Das Straßenwesen der DDR 1949-1989. - Taschenbuch

Mit Heft 17 des "Archivs für die Geschichte des Straßen- und Verkehrswesens" legt die Forschungsgesellschaft für Straßen-und Verkehrswesen (FGSV) eine umfassende Technikgeschichte des Straßenwesens in der DDR vor. Die Autoren der zwölf Sachkapitel können insofern als besonders kompetent gelten, als sie überwiegend führende Stellungen in den jeweils einschlägigen Geschäftsbereichen der DDR-Straßenverwaltung bekleidet haben oder anerkannte Experten im Straßenwesen waren. Die Beschränkung dieser straßenhistorischen Abhandlung auf die harten, technischen Fakten und - bis auf wenige unerlässliche Ausnahmen -das Heraushalten allzu politischer Randbedingungen erfolgten ganz bewusst, weil nur so eine einigermaßen objektive, unumstrittene Darstellung zustande kommen konnte. Eine tiefer greifende systemkritische Auseinandersetzung mit der DDR-Straßenadministration ist demnach einem Werk vorbehalten, das noch geschrieben werden müsste. Die Lektüre der vorliegenden DDR-Technikgeschichte dürfte für Ost- und Westleser gleichermaßen interessant sein: für die Ostleser, weil sie Erinnerungen - positive wie negative | wachrufen wird, für die Westleser, weil sie neue Einblicke gewährt, die manche straßenverkehrliche Besonderheit der DDR im Nachhinein erklären, so den berüchtigten Bitumenerlass - so hieß die 1980 ergangene ministerielle "Weisung zur sparsamsten Verwendung und zum volkswirtschaftlich rationellen Einsatz von Straßenbaubitumen und bituminösen Bindemitteln" im Alltagsjargon -und dessen grotesken Hintergrund. Ein Ziel, das von Anfang an mit der Bearbeitung des Themas verbunden war - diese reicht bis in die frühen 90er Jahre zurück -ist mit der Veröffentlichung des Heftes 17 ohne Zweifel erreicht worden: Die Sicherstellung und Auswertung von Quellen und Informationen zum Straßenwesen, die nach einigen Jahren oft schon unter normalen Umständen nur schwer schließbare Lücken aufweisen, die aber ganz besonders in der...