Die Jüdin von Trient: Historischer Roman Historischer Roman - Taschenbuch

Trient im Jahr 1475: Seit Generationen leben Juden und Christen in der oberitalienischen Stadt, die vom kunstsinnigen Fürstbischof Hinderbach regiert wird, friedlichnebeneinander.Kinder werden geboren und wachsen auf, ein jeder geht seinem Tagwerk nach, die Färber und Gerber im Schatten des prächtigen Domes ebenso wie die Händler und Hausfrauen der kleinen jüdischen Gemeinde, die sich am Sabbat in der bescheidenen Synagoge zusammenfindet. Nur Brunetta, die junge und schöne Frau des Samuel, will ihrem Gott allein gegenübertreten, um ihm ihr Leid zu klagen: Denn sie teilt das Schicksal der Rachel; nach sieben Ehejahren hat sie ihrem Mann noch immer kein Kind geschenkt. Anders ergeht es ihrer christlichen Nachbarin Maria, deren kleiner Sohn Simon das ganze Viertel beglückt - bis er in der Karwoche spurlos verschwindet. Als der fanatische Franziskanerprediger Bernardino da Feltre in die Stadt kommt und gegen die Juden hetzt, ist der Friede endgültig gestört, und eine Zeit des Hasses bricht an. Als Brunetta dann auch noch den Leichnam des kleinen Jungen findet, verdächtigt man die jüdischen Mitbürger des Ritualmordes. Unter Folterschmerzen gestehen die Angeklagten, den Mord begangen zu haben. Hinderbach läßt die männlichen Juden inhaftieren, schließlich hinrichten. Ein beispielloser Machtkampf zwischen dem Papst, der die Jüdinnen und ihre Kinder zu retten versucht, und dem Fürstbischof, der - unterstützt von den Franziskanern - die Anerkennung des kleinen Simon als Märtyrer betreibt, beginnt. In dessen Verlauf wechseln der Doge und der Patriarch von Venedig die Seiten, Bischof Ventimiglia, der päpstlicher Kommissär, wird entmachtet, und Pater Paolo da Novara verliert sein Leben, weil er zuviel weiß. Schließlich werden die Gebeine des Simon Trientibus erhoben - doch seine Verherrlichung wurde durch Tod und Sünde erwirkt. In der Karwoche des Jahres 1475 verschwindet ein Kind Ein Bischof läßt Unschuldige hinrichten, damit ein Knabe zum Märtyrer gekrönt wird. Eine schöne Jüdin muß ihrem Glauben entsagen. Ein junger Pater stirbt, weil er zuviel weiß. - Als in der Karwoche des Jahres 1475 der kleine Simon tot aufgefunden wird, verdächtigt man die jüdischen Bürger Trients des Ritualmordes. Brunetta, die junge Frau des Kaufmanns Samuel, streitet tapfer, aber schließlich vergeblich um das Leben der Angeklagten. Ein beispielloser Machtkampf und ein infames Intrigenspiel um Simons Anerkennung als Märtyrer entflammt zwischen Franziskanern, Fürstbischof und Papst. Alexander Lohner erzählt dieses dunkle Kapitel Kirchengeschichte - 1588 wurde Simon von Trient gar von Rom heiliggesprochen - außergewöhnlich spannend und voller Anteilnahme für die jüdischen Bürger Trients und ihr verzweifeltes Ringen um Gerechtigkeit.