ISBN: 9783937989075

Das Altertum und der Aufbruch in die Neuzeit »Wir würden noch in der Barbarei leben«, heißt es bei Goethe, »wenn nicht die Überreste des Altertums in verschiedener Gestalt vorhanden wäre… Mehr…

Das Altertum und der Aufbruch in die Neuzeit »Wir würden noch in der Barbarei leben«, heißt es bei Goethe, »wenn nicht die Überreste des Altertums in verschiedener Gestalt vorhanden wären.« Tatsächlich ist die abendländische Kultur ein Wechsel von ständigen Untergängen und Auferstehungen, die sich immer wieder auf das Erbe Griechenlands und Roms beziehen. Von der Karolingischen Renaissance bis zur italienischen Renaissance des 15. und 16. Jahrhunderts, von der Aufklärung bis zur Revolution von 1789 und zur Weimarer Klassik – wann immer Europa zu neuen Ufern aufbrach, griff man auf griechische und römische Vorbilder zurück, um das überkommene Weltverständnis zu stürzen und das Neue wagen zu können. Kolumbus kannte die Entdeckung von Aristoteles, dass die Erde eine Kugel sei, und fuhr nach Westen. Die Männer der Revolutionen lasen Plutarch und Cicero und kehrten das Unterste zuoberst. Auch das letzte Jahrhundert lebte noch von antiken Motiven: Jean Paul Sartre, Jean Giraudoux und selbst Gerhart Hauptmann greifen antike Mythen auf, und mit dem »Ulysses« von James Joyce und den Bildern von Pablo Picasso und Salvador Dali ging gerade das Moderne oft auf Griechisches und Römisches zurück. Michael Erbe, der Neuere Geschichte an der Universität Mannheim lehrt, zeigt, wie es vor allem ständige Renaissancen der Antike sind, die Europa von allen anderen Zivilisationen unterscheiden. Nur hier findet dieser einzigartige Prozess statt, in dem die Berufung auf klassische Vorbilder und der Aufbruch in die Zukunft miteinander verschränkt und aufeinander bezogen sind. Inzwischen aber, so lautet Erbes These, fragt niemand mehr die Antike um Rat, und die Verfechter der »klassischen« Bildung kämpfen auf verlorenem Posten. Ist die Antike als Vorbild also tot Und führt dieser drohende Verlust des griechisch-römischen Erbes gar zu der von Goethe befürchteten Barbarei Die Erfindung der Antike: »Wir würden noch in der Barbarei leben«, heißt es bei Goethe, »wenn nicht die Überreste des Altertums in verschiedener Gestalt vorhanden wären.« Tatsächlich ist die abendländische Kultur ein Wechsel von ständigen Untergängen und Auferstehungen, die sich immer wieder auf das Erbe Griechenlands und Roms beziehen. Von der Karolingischen Renaissance bis zur italienischen Renaissance des 15. und 16. Jahrhunderts, von der Aufklärung bis zur Revolution von 1789 und zur Weimarer Klassik – wann immer Europa zu neuen Ufern aufbrach, griff man auf griechische und römische Vorbilder zurück, um das überkommene Weltverständnis zu stürzen und das Neue wagen zu können. Kolumbus kannte die Entdeckung von Aristoteles, dass die Erde eine Kugel sei, und fuhr nach Westen. Die Männer der Revolutionen lasen Plutarch und Cicero und kehrten das Unterste zuoberst. Auch das letzte Jahrhundert lebte noch von antiken Motiven: Jean Paul Sartre, Jean Giraudoux und selbst Gerhart Hauptmann greifen antike Mythen auf, und mit dem »Ulysses« von James Joyce und den Bildern von Pablo Picasso und Salvador Dali ging gerade das Moderne oft auf Griechisches und Römisches zurück. Michael Erbe, der Neuere Geschichte an der Universität Mannheim lehrt, zeigt, wie es vor allem ständige Renaissancen der Antike sind, die Europa von allen anderen Zivilisationen unterscheiden. Nur hier findet dieser einzigartige Prozess statt, in dem die Berufung auf klassische Vorbilder und der Aufbruch in die Zukunft miteinander verschränkt und aufeinander bezogen sind. Inzwischen aber, so lautet Erbes These, fragt niemand mehr die Antike um Rat, und die Verfechter der »klassischen« Bildung kämpfen auf verlorenem Posten. Ist die Antike als Vorbild also tot Und führt dieser drohende Verlust des griechisch-römischen Erbes gar zu der von Goethe befürchteten Barbarei Antike, WJS<

ISBN: 3937989072

EAN: 9783937989075, ISBN: 3937989072 [SW:Antike (griechisch-römisch) / Geschichte, Kulturgeschichte ; Geschichte ; Klassik (allgemein) ; Lexika ; Allgemeines], [VD:20060301], Buch (dtsch.)

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EAN: 9783937989075, ISBN: 3937989072 [SW:Antike (griechisch-römisch) / Geschichte, Kulturgeschichte ; Geschichte ; Klassik (allgemein) ; Lexika ; Allgemeines], [VD:20060301], Buch (dtsch.)

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EAN: 9783937989075, ISBN: 3937989072 [SW:Antike (griechisch-römisch) / Geschichte, Kulturgeschichte ; Geschichte ; Klassik (allgemein) ; Lexika ; Allgemeines], [VD:20060301], Buch (dtsch.)

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