Vogeding, Ralf; Riepshoff, Heinz; Kreismuseum Syke:Bemerkenswerte Bauernhäuser in den Grafschaften Hoya und Diepholz - Photographien 1943/44 von Dr. Ing. Fritz Böse
- Taschenbuch 2016, ISBN: 9783980821261
[ED: Paperback], [PU: Kreismuseum Syke], Fritz Böse wurde am 1.Oktober 1886 in Braunschweig geboren. Nach dem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Braunschweig arbeitete er… Mehr…
[ED: Paperback], [PU: Kreismuseum Syke], Fritz Böse wurde am 1.Oktober 1886 in Braunschweig geboren. Nach dem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Braunschweig arbeitete er auf mehreren Positionen im Staatsdienst - seit 1937 im Gau Thüringen auch nebenamtlich als Leiter der Forschungsstelle „Deutscher Bauernhof”. In den frühen 1940er Jahren bearbeitete er dann privat das Thema „Die Nebengebäude und Grünanlagen im bäuerlichen Lebensraum niedersächsischer Höfe des Gaues Südhannover-Braunschweig”.
1942 wurde er an die Staatsbauschule in Nienburg (Weser) versetzt. Wegen bevorstehender Einschränkungen der Lehrtätigkeit zu Beginn des Jahres 1943 entstand der Plan, Böse für eine ähnliche Arbeit wie vormals in Thüringen einzusetzen, d.h. die „systematische Erfassung der historisch wertvollen Bauernhöfe und auch sonstiger kulturell markanter Erscheinungen“ im Gau Südhannover-Braunschweig.
Die Entscheidung zur Durchführung fiel relativ schnell, da die „Forschungsstelle Deutscher Bauernhof” entschieden hatte, den Aufbau der „Stammrolle deutscher Althöfe” in den bombengefährdeten Gebieten als kriegsbedingte Sofortmaßnahme anzusehen. Böse wurde daraufhin mit sofortiger Wirkung als Gauforschungsstellenleiter für das Gaugebiet Süd-Hannover Braunschweig eingesetzt. Wegen der Angriffe der feindlichen Luftwaffe sollte die „Aufnahme bemerkenswerter Bauernhäuser und dergl. beschleunigt“ durchgeführt werden - „nach den Anweisungen der Forschungsstelle Deutscher Bauernhof in Berlin W 62, Lützowplatz 13“.
Aus Personalunterlagen des Archivs der Stadt Nienburg geht hervor, dass der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Böse zum 1. Dezember 1944 an die Staatsbauschule in Lübeck versetzte. Demnach ist zu vermuten, dass die im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege archivierten Fotografien zwischen April 1943 und November 1944 entstanden sind.
Fritz Böse verstarb am 26. Juni 1959 an den Folgen eines Verkehrsunfall im Alter von 73 Jahren. Kein geringerer als der Volkskundler, Hausforscher und erste Leiter des Westfälischen Freilichtmuseums in Detmold, Josef Schepers, verfasste einen Nachruf und betonte dessen Vorliebe für „die schlichten Gestaltungen des überlieferten bäuerlichen Bauhandwerks im Gegensatz zum prunksüchtigen Historismus seiner Zeit“.
In der Rückschau ging es Böse und wohl auch seinen (politischen) Auftraggebern offensichtlich um die Darstellung einer unversehrten Ganzheit originären Bauerntums - der Sichtweise der Heimatschutzbewegung der 1920er Jahre und auch der nationalsozialistischen Ideologie. In seiner Dokumentation konzentrierte er sich weitgehend auf möglichst vollständig erhaltene Gebäudeensemble. Höfe mit nur wenig erhaltener ursprünglicher Bausubstanz ließ er weitgehend unberücksichtigt.
Neben den Gebäuden selbst gibt es Detailaufnahmen von Giebelschmuck, Vorschauern mit Düssel und Heckpforten, Fenstern, Brunnen und Sodwippen, Göpel, Ackerwagen, Misthaufen und vieles mehr aus der Zeit der noch nicht mechanisierten Landwirtschaft.
Fritz Böse vermeidet in seinen Fotografien konsequent die Abbildung moderner landwirtschaftlicher Geräte, die wahrscheinlich auf etlichen Höfen bereits vorhanden waren, und formt damit ein weltanschaulich vorgeprägtes Bild einer scheinbar heilen bäuerlichen Welt. Aber gerade diese Essenz, die Reduktion auf Landschaft, Haus und Mensch schafft die spezifische Faszination seiner Bilder.
Mitunter kann Geschichte aber auch sehr ironisch sein. Für die von Böse fotografierten Häuser interessierte sich entgegen der Befürchtungen der Nationalsozialisten kein alliiertes Bombergeschwader. Die Zerstörung begann erst nach dem Krieg – mit Bagger und Abrissbirne – um Platz zu schaffen für meistens gesichts- und geschichtslo, DE, [SC: 4.50], wie neu, privates Angebot, 24 x 23 cm, 239, [GW: 1000g], 1., Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand<
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(*) Derzeit vergriffen bedeutet, dass dieser Titel momentan auf keiner der angeschlossenen Plattform verfügbar ist.
