Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräf - Taschenbuch
2008, ISBN: 9783810032249
Gebundene Ausgabe
Spiegel Verlag/Wissen Media Verlag, 2005. Leinen. In Kooperation mit dem Wissen Media Verlag erscheint am 23. September 2005 die sechsbändige Enzyklopädie ?Deutschland im SPIEG… Mehr…
Spiegel Verlag/Wissen Media Verlag, 2005. Leinen. In Kooperation mit dem Wissen Media Verlag erscheint am 23. September 2005 die sechsbändige Enzyklopädie ?Deutschland im SPIEGEL?. Von der großen Politik über herausragende kulturelle Ereignisse bis hin zum Alltag in Deutschland: Die SPIEGEL-Redaktion hat aus ihrem Archiv die wichtigsten Artikel seit 1947 zu einer exklusiven Sammlung zusammengestellt. Auf über 2000 Seiten mit mehr als 4500 Abbildungen vermitteln rund 500 Texte ein journalistisches Geschichtsbuch der Bundesrepublik Deutschland. SPIEGEL- Chefredakteur Stefan Aust: ?In der Enzyklopädie spiegelt sich die deutsche Gesellschaft in ihrer Entwicklung, in der eigenen Aufarbeitung der Vergangenheit, aber auch in ihrer Reaktion auf Veränderungen, die von außen einwirkten.? Jedem Originaltext ist ein neuer Vorspann vorangestellt, der Zusammenhänge erläutert und die wichtigsten Akteure vorstellt. Die Einteilung der Bände entspricht weitgehend den Jahrzehnten: Band I: ?Aufstieg aus Ruinen? (1947-1959) Band II: ?Die entstaubte Republik? (1960-1969) Band III: ?Träume und Alpträume? (1970-1982) Band IV: ?Abschied vom Kalten Krieg? (1983-1990) Band V: ?Die globale Herausforderung? (1991-2004) Band VI: Registerband Die grafische Gestaltung der Edition unterscheidet sich von den Originalseiten der ersten Jahrzehnte des Nachrichtenmagazins: Die Texte wurden neu bebildert; die Fotos erscheinen, wenn möglich, in Farbe. Sie füllen, anders als im SPIEGEL, zuweilen eine ganze Seite oder mehr. Oft sind es preisgekrönte Aufnahmen, Meisterwerke der Fotografie, die damals im Wochenmagazin noch keinen Platz finden konnten. Um einen Überblick über das Themenspektrum zu geben, werden in der Edition außerdem sämtliche SPIEGEL-Titelbilder seit der ersten Ausgabe vom 4. Januar 1947 gezeigt. Die Edition ist inzwischen nicht mehr lieferbar und nur noch gebraucht erhältlich! Hier Band IV. Vorwort: Stefan Aust über Deutschland im SPIEGEL Flick-Manager Brauchitsch Bundestag: Herbert Wehner verlässt das Parlament Parteispenden: Der Flick-Konzern und seine Pflege der Bonner Landschaft Musik: Abgesang auf die Schallplatte Wahl: Kohls Koalition gewinnt Presse: Hitlers angebliche Tagebücher im ?Stern" sind gefälscht Aids: Der Beginn eines weltweiten Sterbens Darlehen: Bonn hilft der DDR mit einem Milliardenkredit Abrüstung: Hoffnung nach dem Waldspaziergang Invasion: Die Supermacht USA und das kleine Grenada Flick: Anklage gegen Wirtschaftsminister Lambsdorff Datenschutz: Das Verfassungsgericht stoppt die Volkszählung Menschen 1983: Greta Wehner, Antoine-Roger Bakouzou, Joseph Beuys, Ernst Albrecht, Hans-Dietrich Genscher, Brooke Shields Affären: Fadenscheinige Gründe für General Kießlings Entlassung Bundeswehr: Die windigen Zeugen des Ministers Wörner Arbeitszeit: Die IG Metall fordert die 35-Stunden-Woche Kanzler: Kohls österliche Hungerdiät Parteispenden: Politiker planen eine Amnestie - für sich selbst SPD: In Niedersachsen setzt Schröder zum Karrieresprung an Tennis: Steffi Graf, 15, und Boris Becker, 16, vor einer großen Zukunft Telefon: Jetzt kann man fernsprechen ohne Kabel Flick: Getarnte Beraterhonorare für Barzel Flüchtlinge: DDR-Ausreise über Bonns Botschaft in Prag Uhren: Die Swatch als Schmuck für Armgelenke Menschen 1984: Detlef Kleinert, Nicolae Ceaus.escu, Rudolf Heß, Luise Rinser Demonstrationen: Warum Friedensaktivisten Raketendepots blockieren 100 Pensionen: Sonderrente für die Witwe des NS-Richters Freisler 104 Literatur: Süskinds ?Parfüm" als Bestseller 106 Sowjetunion: Moskaus KP-Chef Gorbatschow auf Reformkurs 108 Bahn: Superschnelle ICE-Züge als Konkurrenz zum Auto 110 Tennis: Becker gewinnt das Wimbledon-Turnier 114 DDR: Im Arbeiterparadies gehen Bonzen gern jagen 118 Politisches Buch: Schröder über eine Kohl-Biografie 120 Rot-Grün: In Hessen wird Fischer Umweltminister 124 Bundestag: Streit um die besten Stühle 128 Menschen 1985: Helen Fischer, Muammar al-Gaddafi, Joschka Fischer, Willy Brandt 131 Boris Becker Fernsehen: Kohls Neujahrsansprache vom Vorjahr Aids: Meldepflicht für Infizierte? Flick: Milde Strafen im Affären-Prozess Sowjetunion: Das ehrgeizige Programm des Reformers Gorbatschow SPD: Willy Brandts Rücktritt als Parteichef Luftfahrt: Kiels Regierungschef Barschel überlebt einen Absturz Fernsehen: ?Tagesschau"-Sprecher Kopeke hört auf Kiel: SPD-Landeschef Engholm wurde bespitzelt Waterkantgate I: ?Barscheis schmutzige Tricks" gegen Engholm Waterkantgate II: Barscheis Ehrenwort Abrüstung: Supermächte einigen sich auf Raketenabbau Waterkantgate III: Der rätselhafte Tod Barscheis in Genf Staatsgäste: Britanniens Prinzenpaar in Deutschland Menschen 1987: Ilona Staller, Oskar Lafontaine, Rita Süssmuth, Edward Kennedy, Jürgen Möllemann Kieler CDU-Regierungschef Barschel Prozesse: Ist Monika Weimar eine Mörderin? Außenminister: Die Reisewut des Hans-Dietrich Genscher DDR: Jugendliche protestieren gegen ihren Staat Comics: Geburtstag in Entenhausen Olympia: Weltruhm für einen tolpatschigen Ski-Adler Afghanistan: Der Rückzug der Sowjets Polizei: Das öffentliche Geiseldrama von Gladbeck Bayern: Der Tod des Franz Josef Strauß Ehrung: Gorbatschow als ?Mann des Jahres" Snowboard: Mit nur einem Brett auf die Piste Menschen 1988: Hans-Dietrich Genscher, Hans Tietmeyer, Florence Griffith Joyner, Ron Chapman, Oskar Lafontaine, Nelson Mandela usw., Spiegel Verlag/Wissen Media Verlag, 2005, 0, Thieme Georg Verlag, 2008. 2008. Softcover. 19 x 14,4 x 2 cm. Das Handbuch der Echokardiographie ist als diagnoseorientiertes Nachschlagewerk für Ärzte und MTAs gedacht, die Grundkenntnisse der Echokardiographie besitzen und begleitend zur Echokardiographischen Untersuchung ein handliches Echokardiographiebuch wünschen. Buchrückseite Alles auf einen Blick! Optimal abgestimmt auf die Verwendung am Untersucherplatz -idealer Überblick für den schnellen Zugriff auf Informationen zu allen wichtigen kardiologischen Krankheitsbildern -kurzgefasste Definitionen, Symptome, Auskultationsbefunde und EKG-Veränderungen -prägnante Darstellung der einschlägigen echokardiographischen Befunde -anschauliche Grafiken und praxisbezogene Darstellung des Untersuchungsgangsauch für den Einsteiger die optimale Lernhilfe Neu in der 4. Auflage-vollständig überarbeitet und aktualisiert -über 30 zusätzliche Abbildungen -ergänzt um Kapitel z.B. zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) -neue Leitlinien zur Quantifizierung und OP-Indikation bei Klappenvitien eingearbeitet -Funktionsprüfung des rechten Herzens -ausführliche Beurteilung und Klassifikation der diastolischen Funktion. Hier liegt im Ringbuch Stil ein kompaktes Handbuch der transthorakalen Echokardiographie vor. Übersichtlich geordnet werden alle Bereiche der TTE in Kurzform (Fakten,klasse Grafiken, übersichtliche kurze Tabellen) abgehandelt. Das schnelle Nachschlagen ist aufgrund der guten Übersichtlickeit auch manchmal ohne Blick in das Stichwortverzeichnis möglich. Trotz des täglichen Gebrauchs im Funktionsbereich entdecken wir immer wieder einzelne Dinge, die uns nicht bekannt waren. Dies Buch richtet sich in erster Linie an Assistenzärzte, die Grundkenntnisse im Bereich der Echokardiographie besitzen und jetzt ein gutes, prägnantes Kitteltaschenbuch zum kurzen Nachschlagen benötigen. Auch als kurzes dennoch sehr umfassendes Nachschlagekompendium (Vitien bis CRT) eignet