Die Risikospirale : was bleibt von der New Economy?. - Taschenbuch

Ausgabe von 2001, Die so genannte Neue Wirtschaft (New Economy) steckt, so zeigen es die Aktienkurse aller Orten, in einer bereinigenden, tief greifenden Krise. Was ist an dieser Krise und den Turbulenzen hausgemacht, was einfach nur eingetreten, weil die grundlegenden Erfahrungen und Gesetzmäßigkeiten des traditionellen Wirtschaftens außer Acht gelassen wurden? Und wohin bewegt sich die Entwicklung? Diesen Fragen hat sich der Bremer Wirtschaftswissenschaftler und Universitätsprofessor Rudolf Hickel in seinem Buch angenommen. Neben einer Analyse der New Economy und ihrer so genannten dot.com-Unternehmen bezieht Hickel die schwindenden Hoffnungen auf ein goldenes Zeitalter unter dem Blickpunkt USA in seine Überlegungen mit ein und zieht dann Lehren aus der kurzen Geschichte der Neuen Ökonomie in Deutschland.

Seine Quintessenz bei der Beantwortung der Frage, was denn nun von der New Economy bleibe und wohin die Wirtschaft der Risikogesellschaft treibe, mag unter Wirtschaftstheoretikern umstritten sein: Die Diskussion zwischen Neoliberalismus, der auf eine größtmögliche freie Entfaltung der Unternehmen setzt und Keynesianern mit der Forderung nach einer intensiveren staatlichen Steuerung und Intervention ist noch in vollem Gange. Hickels Buch ist für diejenigen Leser spannend, die -- wirtschaftswissenschaftlich interessiert -- Argumente für oder gegen eine der Richtungen sammeln. So wird das Buch für die Vertreter der einen Richtung zum Ärgernis, für die anderen dürfte es einen Hab-ich-doch-immer-schon-gesagt-Effekt hervorrufen.

Der geneigte Leser sollte sich bei der Lektüre des Buches etwas Zeit nehmen. Der wirtschaftstheoretische Schreibstil dieses knapp 200 Seiten umfassenden Werkes eignet sich nicht für die schnelle Lektüre zwischendurch. Dennoch: eine wirtschaftswissenschaftlich fundierte Standort-Bestimmung tut Not und diese ist dem Autor durchaus gelungen. --Horst-Joachim Hoffmann