1999, ISBN: 3894013397
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Edition Nautilus], Michail Alexandrowitsch Bakunin (* 18. Maijul. / 30. Mai 1814greg. in Prjamuchino, Gouvernement Twer, heute Oblast Twer; † 1. Juli … Mehr…
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Edition Nautilus], Michail Alexandrowitsch Bakunin (* 18. Maijul. / 30. Mai 1814greg. in Prjamuchino, Gouvernement Twer, heute Oblast Twer; † 1. Juli 1876 in Bern) war ein russischer Revolutionär und Anarchist. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker, Aktivisten und Organisatoren der anarchistischen Bewegung. Bakunin entstammte einer alten russischen Adelsfamilie. Er war Artillerieoffizier und Mathematiklehrer. Durch seinen Aufenthalt in Westeuropa mit vielen revolutionären Persönlichkeiten bekannt, nahm er 1848 an den Erhebungen in Paris und Prag sowie 1849 an führender Stelle in Dresden teil. Nach der Niederschlagung des Dresdner Maiaufstands wurde Bakunin festgenommen und interniert. Er verbrachte acht Jahre in Gefängnissen und weitere vier Jahre in sibirischer Verbannung, bis ihm die Flucht gelang. Seine darauf folgenden revolutionären Aktivitäten konzentrierte er im Wesentlichen auf das zu seiner Zeit dreigeteilte Polen und das neugegründete Italien. Bakunin entwickelte die Idee des kollektivistischen Anarchismus. In der Internationalen Arbeiterassoziation war Bakunin die Hauptfigur der Antiautoritären und mit Generalratsmitglied Karl Marx im Konflikt, was zur Spaltung der Internationale führte und gleichzeitig zur Trennung der anarchistischen Bewegung von der kommunistischen Bewegung und der Sozialdemokratie. Bakunins politische und philosophische Positionen veränderten sich im Laufe seines Lebens. Als junger Mann vertrat er noch stark religiös geprägte und panslawistische Ansichten. Davon kehrte er später ab und entwickelte auf der Basis des erkenntnistheoretischen Materialismus die Idee eines antiautoritären Sozialismus. Rainer Beer sieht in der Entwicklung von Bakunins Denken vier Phasen, die sich voneinander unterscheiden. Zwischen 1831 und 1836 war Bakunins Denken stark von der Lektüre von Schelling, Kant und Fichte beeinflusst. Auf diese Phase, die Beer als protoidealistisch bezeichnet, folgte von 1837 bis 1840 eine intensive Auseinandersetzung mit der Philosophie Hegels. Diese hegelianische Phase war von einer konservativen Lesart von Hegels Werk bestimmt und anti-revolutionär. Von 1840 bis etwa 1847 entwickelte sich Bakunin durch den Einfluss der Junghegelianer während seines Aufenthalts in Deutschland zum Linkshegelianer. Auf diese Zeit folgte seine Entwicklung zum Anarchismus, für den er vor allem nach 1864 aktiv wirkte. Der Wandel zum Anarchisten zeichnet sich in den Schriften ab, die er während seiner Zeit in Italien von 1864 bis 1867 verfasste. Dort formulierte er im Wesentlichen bereits seine Ideen, für die er später in der Internationalen Arbeiterassoziation einstand und die er in Gott und der Staat oder Staatlichkeit und Anarchie niederschrieb. Gemeinsam mit dem belgischen Sozialisten César De Paepe gilt Bakunin als Begründer des kollektivistischen Anarchismus, dessen Idee beide unabhängig voneinander erstmals im Jahre 1866 formulierten. Dieses kollektivistische Gemeinwesen sollte ein Leben in größtmöglicher Autonomie und Chancengleichheit ermöglichen und jedem Menschen den vollen Anteil am Produkt seiner eigenen Arbeit garantieren. Dennoch strebte Bakunin keine ausgearbeitete Theorie an, „denn jede absolute Theorie wird nie verfehlen, in praktischen Despotismus und Ausbeutung umzuschlagen“. Es sei auch nicht möglich, theoretisch im vornherein das soziale Paradies zu konstruieren, betont er und schreibt, „dass wir wohl die großen Grundsätze der künftigen Entwicklung verkünden können, dass wir aber der Erfahrung der Zukunft die praktische Verwirklichung dieser Grundsätze überlassen müssen“. Freiheit, Sozialismus und Föderalismus gehören zum Fundament von Bakunins Konzept einer neuen Gesellschaftsordnung. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei Bakunins Kritik der Religion bzw. der Theologie ein. Bakunin lehnt den Staat und allgemein alle Formen institutionalisierter und zentralisierter Autorität ab, weil diese dem Leben der Individuen fremde bzw. äußerliche Gesetze und Befehle auferlegen. Diesen künstlichen Gesetzen, die die Freiheit des Einzelnen absichtlich einschränken, stellt Bakunin in Anlehnung an Baruch Spinoza die Naturgesetze gegenüber, denen sich alle Individuen beugen müssen und die somit auch keine Einschränkung der Freiheit des Einzelnen bedeuten. Gleichzeitig unterscheidet Bakunin zwischen der künstlichen Autorität auf der einen Seite, wie z. B. beim Staat und bei anderen Herrschaftssystemen, und einer natürlichen Autorität auf der anderen Seite, die die Unterwerfung des Individuums unter die Naturgesetze beschreibt, gegen die Bakunin nichts einzuwenden hat. Die künstliche Autorität entsteht in gesellschaftlichen Prozessen durch Macht, besondere Fähigkeiten, Wissensvorsprung und religiöse Vorgaben und wird Individuen „mit dem Recht der Kraft, willkürlich; sei es heuchlerisch, im Namen irgendeiner Religion oder metaphysischen Doktrin; sei es endlich kraft jener Fiktion, jener demokratischen Lüge, die man das allgemeine Stimmrecht heißt“ aufgezwungen. „Man folgt den Gesetzen bzw. Befehlen dieser Autorität nicht, weil sie vernünftig sind oder aus einer inneren Notwendigkeit, sondern nur, weil man dazu durch äußere Gewalt, egal ob göttlicher oder menschlicher Natur, gezwungen wird.“ „In jedem Fall ist es jedoch eine Anmaßung, weil niemand das Leben eines anderen zu dessen Nutzen regeln kann und auch niemand eine solche Führung braucht.“ Doch Bakunin lehnt nicht jede Form künstlicher Autorität ab, sondern akzeptiert die Autorität des Wissenden, die sogenannte epistemologische Autorität, wenn diese auf Wechselseitigkeit und Freiwilligkeit basiert. Bakunin beschreibt das in Gott und der Staat ausführlich: „Folgt hieraus, dass ich jede Autorität verwerfe? Dieser Gedanke liegt mir fern. Wenn es sich um Stiefel handelt, wende ich mich an die Autorität des Schusters; handelt es sich um ein Haus, einen Kanal oder eine Eisenbahn, so befrage ich die Autorität des Architekten oder des Ingenieurs. […] Aber ich erkenne keine unfehlbare Autorität an, selbst nicht in ganz speziellen Fragen; folglich, welche Achtung ich auch immer für die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit einer Person habe, setze ich in niemanden unbedingten Glauben. Ein solcher Glaube wäre verhängnisvoll für meine Vernunft, meine Freiheit und den Erfolg meines Unternehmens, er würde mich sofort in einen dummen Sklaven und ein Werkzeug des Willens und der Interessen anderer verwandeln. Wenn ich mich vor der Autorität von Spezialisten beuge und bereit bin, ihren Angaben und selbst ihrer Leitung in gewissem Grade und, solange es mir notwendig erscheint, zu folgen, tue ich das, weil diese Autorität mir von niemand aufgezwungen ist, nicht von den Menschen und nicht von Gott. […] Ich neige mich vor der Autorität von Spezialisten, weil sie mir von meiner eigenen Vernunft auferlegt wird. Ich bin mir bewusst, dass ich nur einen sehr kleinen Teil der menschlichen Wissenschaft in allen Einzelheiten und positiven Entwicklungen umfassen kann. Die größte Intelligenz genügt nicht, alles zu umfassen. Daraus folgt für die Wissenschaft wie für die Industrie die Notwendigkeit der Arbeitsteilung und Vereinigung. Ich empfange und ich gebe, so ist das menschliche Leben. Jeder ist abwechselnd leitende Autorität oder Geleiteter. Es gibt also keine stetige und feststehende Autorität, sondern einen beständigen Wechsel von gegenseitiger Autorität und Unterordnung, die vorübergehend und vor allem freiwillig ist.