Jene fünf verdammten Jahre. Aus Verona in die Konzentrationslager Flossenbürg und Hersbruck - Taschenbuch

Vittore Bocchetta geriet 1941 als Student in Verona in Konflikt mit dem Regime Mussolinis. Im September 1943 schloss er sich dem Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht an, die Italien besetzt hatte. Nach der Verhaftung seiner Widerstandsgruppe begann sein Weg nach Deutschland, in die Konzentrationslager Flossenbürg und Hersbruck. Hier leistete er Sklavenarbeit für die Rüstungsproduktion und erfuhr alle Schrecken der Konzentrationslager. Im Frühjahr 1945 konnte Bocchetta fliehen. In einem Nachkriegs-italien, das wenig Interesse an der eigenen Vergangenheit zeigte, fand er keinen Platz und wanderte 1949 nach Südamerika aus. In Argentinien, Venezuela und seit 1958 in den USA arbeitete er als Bildhauer. Seit 1959 lehrte er Sprachwissenschaft in Chicago. 1972 gab er die Lehrtätigkeit auf, um ganz seiner Berufung als Maler und Bildhauer zu folgen. 1986 schrieb er seine Erinnerungen an „jene fünf verdammten Jahre“ nieder, im Oktober 1992 kehrte er endgültig nach Verona zurück. Seine Erinnerungen sind Ausdruck einer liberalen Weltsicht, die sich gegen Faschismus und Nationalsozialismus bewähren musste. Wie mit der Kamera hält Bocchetta Szenen aus Verona fest. Die Szenen aus den Lagern verdichten sich zu einem Gemälde der Grenzerfahrung menschlicher Existenz. Es ist der bisher einzige ins Deutsche übersetzte Bericht eines Italieners über die Konzentrationslager Flossenbürg und Hersbruck.