1983, ISBN: 3534070828

[EAN: 9783534070824], Gebraucht, sehr guter Zustand, [SC: 4.0], [PU: Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Abt. Verl.], 63 GESCHICHTE UND HISTORISCHE HILFSWISSENSCHAFTEN, XVIII,… Mehr…

[EAN: 9783534070824], Gebraucht, sehr guter Zustand, [SC: 4.0], [PU: Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Abt. Verl.], 63 GESCHICHTE UND HISTORISCHE HILFSWISSENSCHAFTEN, XVIII, 577, [16] S. Sehr guter Zustand - VORBEMERKUNG -- Johan Huizinga, der 1945 verstorbene niederländische Historiker, schrieb 1934 in einer nachdenklichen Betrachtung zu Staat, Nation und Volk der Niederlande: „Es war schon ein recht eigenartiges Kunstwerk, diese alte, kleine, ruhmreiche und uns teure Republik der Vereinigten Provinzen, die an der Wiege unserer Nation stand . . . Erstaunlich war die Entstehung des Staates, überraschender noch sein Wachstum, aber nachgerade fremd blieb seine Struktur. In einem Jahrhundert, in dem der Absolutismus Trumpf war und versuchte, die alten Privilegien des Mittelalters zu beseitigen und einen zentralistisch aufgebauten Staat an die Stelle zu setzen, lieferte die niederländische Republik den Beweis, daß Lebensfähigkeit eines Staates auch dort noch gegeben war, wo alte Sonderrechte und Selbständigkeit der Regionen und Kommunen galten." Solche ebenso liebevoll formulierte wie inhaltsreiche und aussagekräftige Skizze enthält eine so ganz und gar zutreffende Charakteristik dieses neuen, aus Aufstand entstandenen und in die europäische Staatenwelt nachgerade als Besonderheit hineinragenden und diese Welt bald kräftig mitbestimmenden Staates. Sie beschreibt kurz Struktur und europäische Stellung einer Landschaft, die geographisch immer schmalbrüstig, außenpolitisch viele Jahrzehnte lang großmächtig, innenpolitisch und konstitutionell zumindest für die von Huizinga skizzierte Zeit etwas Besonderes war, eben eine Republik. Sie benennt überdies eine Landschaft, die ihre staatliche und geistige Existenz und Rechtfertigung in der anderen, der unabdingbaren nichtkatholischen Konfession, zugleich aber auch im Prinzip der Toleranz fand, ihre materielle Grundlage unter den Segeln der Handels- und Fischereiflotte aufbaute. So hat der Utrechter Historiker J. C. Boogman die niederländische Politik zu Recht als die des Predigers und Kaufmanns charakterisiert und sich dabei einer Formel bedient, die zwar zuallererst recht griffig ist, darüber hinaus aber in der Tat jene entscheidenden Faktoren anführt, die sehr weitgehend das Leben der Niederlande nach innen und außen bestimmt haben. Solche Charakteristik im nachhinein schließt an das Urteil eines Beobachters des 18. Jahrhunderts, Johannes Meerman, an, der rückschauend schrieb: „Als Garantie gegen eine Eroberung durch ein anderes Reich haben wir Gott, das Wasser, batavischen Heldenmut und die Eifersucht der Großmächte untereinander." Hier sind - etwas emphatisch - noch andere Existenzbedingungen, charakteristische Merkmale genannt, gleichermaßen bedeutsam für die Anfangsphase wie für die späteren Jahre republikanischer Existenz. Uber die Bedeutung des Wassers für diese alte, hinter schützenden Deichen gelegene Seefahrernation braucht man nicht zu streiten, für den Heldenmut