“ – Michail Bakunin: Gott und der Staat. Die Unterscheidung zwischen natürlicher und künstlicher Autorität bildet die Grundlage für Bakunins Freiheitsbegriff. Unter Freiheit versteht Bakunin kein abstraktes Ideal, sondern einen Zustand der gleichen Freiheit für jeden durch die Freiheit aller. In Anlehnung an Immanuel Kant definiert er die negative Freiheit (die Freiheit von) und die positive Freiheit (die Freiheit zu). Die negative Freiheit beschreibt Bakunin als die Auflehnung gegen die göttliche, kollektive oder individuelle Autorität und schreibt, „die Freiheit des Menschen besteht einzig darin, dass er den Naturgesetzen gehorcht, weil er sie selbst als solche erkannt hat und nicht, weil sie ihm von außen her von irgend einem fremden Willen, sei er göttlich oder menschlich, kollektiv oder individuell, auferlegt sind“. Die positive Freiheit bestehe darin, die Möglichkeit zu haben, seine Fähigkeiten bestmöglich zu entwickeln, und zwar durch Bildung und den nötigen materiellen Wohlstand. Für Bakunin spielt es keine Rolle, ob die Herrschaft eine königliche Herrschaft ist, die marxistische Diktatur des Proletariats oder die auf allgemeinem Wahlrecht basierende Volksherrschaft, denn diese stellt letzten Endes nichts anderes dar, „als die Beherrschung der Massen von oben nach unten durch eine intellektuelle und eben dadurch privilegierte Minderheit, die angeblich die wahren Interessen des Volkes besser erkennt als das Volk selbst“. Darüber hinaus versucht jede Autorität, „sich ewige Dauer zu verschaffen, indem sie die ihr anvertraute Gesellschaft immer dümmer und folglich ihrer Regierung und Leitung immer bedürftiger mach[t]“. Bakunin kritisiert auch die Forderung nach der „Herrschaft der Wissenschaft“, weil die Wissenschaft durch ihre privilegierte Stellung in der Gesellschaft nicht fähig und nicht gewillt sei, den Menschen zu dienen, sondern den Privilegierten selbst. Die Forderung Auguste Comtes, dass das gesellschaftliche Leben den Gesetzen der Wissenschaft unterworfen sein müsse, stellt in Bakunins Augen eine Gefahr für die Gesellschaft dar. Er lehnte besonders die Gesellschaftsideen Jean-Jacques Rousseaus ab sowie die gesellschaftliche Vertragstheorie im Allgemeinen und sah Rousseau als den Propheten des doktrinären Staates. Bakunin sieht die Freiheit, den Sozialismus und den Föderalismus untrennbar voneinander als Grundprinzipien einer egalitären Gesellschaft und weist darauf hin „dasss Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit bedeutet; und dass Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität ist“. Das Opfern der Freiheit unter dem Vorwand der Verteidigung der Freiheit oder für den Staat sieht Bakunin als gefährlich, denn man könne die Freiheit nur mit derselben erhalten: „Seien wir Sozialisten, aber werden wir nie Herdenvölker. Suchen wir die Gerechtigkeit, die ganze politische, ökonomische und soziale Gerechtigkeit nur auf dem Wege der Freiheit. Es kann nichts Lebendiges und Menschliches außerhalb der Freiheit geben, und ein Sozialismus, der sie aus seiner Mitte verstößt oder der sie nicht als das einzige schöpferische Prinzip und als Grundlage akzeptiert, würde uns ganz direkt zu Sklaverei und Bestialität zurückführen.“ – Michail Bakunin: Brief an „La Démocratie“. Bakunin versteht unter Sozialismus wirtschaftliche und soziale Gleichheit, also eine Gesellschaft ohne Klassen und mit dem gleichen Zugang zu Produktionsmitteln und Bildung. Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten bestmöglich zu entwickeln, und zwar durch Bildung und den nötigen materiellen Wohlstand. Den Sozialismus sieht er als natürliche Form des Zusammenlebens und warnt, dass „jede bevorrechtete Stellung die Eigentümlichkeit [hat], Geist und Herz der Menschen zu töten“. Eine föderale Organisation verhindere, dass sich Macht in einer zentralen Gewalt konzentriert, die Sozialismus und Freiheit unmöglich macht. Unter Föderalismus versteht Bakunin gemäß dem Materialismus den Aufbau der Gesellschaft von unten nach oben, das heißt, von der Basis zur Spitze. Diese Föderation solle auf freier Assoziation der Individuen, Produktionsgemeinschaften und Kommunen basieren und zur größtmöglichen Unabhängigkeit und Selbstbestimmung führen, zu einer Ordnung, „die keine andere Grundlage hat als die Interessen, Bedürfnisse und die natürliche Affinität der Bevölkerung“. Bakunin fordert die Emanzipation und Gleichstellung der Frau und tritt für die Abschaffung der legalen Ehe ein, die durch die „freie Ehe“, also den freiwilligen Bund zweier Menschen, ersetzt werden kann. Für Bakunin stellt die privilegierte Wissenschaft eine Hürde dar, die durch die freie Wissenschaft ersetzt werden sollte. Bakunin lehnt Revolutionen ab, die nur zu einem Machtwechsel führen, wie die Französischen Revolutionen von 1789 und 1848 oder der Polnische Aufstand von 1863. Er ist davon überzeugt, dass sich das Los der wirtschaftlich und politisch Benachteiligten mit einer sozialen Revolution direkt verbessern muss, denn „jede politische Revolution, welche nicht die unmittelbare und sofortige wirtschaftliche Gleichheit zum Ziele hat, [ist] vom Standpunkt des Volksinteresses und der Volksrechte nur eine heuchlerische und maskierte Reaktion“. Der Kampf soll in erster Linie gegen alle Institutionen geführt werden, die Privilegien schaffen: „Entfesselt die soziale Revolution! Macht, dass alle Bedürfnisse wirklich solidarisch werden, dass die materiellen und sozialen Interessen eines jeden seinen menschlichen Pflichten gleich werden! Hierzu gibt es nur ein einziges Mittel: Zerstört alle Einrichtungen der Ungleichheit, gründet die wirtschaftliche und soziale Gleichheit aller, und auf dieser Grundlage wird sich die Freiheit, die Sittlichkeit und die solidarische Menschlichkeit aller erheben.