sich dieses Buch. Der Preis für das Handbuch ist angemessen. Lediglich ein laminiertes Cover hätte ich mir gewünscht. Mein Exemplar ist schon durch so viele Hände gegangen, dass es sehr unansehnlich erscheint. Leider habe ich die Autorin während meines FU Studiums nie kennengelernt. Sie hat jedenfalls das meines Erachtens beste deutschsprachige TTE Kurz-Handbuch geschrieben. Diese Checkliste bietet einen umfassenden Einstieg in die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Zahlreiche prägnante Zeichnungen stellen die einzelnen krankhaften Veränderungen am Herzmuskel dar. Jedes Krankheitsbild wird mit seinen typischen Charakteristika beschrieben- die wesentlichen sonographischen Merkmale sind durch Zeichnungen hervorgehoben. Besonderer Wert wird auf Graduierung und Klassifizierung verschiedener Herzkrankheiten gelegt.Handbuch der Echokardiographie Ursula Wilkenshoff Irmtraut Kruck Thieme Georg Verlag Co-Autor Felix Mühr-Wilkenshoff Sprache deutsch Maße 127 x 190 mm Klinik und Praxis Innere Medizin Kardiologie Angiologie Klinik und Praxis Radiologie Bildgebende Verfahren Sonographie Echokardiographie Schlagworte 2-D-Echokardiographie 3-D-Echokardiographie Anästhesie: Allgemein angeborene Herzfehler Arterielle Hypertonie Bindegewebeerkrankungen mit kardiovaskulärer Beteiligung Dopplerechographie Echokardiographie Elektrophysiologie Endokarditisdiagnosekriterien nach Duke Erkrankungen der Aorta Erkrankungen mit Rechtsherzbelastung Funktionsprüfung des linken Ventrikels Funktionsprüfung des rechten Ventrikels Gewebe-Doppler-Echokardiographie Hardcover, Softcover / Medizin/Klinische Fächer HC/Medizin/Klinische Fächer Herz Herzerkrankungen Herzklappenerkrankungen Innere Medizin Innere Medizin: Kardiologie/Angiologie Intravaskuläre Sonographie und Doppler-Sonographie Ischämische Herzerkrankung Kardiale Resynchronisation Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) Kardiale Thromben Kardiale Tumore Kardiologie Kardiomyopathien Kontrastechokardiographie M-Mode- und Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: Doppler- und Gewebe-Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: eindimensionale (M-Mode) und 2-dimensionale Echokardiographie Offenes Foramen ovale/Vorhofseptumaneurysma Perikarderkrankungen Stressechokardiographie Transösophageale Echokardiographie Ultraschall Zahnmedizin ISBN-10 3-13-138014-4 / 3131380144 ISBN-13 978-3-13-138014-2 / 9783131380142 Das Handbuch der Echokardiographie ist als diagnoseorientiertes Nachschlagewerk für Ärzte und MTAs gedacht, die Grundkenntnisse der Echokardiographie besitzen und begleitend zur Echokardiographischen Untersuchung ein handliches Echokardiographiebuch wünschen. Buchrückseite Alles auf einen Blick! Optimal abgestimmt auf die Verwendung am Untersucherplatz -idealer Überblick für den schnellen Zugriff auf Informationen zu allen wichtigen kardiologischen Krankheitsbildern -kurzgefasste Definitionen, Symptome, Auskultationsbefunde und EKG-Veränderungen -prägnante Darstellung der einschlägigen echokardiographischen Befunde -anschauliche Grafiken und praxisbezogene Darstellung des Untersuchungsgangsauch für den Einsteiger die optimale Lernhilfe Neu in der 4. Auflage-vollständig überarbeitet und aktualisiert -über 30 zusätzliche Abbildungen -ergänzt um Kapitel z.B. zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) -neue Leitlinien zur Quantifizierung und OP-Indikation bei Klappenvitien eingearbeitet -Funktionsprüfung des rechten Herzens -ausführliche Beurteilung und Klassifikation der diastolischen Funktion. Hier liegt im Ringbuch Stil ein kompaktes Handbuch der transthorakalen Echokardiographie vor. Übersichtlich geordnet werden alle Bereiche der TTE in Kurzform (Fakten,klasse Grafiken, übersichtliche kurze Tabellen) abgehandelt. Das schnelle Nachschlagen ist aufgrund der guten Übersichtlickeit auch manchmal ohne Blick in das Stichwortverzeichnis möglich. Trotz des täglichen Gebrauchs im Funktionsbereich entdecken wir immer wieder einzelne Dinge, die uns nicht bekannt waren. Dies Buch richtet sich in erster Linie an Assistenzärzte, die Grundkenntnisse im Bereich der Echokardiographie besitzen und jetzt ein gutes, prägnantes Kitteltaschenbuch zum kurzen Nachschlagen benötigen. Auch als kurzes dennoch sehr umfassendes Nachschlagekompendium (Vitien bis CRT) eignet sich dieses Buch. Der Preis für das Handbuch ist angemessen. Lediglich ein laminiertes Cover hätte ich mir gewünscht. Mein Exemplar ist schon durch so viele Hände gegangen, dass es sehr unansehnlich erscheint. Leider habe ich die Autorin während meines FU Studiums nie kennengelernt. Sie hat jedenfalls das meines Erachtens beste deutschsprachige TTE Kurz-Handbuch geschrieben. Diese Checkliste bietet einen umfassenden Einstieg in die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Zahlreiche prägnante Zeichnungen stellen die einzelnen krankhaften Veränderungen am Herzmuskel dar. Jedes Krankheitsbild wird mit seinen typischen Charakteristika beschrieben- die wesentlichen sonographischen Merkmale sind durch Zeichnungen hervorgehoben. Besonderer Wert wird auf Graduierung und Klassifizierung verschiedener Herzkrankheiten gelegt.Handbuch der Echokardiographie Ursula Wilkenshoff Irmtraut Kruck Thieme Georg Verlag Co-Autor Felix Mühr-Wilkenshoff Sprache deutsch Maße 127 x 190 mm Klinik und Praxis Innere Medizin Kardiologie Angiologie Klinik und Praxis Radiologie Bildgebende Verfahren Sonographie Echokardiographie Schlagworte 2-D-Echokardiographie 3-D-Echokardiographie Anästhesie: Allgemein angeborene Herzfehler Arterielle Hypertonie Bindegewebeerkrankungen mit kardiovaskulärer Beteiligung Dopplerechographie Echokardiographie Elektrophysiologie Endokarditisdiagnosekriterien nach Duke Erkrankungen der Aorta Erkrankungen mit Rechtsherzbelastung Funktionsprüfung des linken Ventrikels Funktionsprüfung des rechten Ventrikels Gewebe-Doppler-Echokardiographie Hardcover, Softcover / Medizin/Klinische Fächer HC/Medizin/Klinische Fächer Herz Herzerkrankungen Herzklappenerkrankungen Innere Medizin Innere Medizin: Kardiologie/Angiologie Intravaskuläre Sonographie und Doppler-Sonographie Ischämische Herzerkrankung Kardiale Resynchronisation Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) Kardiale Thromben Kardiale Tumore Kardiologie Kardiomyopathien Kontrastechokardiographie M-Mode- und Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: Doppler- und Gewebe-Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: eindimensionale (M-Mode) und 2-dimensionale Echokardiographie Offenes Foramen ovale/Vorhofseptumaneurysma Perikarderkrankungen Stressechokardiographie Transösophageale Echokardiographie Ultraschall Zahnmedizin ISBN-10 3-13-138014-4 / 3131380144 ISBN-13 978-3-13-138014-2 / 9783131380142, Thieme Georg Verlag, 2008, 0, Vs Verlag, Auflage: 1 (August 2002). Auflage: 1 (August 2002). Hardcover. 24,9 x 18 x 3,2 cm. Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachig, Vs Verlag, 0<
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Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräf - gebunden oder broschiert
2011, ISBN: 9783810032249
Urachhaus, 2011. 2011. Hardcover. Was geht in einem Menschen vor, wenn vor seiner Haustür Tausende von Flüchtlingen stehen, die er vor der Vernichtungsmaschinerie der Nazis bewahren kann… Mehr…
