Edgar Rice BURROUGHS:Tarzan, Herr des Dschungels
- Erstausgabe 1995, ISBN: 9783930040223
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Kranichborn Verlag], Tarzan ist eine von Edgar Rice Burroughs erdachte Figur, die erstmals in der Geschichte Tarzan bei den Affen (engl. Tarzan of the Apes)… Mehr…
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Kranichborn Verlag], Tarzan ist eine von Edgar Rice Burroughs erdachte Figur, die erstmals in der Geschichte Tarzan bei den Affen (engl. Tarzan of the Apes) auftrat, die in der Oktoberausgabe des Pulp-Magazins All-Story Magazine am 27. August 1912 erschien. Die erste Buchausgabe erschien 1914. Es folgten 23 Fortsetzungen.
Handlung des ersten Buches
Tarzan ist der Sohn des britischen Lords Greystoke und dessen Frau, die zu Beginn noch schwanger ist. Die beiden werden Opfer einer Meuterei, werden an der afrikanischen Küste ausgesetzt und richten sich dort ein. Sie bauen eine kleine Hütte, in der sie sich sicherer fühlen als im wilden Dschungel. Ihr Sohn erhält den Namen John Clayton II., Lord Greystoke. Die Mutter stirbt, als er ein Jahr alt ist; sein Vater lässt sein Leben im Kampf gegen eine Affenbande. Von da an heißt die Waise „Tarzan“ und wird von dieser Gruppe Affen aufgezogen, unter denen sich die Affenfrau Kala besonders um ihn kümmert. Ihren eigenen, zuvor vom Affenhäuptling getöteten Säugling legt sie stattdessen in die Wiege der kleinen Hütte. Tar-zan bedeutet „Weiße Haut“ in der Mangani-Sprache, der von Burroughs erschaffenen Affensprache. Die Affenart wird in den Romanen nicht genannt; es sind weder Gorillas noch Schimpansen, sondern sogenannte „große Anthropoiden“.
In den nächsten Jahren wächst Tarzan im Vergleich zu den Affenkindern langsam heran, erlangt aber als Kind bereits die Körperkraft eines Leistungssportlers von etwa 30 Jahren.
Im Alter von etwa 10 Jahren sieht Tarzan das erste Mal bewusst sein Gesicht in einem Teich, aus dem er gerade trinkt, und erschrickt bei dem befremdlichen Anblick. Er wundert sich darüber, dass er, obwohl er so anders ist, akzeptiert wird, zumal ihm seine Andersartigkeit schon länger bewusst ist. Während er bei weitem nicht die Stärke seiner Affenbrüder besitzt, ist er doch um einiges flinker als seine Kameraden.
Beim Streunen allein im Wald findet Tarzan die Hütte, in der er mit seinen menschlichen Eltern ein Jahr gelebt hat. Die skelettierten Überreste seiner Eltern lassen ihn kalt, da er nichts über seine Herkunft weiß und obendrein in seinem Leben bereits zu viele Tote gesehen hat, um Mitleid zu empfinden. In der Hütte entdeckt er ein Jagdmesser, das er schließlich an sich nimmt, nachdem er sich daran verletzt hat und den Zweck des Gegenstandes erkannt hat. Auch findet er diverse Bücher über die Geschichte der Menschheit und Lernfibeln für Kinder, mit deren Hilfe er sich über Jahre hinweg selbst Lesen beibringt, ohne dabei auch nur ein Wort Englisch sprechen zu können. Dabei überträgt er die Worte in die Affensprache, wodurch er das Wort ‚Mensch’ zum Beispiel lesen, aber nicht sprechen kann, da es das Wort unter den Affen nicht gibt.
In den Büchern lernt er auch einiges über die zivilisierte Welt. Mit Hilfe des Messers erlangt er in den nächsten Jahren zunächst den Respekt von konkurrierenden Affen seines Stammes und schließlich, nach mehreren Machtkämpfen untereinander, den Rang des Stammeshäuptlings. Sein komplexeres Bewusstsein ist dabei von großem Nutzen.
Als junger Erwachsener trifft Tarzan zum ersten Mal auf schwarze Eingeborene, denen er Giftpfeile stiehlt. Aus der Haut einer Löwin, die er erlegt hat, will er sich Kleidung nähen, um sich wie ein Mensch zu kleiden, diese erweist sich jedoch als zu zäh. Durch den siegreichen Kampf mit einem kriegerischen Eingeborenen gelangt Tarzan schließlich an dessen Lendenschurz, der sein einziges Kleidungsstück wird; davor war er bis auf einen aus Leder gefertigten Gürtel, an dem sein Jagdmesser hängt, nackt.