“ – Michail Bakunin: Gott und der Staat. Die Menschen selbst sollen die Verantwortung für die weitere Entwicklung ihrer lokalen Gemeinschaften und insbesondere den Verlauf der ökonomischen Umverteilung tragen. Dabei soll als unmittelbare Maßnahme das Privateigentum an Land und Produktionsmitteln abgeschafft werden: Das Land müsse denen gehören, die es bebauen, und die Produktionsmittel allen denen, die damit arbeiten. Bakunin forderte, dass in der Folge einer spontanen Volksrevolution die Arbeitergewerkschaften und Bauern die Produktionsmittel und das Land in Besitz nehmen, um dadurch eine gemeinschaftliche Produktion zu ermöglichen. Dabei sieht Bakunin es als notwendig an, dass ein Zusammenschluss von prinzipientreuen Revolutionären sich damit befasst, die Revolution vor der möglichen Machtübernahme von einzelnen Individuen oder Gruppen zu schützen. Es dürfe aber keine Avantgarde oder Vorhut der Arbeiterklasse die Revolution anführen oder eine Arbeiter- oder Revolutionsregierung gebildet werden. Die soziale Revolution kann Bakunin zufolge nicht die Einzelrevolution eines Volkes sein, sondern wird unvermeidlich eine internationale und „universelle“ Revolution zur Folge haben. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Buch mit etwas ausgeleiertem Schutzumschlag., DE, [SC: 4.80], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, gr. 8° / 35 mm dick, 560, [GW: 1000g], [PU: Hamburg], 1. Auflage, Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: (Auto-)Biographie/Briefe / Philosophen/Theologen (biographisch)]<
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1999, ISBN: 9783894013394
Gebundene Ausgabe, Erstausgabe
Munchen: Albert Langen Georg Muller, 1959. 93pp. Extremities lightly rubbed & faded. Illus. Text in German.. Hb. VG-/No Dj Issued.., Albert Langen Georg Muller, 1959, 3, München (Lang… Mehr…
Munchen: Albert Langen Georg Muller, 1959. 93pp. Extremities lightly rubbed & faded. Illus. Text in German.. Hb. VG-/No Dj Issued.., Albert Langen Georg Muller, 1959, 3, München (Langen-Müller Verlag) 1961. 104 S. mit Zeichnungen von Rudolf Angerer. Pbd. * Erstausgabe, 0, Mchn., Albert Langen/Georg Müller (1959).. 8°. 92 (1) S. Mit zahlr. Illustr. OPBd. Mit farb. Einbdillustr. EA., Mchn., Albert Langen/Georg Müller (1959)., 0, München: Albert Langen/Georg Müller, 1961. Hardcover. Very Good. Illustrated by Langen Müller. Text in German. Very good., Albert Langen/Georg Müller, 1961, 3, St. Georgs Presse 1988. (28) p. Bound in the publisher's paper wrappers with ribbon-bound spine (In good condition. Limited edition of 200 numbered and signed copies, this being Nr. D.), St. Georgs Presse 1988, 0, A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, aber das ist bis heute unveröffentlicht und fristet als schwer entzifferbares Manuskript ein Archivdasein, während alle nachfolgenden Lebensdarstellungen von Brupbacher, Ricarda Huch, Wittkop oder die Zitatsammlung von Arthur Lehning (Unterhaltungen mit Bakunin) nicht den Anspruch erhoben, ein umfassenden Gesamtbild der Person zu liefern.Insofern füllt die Biographie von M. Grawitz, die 1990 im französischen Original erschien, tatsächlich eine Lücke. Da Bakunin ausserhalb anarchistischer Kreise heute eine weithin unbekannte Gestalt ist, ist es vermutlich sogar ein Vorteil, dass es sich um kein wissenschaftliches Werk, sondern um eine eher populäre, literarische, streckenweise romanhafte Darstellung handelt, kurzum, eine unterhaltsame Lektüre mit einigen ausgesprochen humoristischen Einlagen (etwa die Schilderung der Flucht Bakunins aus Sibirien). Schade nur, dass der politische Denker Bakunin etwas zu kurz kommt.Wenn die Autorin Bakunin an einer Stelle als "einen der letzten grossen Denker des 19. Jahrhunderts, auf jeden Fall aber einen der originellsten" (S. 400/401) bezeichnet, kommt das einigermassen überraschend, verwendet sie doch letztlich wenig Raum darauf, ein solches Urteil auch zu begründen.Viele seiner Schriften werden gar nicht oder allenfalls beiläufig erwähnt, seine Gedanken summarisch zusammengefasst oder auf gelegentliche Zitate reduziert. Worin seine Originalität besteht, was er von anderen Denkern, die ihn beeinflusst haben (Hegel oder Proudhon) übernommen, was er verworfen, verändert, weiterentwickelt, neu entdeckt hat, davon ist kaum etwas zu erfahren. Symptomatisch, dass "Staatlichkeit und Anarchie", vielleicht sein Hauptwerk, jedenfalls seine einzige Buchpublikation zu Lebzeiten, in einem Absatz abgehandelt wird, aus dem nicht mehr hervorgeht, als dass Marx das Buch gelesen, Lehning es als "ein wenig wirr" bezeichnet habe, es aber - offenbar nichtsdestotrotz - "die Grösse seiner Gedanken" zeige (aber welcher bitte?).Ansonsten nichts über den Inhalt, nichts über seinen zentralen Stellenwert für die anarchistische Theoriebildung, nicht einmal etwas über die interessante Editionsgeschichte, die doch weit in die Biographie Bakunins während seiner letzten Lebensjahre hineinreicht und aufschlussreich ist für sein Verhältnis zu Russland und zur russischen Emigration. .... (untergrund-blättle.ch). Notice: This item ships from Hamburg, Germany. (Versand innerhalb Deutschland, zuviel gezahltes Porto wird ersetzt). Notice:Has increased shipping cost due to weight (1kg.). Look up "Shipping terms"., Nautilus, 1999, 4<
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[EAN: 9783894013394], Near Fine, [PU: Nautilus, Hamburg], BAKUNIN, ANARCHIE, Jacket, A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm… Mehr…
[EAN: 9783894013394], Near Fine, [PU: Nautilus, Hamburg], BAKUNIN, ANARCHIE, Jacket, A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, aber das ist bis heute unveràffentlicht und fristet als schwer entzifferbares Manuskript ein Archivdasein, während alle nachfolgenden Lebensdarstellungen von Brupbacher, Ricarda Huch, Wittkop oder die Zitatsammlung von Arthur Lehning (Unterhaltungen mit Bakunin) nicht den Anspruch erhoben, ein umfassenden Gesamtbild der Person zu liefern. Insofern füllt die Biographie von M. Grawitz, die 1990 im franzàsischen Original erschien, tatsächlich eine Lücke. Da Bakunin ausserhalb anarchistischer Kreise heute eine weithin unbekannte Gestalt ist, ist es vermutlich sogar ein Vorteil, dass es sich um kein wissenschaftliches Werk, sondern um eine eher populäre, literarische, streckenweise romanhafte Darstellung handelt, kurzum, eine unterhaltsame Lektüre mit einigen ausgesprochen humoristischen Einlagen (etwa die Schilderung der Flucht Bakunins aus Sibirien). Schade nur, dass der politische Denker Bakunin etwas zu kurz kommt. Wenn die Autorin Bakunin an einer Stelle als "einen der letzten grossen Denker des 19. Jahrhunderts, auf jeden Fall aber einen der originellsten" (S. 400/401) bezeichnet, kommt das einigermassen überraschend, verwendet sie doch letztlich wenig Raum darauf, ein solches Urteil auch zu begründen. Viele