:45:07+02:00 (Berlin) Detailseite zuletzt geändert am 2024-05-13T01:00:28+02:00 (Berlin) ISBN/EAN: 3775730753
ISBN - alternative Schreibweisen: 3-7757-3075-3, 978-3-7757-3075-4 Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe: Autor des Buches: boris groys, verlag cantz hatje gmbh, platon und die folgen, documenta, avantgarde design Titel des Buches: documenta, google doc, jenseits der see, jenseits worte, 100 notizen 100 gedanken, grammatik, boris groys