Urachhaus, 2011. 2011. Hardcover. Was geht in einem Menschen vor, wenn vor seiner Haustür Tausende von Flüchtlingen stehen, die er vor der Vernichtungsmaschinerie der Nazis bewahren kann, sofern er sich über alle Grenzen der Legalität hinwegsetzt? In einer beispiellosen Rettungsaktion ließ der portugiesische Konsul Aristides de Sousa Mendes nichts anderes gelten als pure Menschlichkeit – und bezahlte dafür einen hohen Preis. Autor: Manfred Flügge, geb. 1946, wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Romanistik und Geschichte in Münster i. W. und in Lille. Von 1976-88 war er Dozent n der Freien Universität Berlin. Er lebt als freier Autor in Berlin. Er verfasste erfolgreiche Biographien u. a. von Marta Feuchtwanger, Heinrich Mann und Stéphane Hessel.Der Gerechte von Bordeaux: Wie Aristides de Sousa Mendes 30 000 Menschen vor dem Holocaust bewahrte Fralon, José-Alain; Neider, Andreas Flügge, Manfred Nachwort Andreas Neider Übersetzer Manfred Flügge Zusatzinfo mit Schutzumschlag, ca. 10 s/w-Abbildungen Sprache deutsch Einbandart gebunden Literatur Romane Erzählungen Bordeaux Geschichte Biografien Flüchtlinge Gerechtigkeit Holocaust Judenrettung Nationalsozialisten Biografien Nationalsozialismus Portugal, Geschichte Biografien Sousa Mendes, Aristides de ISBN-10 3-8251-7768-8 / 3825177688 ISBN-13 978-3-8251-7768-3 / 9783825177683 Literatur Romane Erzählungen Bordeaux Geschichte Biografien Flüchtlinge Gerechtigkeit Holocaust Judenrettung Nationalsozialisten Biografien Nationalsozialismus Portugal, Geschichte Biografien Sousa Mendes, Aristides de ISBN-10 3-8251-7768-8 / 3825177688 ISBN-13 978-3-8251-7768-3 / 9783825177683 Was geht in einem Menschen vor, wenn vor seiner Haustür Tausende von Flüchtlingen stehen, die er vor der Vernichtungsmaschinerie der Nazis bewahren kann, sofern er sich über alle Grenzen der Legalität hinwegsetzt? In einer beispiellosen Rettungsaktion ließ der portugiesische Konsul Aristides de Sousa Mendes nichts anderes gelten als pure Menschlichkeit – und bezahlte dafür einen hohen Preis. Autor: Manfred Flügge, geb. 1946, wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Romanistik und Geschichte in Münster i. W. und in Lille. Von 1976-88 war er Dozent n der Freien Universität Berlin. Er lebt als freier Autor in Berlin. Er verfasste erfolgreiche Biographien u. a. von Marta Feuchtwanger, Heinrich Mann und Stéphane Hessel.Der Gerechte von Bordeaux: Wie Aristides de Sousa Mendes 30 000 Menschen vor dem Holocaust bewahrte Fralon, José-Alain; Neider, Andreas Flügge, Manfred Nachwort Andreas Neider Übersetzer Manfred Flügge Zusatzinfo mit Schutzumschlag, ca. 10 s/w-Abbildungen Sprache deutsch Einbandart gebunden, Urachhaus, 2011, 0, Vs Verlag, Auflage: 1 (August 2002). Auflage: 1 (August 2002). Hardcover. 24,9 x 18 x 3,2 cm. Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachig, Vs Verlag, 0<
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Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräf - gebunden oder broschiert
2009, ISBN: 9783810032249
Sanssouci im Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG , 2008. 2008. Hardcover. 16,2 x 10 x 1,2 cm. Tugend Nietzsches Gedanken Liebe Logik Spaß Unfug Freundschaft Geld Tod wahre Lebenskunst Das Ku… Mehr…
Sanssouci im Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG , 2008. 2008. Hardcover. 16,2 x 10 x 1,2 cm. Tugend Nietzsches Gedanken Liebe Logik Spaß Unfug Freundschaft Geld Tod wahre Lebenskunst Das Kunststück der Lebensweisheit ist, den Schlaf jeder Art zur rechten Zeit einzuschieben zu wissen Zitatenschatz Aphorismen Sentenzen hellsichtige Blick des Philosophen auf die Menschen macht diese Weisheiten so zeitlos Friedrich Nietzsche 1844-1900 evangelische Pfarrersfamilie Landesschule in Pforta bei Naumburg, studierte in Bonn und Leipzig und wurde mit 25 Jahren Professor der klassischen Philologie in Basel. Er war ein genialer Denker, Meister der Sprache und begabter Musiker und Komponist. Sein Leben war bestimmt von problematischen Beziehungen, etwa zu Richard Wagner oder Lou Andreas-Salomé, und endete in der bedrückenden Einsamkeit des Wahnsinns.Rüdiger Safranski, geboren 1945, Philosoph und Schriftsteller, lebt in Berlin. Er veröffentlichte Biographien über E. T. A. Hoffmann, Schopenhauer und Heidegger sowie den großen philosophischen Essay "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und Lebbare". Rüdiger Safranski erhielt 2006 den "WELT-Literaturpreis" und den "Friedrich-Hölderlin-Preis", 2009 den Corine - Internationaler Buchpreis, Kategorie Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk.mischehu laruz ito Tugend Nietzsches Gedanken Liebe Logik Spaß Unfug Freundschaft Geld Tod wahre Lebenskunst Das Kunststück der Lebensweisheit ist, den Schlaf jeder Art zur rechten Zeit einzuschieben zu wissen Zitatenschatz Aphorismen Sentenzen hellsichtige Blick des Philosophen auf die Menschen macht diese Weisheiten so zeitlos Friedrich Nietzsche 1844-1900 evangelische Pfarrersfamilie Landesschule in Pforta bei Naumburg, studierte in Bonn und Leipzig und wurde mit 25 Jahren Professor der klassischen Philologie in Basel. Er war ein genialer Denker, Meister der Sprache und begabter Musiker und Komponist. Sein Leben war bestimmt von problematischen Beziehungen, etwa zu Richard Wagner oder Lou Andreas-Salomé, und endete in der bedrückenden Einsamkeit des Wahnsinns.Rüdiger Safranski, geboren 1945, Philosoph und Schriftsteller, lebt in Berlin. Er veröffentlichte Biographien über E. T. A. Hoffmann, Schopenhauer und Heidegger sowie den großen philosophischen Essay "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und Lebbare". Rüdiger Safranski erhielt 2006 den "WELT-Literaturpreis" und den "Friedrich-Hölderlin-Preis", 2009 den Corine - Internationaler Buchpreis, Kategorie Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk.mischehu laruz ito, Sanssouci im Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG, 2008, 0, Vs Verlag, Auflage: 1 (August 2002). Auflage: 1 (August 2002). Hardcover. 24,9 x 18 x 3,2 cm. Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachig, Vs Verlag, 0<
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Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of Californ - gebunden oder broschiert
2001, ISBN: 9783810032249
[ED: Hardcover], [PU: Vs Verlag], Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' mo… Mehr…
[ED: Hardcover], [PU: Vs Verlag], Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells, DE, [SC: 6.95], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 24,9 x 18 x 3,2 cm, 600, [GW: 2000g], Auflage: 1 (August 2002), Banküberweisung, PayPal, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
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Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produk - gebunden oder broschiert
2002, ISBN: 3810032247
[EAN: 9783810032249], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Vs Verlag Auflage: 1 (August 2002)], INFORMATIONSVERARBEITUNG KOMMUNIKATION INFORMATIONSTECHNOLOGIE UNESCO US AGENCY FOR INTERNAT… Mehr…