seiner Schriften werden gar nicht oder allenfalls beiläufig erwähnt, seine Gedanken summarisch zusammengefasst oder auf gelegentliche Zitate reduziert. Worin seine Originalität besteht, was er von anderen Denkern, die ihn beeinflusst haben (Hegel oder Proudhon) übernommen, was er verworfen, verändert, weiterentwickelt, neu entdeckt hat, davon ist kaum etwas zu erfahren. Symptomatisch, dass "Staatlichkeit und Anarchie", vielleicht sein Hauptwerk, jedenfalls seine einzige Buchpublikation zu Lebzeiten, in einem Absatz abgehandelt wird, aus dem nicht mehr hervorgeht, als dass Marx das Buch gelesen, Lehning es als "ein wenig wirr" bezeichnet habe, es aber - offenbar nichtsdestotrotz - "die Gràsse seiner Gedanken" zeige (aber welcher bitte?). Ansonsten nichts über den Inhalt, nichts über seinen zentralen Stellenwert für die anarchistische Theoriebildung, nicht einmal etwas über die interessante Editionsgeschichte, die doch weit in die Biographie Bakunins während seiner letzten Lebensjahre hineinreicht und aufschlussreich ist für sein Verhältnis zu Russland und zur russischen Emigration. . (untergrund-blättle.ch) . Notice: This item ships from Hamburg, Germany. (Versand innerhalb Deutschland, zuviel gezahltes Porto wird ersetzt). Notice: Has increased shipping cost due to weight (1kg.). Look up "Shipping terms"., Books<
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1999, ISBN: 9783894013394
A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, a… Mehr…
A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, aber das ist bis heute unveröffentlicht und fristet als schwer entzifferbares Manuskript ein Archivdasein, während alle nachfolgenden Lebensdarstellungen von Brupbacher, Ricarda Huch, Wittkop oder die Zitatsammlung von Arthur Lehning (Unterhaltungen mit Bakunin) nicht den Anspruch erhoben, ein umfassenden Gesamtbild der Person zu liefern.Insofern füllt die Biographie von M. Grawitz, die 1990 im französischen Original erschien, tatsächlich eine Lücke. Da Bakunin ausserhalb anarchistischer Kreise heute eine weithin unbekannte Gestalt ist, ist es vermutlich sogar ein Vorteil, dass es sich um kein wissenschaftliches Werk, sondern um eine eher populäre, literarische, streckenweise romanhafte Darstellung handelt, kurzum, eine unterhaltsame Lektüre mit einigen ausgesprochen humoristischen Einlagen (etwa die Schilderung der Flucht Bakunins aus Sibirien). Schade nur, dass der politische Denker Bakunin etwas zu kurz kommt.Wenn die Autorin Bakunin an einer Stelle als "einen der letzten grossen Denker des 19. Jahrhunderts, auf jeden Fall aber einen der originellsten" (S. 400/401) bezeichnet, kommt das einigermassen überraschend, verwendet sie doch letztlich wenig Raum darauf, ein solches Urteil auch zu begründen.Viele seiner Schriften werden gar nicht oder allenfalls beiläufig erwähnt, seine Gedanken summarisch zusammengefasst oder auf gelegentliche Zitate reduziert. Worin seine Originalität besteht, was er von anderen Denkern, die ihn beeinflusst haben (Hegel oder Proudhon) übernommen, was er verworfen, verändert, weiterentwickelt, neu entdeckt hat, davon ist kaum etwas zu erfahren. Symptomatisch, dass "Staatlichkeit und Anarchie", vielleicht sein Hauptwerk, jedenfalls seine einzige Buchpublikation zu Lebzeiten, in einem Absatz abgehandelt wird, aus dem nicht mehr hervorgeht, als dass Marx das Buch gelesen, Lehning es als "ein wenig wirr" bezeichnet habe, es aber - offenbar nichtsdestotrotz - "die Grösse seiner Gedanken" zeige (aber welcher bitte?).Ansonsten nichts über den Inhalt, nichts über seinen zentralen Stellenwert für die anarchistische Theoriebildung, nicht einmal etwas über die interessante Editionsgeschichte, die doch weit in die Biographie Bakunins während seiner letzten Lebensjahre hineinreicht und aufschlussreich ist für sein Verhältnis zu Russland und zur russischen Emigration. .... (untergrund-blättle.ch). Notice: This item ships from Hamburg, Germany. (Versand innerhalb Deutschland, zuviel gezahltes Porto wird ersetzt). Notice:Has increased shipping cost due to weight (1kg.). Look up "Shipping terms"., Nautilus, 1999, 4<
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Bakunin : ein Leben für die Freiheit. Aus dem Franz. übers. von Andreas Löhrer - gebunden oder broschiert
1999, ISBN: 9783894013394
[PU: Hamburg : Ed. Nautilus], 556, [32] S. :61 schw.-w. Abb.; 25 cm, mit Schutzumschlag Pp., gebundene Ausgabe, Hardcover/Pappeinband, Seiten alters- und papierbedingt gebräunt, sonst gut… Mehr…
[PU: Hamburg : Ed. Nautilus], 556, [32] S. :61 schw.-w. Abb.; 25 cm, mit Schutzumschlag Pp., gebundene Ausgabe, Hardcover/Pappeinband, Seiten alters- und papierbedingt gebräunt, sonst guter Zustand Michel Bakounine -- Diese Biographie ist eine Zeitgeschichte des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von den Aktionen und den gärenden philosophischen Gedanken um 1848 zeigt sie das Entstehen der großen Idee des Sozialismus anhand des Lebenswegs eines seiner berühmtesten Begründer. Wie ist ein russischer Aristokrat, ein junger Romantiker, der bei seinen heißgeliebten Schwestern im kultivierten Milieu des »Paradieses« von Prjamuchino erzogen wurde, zum Vater der Anarchie geworden? Die bewegende Biographie zeichnet das Schicksal dieses großen Rebellen, dieses »fanatischen Freiheitsliebenden« nach. Nach der Kadettenschule, den Universitäten von Moskau und Berlin und den Kämpfen, die im Paris von 1848 begonnen haben und ganz Europa erschüttern, lernt Bakunin die Kerker des Zaren und die Verbannung in Sibirien kennen. Durch eine abenteuerliche Flucht gelingt es ihm, wieder nach London, Italien und in die Schweiz zurückzukehren. In der Internationale stellt sich Bakunin gegen den Autoritarismus von Marx. Er ist der erste, der aus dieser Organisation ausgeschlossen wird, die später zur Kommunistischen Partei werden wird. Sozialismus 3894013397 +++++ 30 Jahre Antiquariat Christmann in Wiesbaden +++++ Wir liefern außer nach Deutschland, nur noch nach Schweiz / Holland / Belgien / Italien / GB / USA / +++ We now only deliver to Switzerland / Holland and Belgium / Italy / GB / USA +++ Keine Lieferung nach Österreich ++++, DE, [SC: 6.00], gewerbliches Angebot, [GW: 1071g], 1. Aufl., Banküberweisung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