Vogeding, Ralf Riepshoff, Heinz Kreismuseum Syke:Bemerkenswerte Bauernhäuser in den Grafschaften Hoya und Diepholz - Photographien 1943/44 von Dr. Ing. Fritz Böse
- Taschenbuch 2016, ISBN: 9783980821261
[ED: Paperback], [PU: Kreismuseum Syke], Fritz Böse wurde am 1.Oktober 1886 in Braunschweig geboren. Nach dem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Braunschweig arbeitete er… Mehr…
[ED: Paperback], [PU: Kreismuseum Syke], Fritz Böse wurde am 1.Oktober 1886 in Braunschweig geboren. Nach dem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Braunschweig arbeitete er auf mehreren Positionen im Staatsdienst - seit 1937 im Gau Thüringen auch nebenamtlich als Leiter der Forschungsstelle Deutscher Bauernhof. In den frühen 1940er Jahren bearbeitete er dann privat das Thema Die Nebengebäude und Grünanlagen im bäuerlichen Lebensraum niedersächsischer Höfe des Gaues Südhannover-Braunschweig.
1942 wurde er an die Staatsbauschule in Nienburg (Weser) versetzt. Wegen bevorstehender Einschränkungen der Lehrtätigkeit zu Beginn des Jahres 1943 entstand der Plan, Böse für eine ähnliche Arbeit wie vormals in Thüringen einzusetzen, d.h. die systematische Erfassung der historisch wertvollen Bauernhöfe und auch sonstiger kulturell markanter Erscheinungen im Gau Südhannover-Braunschweig.
Die Entscheidung zur Durchführung fiel relativ schnell, da die Forschungsstelle Deutscher Bauernhof entschieden hatte, den Aufbau der Stammrolle deutscher Althöfe in den bombengefährdeten Gebieten als kriegsbedingte Sofortmaßnahme anzusehen. Böse wurde daraufhin mit sofortiger Wirkung als Gauforschungsstellenleiter für das Gaugebiet Süd-Hannover Braunschweig eingesetzt. Wegen der Angriffe der feindlichen Luftwaffe sollte die Aufnahme bemerkenswerter Bauernhäuser und dergl. beschleunigt durchgeführt werden - nach den Anweisungen der Forschungsstelle Deutscher Bauernhof in Berlin W 62, Lützowplatz 13.
Aus Personalunterlagen des Archivs der Stadt Nienburg geht hervor, dass der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Böse zum 1. Dezember 1944 an die Staatsbauschule in Lübeck versetzte. Demnach ist zu vermuten, dass die im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege archivierten Fotografien zwischen April 1943 und November 1944 entstanden sind.
Fritz Böse verstarb am 26. Juni 1959 an den Folgen eines Verkehrsunfall im Alter von 73 Jahren. Kein geringerer als der Volkskundler, Hausforscher und erste Leiter des Westfälischen Freilichtmuseums in Detmold, Josef Schepers, verfasste einen Nachruf und betonte dessen Vorliebe für die schlichten Gestaltungen des überlieferten bäuerlichen Bauhandwerks im Gegensatz zum prunksüchtigen Historismus seiner Zeit.
In der Rückschau ging es Böse und wohl auch seinen (politischen) Auftraggebern offensichtlich um die Darstellung einer unversehrten Ganzheit originären Bauerntums - der Sichtweise der Heimatschutzbewegung der 1920er Jahre und auch der nationalsozialistischen Ideologie. In seiner Dokumentation konzentrierte er sich weitgehend auf möglichst vollständig erhaltene Gebäudeensemble. Höfe mit nur wenig erhaltener ursprünglicher Bausubstanz ließ er weitgehend unberücksichtigt.
Neben den Gebäuden selbst gibt es Detailaufnahmen von Giebelschmuck, Vorschauern mit Düssel und Heckpforten, Fenstern, Brunnen und Sodwippen, Göpel, Ackerwagen, Misthaufen und vieles mehr aus der Zeit der noch nicht mechanisierten Landwirtschaft.
Fritz Böse vermeidet in seinen Fotografien konsequent die Abbildung moderner landwirtschaftlicher Geräte, die wahrscheinlich auf etlichen Höfen bereits vorhanden waren, und formt damit ein weltanschaulich vorgeprägtes Bild einer scheinbar heilen bäuerlichen Welt. Aber gerade diese Essenz, die Reduktion auf Landschaft, Haus und Mensch schafft die spezifische Faszination seiner Bilder.
Mitunter kann Geschichte aber auch sehr ironisch sein. Für die von Böse fotografierten Häuser interessierte sich entgegen der Befürchtungen der Nationalsozialisten kein alliiertes Bombergeschwader. Die Zerstörung begann erst nach dem Krieg mit Bagger und Abrissbirne um Platz zu schaffen für meistens gesichts- und geschichtslose Bauten., DE, [SC: 4.50], wie neu, privates Angebot, 24 x 23 cm, 239, [GW: 1000g], 1., Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand<
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(*) Derzeit vergriffen bedeutet, dass dieser Titel momentan auf keiner der angeschlossenen Plattform verfügbar ist.
Bemerkenswerte Bauernhäuser in den Grafschaften Hoya und Diepholz: Photographien 1943/44 von Dr. Ing. Fritz Böse
- Erstausgabe2016, ISBN: 9783980821261
Taschenbuch
Vorwort: Vogeding, Ralf, Vorwort: Riepshoff, Heinz, Kreismuseum Syke, Taschenbuch, Auflage: 1, 239 Seiten, Publiziert: 2016-04-25T00:00:01Z, Produktgruppe: Buch, Kategorien, Bücher, Tasch… Mehr…
Vorwort: Vogeding, Ralf, Vorwort: Riepshoff, Heinz, Kreismuseum Syke, Taschenbuch, Auflage: 1, 239 Seiten, Publiziert: 2016-04-25T00:00:01Z, Produktgruppe: Buch, Kategorien, Bücher, Taschenbücher, Vogeding, Ralf, Riepshoff, Heinz, Kreismuseum Syke, Bauernhausarchiv der Grafschaften Hoya und Diepholz, 2016<
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