[EAN: 9783810032249], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Vs Verlag Auflage: 1 (August 2002)], INFORMATIONSVERARBEITUNG KOMMUNIKATION INFORMATIONSTECHNOLOGIE UNESCO US AGENCY FOR INTERNATIONAL DEVELOPMENT DIE ÄRA DER INFORMATION MANUEL CASTELLS' MONUMENTALE ANALYSE WIE IN VERGANGENHEIT – ERSTE UND ZWEITE INDUSTRIELLE REVOLUTION, SO ERWEIST SICH GEGENWÄRTIG INFORMATIONSTECHNOLOGISCHE REVOLUTION ALS ALLUMFASSEND. ZU SEHR DURCHDRINGEN VERÄNDERUNGEN SÄMTLICHE LEBENSBEREICHE, DASS SIE NEUTRAL HEISSEN KÖNNTEN. ZUDEM BETREFFEN ZWAR ALLES JEDEN NUR NICHT, WENN ES UM SEGNUNGEN GEHT, NEUEN TECHNOLOGIEN ANGEBLICH MIT BRINGEN. DAS GEFÄLLE ZWISCHEN ARMEN REICHEN HAT NOCH EINMAL VERGRÖSSERT, HINZUGEKOMMEN IST RISS DEN RICH POOR. «WIR BEOBACHTEN», SCHREIBT CASTELLS, «ZEITGLEICH NEBENEINANDER ENTFESSELN GEWALTIGEN PRODUKTIVKRÄFTE INFORMATIONELLEN KONSOLIDIERUNG SCHWARZER LÖCHER MENSCHLICHEN ELENDS INNERHALB GLOBALEN WIRTSCHAFT, SEI BURKINA FASO, SOUTH BRONX, KAMAGASAKI, CHIAPAS ODER LA COURNEUVE.» WAHRLICH ALSO, WÜSTE WÄCHST, NICHT AUF GRUND VORÜBERGEHENDER MÄNGEL, SONDERN GEMÄSS UREIGENSTEN LOGIK DES SYSTEMS. AUTONOM, «SCHALTEN NETZWERKE INSTRUMENTELLEN AUSTAUSCHS INDIVIDUEN, GRUPPEN, REGIONEN SOGAR GANZE LÄNDER AN AB, JE NACH IHRER BEDEUTUNG FÜR ERFÜLLUNG ZIELE, DEM JEWEILIGEN NETZWERK EINEM ABREISSENDEN STROM STRATEGISCHER ENTSCHEIDUNGEN VERFOLGT WERDEN». DENNOCH JA VIELLEICHT UMSO MEHR SOLL IHRE ENTWICKLUNG GEGENSTAND «DER FORSCHUNG SCHICKSALS» BEGREIFEN SEIN, JEDENFALLS SOWEIT «BEREICH BEWUSSTEN SOZIALEN HANDELNS KOMPLEXE MATRIX INTERAKTION TECHNOLOGISCHEN MÄCHTEN, UNSERE SPEZIES ENTFESSELT HAT, SELBER» SOZIOLOGIE POLITIK. ILLUSTRE FIGUR ALTE, SPÄTESTENS SEIT MARX INSISTIERENDE FRAGE, EINST INDUSTRIEGESELLSCHAFT NUN ALSO «NETZWERKGESELLSCHAFT» RICHTET, NÄMLICH FRAGE MÖGLICHKEITEN PARTIZIPATION GESCHICKE MENSCHHEIT BESTIMMEN. CASTELLS SCHEINT PRÄDESTINIERT, DIESE STELLEN. VOR DIKTATUR FRANCOS AUS SEINER HEIMAT KATALONIEN GEFLOHEN, FORSCHTE LEHRTE ER ZUNÄCHST NANTERRE PARIS JUST AB ENDE SECHZIGER JAHRE, THEORIE STRASSE GING. 1979 DANN WECHSELTE TRADITIONELL «LINKS» GELTEN, Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Ges, Books<
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Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräf - Taschenbuch
2008, ISBN: 9783810032249
Gebundene Ausgabe
Spiegel Verlag/Wissen Media Verlag, 2005. Leinen. In Kooperation mit dem Wissen Media Verlag erscheint am 23. September 2005 die sechsbändige Enzyklopädie ?Deutschland im SPIEG… Mehr…
Spiegel Verlag/Wissen Media Verlag, 2005. Leinen. In Kooperation mit dem Wissen Media Verlag erscheint am 23. September 2005 die sechsbändige Enzyklopädie ?Deutschland im SPIEGEL?. Von der großen Politik über herausragende kulturelle Ereignisse bis hin zum Alltag in Deutschland: Die SPIEGEL-Redaktion hat aus ihrem Archiv die wichtigsten Artikel seit 1947 zu einer exklusiven Sammlung zusammengestellt. Auf über 2000 Seiten mit mehr als 4500 Abbildungen vermitteln rund 500 Texte ein journalistisches Geschichtsbuch der Bundesrepublik Deutschland. SPIEGEL- Chefredakteur Stefan Aust: ?In der Enzyklopädie spiegelt sich die deutsche Gesellschaft in ihrer Entwicklung, in der eigenen Aufarbeitung der Vergangenheit, aber auch in ihrer Reaktion auf Veränderungen, die von außen einwirkten.? Jedem Originaltext ist ein neuer Vorspann vorangestellt, der Zusammenhänge erläutert und die wichtigsten Akteure vorstellt. Die Einteilung der Bände entspricht weitgehend den Jahrzehnten: Band I: ?Aufstieg aus Ruinen? (1947-1959) Band II: ?Die entstaubte Republik? (1960-1969) Band III: ?Träume und Alpträume? (1970-1982) Band IV: ?Abschied vom Kalten Krieg? (1983-1990) Band V: ?Die globale Herausforderung? (1991-2004) Band VI: Registerband Die grafische Gestaltung der Edition unterscheidet sich von den Originalseiten der ersten Jahrzehnte des Nachrichtenmagazins: Die Texte wurden neu bebildert; die Fotos erscheinen, wenn möglich, in Farbe. Sie füllen, anders als im SPIEGEL, zuweilen eine ganze Seite oder mehr. Oft sind es preisgekrönte Aufnahmen, Meisterwerke der Fotografie, die damals im Wochenmagazin noch keinen Platz finden konnten. Um einen Überblick über das Themenspektrum zu geben, werden in der Edition außerdem sämtliche SPIEGEL-Titelbilder seit der ersten Ausgabe vom 4. Januar 1947 gezeigt. Die Edition ist inzwischen nicht mehr lieferbar und nur noch gebraucht erhältlich! Hier Band IV. Vorwort: Stefan Aust über Deutschland im SPIEGEL Flick-Manager Brauchitsch Bundestag: Herbert Wehner verlässt das Parlament Parteispenden: Der Flick-Konzern und seine Pflege der Bonner Landschaft Musik: Abgesang auf die Schallplatte Wahl: Kohls Koalition gewinnt Presse: Hitlers angebliche Tagebücher im ?Stern" sind gefälscht Aids: Der Beginn eines weltweiten Sterbens Darlehen: Bonn hilft der DDR mit einem Milliardenkredit Abrüstung: Hoffnung nach dem Waldspaziergang Invasion: Die Supermacht USA und das kleine Grenada Flick: Anklage gegen Wirtschaftsminister Lambsdorff Datenschutz: Das Verfassungsgericht stoppt die Volkszählung Menschen 1983: Greta Wehner, Antoine-Roger Bakouzou, Joseph Beuys, Ernst Albrecht, Hans-Dietrich Genscher, Brooke Shields Affären: Fadenscheinige Gründe für General Kießlings Entlassung Bundeswehr: Die windigen Zeugen des Ministers Wörner Arbeitszeit: Die IG Metall fordert die 35-Stunden-Woche Kanzler: Kohls österliche Hungerdiät Parteispenden: Politiker planen eine Amnestie - für sich selbst SPD: In Niedersachsen setzt Schröder zum Karrieresprung an Tennis: Steffi Graf, 15, und Boris Becker, 16, vor einer großen Zukunft Telefon: Jetzt kann man fernsprechen ohne Kabel Flick: Getarnte Beraterhonorare für Barzel Flüchtlinge: DDR-Ausreise über Bonns Botschaft in Prag Uhren: Die Swatch als Schmuck für Armgelenke Menschen 1984: Detlef Kleinert, Nicolae Ceaus.escu, Rudolf Heß, Luise Rinser Demonstrationen: Warum Friedensaktivisten Raketendepots blockieren 100 Pensionen: Sonderrente für die Witwe des NS-Richters Freisler 104 Literatur: Süskinds ?Parfüm" als Bestseller 106 Sowjetunion: Moskaus KP-Chef Gorbatschow auf Reformkurs 108 Bahn: Superschnelle ICE-Züge als Konkurrenz zum Auto 110 Tennis: Becker gewinnt das Wimbledon-Turnier 114 DDR: Im Arbeiterparadies gehen Bonzen gern jagen 118 Politisches Buch: Schröder über eine Kohl-Biografie 120 Rot-Grün: In Hessen wird Fischer Umweltminister 124 Bundestag: Streit um die besten Stühle 128 Menschen 1985: Helen Fischer, Muammar al-Gaddafi, Joschka Fischer, Willy Brandt 131 Boris Becker Fernsehen: Kohls Neujahrsansprache vom Vorjahr Aids: Meldepflicht für Infizierte? Flick: Milde Strafen im Affären-Prozess Sowjetunion: Das ehrgeizige Programm des Reformers Gorbatschow SPD: Willy Brandts Rücktritt als Parteichef Luftfahrt: Kiels Regierungschef Barschel überlebt einen Absturz Fernsehen: ?Tagesschau"-Sprecher Kopeke hört auf Kiel: SPD-Landeschef Engholm wurde bespitzelt Waterkantgate I: ?Barscheis schmutzige Tricks" gegen Engholm Waterkantgate II: Barscheis Ehrenwort Abrüstung: Supermächte einigen sich auf Raketenabbau Waterkantgate III: Der rätselhafte Tod Barscheis in Genf Staatsgäste: Britanniens Prinzenpaar in Deutschland Menschen 1987: Ilona Staller, Oskar Lafontaine, Rita Süssmuth, Edward Kennedy, Jürgen Möllemann Kieler CDU-Regierungschef Barschel Prozesse: Ist Monika Weimar eine Mörderin? Außenminister: Die Reisewut des Hans-Dietrich Genscher DDR: Jugendliche protestieren gegen ihren Staat Comics: Geburtstag in Entenhausen Olympia: Weltruhm für einen tolpatschigen Ski-Adler Afghanistan: Der Rückzug der Sowjets Polizei: Das öffentliche Geiseldrama von Gladbeck Bayern: Der Tod des Franz Josef Strauß Ehrung: Gorbatschow als ?Mann des Jahres" Snowboard: Mit nur einem Brett auf die Piste Menschen 1988: Hans-Dietrich Genscher, Hans Tietmeyer, Florence Griffith Joyner, Ron Chapman, Oskar Lafontaine, Nelson Mandela usw., Spiegel Verlag/Wissen Media Verlag, 2005, 0, Thieme Georg Verlag, 2008. 2008. Softcover. 