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[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Edition Nautilus], Michail Alexandrowitsch Bakunin (* 18. Maijul. / 30. Mai 1814greg. in Prjamuchino, Gouvernement Twer, heute Oblast Twer; † 1. Juli 1876 in Bern) war ein russischer Revolutionär und Anarchist. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker, Aktivisten und Organisatoren der anarchistischen Bewegung. Bakunin entstammte einer alten russischen Adelsfamilie. Er war Artillerieoffizier und Mathematiklehrer. Durch seinen Aufenthalt in Westeuropa mit vielen revolutionären Persönlichkeiten bekannt, nahm er 1848 an den Erhebungen in Paris und Prag sowie 1849 an führender Stelle in Dresden teil. Nach der Niederschlagung des Dresdner Maiaufstands wurde Bakunin festgenommen und interniert. Er verbrachte acht Jahre in Gefängnissen und weitere vier Jahre in sibirischer Verbannung, bis ihm die Flucht gelang. Seine darauf folgenden revolutionären Aktivitäten konzentrierte er im Wesentlichen auf das zu seiner Zeit dreigeteilte Polen und das neugegründete Italien. Bakunin entwickelte die Idee des kollektivistischen Anarchismus. In der Internationalen Arbeiterassoziation war Bakunin die Hauptfigur der Antiautoritären und mit Generalratsmitglied Karl Marx im Konflikt, was zur Spaltung der Internationale führte und gleichzeitig zur Trennung der anarchistischen Bewegung von der kommunistischen Bewegung und der Sozialdemokratie. Bakunins politische und philosophische Positionen veränderten sich im Laufe seines Lebens. Als junger Mann vertrat er noch stark religiös geprägte und panslawistische Ansichten. Davon kehrte er später ab und entwickelte auf der Basis des erkenntnistheoretischen Materialismus die Idee eines antiautoritären Sozialismus. Rainer Beer sieht in der Entwicklung von Bakunins Denken vier Phasen, die sich voneinander unterscheiden. Zwischen 1831 und 1836 war Bakunins Denken stark von der Lektüre von Schelling, Kant und Fichte beeinflusst. Auf diese Phase, die Beer als protoidealistisch bezeichnet, folgte von 1837 bis 1840 eine intensive Auseinandersetzung mit der Philosophie Hegels. Diese hegelianische Phase war von einer konservativen Lesart von Hegels Werk bestimmt und anti-revolutionär. Von 1840 bis etwa 1847 entwickelte sich Bakunin durch den Einfluss der Junghegelianer während seines Aufenthalts in Deutschland zum Linkshegelianer. Auf diese Zeit folgte seine Entwicklung zum Anarchismus, für den er vor allem nach 1864 aktiv wirkte. Der Wandel zum Anarchisten zeichnet sich in den Schriften ab, die er während seiner Zeit in Italien von 1864 bis 1867 verfasste. Dort formulierte er im Wesentlichen bereits seine Ideen, für die er später in der Internationalen Arbeiterassoziation einstand und die er in Gott und der Staat oder Staatlichkeit und Anarchie niederschrieb. Gemeinsam mit dem belgischen Sozialisten César De Paepe gilt Bakunin als Begründer des kollektivistischen Anarchismus, dessen Idee beide unabhängig voneinander erstmals im Jahre 1866 formulierten. Dieses kollektivistische Gemeinwesen sollte ein Leben in größtmöglicher Autonomie und Chancengleichheit ermöglichen und jedem Menschen den vollen Anteil am Produkt seiner eigenen Arbeit garantieren. Dennoch strebte Bakunin keine ausgearbeitete Theorie an, „denn jede absolute Theorie wird nie verfehlen, in praktischen Despotismus und Ausbeutung umzuschlagen“. Es sei auch nicht möglich, theoretisch im vornherein das soziale Paradies zu konstruieren, betont er und schreibt, „dass wir wohl die großen Grundsätze der künftigen Entwicklung verkünden können, dass wir aber der Erfahrung der Zukunft die praktische Verwirklichung dieser Grundsätze überlassen müssen“. Freiheit, Sozialismus und Föderalismus gehören zum Fundament von Bakunins Konzept einer neuen Gesellschaftsordnung. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei Bakunins Kritik der Religion bzw. der Theologie ein. Bakunin lehnt den Staat und allgemein alle Formen institutionalisierter und zentralisierter Autorität ab, weil diese dem Leben der Individuen fremde bzw. äußerliche Gesetze und Befehle auferlegen. Diesen künstlichen Gesetzen, die die Freiheit des Einzelnen absichtlich einschränken, stellt Bakunin in Anlehnung an Baruch Spinoza die Naturgesetze gegenüber, denen sich alle Individuen beugen müssen und die somit auch keine Einschränkung der Freiheit des Einzelnen bedeuten. Gleichzeitig unterscheidet Bakunin zwischen der künstlichen Autorität auf der einen Seite, wie z. B. beim Staat und bei anderen Herrschaftssystemen, und einer natürlichen Autorität auf der anderen Seite, die die Unterwerfung des Individuums unter die Naturgesetze beschreibt, gegen die Bakunin nichts einzuwenden hat. Die künstliche Autorität entsteht in gesellschaftlichen Prozessen durch Macht, besondere Fähigkeiten, Wissensvorsprung und religiöse Vorgaben und wird Individuen „mit dem Recht der Kraft, willkürlich; sei es heuchlerisch, im Namen irgendeiner Religion oder metaphysischen Doktrin; sei es endlich kraft jener Fiktion, jener demokratischen Lüge, die man das allgemeine Stimmrecht heißt“ aufgezwungen. „Man folgt den Gesetzen bzw. Befehlen dieser Autorität nicht, weil sie vernünftig sind oder aus einer inneren Notwendigkeit, sondern nur, weil man dazu durch äußere Gewalt, egal ob göttlicher oder menschlicher Natur, gezwungen wird.“ „In jedem Fall ist es jedoch eine Anmaßung, weil niemand das Leben eines anderen zu dessen Nutzen regeln kann und auch niemand eine solche Führung braucht.“ Doch Bakunin lehnt nicht jede Form künstlicher Autorität ab, sondern akzeptiert die Autorität des Wissenden, die sogenannte epistemologische Autorität, wenn diese auf Wechselseitigkeit und Freiwilligkeit basiert. Bakunin beschreibt das in Gott und der Staat ausführlich: „Folgt hieraus, dass ich jede Autorität verwerfe? Dieser Gedanke liegt mir fern. Wenn es sich um Stiefel handelt, wende ich mich an die Autorität des Schusters; handelt es sich um ein Haus, einen Kanal oder eine Eisenbahn, so befrage ich die Autorität des Architekten oder des Ingenieurs. […] Aber ich erkenne keine unfehlbare Autorität an, selbst nicht in ganz speziellen Fragen; folglich, welche Achtung ich auch immer für die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit einer Person habe, setze ich in niemanden unbedingten Glauben. Ein solcher Glaube wäre verhängnisvoll für meine Vernunft, meine Freiheit und den Erfolg meines Unternehmens, er würde mich sofort in einen dummen Sklaven und ein Werkzeug des Willens und der Interessen anderer verwandeln. Wenn ich mich vor der Autorität von Spezialisten beuge und bereit bin, ihren Angaben und selbst ihrer Leitung in gewissem Grade und, solange es mir notwendig erscheint, zu folgen, tue ich das, weil diese Autorität mir von niemand aufgezwungen ist, nicht von den Menschen und nicht von Gott. […] Ich neige mich vor der Autorität von Spezialisten, weil sie mir von meiner eigenen Vernunft auferlegt wird. Ich bin mir bewusst, dass ich nur einen sehr kleinen Teil der menschlichen Wissenschaft in allen Einzelheiten und positiven Entwicklungen umfassen kann. Die größte Intelligenz genügt nicht, alles zu umfassen. Daraus folgt für die Wissenschaft wie für die Industrie die Notwendigkeit der Arbeitsteilung und Vereinigung. Ich empfange und ich gebe, so ist das menschliche Leben. Jeder ist abwechselnd leitende Autorität oder Geleiteter. Es gibt also keine stetige und feststehende Autorität, sondern einen beständigen Wechsel von gegenseitiger Autorität und Unterordnung, die vorübergehend und vor allem freiwillig ist.