Thalia - Ein Hauch von Grossstadt. Die Geschichte des Thalia-Theaters in Wuppertal - gebunden oder broschiert

Ein Raunen geht an diesem Augusttag durch die Zuschauermenge. Jenes Geräusch, mit dem ein Publikum seiner Spannung oder seinem Entzücken Luft macht, war keine Seltenheit an diesem Ort. Doch heute ist es nicht jenes "Aaah!" und "Ooohl" des Theaterlebens, das jeden Künstler beglückt und auch den Direktor zufrieden dreinblicken lässt. Hunderte von neugierigen Menschen, auch das war keine Seltenheit am Islandufer. Wenn sich die zweitausend Besucher nach rund dreistündigem Programm aus den zweiundzwanzig Ausgängen des Theaters drängten, dann wartete bereits eine Phalanx von Taxen an der Wupper entlang. Die letzte Schwebebahn quietschte brechend voll Richtung Barmen, und zahllose Kneipen und Nachtlokale warteten auf Scharen von Nachtschwärmern, die den Thalia-Abend noch gebührend ausklingen lassen wollten. Die Gäste, die an diesem Tag des Jahres 1967 am Islandufer stehen, haben sich nicht fein gemacht für ein gesellschaftliches Ereignis. Für einen Theaterbesuch ist es auch noch Viel zu früh. Die Sonne scheint brennend vom Himmel, während die Menschen in Straßenanzügen und mit Einkaufstaschen in den Händen dem Spektakel beiwohnen. Der Hochsommer war immer eine saure Zeit für das Thalia. Dann gingen die Nachmittagsvorstellungen immer schlecht und die Wuppertaler ins Freibad. Heute gibt es ohnehin keine Vorstellung, das heißt eigentlich doch: eine ganz besondere Vorstellung.