2006, ISBN: 3936872651

[EAN: 9783936872651], Gebraucht, sehr guter Zustand, [SC: 4.0], [PU: Berlin: Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte], o.S. Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen… Mehr…

[EAN: 9783936872651], Gebraucht, sehr guter Zustand, [SC: 4.0], [PU: Berlin: Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte], o.S. Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilmann. - Einband berieben und angeschmutzt, einige Anstreichungen von Heilmann im Buch. - Fünfzig Jahre "Die Mahnung" Mehr als fünfzig Jahre nach ihrem ersten Erscheinen liegen mehr als 1.000 Ausgaben der Zeitschrift "Die Mahnung" des Bundes der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. (BVN) vor. Bei der Durchsicht aller Ausgaben dieser fünf Jahrzehnte konnte manches längst der Vergangenheit Anheimgefallene neu entdeckt werden. Besonders deutlich wurde aber die Erkenntnis, dass selbst Beiträge aus den ältesten Nummern bis in unsere Gegenwart eine bedrückende Aktualität behalten haben. Wir legen daher heute die ersten drei Jahrgänge dieser Zeitschrift in einer Faksimile-Ausgabe vor, um die Frühgeschichte des Bundes der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. in einer wichtigen Quelle vorzustellen. Die damalige Entscheidung des Vorstandes des BVN zur Herausgabe einer Monatszeitschrift war von mehreren Aspekten bestimmt worden: Mitglieder und Öffentlichkeit sollten Informationen über die Wahrnehmung und Umsetzung der satzungsgemäßen Aufgaben des BVN erhalten. Als eine überparteiliche Organisation empfand sich der BVN als Mahner und Beobachter der demokratischen Neuentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Deshalb wurde für die Zeitschrift der Begriff "Die Mahnung" als Titel gewählt. Bereits die ersten Leitartikel zeigen seine Bemühungen, zu mahnen, aber nicht zu verurteilen. Es wird aber auch sichtbar, welche sachlichen Meinungsverschiedenheiten dazu geführt haben, dass ein einheitlicher Zusammenschluss der Verfolgten nicht zustande gekommen ist. So erfasste die zunächst gegründete Organisation der Opfer der Nürnberger Gesetze e.V. (OdN) die ausgegrenzten und durch die NS-Rasseideologie Verfolgten. Sie wurden vom damaligen Berliner Hauptausschuss der Opfer des Faschismus nicht als "Kämpfer" anerkannt und benötigten so eine eigene Interessenvertretung. Der Kalte Krieg und die Spaltung der Stadt Berlin führten auch zur Trennung der Verfolgten- und Widerstandskämpferverbände. So kam es zur Gründung des BVN, der sich als Heimstätte für alle Verfolgtengruppen anbot. Der Mitbegründer und erste Bundesvorsitzende Werner A. Zehden schrieb in der Nullnummer der Mahnung "Zum Geleit" und die Redaktion über "Die Verpflichtung der Verfolgten". Daraus ist ablesbar, dass es nicht etwa um die Errichtung einer Lobby zur