Bonn - Viel grösser als ich dachte: Ein literarischer Umzug - gebunden oder broschiert

Es ist wie im wirklichen Leben: Kaum naht ein Abschied, kann man die oder den, von dem man sich trennen soll oder will, gar nicht aus den Augen lassen, entdeckt kurz vor der Trennung noch diesen oder jenen neuen Zug, nimmt den drohenden Verlust wahr als Beginn einer wunderbaren Freundschaft. So geht es auch mit Bonn. In diesem Herbst wird zum letzten Mal ein Bonner Parlament, eine Bonner Regierung gewählt, zum letzten Mal gibt es eine Bonner Runde, zum letzten Mal ist Bonn 'Bonn'. Und danach? Danach wird wieder aus 'Bonn' Bonn, eine Stadt in schöner Lage, mit hübschen Aussichten, gemütlichen Menschen und einer ungewöhnlich langen und ungewöhnlich abwechslungsreichen Geschichte. Und beim genauen Hinschauen merkt man, daß Bonn über vieles verfügt, was angeblich nur woanders zu haben ist: Auch Bonn hat einen Kreuzberg (allerdings auch einen Venusberg, den andere Städte gar nicht haben), Bonn ist sehr freundlich zu ausländischen Gästen aus über 165 Ländern, auch in Bonn ißt man Eisbein (allerdings nicht mit Erbspüree wie anderswo) und in Bonn hat man einen Beethoven (und braucht ihn nicht zu spielen wie in anderen Städten). Und Bonn ist tolerant - wie sonst ist zu erklären, daß eine Stadt, die gerade erst 300 Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer von brandenburgischen Truppen zerstört wurde, zwei Jahre nach dem Fall der Mauer Partnerstadt der brandenburgischen Hauptstadt (Potsdam heißt sie auch noch) wird. Die Vorzüge Bonns, die wir Zeitgenossen vielleicht jetzt erst begreifen, haben Berufenere vor uns längst beschrieben. Dieses Büchlein vereint Mitteilungen, Tagebucheintragungen, Reisebilder, Abenteuergeschichten aus über zwei Jahrhunderten.