19 x 14,4 x 2 cm. Das Handbuch der Echokardiographie ist als diagnoseorientiertes Nachschlagewerk für Ärzte und MTAs gedacht, die Grundkenntnisse der Echokardiographie besitzen und begleitend zur Echokardiographischen Untersuchung ein handliches Echokardiographiebuch wünschen. Buchrückseite Alles auf einen Blick! Optimal abgestimmt auf die Verwendung am Untersucherplatz -idealer Überblick für den schnellen Zugriff auf Informationen zu allen wichtigen kardiologischen Krankheitsbildern -kurzgefasste Definitionen, Symptome, Auskultationsbefunde und EKG-Veränderungen -prägnante Darstellung der einschlägigen echokardiographischen Befunde -anschauliche Grafiken und praxisbezogene Darstellung des Untersuchungsgangsauch für den Einsteiger die optimale Lernhilfe Neu in der 4. Auflage-vollständig überarbeitet und aktualisiert -über 30 zusätzliche Abbildungen -ergänzt um Kapitel z.B. zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) -neue Leitlinien zur Quantifizierung und OP-Indikation bei Klappenvitien eingearbeitet -Funktionsprüfung des rechten Herzens -ausführliche Beurteilung und Klassifikation der diastolischen Funktion. Hier liegt im Ringbuch Stil ein kompaktes Handbuch der transthorakalen Echokardiographie vor. Übersichtlich geordnet werden alle Bereiche der TTE in Kurzform (Fakten,klasse Grafiken, übersichtliche kurze Tabellen) abgehandelt. Das schnelle Nachschlagen ist aufgrund der guten Übersichtlickeit auch manchmal ohne Blick in das Stichwortverzeichnis möglich. Trotz des täglichen Gebrauchs im Funktionsbereich entdecken wir immer wieder einzelne Dinge, die uns nicht bekannt waren. Dies Buch richtet sich in erster Linie an Assistenzärzte, die Grundkenntnisse im Bereich der Echokardiographie besitzen und jetzt ein gutes, prägnantes Kitteltaschenbuch zum kurzen Nachschlagen benötigen. Auch als kurzes dennoch sehr umfassendes Nachschlagekompendium (Vitien bis CRT) eignet sich dieses Buch. Der Preis für das Handbuch ist angemessen. Lediglich ein laminiertes Cover hätte ich mir gewünscht. Mein Exemplar ist schon durch so viele Hände gegangen, dass es sehr unansehnlich erscheint. Leider habe ich die Autorin während meines FU Studiums nie kennengelernt. Sie hat jedenfalls das meines Erachtens beste deutschsprachige TTE Kurz-Handbuch geschrieben. Diese Checkliste bietet einen umfassenden Einstieg in die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Zahlreiche prägnante Zeichnungen stellen die einzelnen krankhaften Veränderungen am Herzmuskel dar. Jedes Krankheitsbild wird mit seinen typischen Charakteristika beschrieben- die wesentlichen sonographischen Merkmale sind durch Zeichnungen hervorgehoben. Besonderer Wert wird auf Graduierung und Klassifizierung verschiedener Herzkrankheiten gelegt.Handbuch der Echokardiographie Ursula Wilkenshoff Irmtraut Kruck Thieme Georg Verlag Co-Autor Felix Mühr-Wilkenshoff Sprache deutsch Maße 127 x 190 mm Klinik und Praxis Innere Medizin Kardiologie Angiologie Klinik und Praxis Radiologie Bildgebende Verfahren Sonographie Echokardiographie Schlagworte 2-D-Echokardiographie 3-D-Echokardiographie Anästhesie: Allgemein angeborene Herzfehler Arterielle Hypertonie Bindegewebeerkrankungen mit kardiovaskulärer Beteiligung Dopplerechographie Echokardiographie Elektrophysiologie Endokarditisdiagnosekriterien nach Duke Erkrankungen der Aorta Erkrankungen mit Rechtsherzbelastung Funktionsprüfung des linken Ventrikels Funktionsprüfung des rechten Ventrikels Gewebe-Doppler-Echokardiographie Hardcover, Softcover / Medizin/Klinische Fächer HC/Medizin/Klinische Fächer Herz Herzerkrankungen Herzklappenerkrankungen Innere Medizin Innere Medizin: Kardiologie/Angiologie Intravaskuläre Sonographie und Doppler-Sonographie Ischämische Herzerkrankung Kardiale Resynchronisation Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) Kardiale Thromben Kardiale Tumore Kardiologie Kardiomyopathien Kontrastechokardiographie M-Mode- und Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: Doppler- und Gewebe-Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: eindimensionale (M-Mode) und 2-dimensionale Echokardiographie Offenes Foramen ovale/Vorhofseptumaneurysma Perikarderkrankungen Stressechokardiographie Transösophageale Echokardiographie Ultraschall Zahnmedizin ISBN-10 3-13-138014-4 / 3131380144 ISBN-13 978-3-13-138014-2 / 9783131380142 Das Handbuch der Echokardiographie ist als diagnoseorientiertes Nachschlagewerk für Ärzte und MTAs gedacht, die Grundkenntnisse der Echokardiographie besitzen und begleitend zur Echokardiographischen Untersuchung ein handliches Echokardiographiebuch wünschen. Buchrückseite Alles auf einen Blick! Optimal abgestimmt auf die Verwendung am Untersucherplatz -idealer Überblick für den schnellen Zugriff auf Informationen zu allen wichtigen kardiologischen Krankheitsbildern -kurzgefasste Definitionen, Symptome, Auskultationsbefunde und EKG-Veränderungen -prägnante Darstellung der einschlägigen echokardiographischen Befunde -anschauliche Grafiken und praxisbezogene Darstellung des Untersuchungsgangsauch für den Einsteiger die optimale Lernhilfe Neu in der 4. Auflage-vollständig überarbeitet und aktualisiert -über 30 zusätzliche Abbildungen -ergänzt um Kapitel z.B. zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) -neue Leitlinien zur Quantifizierung und OP-Indikation bei Klappenvitien eingearbeitet -Funktionsprüfung des rechten Herzens -ausführliche Beurteilung und Klassifikation der diastolischen Funktion. Hier liegt im Ringbuch Stil ein kompaktes Handbuch der transthorakalen Echokardiographie vor. Übersichtlich geordnet werden alle Bereiche der TTE in Kurzform (Fakten,klasse Grafiken, übersichtliche kurze Tabellen) abgehandelt. Das schnelle Nachschlagen ist aufgrund der guten Übersichtlickeit auch manchmal ohne Blick in das Stichwortverzeichnis möglich. Trotz des täglichen Gebrauchs im Funktionsbereich entdecken wir immer wieder einzelne Dinge, die uns nicht bekannt waren. Dies Buch richtet sich in erster Linie an Assistenzärzte, die Grundkenntnisse im Bereich der Echokardiographie besitzen und jetzt ein gutes, prägnantes Kitteltaschenbuch zum kurzen Nachschlagen benötigen. Auch als kurzes dennoch sehr umfassendes Nachschlagekompendium (Vitien bis CRT) eignet sich dieses Buch. Der Preis für das Handbuch ist angemessen. Lediglich ein laminiertes Cover hätte ich mir gewünscht. Mein Exemplar ist schon durch so viele Hände gegangen, dass es sehr unansehnlich erscheint. Leider habe ich die Autorin während meines FU Studiums nie kennengelernt. Sie hat jedenfalls das meines Erachtens beste deutschsprachige TTE Kurz-Handbuch geschrieben. Diese Checkliste bietet einen umfassenden Einstieg in die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Zahlreiche prägnante Zeichnungen stellen die einzelnen krankhaften Veränderungen am Herzmuskel dar. Jedes Krankheitsbild wird mit seinen typischen Charakteristika beschrieben- die wesentlichen sonographischen Merkmale sind durch Zeichnungen hervorgehoben. Besonderer Wert wird auf Graduierung und Klassifizierung verschiedener Herzkrankheiten gelegt.Handbuch der Echokardiographie Ursula Wilkenshoff Irmtraut Kruck Thieme Georg Verlag Co-Autor Felix Mühr-Wilkenshoff Sprache deutsch Maße 127 x 190 mm Klinik und Praxis Innere Medizin Kardiologie Angiologie Klinik und Praxis Radiologie Bildgebende Verfahren Sonographie Echokardiographie Schlagworte 2-D-Echokardiographie 3-D-Echokardiographie Anästhesie: Allgemein angeborene Herzfehler Arterielle Hypertonie Bindegewebeerkrankungen mit kardiovaskulärer Beteiligung Dopplerechographie Echokardiographie Elektrophysiologie Endokarditisdiagnosekriterien nach Duke Erkrankungen der Aorta Erkrankungen mit Rechtsherzbelastung Funktionsprüfung des linken Ventrikels Funktionsprüfung des rechten Ventrikels Gewebe-Doppler-Echokardiographie Hardcover, Softcover / Medizin/Klinische Fächer HC/Medizin/Klinische Fächer Herz Herzerkrankungen Herzklappenerkrankungen Innere Medizin Innere Medizin: Kardiologie/Angiologie Intravaskuläre Sonographie und Doppler-Sonographie Ischämische Herzerkrankung Kardiale Resynchronisation Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) Kardiale Thromben Kardiale Tumore Kardiologie Kardiomyopathien Kontrastechokardiographie M-Mode- und Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: Doppler- und Gewebe-Doppler-Echokardiographie Normalwerte und Formeln: eindimensionale (M-Mode) und 2-dimensionale Echokardiographie Offenes Foramen ovale/Vorhofseptumaneurysma Perikarderkrankungen Stressechokardiographie Transösophageale Echokardiographie Ultraschall Zahnmedizin ISBN-10 3-13-138014-4 / 3131380144 ISBN-13 978-3-13-138014-2 / 9783131380142, Thieme Georg Verlag, 2008, 0, Vs Verlag, Auflage: 1 (August 2002). Auflage: 1 (August 2002). Hardcover. 24,9 x 18 x 3,2 cm. Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachig, Vs Verlag, 0<
Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA:
Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräf - gebunden oder broschiert2011, ISBN: 9783810032249
Urachhaus, 2011. 2011. Hardcover. Was geht in einem Menschen vor, wenn vor seiner Haustür Tausende von Flüchtlingen stehen, die er vor der Vernichtungsmaschinerie der Nazis bewahren kann… Mehr…
Urachhaus, 2011. 2011. Hardcover. Was geht in einem Menschen vor, wenn vor seiner Haustür Tausende von Flüchtlingen stehen, die er vor der Vernichtungsmaschinerie der Nazis bewahren kann, sofern er sich über alle Grenzen der Legalität hinwegsetzt? In einer beispiellosen Rettungsaktion ließ der portugiesische Konsul Aristides de Sousa Mendes nichts anderes gelten als pure Menschlichkeit – und bezahlte dafür einen hohen Preis. Autor: Manfred Flügge, geb. 1946, wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Romanistik und Geschichte in Münster i. W. und in Lille. Von 1976-88 war er Dozent n der Freien Universität Berlin. Er lebt als freier Autor in Berlin. Er verfasste erfolgreiche Biographien u. a. von Marta Feuchtwanger, Heinrich Mann und Stéphane Hessel.Der Gerechte von Bordeaux: Wie Aristides de Sousa Mendes 30 000 Menschen vor dem Holocaust bewahrte Fralon, José-Alain; Neider, Andreas Flügge, Manfred Nachwort Andreas Neider Übersetzer Manfred Flügge Zusatzinfo mit Schutzumschlag, ca. 10 s/w-Abbildungen Sprache deutsch Einbandart gebunden Literatur Romane Erzählungen Bordeaux Geschichte Biografien Flüchtlinge Gerechtigkeit Holocaust Judenrettung Nationalsozialisten Biografien Nationalsozialismus Portugal, Geschichte Biografien Sousa Mendes, Aristides de ISBN-10 3-8251-7768-8 / 3825177688 ISBN-13 978-3-8251-7768-3 / 9783825177683 Literatur Romane Erzählungen Bordeaux Geschichte Biografien Flüchtlinge Gerechtigkeit Holocaust Judenrettung Nationalsozialisten Biografien Nationalsozialismus Portugal, Geschichte Biografien Sousa Mendes, Aristides de ISBN-10 3-8251-7768-8 / 3825177688 ISBN-13 978-3-8251-7768-3 / 9783825177683 Was geht in einem Menschen vor, wenn vor seiner Haustür Tausende von Flüchtlingen stehen, die er vor der Vernichtungsmaschinerie der Nazis bewahren kann, sofern er sich über alle Grenzen der Legalität hinwegsetzt? In einer beispiellosen Rettungsaktion ließ der portugiesische Konsul Aristides de Sousa Mendes nichts anderes gelten als pure Menschlichkeit – und bezahlte dafür einen hohen Preis. Autor: Manfred Flügge, geb. 1946, wuchs im Ruhrgebiet auf, studierte Romanistik und Geschichte in Münster i. W. und in Lille. Von 1976-88 war er Dozent n der Freien Universität Berlin. Er lebt als freier Autor in Berlin. Er verfasste erfolgreiche Biographien u. a. von Marta Feuchtwanger, Heinrich Mann und Stéphane Hessel.Der Gerechte von Bordeaux: Wie Aristides de Sousa Mendes 30 000 Menschen vor dem Holocaust bewahrte Fralon, José-Alain; Neider, Andreas Flügge, Manfred Nachwort Andreas Neider Übersetzer Manfred Flügge Zusatzinfo mit Schutzumschlag, ca. 10 s/w-Abbildungen Sprache deutsch Einbandart gebunden, Urachhaus, 2011, 0, Vs Verlag, Auflage: 1 (August 2002). Auflage: 1 (August 2002). Hardcover. 24,9 x 18 x 3,2 cm. Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachig, Vs Verlag, 0<
Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräf - gebunden oder broschiert
2009
ISBN: 9783810032249
Sanssouci im Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG , 2008. 2008. Hardcover. 16,2 x 10 x 1,2 cm. Tugend Nietzsches Gedanken Liebe Logik Spaß Unfug Freundschaft Geld Tod wahre Lebenskunst Das Ku… Mehr…
Sanssouci im Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG , 2008. 2008. Hardcover. 16,2 x 10 x 1,2 cm. Tugend Nietzsches Gedanken Liebe Logik Spaß Unfug Freundschaft Geld Tod wahre Lebenskunst Das Kunststück der Lebensweisheit ist, den Schlaf jeder Art zur rechten Zeit einzuschieben zu wissen Zitatenschatz Aphorismen Sentenzen hellsichtige Blick des Philosophen auf die Menschen macht diese Weisheiten so zeitlos Friedrich Nietzsche 1844-1900 evangelische Pfarrersfamilie Landesschule in Pforta bei Naumburg, studierte in Bonn und Leipzig und wurde mit 25 Jahren Professor der klassischen Philologie in Basel. Er war ein genialer Denker, Meister der Sprache und begabter Musiker und Komponist. Sein Leben war bestimmt von problematischen Beziehungen, etwa zu Richard Wagner oder Lou Andreas-Salomé, und endete in der bedrückenden Einsamkeit des Wahnsinns.Rüdiger Safranski, geboren 1945, Philosoph und Schriftsteller, lebt in Berlin. Er veröffentlichte Biographien über E. T. A. Hoffmann, Schopenhauer und Heidegger sowie den großen philosophischen Essay "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und Lebbare". Rüdiger Safranski erhielt 2006 den "WELT-Literaturpreis" und den "Friedrich-Hölderlin-Preis", 2009 den Corine - Internationaler Buchpreis, Kategorie Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk.mischehu laruz ito Tugend Nietzsches Gedanken Liebe Logik Spaß Unfug Freundschaft Geld Tod wahre Lebenskunst Das Kunststück der Lebensweisheit ist, den Schlaf jeder Art zur rechten Zeit einzuschieben zu wissen Zitatenschatz Aphorismen Sentenzen hellsichtige Blick des Philosophen auf die Menschen macht diese Weisheiten so zeitlos Friedrich Nietzsche 1844-1900 evangelische Pfarrersfamilie Landesschule in Pforta bei Naumburg, studierte in Bonn und Leipzig und wurde mit 25 Jahren Professor der klassischen Philologie in Basel. Er war ein genialer Denker, Meister der Sprache und begabter Musiker und Komponist. Sein Leben war bestimmt von problematischen Beziehungen, etwa zu Richard Wagner oder Lou Andreas-Salomé, und endete in der bedrückenden Einsamkeit des Wahnsinns.Rüdiger Safranski, geboren 1945, Philosoph und Schriftsteller, lebt in Berlin. Er veröffentlichte Biographien über E. T. A. Hoffmann, Schopenhauer und Heidegger sowie den großen philosophischen Essay "Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und Lebbare". Rüdiger Safranski erhielt 2006 den "WELT-Literaturpreis" und den "Friedrich-Hölderlin-Preis", 2009 den Corine - Internationaler Buchpreis, Kategorie Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk.mischehu laruz ito, Sanssouci im Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG, 2008, 0, Vs Verlag, Auflage: 1 (August 2002). Auflage: 1 (August 2002). Hardcover. 24,9 x 18 x 3,2 cm. Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachig, Vs Verlag, 0<
Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of Californ - gebunden oder broschiert
2001, ISBN: 9783810032249
[ED: Hardcover], [PU: Vs Verlag], Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' mo… Mehr…
