2009, ISBN: 9783941561014

[PU: Ringbuch], Das Buch "Ich packe meinen Koffer - Eine ethnologische Spurensuche rund um OstWest- Ausreisende und Spätaussiedelnde" ist sehr persönlich und lesenswert. Im Rahmen des Stu… Mehr…

[PU: Ringbuch], Das Buch "Ich packe meinen Koffer - Eine ethnologische Spurensuche rund um OstWest- Ausreisende und Spätaussiedelnde" ist sehr persönlich und lesenswert. Im Rahmen des Studienprojekts "Und im Westen wird alles ganz anders" an der Humboldt-Universität zu Berlin haben sich Student_innen der Europäischen Ethnologie Menschen angenähert, deren Biografien einen Bruch aufweisen. Einen Bruch, der einen Teil der Interviewten von ihrem Leben in der DDR nach Westdeutschland und hier als erstes in das 1953 gegründete "Notaufnahmelager Marienfelde" in Berlin-Tempelhof führte. Doch war dieser vollzogene Schritt nicht der erste Wendepunkt, an dem sich die Ausreisewilligen befanden. Denn sobald der Antrag auf Ausreise aus der DDR gestellt wurde, begannen bei vielen die Repressionen von der DDR-Regierung, die zu sozialer Ausgrenzung beispielsweise auf der Arbeitsstelle, wenn nicht gar zum sofortigen Verlust dieser führten. Da sich die "Bearbeitungszeit" des Ausreiseantrags monate-, oft sogar jahrelang hinziehen konnte, waren die Betroffenen häufig einer dauerhaften Benachteiligung ausgesetzt. Den größeren Teil des Buches nimmt jedoch die Gruppe der Spätaussiedler_innen ein, die als "deutsche Volkszugehörige" aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland einwandern dürfen und zunächst in der "Zentralen Aufnahmestelle des Landes Berlin für Aussiedler" ankommen, wie das ehemalige Notaufnahmelager heute heißt. Hier also ein Bruch, der bei vielen von ihnen noch immer stattfindet. Die Beschäftigung mit den Spätaussiedler_innen verlangte von den Student_innen, so wird es im einleitenden Beitrag betont und so ist es auch beim Lesen der einzelnen Arbeiten wahrnehmbar, ein besonderes Feingefühl. Existentielle Fragen bezüglich ihres Aufnahmestatus' in Deutschland waren und sind oft noch nicht geklärt und so lässt sich das anfangs eher gedämpfte Interesse an neugierigen Student_innen verstehen. Die Offenheit der Forscher_innen gewann letztendlich aber das Vertrauen der Spätaussiedler_innen: Bei einem von studentischer Initiative veranstalteten Grillfest auf dem Gelände in Marienfelde ergaben sich erste Annäherungen. Sprachliche Barrieren, die als besonderes Hindernis genannt werden, da viele der Spätaussiedler_innen noch wenig Deutsch und nur einige Student_innen Russisch sprachen, lassen sich den Beiträgen nicht anmerken. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Menschen zu Wort kommen, es ist zwar nicht immer klar, in welcher Sprache; klar ist aber, dass sich die Student_innen auf sie einlassen, ob am Kaffeetisch im Marienfelder Übergangswohnheim oder in einem Institutsgebäude der Humboldt-Universität. Als Leser_in bemerkt man schnell, dass es im Buch nicht um Allgemeingültiges oder um die Vermittlung von Fakten geht. Vielmehr steht in den qualitativ arbeitenden Texten die Person und ihre Erfahrungen und Sichtweisen im Vordergrund und die Autor_innen lassen ihr ausreichend Raum, um ihre Geschichte beim Lesen nachzuvollziehen. Die "Zentrale Aufnahmestelle für Aussiedler" soll Ende des Jahres 2009 vollständig aus Marienfelde ausgezogen sein. In Hinblick auf diesen Wandel rückt auch der Ort Marienfelde selbst in den Fokus. Wie lebt es sich hier, außerhalb des Heims, und wie sah das Miteinander der Menschen in diesem Außen und den Spätaussiedler_innen aus? Das Persönliche an dem Buch ist wohl vor allem, dass es die Biografien nicht bloß wiedergibt und ihnen ausschließlich als Träger von Geschichte eine Bedeutung verleiht. Immer wieder ist beim Lesen die Wechselwirkung zwischen den Student_innen und ihren Gesprächspartner_innen zu spüren. Die eigenen Konflikte mit und die Verbindungen zu der Thematik, die die Forscher_innen aufzeigen, machen deutlich, wie aktuell die angesprochenen Konflikte noch immer sind. Auf beiden Seiten, bei den Fragenden und bei den Antwortenden. Die Spurensuche der Student_innen ist komplex, zumal sie es bei Marienfelde mit zwei Forschungsfeldern zu tun haben. So gliedert sich die Suche im Buch in drei Prozesse: "Beim Kofferpacken", "Im Warteraum" und "Drüben angekommen?", Rubriken, die dem/der Leser_in eine Orientierung ermöglichen. Mehr als dies kann es auch nicht sein, denn zum einen zeigt sich, dass alle Geschichten in jeder Rubrik ihre Berechtigung hätten. Gleichzeitig ist keiner der Zustände, ob es das Packen, das Warten oder das Ankommen ist, statisch. Warten mussten die meisten lange und immer wieder, und irgendwo anzukommen heißt noch nicht, auch wirklich da zu sein. Es gibt auch Geschichten, in denen ein ausgepackter Koffer wieder eingepackt wurde. Zum Beispiel die von Herrn Schulz, der als 16jähriger 1958 unter einem Stacheldrahtzaun in den Westen kroch. Nach drei Jahren ging er wieder zurück in die DDR, weil er seine Familie und Freunde vermisste. Einfach war dieser Schritt sicher nicht, er zeigt aber, dass Geschichte nicht einseitig verläuft. Die vielen Schwarzweißfotos im Buch ergänzen die Texte auf eine sehr bereichernde Art. Eine Fotoserie zeigt die Wohnräume der Heimbewohner_innen. Hier treffen erklärende Bildunterschriften auf ein in ein Fotoformat gepresstes Leben, das es noch gibt., DE, [SC: 2.40], wie neu, privates Angebot, 159, [GW: 250g], Banküberweisung, PayPal, Internationaler Versand, [CT: Geschichte/Politik / Deutsche Geschichte]<

