Giraldus CAMBRENSIS:
Beschreibung von Wales - Eine völkerkundliche Beschreibung aus dem Mittelalter - Erstausgabe
2008, ISBN: 9783828026681
Taschenbuch
[ED: Taschenbuch], [PU: Frieling & Huffmann], Wales (walisisch Cymru, altkymrisch Cymry, aus Kom-brogi Landsleute, deutsch Walisien oder veraltet Wallis, lateinisch Cambria) ist ein Land,… Mehr…
[ED: Taschenbuch], [PU: Frieling & Huffmann], Wales (walisisch Cymru, altkymrisch Cymry, aus Kom-brogi Landsleute, deutsch Walisien oder veraltet Wallis, lateinisch Cambria) ist ein Land, das Teil des Vereinigten Königreichs ist. Die Hauptstadt von Wales ist Cardiff (walisisch Caerdydd). Das Land wird zu den sechs keltischen Nationen gezählt.
Wales wurde aufgrund des heftigen Widerstands der Bevölkerung und wegen des bergigen Terrains nie durch die Angelsachsen erobert und blieb so eine keltische Region.
Als sich die Angelsachsen im 5. und 6. Jahrhundert im Südosten Britanniens ausbreiteten, zogen sich viele romanisierte Kelten nach Westen zurück, also ins heutige Cornwall und nach Wales, die auf diese Weise zu ihren Namen kamen. Dort versuchte man recht lange, am Christentum und an der lateinischen Sprache festzuhalten, wie etwa die Funde aus Tintagel Castle belegen. Doch letztlich ging die römisch-spätantike Kultur in Wales unter, und ältere keltische Traditionen setzten sich wieder durch, wobei auch Kontakte zu Irland eine Rolle spielten.
Wales wurde angeblich schon vor England und Schottland rechristianisiert. Der Nationalheilige Sankt David unternahm laut späterer Überlieferung im späten 6. Jahrhundert eine Pilgerreise nach Rom und diente nach seiner Rückkehr als Bischof. Zu dieser Zeit hatte die erneute Christianisierung im angelsächsischen Gebiet gerade erst begonnen. Die druidischen Bräuche, die sich bis heute erhalten haben sollen und angeblich in Teilen von Wales gepflegt werden, sind hingegen eine Erfindung von Historikern des 19. Jahrhunderts. Über die tatsächlichen Sitten der Druiden, die von den Römern ausgerottet wurden, ist nichts bekannt.
Bereits kurz nach der normannischen Eroberung Englands (1066) begannen die Normannen, Teile von Wales zu erobern. Obwohl die walisischen Fürstentümer vielfach untereinander zerstritten waren, konnten die Eroberer nur Teile des Landes unter ihre Herrschaft bringen. Die eroberten Gebiete bildeten die Welsh Marches, deren Barone eine größere Autonomie gegenüber den englischen Königen besaßen. Im 13. Jahrhundert erreichten die Fürsten von Gwynedd die Vormachtstellung gegenüber den anderen walisischen Fürsten, und 1267 musste der englische König Llywelyn ap Glyndŵr als Fürsten von Wales anerkennen. In zwei Feldzügen konnte König Eduard I. bis 1283 jedoch die Waliser schlagen und Wales erobern. Der englische, später britische, Thronfolger trägt seit dieser Zeit den Titel Prince of Wales (Fürst von Wales). Gegen die strenge englische Herrschaft gab es mehrere Rebellionen, deren bedeutendste die Rebellion von Owain Glyndŵr war, der sich 1400 zum Fürsten von Wales erklärte und weite Teile von Wales eroberte. Ab 1405 gelang es den englischen Truppen jedoch, die Rebellen zurückzudrängen, und um 1409 war Owain Glyndwr geschlagen.
Der Act of Union, die Gesetze zur Eingliederung von Wales 15351542, beendete endgültig die Sonderstellung der Welsh Marches und unterteilte Wales in dreizehn Grafschaften. Das englische Recht galt nun auch in Wales. Dies bedeutete, dass das Englische als Amtssprache eingeführt wurde, was die meisten Einheimischen von öffentlichen Ämtern fernhielt.
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Giraldus Cambrensis (* 1146 in Manorbier Castle in Pembrokeshire 1223 in Lincoln), walisisch Gerallt Cymro, bekannter in der übersetzten Form seines lateinischen Namens, Gerald von Wales, war ein cambro-normannischer Adliger. Er war Archidiakon, zugleich aber auch Schriftsteller, Diplomat, Kirchenpolitiker, Historiker, Volkskundler und Dichter.
