2019, ISBN: 9783874101486

Taschenbuch

Zweisprachige Proben vedischer Lyrik, Buch, Softcover, Mit Rigveda bezeichnet man eine Sammlung sakraler Hymnen, die von inspirierten, mit priesterlichen Aufgaben ausgestatteten Dichtern … Mehr…

Zweisprachige Proben vedischer Lyrik, Buch, Softcover, Mit Rigveda bezeichnet man eine Sammlung sakraler Hymnen, die von inspirierten, mit priesterlichen Aufgaben ausgestatteten Dichtern im altindischen Dialekt ihrer Zeit verfaßt wurden, den man heute Vedisch nennt. Diese bronzezeitlichen Hymnen entstanden im 2. Jahrtausend vor Christus im Zuge der Einwanderung indoarischer Stämme aus den Steppen des Urals nach Indien. In gebundener Sprache verfaßt, liegen sie dem Werk Homers etwa eintausend Jahre voraus. Der Rigveda überliefert somit die älteste metrische Poesie der indogermanischen Sprachfamilie und darf auch als älteste in dieser Form erhalten gebliebene Lyrik der Welt gelten. In Anlehnung an die Zahl von dreiunddreißig vedischen Göttern wurden aus den insgesamt 1028 Hymnen des Rigveda für die vorliegende Ausgabe dreiunddreißig hochpoetische Lieder ausgewählt. Die Auswahl umfaßt Thematiken, die einen tiefen, stellenweise wohl auch überraschend modern anmutenden Einblick in den Alltag, in die Freuden, Honungen und Ängste der Menschen der vedischen Völker im indischen Fünfstromland (Pañj¯ab) der Voreisenzeit gewähren und die man nicht anders als weltliche Lyrik bezeichnen kann. Die Wiedergabe erfolgt zweisprachig auf gegenüberliegenden Seiten in vedischer und deutscher Sprache. Eine Hörfassung der deutschen Übersetzung ist im Portal ?Gesprochene deutsche Lyrik .. Schatzkiste? von Fritz Stavenhagen verfügbar. Sie ist als Audiodatei auch in der ?GRETIL e-library? der Niedersächsischen Staatsund Universitätsbibliothek Göttingen hinterlegt. Zum kulturellen Entstehungshintergrund des Rigveda Nach gegenwärtigem Wissensstand waren es nomadisierende Stämme aus den Steppen östlich des Urals, die in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. den äußersten Nordwesten des indischen Subkontinents erreicht und im Zuge dessen auch ihre Sprache und heiligen Lieder mitgebracht hatten. Deren auf uns gekommene Hymnen stammen noch aus der Bronzezeit. Sie haben linguistische, mythologische und rituelle Spuren der vorausliegenden indoiranischen Sprach- und Kulturepoche bis hin zu solchen bewahrt, die aus indogermanischer Vorzeit (vor 2000 v. Chr.) stammen. Gegen Ende der rigvedischen Periode, die von entweder 1800 oder von 1400 bis 1100 v. Chr. angesetzt wird, wurde unter der Vorherrschaft des Stammes der Kurus aus dem bis dahin nur verstreut überlieferten Liedgut eine Sammlung zusammengetragen, die uns in abgeschlossener Form unter der Bezeichnung des Rig-Veda (?das in den Gesängen liegende Wissen?) vorliegt. Dabei handelt es sich um Lieder verschiedener, teilweise namentlich bekannter, teilweise anonymer Dichter aus unterschiedlichen Epochen. Die überlieferten Hymnen sind über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten hinweg zum größten Teil in traditionellen Dichterfamilien im Gebiet zwischen dem heutigen Kabul und Delhi entstanden. Da ihre zu unterschiedlichen Zeiten einwandernden Verfasser unterschiedlichen verwandtschaftlichen Verbünden in Gestalt von Clans und Stämmen angehörten, mußten sie auch nicht notwendig miteinander in Kontakt gekommen sein oder überhaupt voneinander Notiz genommen haben, als sie ihre Lieder schufen. Diese Tatsache tritt auch anhand dialektaler und grammatischer Besonderheiten hervor. Unterstützt von der historisch-vergleichenden Sprachforschung konnte die Vedistik aus solch sprachlichen Eigentümlichkeiten nicht nur eine relative Chronologie des redaktionell in zehn Liederkreise gegliederten Rigveda, sondern aus den Liedern selbst auch zentrale Eckpunkte unseres Wissens über die vedische Kultur und Religion gewinnen4. Abgesehen von ihrer Sprache waren den Stämmen, wenngleich untereinander oft verfeindet, dennoch ein kultisches Band sowie eine gesellschaftliche Struktur gemeinsam, die drei mit unterschiedlichen Aufgaben einhergehende Geburtsstände kannte: Den Stand der Stammesadeligen (K?atriya), den der Wissensträger (Br?hmana) ? dichterisch inspirierte Seher, die bei feierlichen Opferzeremonien auch als Priester wirkten ?, und als weitere freie Stammesangehörige die des Nährstands (Vai?ya). Stammesübergreifend bezeichneten sie sich als ?ryas, eine indoiranische Namensgebung5 von umstrittener ursprünglicher Bedeutung. Mit dieser gemeinsamen Identität grenzte man sich allerdings streng von allen ?Nicht-?ryas? (an-?rya) ab, insbesondere von D?sas und Dasyus, auf die man bei denWeiterwanderungen und Raubzügen nach Osten gestoßen war, als Erzfeinde bekämpfte und zu Beutesklaven machte. Kämpferischen Beistand gegen die genannten und andere Feinde leistete den ?ryas ihr mächtigster Gott, Indra, der neben kosmogonischen Groß- auch zu irdischen Heldentaten bereit war, insbesondere dann, wenn die opfernden Sänger ihm als Gegengabe Rinderschmaus und Teilhabe an Gelagen mit einem aus halluzinogenen Substanzen gewonnenen Rauschtrunk (Soma) verhießen. Mehrheitlich zur Verherrlichung von Göttern und göttlichen Mächten geschaen und als eine Art psalmodierender Begleitung zu rituellen Handlungen herangezogen, liegen diese in gebundener Sprache verfaßten Hymnen dem Werk Homers gut tausend Jahre voraus. In der literarischen Gestalt seiner bronzezeitlichen Lyrik überliefert der Rigveda somit die älteste metrische Poesie der indogermanischen Sprachfamilie und dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit auch die älteste in dieser Form erhalten gebliebene Lyrik der Welt sein. [PU: Kirchheim, P], Seiten: 320, Kirchheim, P, 2019<

2019, ISBN: 9783874101486

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Zweisprachige Proben vedischer Lyrik, Buch, Softcover, [PU: Kirchheim, P], [ED: 1], Kirchheim, P, 2019

2019, ISBN: 9783874101486

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Zweisprachige Proben vedischer Lyrik, [ED: 1], Softcover, Buch, [PU: Kirchheim, P]