[ED: Hardcover], [PU: Vs Verlag], Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Gesellschaften, und die Verbreitung der Vernetzungslogik verändert die Funktionsweise und die Ergebnisse von Prozessen der Produktion, Erfahrung, Macht und Kultur wesentlich.» Niemand, der diese Präambel des heutigen Gesellschaftsvertrags nicht unterschreiben würde. Castells jedoch hat sich die Mühe gemacht, auch das Kleingedruckte zu studieren. Punkt für Punkt geht er die Fälle durch, in denen die Vernetzungslogik schon konkrete Gestalt angenommen hat, die Aktienmärkte, Ministerräte, Strassenbanden, Drogenkartelle, Fernsehsysteme, Multimedia-Unternehmen und Genlabors ebenso wie das Netz schlechthindas Internet, das schliesslich die «materielle Basis» dafür bereitstellt, «dass diese Form auf die gesamte gesellschaftliche Struktur ausgreift und sie durchdringt». In allen diesen Fällen bestätigt sich, dass die Dynamik der Vernetzung nicht allein aus den Anschlüssen, die hergestellt werden, sondern auch aus der Kluft zu jenen, die ausgeschlossen bleiben, resultiert. Kein Netz ohne Löcher. Eben deshalb regiert die Logik des Netzes uneingeschränkt. Man darf nur die Ausschliessungsmechanismen nicht als ihr Gegenteil, sondern muss sie als Teil derselben begreifen. Dann wird auch deutlich, dass der Prozess der Globalisierung und eine vormals ungeahnte Blüte «kommunaler Landschaften» nur scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. In der Netzwerkgesellschaft gewinnt die «Macht der Ströme», wie Castells pointiert, «Vorrang gegenüber den Strömen der Macht». Dadurch verlieren die Institutionen, die «einstmals die Zivilgesellschaft der Industrieära ausgemacht haben» – der Staat, die Kirchen, Parteien, Gewerkschaften –, an Relevanz. Die «globalen Eliten, die den Raum der Ströme bevölkern», spotten dieser früheren, «legitimierenden Identitäten» auf der Siegerseite von Reichtum, Macht und Information ebenso wie die Verlierer, die auf ihr Ausgeschlossensein durch den «Ausschluss der Ausschliessenden» reagieren. Es sind «Widerstands-Identitäten», die so entstehen. Nach Castells bestimmen vor allem sie die aktuelle Lage, und wenn er neben den Kämpfen um territoriale Identität, neben Umweltschützern, Feministinnen und wieder erwachten Familiensehnsüchten auch die Konjunktur nationalistischer und fundamentalistischer Bewegungen als Beispiele analysiert, kann er sich heute wohl noch grösserer Aufmerksamkeit als beim Erscheinen des Originals gewiss sein. Der neue Nationalismus mobilisiert ein Zugehörigkeitsgefühl zu «Nationen jenseits des Staates». Das macht seine aktuelle Gefährlichkeit aus; sein Widerstandspotenzial und zugleich seine Fähigkeit, ins Zeitalter der Globalisierung zu passen. Ähnlich, mahnt Castells, ist der islamische Fundamentalismus «keine traditionalistische Bewegung», sondern «in Wirklichkeit hypermodern». Wenn man denn schon einen Feind in ihm sehen soll, täte man also gut daran – wie bereits Carl Schmitt empfahl –, zu erkennen, wie sehr die Bedrohung, die von ihm ausgeht, vorab «die eigene Frage als Gestalt» vor Augen führt. Die Gegenwart insgesamt kennzeichnet ein Mangel an «Projektidentitäten», wie Castells die Formierung neuer zivilgesellschaftlicher Einheiten nennt. Kann sein, dass sie sich irgendwann aus den derzeitigen Widerstandsformen herausbilden werden. Aber hier mag sich Castells noch nicht so recht festlegen. «Nichts besagt, neue Identitäten müssten auftauchen, neue soziale Bewegungen müssten die Gesellschaft neu erschaffen und neue Institutionen würden wieder aufgebaut, hin auf die lendemains qui chantent.» Bis auf weiteres herrscht der «Gegensatz zwischen nicht identifizierten Strömen (samt ihren Nutzniessern) und gegeneinander abgeschlossenen Identitäten». Verwüstung also, hier wie dort. Und die insistierende Wahrheit, dass das kein Wunder ist. Denn natürlich«Die Macht regiert noch immer die Gesellschaft; sie prägt und beherrscht uns noch immer.» So sehr sie sich auch in vielerlei Hinsicht geändert hat, scheint sie in anderer Hinsicht doch immer ganz die Alte zu bleiben. Bernhard Dotzler Perlentaucher.de Buchnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2001 Für den Leser dieses Bandes "tut sich ein neuer Kontinent auf", schreibt Rezensent Robert Misik. Der Autor bietet seiner Ansicht nach auf 632 Seiten eine "brillante Synthese" der Umwälzungen, die durch das Internet entstanden sind. Die Welt entwickelt sich anders als früher, lehre CastellsSie lasse sich nicht mehr nach "industrialisierter Welt" und "Entwicklungsländern" unterscheiden - jetzt gehe es um "online oder offline". Es sei eine "regelrechte Netzwerkmentalität" entstanden, übermittelt der Rezensent, von der ebenso Großkonzerne wie Globalisierungsgegner profitierten. Auch warnende Hinweise hat Misik dem Werk entnommenDie neue Technik ist "noch lange nicht" neutral, nur weil unterschiedlichste Interessenten sie nutzen könnten. Castells belege seine Ausführungen mit einer Fülle von Zahlen, Daten und Statistiken, ohne banal zu werden. So gelinge es ihm, die Gegenwart "auf neuartige Weise" einzufangen, lobt der Rezensent. Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität Das Informationszeitalter Wirtschaft. Gesellschaft. Kultur. Bd. 1 Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft Manuel Castells, DE, [SC: 6.95], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 24,9 x 18 x 3,2 cm, 600, [GW: 2000g], Auflage: 1 (August 2002), Banküberweisung, PayPal, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
Das Informationszeitalter, Bd.2, Die Macht der Identität [Gebundene Ausgabe] von Dr. mult. h.c. Manuel Castells Professor für Stadt- und Regionalplanung Professor für Soziologie University of California Berkeley USA Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produk - gebunden oder broschiert
2002, ISBN: 3810032247
[EAN: 9783810032249], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Vs Verlag Auflage: 1 (August 2002)], INFORMATIONSVERARBEITUNG KOMMUNIKATION INFORMATIONSTECHNOLOGIE UNESCO US AGENCY FOR INTERNAT… Mehr…
[EAN: 9783810032249], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Vs Verlag Auflage: 1 (August 2002)], INFORMATIONSVERARBEITUNG KOMMUNIKATION INFORMATIONSTECHNOLOGIE UNESCO US AGENCY FOR INTERNATIONAL DEVELOPMENT DIE ÄRA DER INFORMATION MANUEL CASTELLS' MONUMENTALE ANALYSE WIE IN VERGANGENHEIT – ERSTE UND ZWEITE INDUSTRIELLE REVOLUTION, SO ERWEIST SICH GEGENWÄRTIG INFORMATIONSTECHNOLOGISCHE REVOLUTION ALS ALLUMFASSEND. ZU SEHR DURCHDRINGEN VERÄNDERUNGEN SÄMTLICHE LEBENSBEREICHE, DASS SIE NEUTRAL HEISSEN KÖNNTEN. ZUDEM BETREFFEN ZWAR ALLES JEDEN NUR NICHT, WENN ES UM SEGNUNGEN GEHT, NEUEN TECHNOLOGIEN ANGEBLICH MIT BRINGEN. DAS GEFÄLLE ZWISCHEN ARMEN REICHEN HAT NOCH EINMAL VERGRÖSSERT, HINZUGEKOMMEN IST RISS DEN RICH POOR. «WIR BEOBACHTEN», SCHREIBT CASTELLS, «ZEITGLEICH NEBENEINANDER ENTFESSELN GEWALTIGEN PRODUKTIVKRÄFTE INFORMATIONELLEN KONSOLIDIERUNG SCHWARZER LÖCHER MENSCHLICHEN ELENDS INNERHALB GLOBALEN WIRTSCHAFT, SEI BURKINA FASO, SOUTH BRONX, KAMAGASAKI, CHIAPAS ODER LA COURNEUVE.» WAHRLICH ALSO, WÜSTE WÄCHST, NICHT AUF GRUND VORÜBERGEHENDER MÄNGEL, SONDERN GEMÄSS UREIGENSTEN LOGIK DES SYSTEMS. AUTONOM, «SCHALTEN NETZWERKE INSTRUMENTELLEN AUSTAUSCHS INDIVIDUEN, GRUPPEN, REGIONEN SOGAR GANZE LÄNDER AN AB, JE NACH IHRER BEDEUTUNG FÜR ERFÜLLUNG ZIELE, DEM JEWEILIGEN NETZWERK EINEM ABREISSENDEN STROM STRATEGISCHER ENTSCHEIDUNGEN VERFOLGT WERDEN». DENNOCH JA VIELLEICHT UMSO MEHR SOLL IHRE ENTWICKLUNG GEGENSTAND «DER FORSCHUNG SCHICKSALS» BEGREIFEN SEIN, JEDENFALLS SOWEIT «BEREICH BEWUSSTEN SOZIALEN HANDELNS KOMPLEXE MATRIX INTERAKTION TECHNOLOGISCHEN MÄCHTEN, UNSERE SPEZIES ENTFESSELT HAT, SELBER» SOZIOLOGIE POLITIK. ILLUSTRE FIGUR ALTE, SPÄTESTENS SEIT MARX INSISTIERENDE FRAGE, EINST INDUSTRIEGESELLSCHAFT NUN ALSO «NETZWERKGESELLSCHAFT» RICHTET, NÄMLICH FRAGE MÖGLICHKEITEN PARTIZIPATION GESCHICKE MENSCHHEIT BESTIMMEN. CASTELLS SCHEINT PRÄDESTINIERT, DIESE STELLEN. VOR DIKTATUR FRANCOS AUS SEINER HEIMAT KATALONIEN GEFLOHEN, FORSCHTE LEHRTE ER ZUNÄCHST NANTERRE PARIS JUST AB ENDE SECHZIGER JAHRE, THEORIE STRASSE