Er begegnet im Dschungel zufällig Jane Porter, der Tochter eines auf Schatzsuche befindlichen Wissenschaftlers, rettet sie aus den Fängen des Menschenaffen Terkop aus seinem eigenen Stamm und verliebt sich in sie. Tarzan rettet auch den französischen Marineoffizier Paul D’Arnot, der von menschenfressenden Eingeborenen gefangen worden war. Während Tarzan über Wochen D’Arnots Wunden pflegt, holt ein Rettungsschiff die schiffbrüchigen Schatzsucher und Jane Porter zurück. D’Arnot bringt Tarzan die französische Sprache bei und bietet ihm an, ihn in das Land der Weißen zu bringen, wo er wieder mit Jane zusammenkommen könnte.
Auf ihrer Reise bringt D’Arnot ihm bei, wie man sich unter Weißen benimmt. In den folgenden Monaten lernt Tarzan schließlich auch Englisch zu sprechen. Als Jane Porter in ihre Heimat nach Baltimore zurückkehrt, soll sie den reichen Mr. Canler heiraten, was Tarzan, der sie dort gesucht hatte, verhindern kann. Jane erkennt allerdings, dass sie mit Tarzan, der in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen ist, nicht glücklich werden kann, und entscheidet sich für den ehrenwerten Mr. William Cecil Clayton, einen Cousin von Tarzan, der seine Adelstitel und sein Vermögen geerbt hatte, da Tarzan und seine Eltern als verstorben galten.
Tarzan ist eine moderne Version der literarischen Tradition des „Helden, der von Tieren aufgezogen wurde“ (Wolfskind). Ein anderes Beispiel ist Mogli aus dem Dschungelbuch von Rudyard Kipling.
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Edgar Rice Burroughs (* 1. September 1875 in Chicago, Illinois; † 19. März 1950 in Encino, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Zum Zeitpunkt seines Todes waren seine Werke bereits in 57 Sprachen übersetzt sowie allein in den USA mehr als 36 Millionen Mal verkauft worden.
Burroughs wurde bekannt als Erzähler diverser fiktionaler Abenteuergeschichten der Trivialliteratur, die sich vor allem dem frühen Fantasy- und Science-Fiction-Genre zuordnen lassen. Die bekanntesten von ihm eingeführten und in der Folge von anderen in zahlreichen Filmen und Comics etablierten Heldencharaktere sind Tarzan und John Carter.
Der Sohn des Fabrikanten und Bürgerkriegsveteranen Major George Tyler Burroughs (1833–1913) und der Lehrerin Mary Evaline Zieger (1840–1920) verlebte nach dem Besuch mehrerer Privatschulen den Großteil seiner Jugend auf der Ranch seiner Brüder in Idaho.
Nach seinem Abschluss auf der Michigan Military Academy im Jahr 1895 trat Burroughs in die 7. US-Kavallerie ein. Als ein Armeearzt bei ihm einen Herzfehler diagnostizierte und er deshalb nicht Offizier werden konnte, verließ Burroughs die Armee vorzeitig im Jahr 1897 und arbeitete bis 1899 wieder auf der Ranch seines Bruders. Danach ging er zurück nach Chicago und arbeitete in der Firma seines Vaters.
Am 1. Januar 1900 heiratete Burroughs seine Jugendliebe Emma Centennia Hulbert. Das Paar bekam drei Kinder: Joan Burroughs Pierce (1908–1972), Hulbert Burroughs (1909–1991) und John Coleman Burroughs (1913–1979). Da die tägliche Routine in der Fabrik seines Vaters nicht Burroughs Sache war, verließ das Ehepaar 1904 Chicago, um abermals in Idaho zu leben. Mit seinen Brüdern, die inzwischen ihre Ranch aufgegeben hatten, versuchte er sich erfolglos als Goldgräber. Kurze Zeit später arbeitete er als Eisenbahnpolizist in Salt Lake City. Auch diesen Job gab Burroughs auf und zog mit seiner Frau wieder zurück nach Chicago, wo er eine Reihe Jobs annahm, unter anderem als Vertreter. 1911 investierte er sein letztes Geld in eine Handelsagentur für Bleistiftanspitzer und scheiterte.
