Irak: Von der Republik der Angst zur bürgerlichen Demokratie? - Erstausgabe

Der Sammelband stellt einerseits die Geschichte des Irak bis zum Sturz Saddam Husseins, andererseits aber auch die Beziehungen europäischer Staaten, insbesondere Deutschlands und Österreich zum Irak dar. Dabei wird auch die Rolle der irakisch-österreichischen wirtschaftlichen und politischen Beziehungen kritisch hinterfragt. Im letzten Teil des Buches wird auf die aktuellen Entwicklungen und Problemfelder des Irak nach dem Sturz Saddam Husseins eingegangen, insbesondere auf Fragen der Demokratie, des Föderalismus, der Geschlechterverhältnisse, des Verhältnisses von Religion und Staat und der ökologischen Situation des Landes. Im Gegensatz zu den meisten Irak-Büchern, die seit 2003 erschienen sind, besteht das Buch großteils aus Beiträgen, die von irakischen Autoren selbst geschrieben wurden, die entweder im Lande selbst oder im Exil leben. Einige von ihnen leben und arbeiten seit Jahren in Österreich: der Sammelband gibt ihnen erstmals die Möglichkeit, zu Geschichte und Politik ihres Herkunftslandes Stellung zu beziehen. Dabei wurde bewußt auf ein sehr breites politisches Spektrum geachtet, das von Vertretern gemäßigter islamischen Parteien wie SCIRI über liberale und kurdische Parteien bis zur Kommunistischen und Arbeiterkommunistischen Partei reicht. Wichtig war uns dabei auch Autoren und Autorinnen aus unterschiedlichen Regionen des Irak (Basra, Bagdad, Kirkuk, Suleymania, Dohuk,...) und aus verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen des Landes (schiitische und sunnitische Muslime, christliche Assyrer, Kurden, Juden, Mandäer, Yezidi) zu gewinnen. Europäische Leser sollen aus erster Hand über die Geschichte und die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des Irak informiert werden. Dabei ist bewußt auch an eine pluralistische Darstellung dieser Entwicklungen gedacht, die nicht nur unterschiedliche Themen behandelt, sondern auch unterschiedliche Zugänge der Autoren ermöglicht.