“ – Michail Bakunin: Gott und der Staat. Die Unterscheidung zwischen natürlicher und künstlicher Autorität bildet die Grundlage für Bakunins Freiheitsbegriff. Unter Freiheit versteht Bakunin kein abstraktes Ideal, sondern einen Zustand der gleichen Freiheit für jeden durch die Freiheit aller. In Anlehnung an Immanuel Kant definiert er die negative Freiheit (die Freiheit von) und die positive Freiheit (die Freiheit zu). Die negative Freiheit beschreibt Bakunin als die Auflehnung gegen die göttliche, kollektive oder individuelle Autorität und schreibt, „die Freiheit des Menschen besteht einzig darin, dass er den Naturgesetzen gehorcht, weil er sie selbst als solche erkannt hat und nicht, weil sie ihm von außen her von irgend einem fremden Willen, sei er göttlich oder menschlich, kollektiv oder individuell, auferlegt sind“. Die positive Freiheit bestehe darin, die Möglichkeit zu haben, seine Fähigkeiten bestmöglich zu entwickeln, und zwar durch Bildung und den nötigen materiellen Wohlstand. Für Bakunin spielt es keine Rolle, ob die Herrschaft eine königliche Herrschaft ist, die marxistische Diktatur des Proletariats oder die auf allgemeinem Wahlrecht basierende Volksherrschaft, denn diese stellt letzten Endes nichts anderes dar, „als die Beherrschung der Massen von oben nach unten durch eine intellektuelle und eben dadurch privilegierte Minderheit, die angeblich die wahren Interessen des Volkes besser erkennt als das Volk selbst“. Darüber hinaus versucht jede Autorität, „sich ewige Dauer zu verschaffen, indem sie die ihr anvertraute Gesellschaft immer dümmer und folglich ihrer Regierung und Leitung immer bedürftiger mach[t]“. Bakunin kritisiert auch die Forderung nach der „Herrschaft der Wissenschaft“, weil die Wissenschaft durch ihre privilegierte Stellung in der Gesellschaft nicht fähig und nicht gewillt sei, den Menschen zu dienen, sondern den Privilegierten selbst. Die Forderung Auguste Comtes, dass das gesellschaftliche Leben den Gesetzen der Wissenschaft unterworfen sein müsse, stellt in Bakunins Augen eine Gefahr für die Gesellschaft dar. Er lehnte besonders die Gesellschaftsideen Jean-Jacques Rousseaus ab sowie die gesellschaftliche Vertragstheorie im Allgemeinen und sah Rousseau als den Propheten des doktrinären Staates. Bakunin sieht die Freiheit, den Sozialismus und den Föderalismus untrennbar voneinander als Grundprinzipien einer egalitären Gesellschaft und weist darauf hin „dasss Freiheit ohne Sozialismus Privilegienwirtschaft und Ungerechtigkeit bedeutet; und dass Sozialismus ohne Freiheit Sklaverei und Brutalität ist“. Das Opfern der Freiheit unter dem Vorwand der Verteidigung der Freiheit oder für den Staat sieht Bakunin als gefährlich, denn man könne die Freiheit nur mit derselben erhalten: „Seien wir Sozialisten, aber werden wir nie Herdenvölker. Suchen wir die Gerechtigkeit, die ganze politische, ökonomische und soziale Gerechtigkeit nur auf dem Wege der Freiheit. Es kann nichts Lebendiges und Menschliches außerhalb der Freiheit geben, und ein Sozialismus, der sie aus seiner Mitte verstößt oder der sie nicht als das einzige schöpferische Prinzip und als Grundlage akzeptiert, würde uns ganz direkt zu Sklaverei und Bestialität zurückführen.“ – Michail Bakunin: Brief an „La Démocratie“. Bakunin versteht unter Sozialismus wirtschaftliche und soziale Gleichheit, also eine Gesellschaft ohne Klassen und mit dem gleichen Zugang zu Produktionsmitteln und Bildung. Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten bestmöglich zu entwickeln, und zwar durch Bildung und den nötigen materiellen Wohlstand. Den Sozialismus sieht er als natürliche Form des Zusammenlebens und warnt, dass „jede bevorrechtete Stellung die Eigentümlichkeit [hat], Geist und Herz der Menschen zu töten“. Eine föderale Organisation verhindere, dass sich Macht in einer zentralen Gewalt konzentriert, die Sozialismus und Freiheit unmöglich macht. Unter Föderalismus versteht Bakunin gemäß dem Materialismus den Aufbau der Gesellschaft von unten nach oben, das heißt, von der Basis zur Spitze. Diese Föderation solle auf freier Assoziation der Individuen, Produktionsgemeinschaften und Kommunen basieren und zur größtmöglichen Unabhängigkeit und Selbstbestimmung führen, zu einer Ordnung, „die keine andere Grundlage hat als die Interessen, Bedürfnisse und die natürliche Affinität der Bevölkerung“. Bakunin fordert die Emanzipation und Gleichstellung der Frau und tritt für die Abschaffung der legalen Ehe ein, die durch die „freie Ehe“, also den freiwilligen Bund zweier Menschen, ersetzt werden kann. Für Bakunin stellt die privilegierte Wissenschaft eine Hürde dar, die durch die freie Wissenschaft ersetzt werden sollte. Bakunin lehnt Revolutionen ab, die nur zu einem Machtwechsel führen, wie die Französischen Revolutionen von 1789 und 1848 oder der Polnische Aufstand von 1863. Er ist davon überzeugt, dass sich das Los der wirtschaftlich und politisch Benachteiligten mit einer sozialen Revolution direkt verbessern muss, denn „jede politische Revolution, welche nicht die unmittelbare und sofortige wirtschaftliche Gleichheit zum Ziele hat, [ist] vom Standpunkt des Volksinteresses und der Volksrechte nur eine heuchlerische und maskierte Reaktion“. Der Kampf soll in erster Linie gegen alle Institutionen geführt werden, die Privilegien schaffen: „Entfesselt die soziale Revolution! Macht, dass alle Bedürfnisse wirklich solidarisch werden, dass die materiellen und sozialen Interessen eines jeden seinen menschlichen Pflichten gleich werden! Hierzu gibt es nur ein einziges Mittel: Zerstört alle Einrichtungen der Ungleichheit, gründet die wirtschaftliche und soziale Gleichheit aller, und auf dieser Grundlage wird sich die Freiheit, die Sittlichkeit und die solidarische Menschlichkeit aller erheben.“ – Michail Bakunin: Gott und der Staat. Die Menschen selbst sollen die Verantwortung für die weitere Entwicklung ihrer lokalen Gemeinschaften und insbesondere den Verlauf der ökonomischen Umverteilung tragen. Dabei soll als unmittelbare Maßnahme das Privateigentum an Land und Produktionsmitteln abgeschafft werden: Das Land müsse denen gehören, die es bebauen, und die Produktionsmittel allen denen, die damit arbeiten. Bakunin forderte, dass in der Folge einer spontanen Volksrevolution die Arbeitergewerkschaften und Bauern die Produktionsmittel und das Land in Besitz nehmen, um dadurch eine gemeinschaftliche Produktion zu ermöglichen. Dabei sieht Bakunin es als notwendig an, dass ein Zusammenschluss von prinzipientreuen Revolutionären sich damit befasst, die Revolution vor der möglichen Machtübernahme von einzelnen Individuen oder Gruppen zu schützen. Es dürfe aber keine Avantgarde oder Vorhut der Arbeiterklasse die Revolution anführen oder eine Arbeiter- oder Revolutionsregierung gebildet werden. Die soziale Revolution kann Bakunin zufolge nicht die Einzelrevolution eines Volkes sein, sondern wird unvermeidlich eine internationale und „universelle“ Revolution zur Folge haben. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Buch mit etwas ausgeleiertem Schutzumschlag., DE, [SC: 4.80], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, gr. 8° / 35 mm dick, 560, [GW: 1000g], [PU: Hamburg], 1. Auflage, Banküberweisung, Internationaler Versand, [CT: (Auto-)Biographie/Briefe / Philosophen/Theologen (biographisch)]<