belagerter Städte oder zur See liegen sattsam Zeugnisse vor. Aber auch die Einführung göttlicher Unterstützung sollte nicht als flott hingeworfene oder gar handelsübliche Rechtfertigung der eigenen Existenz begriffen, sondern gerade für die frühe Phase als tief empfundene Überzeugung von der Rechtlichkeit des Handelns im Kampf um staatliche und konfessionelle Unabhängigkeit erkannt werden. Nur wer die calvinistische, auf jeden Fall antikatholische Religiosität der Niederländer erfaßt, die in der Aufstandsphase als der adäquate Gegenpol zur katholischen Religiosität eines fremdständigen Landesherrn zu sehen ist, begreift auch die Beharrlichkeit des Kampfes. / Inhalt: INHALT -- Ein Wort des Dankes XI -- Vorbemerkung XIII -- I Burgundisch-habsburgische Konzentration -- Bild einer Städtelandschaft -- Stadt und Land - Adel, Bürger, Bauern -- Skizze burgundischer und habsburgischer Expan -- sion -- Uber partikulare Beharrung und zentralisierende -- Neuerung -- Verwaltung, Rechtsprechung, Finanzen -- Stände - Antagonisten des Landesherrn -- Weiterer Ausbau der Zentralgewalt - Professionali -- sierung und Rationalisierung -- Auf dem Weg zum niederländischen Aufstand -- Permanente partikulare Empörung - Tradition der -- Widersetzlichkeit -- Konfession als Voraussetzung -- Die Wirksamkeit wirtschaftlicher Entwicklung -- Kirchenpolitik gegen den Strom -- Die Opposition des Adels I -- Die Opposition des Adels II -- Bildersturm -- Aufstand und Neuerung -- Keine Chance für die alte burgundisch-habsbur -- gische Einheit -- II Die Republik der Provinzen - Aufkommen und Blüte -- Konstituierung und konstitutionelle Struktur -- Union von Utrecht und die Folgen -- VI Inhalt -- Die Institutionen und ihre Kompetenzen -- Staatstheoretische Überlegungen -- Die Regenten als soziales Phänomen und politische -- Entscheidungsträger -- Schwerpunkte der Innenpolitik -- Leicesters Fehlschlag - ein Erfolg derRegenten -- Moritz von Oranien und Johan van Oldenbarne- -- velt - Kampf um Kompetenz -- Die scheinbare Aufwertung des Amtes durch die -- Person - Friedrich Heinrich -- Die Aufhebung eines Amtes - die 'wäre vrijheid' -- Zur wirtschaftlichen Entwicklung -- Die Schwierigkeiten der Außenpolitik -- Partnersuche und Atempause durch Waffenstill -- stand -- Zusammenarbeit mit Frankreich -- Aufbau eines Kolonialreiches -- Selbstbehauptung und Koalitionen -- III Die Republik der Provinzen - politischer und wirtschaft -- licher Rückgang -- Oligarchie und Konstitution -- Zum Verhalten der Regenten -- Noch einmal'wäre vrijheid'? -- Demokratische Tendenzen - die Bewegung der -- 'Doelisten' -- Vom Abstieg der Wirtschaft -- Die Bewegung der 'Patrioten' -- Ergiebigkeit des Neutralitätskurses und Positions -- verlust in der Außenpolitik -- IV Französisches Intermezzo -- Erste Folgen der Französischen Revolution -- Die Batavische Republik -- Königreich Holland und französischesDeparte -- ment -- Inhalt VII -- V Das Königreich der Niederlande -- Der Weg zur konstitutionellen Monarchie -- Bemühung ohne Begeisterung? -- Zum Ergebnis von -- Das Vereinigte Königreich als Episode und die -- Position im internationalen Verband -- Späte Industrialisierung -- Die Konfession als politische Kraft --, Books<