Erstreitung von Rechten ging, sondern durchaus die Verpflichtungen gesehen wurden, die den wieder gleichberechtigten Staatsbürgern der Bundesrepublik Deutschland abverlangt wurden. Bisher sind die ersten drei Jahrgänge in Bibliotheken nicht mehr vollständig aufzufinden gewesen. Jedoch haben intensive Bemühungen dazu geführt, dass in dieser Faksimile Ausgabe die ersten drei Jahrgänge komplett erhalten sind. Aus den Artikeln in dieser Zeit lässt sich erkennen, dass es als Utopie angesehen werden musste, die Gemeinsamkeit des Verfolgtenschicksals zum Richtmaß der Neugestaltung des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens in Deutschland zu machen. Durch Neugründungen von Verfolgtenorganisationen im gesamten Bundesgebiet wurde versucht, alte Träume neu zu beleben. Doch es zeigte sich bald, dass die vertane Hoffnung keine neue Chance erhielt, weder in der Bundesrepublik noch in der DDR, wo die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) 1953 aufgelöst wurde. Besonders kritisch hat die Zeitschrift "Die Mahnung" immer wieder auf Entwicklungen hingewiesen, die den Beginn einer erneuten Verbreitung des NS-Gedankengutes erkennen ließen. Der BVN ist stolz darauf, dass er in seiner Zeitschrift oft Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erwähnen konnte, die eine Ehrenmitgliedschaft des Bundes angenommen haben. Oft gehören sie auch zu den Autoren der Artikel in dem Blatt. Seit Beginn der Herausgabe hat die öffentliche Hand Hilfestellung geleistet. Das war gewiss damit motiviert und gerechtfertigt, dass den Leserkreis betreffende Veröffentlichungen der Landes- und der Bundesregierung abgedruckt wurden. Ein herzlicher Dank dafür sei hier ausgesprochen. Zu danken ist aber auch allen denen, die seit der Herausgabe sämtliche Beiträge honorarfrei zur Verfügung gestellt haben. Dazu dann auch denen, die durch Werbeanzeigen Unterstützung zuteil werden ließen. Hervorzuheben ist hier die Mommsen-Apotheke und die Freie Volksbühne e.V., die der Zeitschrift ihre Treue bewahrt haben. Schließlich denen, die ehrenamtliche Redaktionsarbeit geleistet und den Versand gestaltet und immer erneut möglich gemacht haben. Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass mit der Herausgabe der Zeitschrift "Die Mahnung" ein wichtiger Beitrag dazu geleistet wurde, dass Berlin von ehemals Verfolgten wieder als Heimat und als Hort anerkannt wurde. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, in deren Räumen der BVN Berlin e.V. heute sesshaft geworden ist, hat das Verdienst, einen solchen Rückblick angeregt und verwirklicht zu haben. Ihr gilt ein herzlicher Dank des BVN. Es bleibt zu hoffen, dass diese Veröffentlichung ein interessiertes Leserpublikum finden kann. ISBN 9783936872651 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 1966, Books<