2009, ISBN: 9783941561014

Fotograf: Bindig, Belinda, Fotograf: Hentschel, Anne, Fotograf: Knoll, Regina, Fotograf: Lorz, Nora, Fotograf: Kusmaul, Sergey, Fotograf: Gener, Laura, Fotograf: Lundschien, Sylvia, Ringb… Mehr…

Fotograf: Bindig, Belinda, Fotograf: Hentschel, Anne, Fotograf: Knoll, Regina, Fotograf: Lorz, Nora, Fotograf: Kusmaul, Sergey, Fotograf: Gener, Laura, Fotograf: Lundschien, Sylvia, Ringbuch, Taschenbuch, 159 Seiten, Publiziert: 2009-07-16T00:00:01Z, Produktgruppe: Buch, 0.5 kg, Verkaufsrang: 2386433, Recht, Kategorien, Bücher, Ethnographie, Sozialwissenschaft, Ethnologie & Soziologie, Geschichte, Gesellschaft & Individuum, Lexika, Hand- & Jahrbücher, Schule & Lernen, Volks- & Völkerkunde, Wissen nach Themen, SBZ & DDR, Deutsche Geschichte, Politik & Geschichte, Taschenbücher, Blask, Falk, Bindig, Belinda, Gelhausen, Franck, Ringbuch, 2009<

2009, ISBN: 9783941561014

[ED: Softcover], [PU: Ringbuch], Das Buch ist in sehr gutem Zustand. Es wurde gelesen, der Einband ist etwas berieben. Darüber hinaus ist der Zustand sehr gepflegt., DE, [SC: 2.10], leich… Mehr…

[ED: Softcover], [PU: Ringbuch], Das Buch ist in sehr gutem Zustand. Es wurde gelesen, der Einband ist etwas berieben. Darüber hinaus ist der Zustand sehr gepflegt., DE, [SC: 2.10], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, 159, [GW: 210g], [PU: Berlin], Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand<

2009, ISBN: 9783941561014

[ED: Taschenbuch], [PU: Ringbuch Verlag], Ungelesen., DE, [SC: 2.20], wie neu, gewerbliches Angebot, 159, [GW: 200g], Banküberweisung, Internationaler Versand