Das Haus Atreides (Der Wüstenplanet Die frühen Chroniken 1) - Taschenbuch

In einer fernen Zukunft ist das bekannte Universum unter mächtigen Adelshäusern aufgeteilt, die sich alle einem Gebot beugen: "Du sollst keine Maschine nach deinem geistigen Ebenbilde machen." Anstelle von Computern gibt es "Schulen des Geistes", die im Lauf der Jahrtausende ihre mentalen Kräfte vervollkommnet haben. Doch alle sind sie von der gleichen Substanz abhängig -- von einer Droge, die auf nur einem einzigen, lebensfeindlichen Planeten geerntet werden kann.

Die Motive sind bekannt: Es ist das Eingangsszenario von Frank Herberts unvergesslichem Klassiker, Der Wüstenplanet. Oft nur in geheimnisvollen Andeutungen skizziert, hatte Herbert sein Epos in einer groß angelegten Welt angesiedelt. Wer schon immer nach mehr Einzelheiten aus dieser langen Vorgeschichte gehungert hat, kann seine Neugierde jetzt ausgiebig befriedigen: Das Haus Atreides ist der erste Teil einer Trilogie, die von Herberts Sohn zusammen mit Kevin J. Anderson verfasst wurde, der bislang durch Romane zu Star Wars und Akte X bekannt geworden war.

Die Handlung spielt nur wenige Jahrzehnte vor den Ereignissen des Wüstenplaneten. Der künftige Herzog Leto Atreides ist gerade 14 Jahre alt und wird bereits in die Wirren der interplanetarischen Politik verstrickt. Die Sekte der Bene Gesserit steht kurz vor dem Ziel ihres ehrgeizigen Projekts: Sie möchte den Messias züchten. Auf dem Planeten Arrakis lernt der junge Planetologe Kynes die lebensfeindliche Wüste kennen und weckt in den eingeborenen "Fremen" den Traum von einer fruchtbaren Welt. Und auf dem Kaiserthron sitzt ein greiser Imperator, dessen Macht an einem dünnen Faden hängt.

Es zeugt noch einmal von der Qualität des Originals, dass allein die Vorgeschichte genug Stoff für zahlreiche Handlungsstränge bietet, die selbst bei bekanntem Ausgang gehörige Spannung erzeugen. Herbert und Anderson haben sich in ihrem Stil ganz dem Vorgänger angepasst, verweben jugendliche Helden, dunkle Mystik und bizarre Welten zu einer dichten Mischung. Herausgekommen ist dabei eine unterhaltsame Space Opera, die auch ohne Vorkenntnisse ein lesenswerter Leckerbissen ist. --Birgit Will