1999, ISBN: 9783894013394
Gebundene Ausgabe, Erstausgabe
Munchen: Albert Langen Georg Muller, 1959. 93pp. Extremities lightly rubbed & faded. Illus. Text in German.. Hb. VG-/No Dj Issued.., Albert Langen Georg Muller, 1959, 3, München (Lang… Mehr…
Munchen: Albert Langen Georg Muller, 1959. 93pp. Extremities lightly rubbed & faded. Illus. Text in German.. Hb. VG-/No Dj Issued.., Albert Langen Georg Muller, 1959, 3, München (Langen-Müller Verlag) 1961. 104 S. mit Zeichnungen von Rudolf Angerer. Pbd. * Erstausgabe, 0, Mchn., Albert Langen/Georg Müller (1959).. 8°. 92 (1) S. Mit zahlr. Illustr. OPBd. Mit farb. Einbdillustr. EA., Mchn., Albert Langen/Georg Müller (1959)., 0, München: Albert Langen/Georg Müller, 1961. Hardcover. Very Good. Illustrated by Langen Müller. Text in German. Very good., Albert Langen/Georg Müller, 1961, 3, St. Georgs Presse 1988. (28) p. Bound in the publisher's paper wrappers with ribbon-bound spine (In good condition. Limited edition of 200 numbered and signed copies, this being Nr. D.), St. Georgs Presse 1988, 0, A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, aber das ist bis heute unveröffentlicht und fristet als schwer entzifferbares Manuskript ein Archivdasein, während alle nachfolgenden Lebensdarstellungen von Brupbacher, Ricarda Huch, Wittkop oder die Zitatsammlung von Arthur Lehning (Unterhaltungen mit Bakunin) nicht den Anspruch erhoben, ein umfassenden Gesamtbild der Person zu liefern.Insofern füllt die Biographie von M. Grawitz, die 1990 im französischen Original erschien, tatsächlich eine Lücke. Da Bakunin ausserhalb anarchistischer Kreise heute eine weithin unbekannte Gestalt ist, ist es vermutlich sogar ein Vorteil, dass es sich um kein wissenschaftliches Werk, sondern um eine eher populäre, literarische, streckenweise romanhafte Darstellung handelt, kurzum, eine unterhaltsame Lektüre mit einigen ausgesprochen humoristischen Einlagen (etwa die Schilderung der Flucht Bakunins aus Sibirien). Schade nur, dass der politische Denker Bakunin etwas zu kurz kommt.Wenn die Autorin Bakunin an einer Stelle als "einen der letzten grossen Denker des 19. Jahrhunderts, auf jeden Fall aber einen der originellsten" (S. 400/401) bezeichnet, kommt das einigermassen überraschend, verwendet sie doch letztlich wenig Raum darauf, ein solches Urteil auch zu begründen.Viele seiner Schriften werden gar nicht oder allenfalls beiläufig erwähnt, seine Gedanken summarisch zusammengefasst oder auf gelegentliche Zitate reduziert. Worin seine Originalität besteht, was er von anderen Denkern, die ihn beeinflusst haben (Hegel oder Proudhon) übernommen, was er verworfen, verändert, weiterentwickelt, neu entdeckt hat, davon ist kaum etwas zu erfahren. Symptomatisch, dass "Staatlichkeit und Anarchie", vielleicht sein Hauptwerk, jedenfalls seine einzige Buchpublikation zu Lebzeiten, in einem Absatz abgehandelt wird, aus dem nicht mehr hervorgeht, als dass Marx das Buch gelesen, Lehning es als "ein wenig wirr" bezeichnet habe, es aber - offenbar nichtsdestotrotz - "die Grösse seiner Gedanken" zeige (aber welcher bitte?).Ansonsten nichts über den Inhalt, nichts über seinen zentralen Stellenwert für die anarchistische Theoriebildung, nicht einmal etwas über die interessante Editionsgeschichte, die doch weit in die Biographie Bakunins während seiner letzten Lebensjahre hineinreicht und aufschlussreich ist für sein Verhältnis zu Russland und zur russischen Emigration. .... (untergrund-blättle.ch). Notice: This item ships from Hamburg, Germany. (Versand innerhalb Deutschland, zuviel gezahltes Porto wird ersetzt). Notice:Has increased shipping cost due to weight (1kg.). Look up "Shipping terms"., Nautilus, 1999, 4<
1999
ISBN: 3894013397
Gebundene Ausgabe
[EAN: 9783894013394], Near Fine, [PU: Nautilus, Hamburg], BAKUNIN, ANARCHIE, Jacket, A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm… Mehr…
[EAN: 9783894013394], Near Fine, [PU: Nautilus, Hamburg], BAKUNIN, ANARCHIE, Jacket, A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, aber das ist bis heute unveràffentlicht und fristet als schwer entzifferbares Manuskript ein Archivdasein, während alle nachfolgenden Lebensdarstellungen von Brupbacher, Ricarda Huch, Wittkop oder die Zitatsammlung von Arthur Lehning (Unterhaltungen mit Bakunin) nicht den Anspruch erhoben, ein umfassenden Gesamtbild der Person zu liefern. Insofern füllt die Biographie von M. Grawitz, die 1990 im franzàsischen Original erschien, tatsächlich eine Lücke. Da Bakunin ausserhalb anarchistischer Kreise heute eine weithin unbekannte Gestalt ist, ist es vermutlich sogar ein Vorteil, dass es sich um kein wissenschaftliches Werk, sondern um eine eher populäre, literarische, streckenweise romanhafte Darstellung handelt, kurzum, eine unterhaltsame Lektüre mit einigen ausgesprochen humoristischen Einlagen (etwa die Schilderung der Flucht Bakunins aus Sibirien). Schade nur, dass der politische Denker Bakunin etwas zu kurz kommt. Wenn die Autorin Bakunin an einer Stelle als "einen der letzten grossen Denker des 19. Jahrhunderts, auf jeden Fall aber einen der originellsten" (S. 400/401) bezeichnet, kommt das einigermassen überraschend, verwendet sie doch letztlich wenig Raum darauf, ein solches Urteil auch zu begründen. Viele seiner Schriften werden gar nicht oder allenfalls beiläufig erwähnt, seine Gedanken summarisch zusammengefasst oder auf gelegentliche Zitate reduziert. Worin seine Originalität besteht, was er von anderen Denkern, die ihn beeinflusst haben (Hegel oder Proudhon) übernommen, was er verworfen, verändert, weiterentwickelt, neu entdeckt hat, davon ist kaum etwas zu erfahren. Symptomatisch, dass "Staatlichkeit und Anarchie", vielleicht sein Hauptwerk, jedenfalls seine einzige Buchpublikation zu Lebzeiten, in einem Absatz abgehandelt wird, aus dem nicht mehr hervorgeht, als dass Marx das Buch gelesen, Lehning es als "ein wenig wirr" bezeichnet habe, es aber - offenbar nichtsdestotrotz - "die Gràsse seiner Gedanken" zeige (aber welcher bitte?). Ansonsten nichts über den Inhalt, nichts über seinen zentralen Stellenwert für die anarchistische Theoriebildung, nicht einmal etwas über die interessante Editionsgeschichte, die doch weit in die Biographie Bakunins während seiner letzten Lebensjahre hineinreicht und aufschlussreich ist für sein Verhältnis zu Russland und zur russischen Emigration. . (untergrund-blättle.ch) . Notice: This item ships from Hamburg, Germany. (Versand innerhalb Deutschland, zuviel gezahltes Porto wird ersetzt). Notice: Has increased shipping cost due to weight (1kg.). Look up "Shipping terms"., Books<