GING. 1979 DANN WECHSELTE TRADITIONELL «LINKS» GELTEN, Informationsverarbeitung Kommunikation Informationstechnologie Unesco US Agency for International Development Die Ära der Information Manuel Castells' monumentale Analyse Wie in der Vergangenheit die – erste und zweite – industrielle Revolution, so erweist sich gegenwärtig die informationstechnologische Revolution als allumfassend. Zu sehr durchdringen die Veränderungen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation sämtliche Lebensbereiche, als dass sie neutral heissen könnten. Zudem betreffen sie zwar alles und jeden – nur nicht, wenn es um die Segnungen geht, die die neuen Technologien angeblich mit sich bringen. Das Gefälle zwischen Armen und Reichen hat sich nur noch einmal vergrössert, hinzugekommen ist der Riss zwischen den information rich und den information poor. «Wir beobachten», schreibt Manuel Castells, «zeitgleich nebeneinander das Entfesseln der gewaltigen Produktivkräfte der informationellen Revolution und die Konsolidierung schwarzer Löcher menschlichen Elends innerhalb der globalen Wirtschaft, sei es in Burkina Faso, in den South Bronx, in Kamagasaki, in Chiapas oder in La Courneuve.» Wahrlich also, die Wüste wächst, und das nicht auf Grund vorübergehender Mängel, sondern gemäss der ureigensten Logik des Systems. Wie autonom, so Castells, «schalten die globalen Netzwerke des instrumentellen Austauschs Individuen, Gruppen, Regionen und sogar ganze Länder an und ab, je nach ihrer Bedeutung für die Erfüllung der Ziele, die in dem jeweiligen Netzwerk in einem nicht abreissenden Strom strategischer Entscheidungen verfolgt werden». Dennoch – ja vielleicht umso mehr – soll ihre Entwicklung als Gegenstand «der Forschung und nicht des Schicksals» zu begreifen sein, jedenfalls soweit es um den «Bereich bewussten sozialen Handelns und die komplexe Matrix der Interaktion zwischen den technologischen Mächten, die unsere Spezies entfesselt hat, und der Spezies selber» geht, um Soziologie also, um Politik. Illustre Figur Es ist die alte, spätestens seit Marx insistierende Frage, die sich wie einst an die Industriegesellschaft nun also an die «Netzwerkgesellschaft» richtet, nämlich die Frage nach den Möglichkeiten der Partizipation an den Mächten, die die Geschicke der Menschheit bestimmen. Und Manuel Castells scheint wie prädestiniert, diese Frage zu stellen. Vor der Diktatur Francos aus seiner Heimat Katalonien geflohen, forschte und lehrte er zunächst in Nanterre und Paris – just ab Ende der sechziger Jahre, als die Theorie auf die Strasse ging. 1979 dann wechselte er an die traditionell als «links» geltende Universität Berkeley, wo er seitdem als Professor für Soziologie und Stadt- und Regionalplanung firmiert. Daneben war er aber auch als Berater in unmittelbarer Politiknähe tätig, so für die Unesco und die US Agency for International Development, für die Regierungen Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Frankreichs, Mexikos, Portugals und Spaniens, für die Europäische Union, für die Volksrepublik China und für Boris Jelzin, während dessen erster Amtsperiode. Castells ist also durchaus eine illustre Figur mit Zugang zu den Hebeln der Macht, und gewiss hat es auch damit zu tun, wenn sein dreibändiges Opus magnum «Das Informationszeitalter» ein erstaunlich hohes Interesse ausgelöst hat«auf der ganzen Welt», wie er selber konstatiert, und «nicht nur in Hochschulkreisen, sondern auch in den Medien und bei den Menschen generell». Das englische Original erschien von 1996 bis 1998; die deutschsprachige Ausgabe ist soeben bei Band II angelangt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Übersetzung. Vielmehr hat der Autor noch einmal Hand angelegt, um seine Analysen fast bis zur letzten Minute vor der Jahrtausendwende zu aktualisieren. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie haben auf diese Weise noch Eingang gefunden. Auch sie tragen ja inzwischen das Moment einer «wachsenden, materiellen ebenso wie methodologischen Verflechtung zwischen der biologischen und der mikroelektronischen Revolution» offen vor sich her. Entsprechend ist diese Beobachtung an sich nicht unbedingt originell zu nennen, und so die Thematik überhaupt. Das Buch, könnte man sagen, ist dennoch besser als der Ruf, der dem Autor vorauseilt«Guru des Informationszeitalters» soll, laut Verlagswerbung, eins der meistgelesenen deutschen Wochenmagazine ihn genannt haben. Nicht dass die grossen Linien, die er aufzeigt, sehr überraschend oder gar sperrig zu nennen wären; und die Menge an Details, die ganze Monumentalität seines Werks – erschlagend wie «Das Kapital» – verdankt sich vorderhand auch nur grosskompilatorischem Fleiss. Aber dieser Fleiss füllt zum einen die sonst bis zum Überdruss bekannten Leerformeln mit Inhalt. Wer spräche heute nicht leicht und gern von «Globalisierung»? Und wer verwechselte sie nicht ebenso leicht mit der Expansion der Märkte über die ganze Welt? Doch eine solche «Weltwirtschaft – also eine Wirtschaft, in der die Kapitalakkumulation unter Einbeziehung der ganzen Welt erfolgt – existierte im Westen wenigstens seit dem 16. Jahrhundert, wie uns Fernand Braudel und Immanuel Wallerstein gelehrt haben. Eine globale Wirtschaft ist etwas anderes», so definiert Castells«Es ist eine Wirtschaft mit der Fähigkeit, in Echtzeit als planetarische Einheit zu funktionieren.» Die Märkte heute sind weltweit «integrierte» FinanzmärkteTransaktionen in Höhe von Milliarden von Dollars «werden in den elektronischen Schaltkreisen auf dem ganzen Globus innerhalb von Sekunden abgewickelt». Das erst berechtigt, die Wirtschaft im Informationszeitalter «global» zu nennen; das erst macht die globale Wirtschaft zu einer «historisch neuen Realität». Kleingedrucktes Zum anderen zeugt die Materialfülle, mit der Castells seine Thesen unterfüttert, von streckenweise gewiss ermüdender, wohl nicht zuletzt deshalb aber selten gewordener Gewissenhaftigkeit. Dass heutzutage alles mit allem – in Echtzeit – zusammenhängt, wer hätte das nicht gewusst? «Netzwerke bilden die neue soziale Morphologie unserer Ges, Books<
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Detailangaben zum Buch - Die Macht der Identität: Teil 2 der Trilogie Das Informationszeitalter
EAN (ISBN-13): 9783810032249
ISBN (ISBN-10): 3810032247
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2002
Herausgeber: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Buch in der Datenbank seit 2007-05-24T13:53:06+02:00 (Berlin)
Detailseite zuletzt geändert am 2024-05-12T21:45:59+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 3810032247
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-8100-3224-7, 978-3-8100-3224-9
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Autor des Buches: manuel castells, castell, cast, soziologie
Titel des Buches: das informationszeitalter, die macht der identität, kultur macht gesellschaft, der stunden körper, manu, das jahr 1813, castell, studien, jahrtausendwende, man, 258 inf, info, wirtschaft, jahr 2000, mac, inform, manuel, als wir noch, wie geht das, sie und nicht wir, alles mit macht, die zweite industrielle revolution, nur wir alle, das all und wir, wenn die vergangenheit, prof berk, heissen, die soziologie der stadt, das ist die revolution, soziologie der kommunikation, als informationsverarbeitung, die neuen technologien, der riss, usa und wir, als die armen, muh muh macht die kuh, die macht der zwei, wie gegenwärtig ist die vergangenheit, sie schreibt, einmal mit alles, die armen und die reichen, einmal mit den, das ist information, nicht nur für die vergangenheit, ära
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