2006, ISBN: 3936872651

[EAN: 9783936872651], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Berlin: Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte], o.S. Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilm… Mehr…

[EAN: 9783936872651], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Berlin: Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte], o.S. Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilmann. - Einband berieben und angeschmutzt, einige Anstreichungen von Heilmann im Buch. - Fünfzig Jahre "Die Mahnung" Mehr als fünfzig Jahre nach ihrem ersten Erscheinen liegen mehr als 1.000 Ausgaben der Zeitschrift "Die Mahnung" des Bundes der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. (BVN) vor. Bei der Durchsicht aller Ausgaben dieser fünf Jahrzehnte konnte manches längst der Vergangenheit Anheimgefallene neu entdeckt werden. Besonders deutlich wurde aber die Erkenntnis, dass selbst Beiträge aus den ältesten Nummern bis in unsere Gegenwart eine bedrückende Aktualität behalten haben. Wir legen daher heute die ersten drei Jahrgänge dieser Zeitschrift in einer Faksimile-Ausgabe vor, um die Frühgeschichte des Bundes der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. in einer wichtigen Quelle vorzustellen. Die damalige Entscheidung des Vorstandes des BVN zur Herausgabe einer Monatszeitschrift war von mehreren Aspekten bestimmt worden: Mitglieder und Öffentlichkeit sollten Informationen über die Wahrnehmung und Umsetzung der satzungsgemäßen Aufgaben des BVN erhalten. Als eine überparteiliche Organisation empfand sich der BVN als Mahner und Beobachter der demokratischen Neuentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Deshalb wurde für die Zeitschrift der Begriff "Die Mahnung" als Titel gewählt. Bereits die ersten Leitartikel zeigen seine Bemühungen, zu mahnen, aber nicht zu verurteilen. Es wird aber auch sichtbar, welche sachlichen Meinungsverschiedenheiten dazu geführt haben, dass ein einheitlicher Zusammenschluss der Verfolgten nicht zustande gekommen ist. So erfasste die zunächst gegründete Organisation der Opfer der Nürnberger Gesetze e.V. (OdN) die ausgegrenzten und durch die NS-Rasseideologie Verfolgten. Sie wurden vom damaligen Berliner Hauptausschuss der Opfer des Faschismus nicht als "Kämpfer" anerkannt und benötigten so eine eigene Interessenvertretung. Der Kalte Krieg und die Spaltung der Stadt Berlin führten auch zur Trennung der Verfolgten- und Widerstandskämpferverbände. So kam es zur Gründung des BVN, der sich als Heimstätte für alle Verfolgtengruppen anbot. Der Mitbegründer und erste Bundesvorsitzende Werner A. Zehden schrieb in der Nullnummer der Mahnung "Zum Geleit" und die Redaktion über "Die Verpflichtung der Verfolgten". Daraus ist ablesbar, dass es nicht etwa um die Errichtung einer Lobby zur Erstreitung von Rechten ging, sondern durchaus die Verpflichtungen gesehen wurden, die den wieder gleichberechtigten Staatsbürgern der Bundesrepublik Deutschland abverlangt wurden. Bisher sind die ersten drei Jahrgänge in Bibliotheken nicht mehr vollständig aufzufinden gewesen. Jedoch haben intensive Bemühungen dazu geführt, dass in dieser Faksimile Ausgabe die ersten drei Jahrgänge komplett erhalten sind. Aus den Artikeln in dieser Zeit lässt sich erkennen, dass es als Utopie angesehen werden musste, die Gemeinsamkeit des Verfolgtenschicksals zum Richtmaß der Neugestaltung des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens in Deutschland zu machen. Durch Neugründungen von Verfolgtenorganisationen im gesamten Bundesgebiet wurde versucht, alte Träume neu zu beleben. Doch es zeigte sich bald, dass die vertane Hoffnung keine neue Chance erhielt, weder in der Bundesrepublik noch in der DDR, wo die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) 1953 aufgelöst wurde. Besonders kritisch hat die Zeitschrift "Die Mahnung" immer wieder auf Entwicklungen hingewiesen, die den Beginn einer erneuten Verbreitung des NS-Gedankengutes erkennen ließen. Der BVN ist stolz darauf, dass er in seiner Zeitschrift oft Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erwähnen konnte, die eine Ehrenmitgliedschaft des Bundes angenommen haben. Oft gehören sie auch zu den Autoren der Artikel in dem Blatt. Seit Beginn der Herausgabe hat die öffentliche Hand Hilfestellung geleistet. Das war gewiss damit motiviert und gerechtfertigt, dass den Leserkreis betreffende Veröffentlichungen der Landes- und der Bundesregierung abgedruckt wurden. Ein herzlicher Dank dafür sei hier ausgesprochen. Zu danken ist aber auch allen denen, die seit der Herausgabe sämtliche Beiträge honorarfrei zur Verfügung gestellt haben. Dazu dann auch denen, die durch Werbeanzeigen Unterstützung zuteil werden ließen. Hervorzuheben ist hier die Mommsen-Apotheke und die Freie Volksbühne e.V., die der Zeitschrift ihre Treue bewahrt haben. Schließlich denen, die ehrenamtliche Redaktionsarbeit geleistet und den Versand gestaltet und immer erneut möglich gemacht haben. Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass mit der Herausgabe der Zeitschrift "Die Mahnung" ein wichtiger Beitrag dazu geleistet wurde, dass Berlin von ehemals Verfolgten wieder als Heimat und als Hort anerkannt wurde. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, in deren Räumen der BVN Berlin e.V. heute sesshaft geworden ist, hat das Verdienst, einen solchen Rückblick angeregt und verwirklicht zu haben. Ihr gilt ein herzlicher Dank des BVN. Es bleibt zu hoffen, dass diese Veröffentlichung ein interessiertes Leserpublikum finden kann. ISBN 9783936872651 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 1966, Books<