1983, ISBN: 3534070828

[EAN: 9783534070824], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Abt. Verl.], 63 GESCHICHTE UND HISTORISCHE HILFSWISSENSCHAFTEN, XVIII, 577, [16] … Mehr…

[EAN: 9783534070824], Gebraucht, sehr guter Zustand, [PU: Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Abt. Verl.], 63 GESCHICHTE UND HISTORISCHE HILFSWISSENSCHAFTEN, XVIII, 577, [16] S. Sehr guter Zustand - VORBEMERKUNG -- Johan Huizinga, der 1945 verstorbene niederländische Historiker, schrieb 1934 in einer nachdenklichen Betrachtung zu Staat, Nation und Volk der Niederlande: „Es war schon ein recht eigenartiges Kunstwerk, diese alte, kleine, ruhmreiche und uns teure Republik der Vereinigten Provinzen, die an der Wiege unserer Nation stand . . . Erstaunlich war die Entstehung des Staates, überraschender noch sein Wachstum, aber nachgerade fremd blieb seine Struktur. In einem Jahrhundert, in dem der Absolutismus Trumpf war und versuchte, die alten Privilegien des Mittelalters zu beseitigen und einen zentralistisch aufgebauten Staat an die Stelle zu setzen, lieferte die niederländische Republik den Beweis, daß Lebensfähigkeit eines Staates auch dort noch gegeben war, wo alte Sonderrechte und Selbständigkeit der Regionen und Kommunen galten." Solche ebenso liebevoll formulierte wie inhaltsreiche und aussagekräftige Skizze enthält eine so ganz und gar zutreffende Charakteristik dieses neuen, aus Aufstand entstandenen und in die europäische Staatenwelt nachgerade als Besonderheit hineinragenden und diese Welt bald kräftig mitbestimmenden Staates. Sie beschreibt kurz Struktur und europäische Stellung einer Landschaft, die geographisch immer schmalbrüstig, außenpolitisch viele Jahrzehnte lang großmächtig, innenpolitisch und konstitutionell zumindest für die von Huizinga skizzierte Zeit etwas Besonderes war, eben eine Republik. Sie benennt überdies eine Landschaft, die ihre staatliche und geistige Existenz und Rechtfertigung in der anderen, der unabdingbaren nichtkatholischen Konfession, zugleich aber auch im Prinzip der Toleranz fand, ihre materielle Grundlage unter den Segeln der Handels- und Fischereiflotte aufbaute. So hat der Utrechter Historiker J. C. Boogman die niederländische Politik zu Recht als die des Predigers und Kaufmanns charakterisiert und sich dabei einer Formel bedient, die zwar zuallererst recht griffig ist, darüber hinaus aber in der Tat jene entscheidenden Faktoren anführt, die sehr weitgehend das Leben der Niederlande nach innen und außen bestimmt haben. Solche Charakteristik im nachhinein schließt an das Urteil eines Beobachters des 18. Jahrhunderts, Johannes Meerman, an, der rückschauend schrieb: „Als Garantie gegen eine Eroberung durch ein anderes Reich haben wir Gott, das Wasser, batavischen Heldenmut und die Eifersucht der Großmächte untereinander." Hier sind - etwas emphatisch - noch andere Existenzbedingungen, charakteristische Merkmale genannt, gleichermaßen bedeutsam für die Anfangsphase wie für die späteren Jahre republikanischer Existenz. Uber die Bedeutung des Wassers für diese alte, hinter schützenden Deichen gelegene Seefahrernation braucht man nicht zu streiten, für den Heldenmut belagerter Städte oder zur See liegen sattsam Zeugnisse vor. Aber auch die Einführung göttlicher Unterstützung sollte nicht als flott hingeworfene oder gar handelsübliche Rechtfertigung der eigenen Existenz begriffen, sondern gerade für die frühe Phase als tief empfundene Überzeugung von der Rechtlichkeit des Handelns im Kampf um staatliche und konfessionelle Unabhängigkeit erkannt werden. Nur wer die calvinistische, auf jeden Fall antikatholische Religiosität der Niederländer erfaßt, die in der Aufstandsphase als der adäquate Gegenpol zur katholischen Religiosität eines fremdständigen Landesherrn zu sehen ist, begreift auch die Beharrlichkeit des Kampfes. / Inhalt: INHALT -- Ein Wort des Dankes XI -- Vorbemerkung XIII -- I Burgundisch-habsburgische Konzentration -- Bild einer Städtelandschaft -- Stadt und Land - Adel, Bürger, Bauern -- Skizze burgundischer und habsburgischer Expan -- sion -- Uber partikulare Beharrung und zentralisierende -- Neuerung -- Verwaltung, Rechtsprechung, Finanzen -- Stände - Antagonisten des Landesherrn -- Weiterer Ausbau der Zentralgewalt - Professionali -- sierung und Rationalisierung -- Auf dem Weg zum niederländischen Aufstand -- Permanente partikulare Empörung - Tradition der -- Widersetzlichkeit -- Konfession als Voraussetzung -- Die Wirksamkeit wirtschaftlicher Entwicklung -- Kirchenpolitik gegen den Strom -- Die Opposition des Adels I -- Die Opposition des Adels II -- Bildersturm -- Aufstand und Neuerung -- Keine Chance für die alte burgundisch-habsbur -- gische Einheit -- II Die Republik der Provinzen - Aufkommen und Blüte -- Konstituierung und konstitutionelle Struktur -- Union von Utrecht und die Folgen -- VI Inhalt -- Die Institutionen und ihre Kompetenzen -- Staatstheoretische Überlegungen -- Die Regenten als soziales Phänomen und politische -- Entscheidungsträger -- Schwerpunkte der Innenpolitik -- Leicesters Fehlschlag - ein Erfolg derRegenten -- Moritz von Oranien und Johan van Oldenbarne- -- velt - Kampf um Kompetenz -- Die scheinbare Aufwertung des Amtes durch die -- Person - Friedrich Heinrich -- Die Aufhebung eines Amtes - die 'wäre vrijheid' -- Zur wirtschaftlichen Entwicklung -- Die Schwierigkeiten der Außenpolitik -- Partnersuche und Atempause durch Waffenstill -- stand -- Zusammenarbeit mit Frankreich -- Aufbau eines Kolonialreiches -- Selbstbehauptung und Koalitionen -- III Die Republik der Provinzen - politischer und wirtschaft -- licher Rückgang -- Oligarchie und Konstitution -- Zum Verhalten der Regenten -- Noch einmal'wäre vrijheid'? -- Demokratische Tendenzen - die Bewegung der -- 'Doelisten' -- Vom Abstieg der Wirtschaft -- Die Bewegung der 'Patrioten' -- Ergiebigkeit des Neutralitätskurses und Positions -- verlust in der Außenpolitik -- IV Französisches Intermezzo -- Erste Folgen der Französischen Revolution -- Die Batavische Republik -- Königreich Holland und französischesDeparte -- ment -- Inhalt VII -- V Das Königreich der Niederlande -- Der Weg zur konstitutionellen Monarchie -- Bemühung ohne Begeisterung? -- Zum Ergebnis von -- Das Vereinigte Königreich als Episode und die -- Position im internationalen Verband -- Späte Industrialisierung -- Die Konfession als politische Kraft --, Books<