1999, ISBN: 9783894013394
A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, a… Mehr…
A 1st German ed. near fine hardcover with near fine DJ. Translated by Lohrer, Andreas. 558p. 24,5x17cm. 1kg. Zwar hat Max Nettlau bereits vor 100 Jahren ein monumentales Werk verfasst, aber das ist bis heute unveröffentlicht und fristet als schwer entzifferbares Manuskript ein Archivdasein, während alle nachfolgenden Lebensdarstellungen von Brupbacher, Ricarda Huch, Wittkop oder die Zitatsammlung von Arthur Lehning (Unterhaltungen mit Bakunin) nicht den Anspruch erhoben, ein umfassenden Gesamtbild der Person zu liefern.Insofern füllt die Biographie von M. Grawitz, die 1990 im französischen Original erschien, tatsächlich eine Lücke. Da Bakunin ausserhalb anarchistischer Kreise heute eine weithin unbekannte Gestalt ist, ist es vermutlich sogar ein Vorteil, dass es sich um kein wissenschaftliches Werk, sondern um eine eher populäre, literarische, streckenweise romanhafte Darstellung handelt, kurzum, eine unterhaltsame Lektüre mit einigen ausgesprochen humoristischen Einlagen (etwa die Schilderung der Flucht Bakunins aus Sibirien). Schade nur, dass der politische Denker Bakunin etwas zu kurz kommt.Wenn die Autorin Bakunin an einer Stelle als "einen der letzten grossen Denker des 19. Jahrhunderts, auf jeden Fall aber einen der originellsten" (S. 400/401) bezeichnet, kommt das einigermassen überraschend, verwendet sie doch letztlich wenig Raum darauf, ein solches Urteil auch zu begründen.Viele seiner Schriften werden gar nicht oder allenfalls beiläufig erwähnt, seine Gedanken summarisch zusammengefasst oder auf gelegentliche Zitate reduziert. Worin seine Originalität besteht, was er von anderen Denkern, die ihn beeinflusst haben (Hegel oder Proudhon) übernommen, was er verworfen, verändert, weiterentwickelt, neu entdeckt hat, davon ist kaum etwas zu erfahren. Symptomatisch, dass "Staatlichkeit und Anarchie", vielleicht sein Hauptwerk, jedenfalls seine einzige Buchpublikation zu Lebzeiten, in einem Absatz abgehandelt wird, aus dem nicht mehr hervorgeht, als dass Marx das Buch gelesen, Lehning es als "ein wenig wirr" bezeichnet habe, es aber - offenbar nichtsdestotrotz - "die Grösse seiner Gedanken" zeige (aber welcher bitte?).Ansonsten nichts über den Inhalt, nichts über seinen zentralen Stellenwert für die anarchistische Theoriebildung, nicht einmal etwas über die interessante Editionsgeschichte, die doch weit in die Biographie Bakunins während seiner letzten Lebensjahre hineinreicht und aufschlussreich ist für sein Verhältnis zu Russland und zur russischen Emigration. .... (untergrund-blättle.ch). Notice: This item ships from Hamburg, Germany. (Versand innerhalb Deutschland, zuviel gezahltes Porto wird ersetzt). Notice:Has increased shipping cost due to weight (1kg.). Look up "Shipping terms"., Nautilus, 1999, 4<
Bakunin : ein Leben für die Freiheit. Aus dem Franz. übers. von Andreas Löhrer - gebunden oder broschiert
1999, ISBN: 9783894013394
[PU: Hamburg : Ed. Nautilus], 556, [32] S. :61 schw.-w. Abb.; 25 cm, mit Schutzumschlag Pp., gebundene Ausgabe, Hardcover/Pappeinband, Seiten alters- und papierbedingt gebräunt, sonst gut… Mehr…
[PU: Hamburg : Ed. Nautilus], 556, [32] S. :61 schw.-w. Abb.; 25 cm, mit Schutzumschlag Pp., gebundene Ausgabe, Hardcover/Pappeinband, Seiten alters- und papierbedingt gebräunt, sonst guter Zustand Michel Bakounine -- Diese Biographie ist eine Zeitgeschichte des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von den Aktionen und den gärenden philosophischen Gedanken um 1848 zeigt sie das Entstehen der großen Idee des Sozialismus anhand des Lebenswegs eines seiner berühmtesten Begründer. Wie ist ein russischer Aristokrat, ein junger Romantiker, der bei seinen heißgeliebten Schwestern im kultivierten Milieu des »Paradieses« von Prjamuchino erzogen wurde, zum Vater der Anarchie geworden? Die bewegende Biographie zeichnet das Schicksal dieses großen Rebellen, dieses »fanatischen Freiheitsliebenden« nach. Nach der Kadettenschule, den Universitäten von Moskau und Berlin und den Kämpfen, die im Paris von 1848 begonnen haben und ganz Europa erschüttern, lernt Bakunin die Kerker des Zaren und die Verbannung in Sibirien kennen. Durch eine abenteuerliche Flucht gelingt es ihm, wieder nach London, Italien und in die Schweiz zurückzukehren. In der Internationale stellt sich Bakunin gegen den Autoritarismus von Marx. Er ist der erste, der aus dieser Organisation ausgeschlossen wird, die später zur Kommunistischen Partei werden wird. Sozialismus 3894013397 +++++ 30 Jahre Antiquariat Christmann in Wiesbaden +++++ Wir liefern außer nach Deutschland, nur noch nach Schweiz / Holland / Belgien / Italien / GB / USA / +++ We now only deliver to Switzerland / Holland and Belgium / Italy / GB / USA +++ Keine Lieferung nach Österreich ++++, DE, [SC: 6.00], gewerbliches Angebot, [GW: 1071g], 1. Aufl., Banküberweisung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Internationaler Versand<
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Detailangaben zum Buch - Bakunin. Ein Leben für die Freiheit
EAN (ISBN-13): 9783894013394
ISBN (ISBN-10): 3894013397
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 1999
Herausgeber: Nautilus Hamburg 1999
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Detailseite zuletzt geändert am 2024-04-04T14:20:33+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 3894013397
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-89401-339-7, 978-3-89401-339-4
Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe:
Autor des Buches: grawitz madeleine, michail bakunin, nico peesch, löhrer
Titel des Buches: bakunin ein leben für die freiheit, freiheit gut, die handschriften von sarragossa, leben fuer die freiheit, lebe die freiheit, gebunden freiheit, werke
Daten vom Verlag:
Autor/in: Madeleine Grawitz
Titel: Bakunin - Ein Leben für die Freiheit
Verlag: Edition Nautilus GmbH
592 Seiten
Übersetzer/in: Andreas Löhrer (Französisch)
Gewicht: 0,951 kg
Sprache: Deutsch
12,80 € (DE)
13,20 € (AT)
23,30 CHF (CH)
Not available (reason unspecified)
61 schw.-w. Abb.
BB; GB; Bakunin, Michail /Biographie
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