Burroughs, der zu dieser Zeit an Depressionen litt und, nach einigen seiner Biographen, an Selbstmord dachte, kam auf die Idee, eine Geschichte für ein Magazin zu schreiben, in dem er zuvor Anzeigen für seine Bleistiftanspitzer geschaltet hatte. Seine erste Erzählung Dejah Thoris, Princess of Mars, unter dem Pseudonym Normal Bean für das „All-Story“-Magazin von Thomas Metcalf geschrieben, wurde zwischen Februar und Juli 1912 als Fortsetzung veröffentlicht.
Burroughs erhielt für seine erste Kurzgeschichte 400 Dollar, war aber nach dem Erscheinen der Story unzufrieden mit dem Ergebnis. Metcalf hatte sein Pseudonym in Norman Bean geändert, und auch der Titel seiner Geschichte wurde zu Under the Moon of Mars abgewandelt. Auf Burroughs Beschwerde bezüglich der Änderungen hin lenkte Metcalf ein und bot an, Burroughs nächste Geschichte unter seinem richtigen Namen zu drucken. Eine weitere Beschwerde Burroughs betraf den Zusatz For all Rights auf seinem Honorarscheck. Nach längerem Briefwechsel erreichte er, dass die 400 Dollar nur für den Erstabdruck galten.
Burroughs zweite Geschichte, The Outlaw of Torn, wurde jedoch von All-Story abgelehnt. Der große Erfolg kam mit Burroughs drittem Anlauf, Tarzan of the Apes.
Die Geschichte von Tarzan wurde ebenfalls 1912 von All-Story veröffentlicht. Burroughs schrieb in der Folgezeit immer wieder neue Tarzan-Geschichten und konnte sich weniger als zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Tarzan of the Apes ein riesiges Stück Land in der Nähe von Los Angeles kaufen. Selbst nach Burroughs Tod im Jahr 1950 erschienen weitere Tarzan-Geschichten. Das Landstück bei Los Angeles ist heute die Gemeinde Tarzana.
In den frühen 1930er Jahren wurde sein schriftstellerischer Erfolg allerdings immer mehr von privaten Problemen überschattet. 1934 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später Florence Dearholt. Doch schon 1942 wurde auch diese Ehe geschieden. Nach der Bombardierung von Pearl Harbor begab sich Burroughs 1941 als Kriegsreporter nach Hawaii. Nach dem Krieg kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er, nach vielen gesundheitlichen Problemen, 1950 einem Herzinfarkt erlag. Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er einen über 15 Jahren laufenden Filmkontrakt für 15 weitere Tarzan-Filme.
Burroughs verfasste etwa 70 Bücher, von denen zu Lebzeiten 59 erschienen. 2003 wurde er postum in die Science Fiction Hall of Fame aufgenommen.
In Burroughs Werk vermischt sich die Science-Fiction mit Fantasy. Er etablierte Geschichten vor einem planetarischen Hintergrund in der Science-Fiction. Dabei war Burroughs bewusst, dass seine Literatur bei den Kritikern nicht ankam. Er machte auch nie ein Hehl daraus, dass er schrieb, um Geld zu verdienen.
Die Helden seiner Romane und Erzählungen haben keine Alltagsprobleme. Bei den Charakterzeichnungen schwach, sprudeln Burroughs Geschichten über vor Ideen und Action. Die Helden seiner Romane haben verschiedene Merkmale gemeinsam, beispielsweise das Geheimnis um ihre Herkunft. Entweder haben die Helden nie eine Kindheit erlebt, oder können sich nicht daran erinnern, oder aber sie sind wie Tarzan und The Cave Girl Waisen. Ein weiteres Merkmal von Burroughs Geschichten ist der, wie Brian W. Aldiss es nennt, ausgeprägte sexuelle Dimorphismus. Das jeweils dominante Geschlecht ist hässlich.
Obwohl es in den Romanen und Geschichten Burroughs von schönen, nackten Frauen nur so wimmelt, werden sexuelle Beziehungen weder angedeutet noch erwähnt. Burroughs Welt scheint eine präpubertäre zu sein. Doch ist die Jungfräulichkeit immer in Gefahr (vgl. Aldiss). Fast schon zwanghaft mutet an, dass es in den Geschichten Burroughs, die zwischen 1911 und 1915 geschrieben wurden, nicht weniger als 76 Mal zu Vergewaltigungsdrohungen kommt, die natürlich alle abgewendet werden können. Zu den Bedrohern der weiblichen Unschuld gehören verschiedene Marsianer, Sultane, Höhlenmenschen, japanische Kopfjäger und Affen.
Everett F. Bleiler schreibt über Burroughs, seine Texte seien „Fantasien von Erotik und Macht“.
(Quelle: Wikipedia)
Gut erhaltenes Exemplar.
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