Er wurde auf Manobier Castle in Wales als Gerald de Barri geboren. Sein Vater war der anglonormannische Adlige William de Barri, seine Mutter war Anghared, eine Tochter der walisischen Prinzessin Nest ferch Rhys und ihres Mannes Gerald of Windsor, dem Kastellan von Pembroke Castle. Als Neffe des Bischofs von St Davids genoss Gerald eine religiöse Erziehung in Gloucester und entschloss sich früh, eine Kirchenlaufbahn einzuschlagen. Deshalb begab sich zum Studium nach Paris. Erst im Jahr 1172 kehrte er vom Festland zurück und trat zunächst in die Dienste des Erzbischofs von Canterbury. Schließlich wurde er Archidiakon von Brecknock (heute Brecon/Wales). Er erhoffte sich, seinen Onkel David FitzGerald im Amt zu beerben, doch seine Promotion zum Bischof von St Davids schlug mehrfach fehl, was ihn immer wieder veranlasste, Wales zu verlassen, ja sogar nach Rom zu reisen, um an Papst Innozenz III. zu appellieren. Im Jahr 1176 ging Gerald nochmals für vier Jahre nach Paris, ein drittes Mal kurz vor 1190.
Trotz des genannten Rückschlags in der Karriere gab Gerald nicht auf: Er wurde im Jahr 1184 Kaplan König Heinrichs II. von England und dazu auserwählt, den Königssohn Johann Ohneland auf eine kriegerische Expedition nach Irland zu begleiten. Diese Mission, die zwei volle Jahre bis 1186, dauerte, war der Ausgangspunkt seiner literarischen Karriere, denn Gerald verfasste nun erste Reiseberichte mit lokalhistorischen Beschreibungen. Die Berichte wurden im Jahr 1188 als Topographia Hibernica veröffentlicht.
Da er seine Nützlichkeit unter Beweis gestellt hatte, wurde Gerald im Jahr 1188 dazu ausersehen, den Erzbischof von Canterbury, Balduin von Exeter auf eine neuerliche Pastoralreise, nunmehr durch Wales, zu begleiten. Diese Reise diente vornehmlich dazu, Teilnehmer für den Dritten Kreuzzug anzuwerben. Sein Bericht über diese Reise, das Itinerarium Cambriae aus dem Jahr 1191, wurde zu einem wertvollen historischen Dokument. Gerald vervollständigte sein Opus mit einem Bericht über König Heinrichs Eroberung von Irland (Expugnatio Hibernica).
Als Kandidat des walisischen Adels bemühte sich Gerald 1198 erneut um den Episkopat von St. David, wohl in der Absicht, ein Erzbistum zu errichten und damit die Unabhängigkeit von Canterbury zu erreichen. Ohne ausreichende Unterstützung aus dem Königshaus, focht er die für ihn ungünstige Entscheidung Hubert Walters, des Erzbischofs von Canterbury, wiederholt an, gab aber schließlich nach vergeblichem Appell an den Papst auf und verbrachte ab 1203 den Rest seines Lebens mit akademischen Studien, wobei er Werke zur frommen Unterweisung und zur Diplomatie hervorbrachte.
In dieser Zeit versöhnte er sich sogar mit dem Königshaus, von dem er eine kleine Pension erhielt. Nach 1216 verliert sich seine Spur. Gerald von Wales verstarb 1223 in Lincoln.
Gerald von Wales neigte zur anekdotischen Geschichtsschreibung, so dass der historiographische Wert seiner Schriften für heutige Maßstäbe etwas eingeschränkt bleibt. Seine Reiseberichte über Irland, die Expugnatio Hiberniae und die Topographia Hiberniae, und die über seine walisische Heimat, Descriptio Cambriae und das Itinerarium Cambriae, enthalten jedoch so viele lokalhistorische und folkloristische Details, dass sie für die Erforschung der britischen Alltagsgeschichte eine schier unerschöpfliche Fundgrube darstellen. Neben den genannten Hauptwerken verfasste Gerald auch autobiographische Arbeiten, Lebensbeschreibungen von bedeutsamen Kirchenmännern und Heiligen, pastorale Schriften, Briefe, Gedichte, Lieder und Abhandlungen über das Kirchenrecht.
(Quelle: Wikipedia)
Eigentlich sehr gut erhaltenes Exemplar,
wenn da nicht die gelben Textmarker-Hervorhebungen
in der ersten Häfte des Buches wären ..., DE, [SC: 1.40], deutliche Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 190 x 120 mm, 96, [GW: 120g], [PU: Berlin], 1. Auflage, Banküberweisung, Internationaler Versand<