Crace, Jim:Satans Speisekammer
- Erstausgabe 2002, ISBN: 9783813502015
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Albrecht Knaus Verlag GmbH], Angebot stk 99 - Zustand: Nichtraucherhaushalt, Privatverkauf - keine Rechnung siehe auch Verkäufer Info, Leseprobe, Produktinf… Mehr…
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Albrecht Knaus Verlag GmbH], Angebot stk 99 - Zustand: Nichtraucherhaushalt, Privatverkauf - keine Rechnung siehe auch Verkäufer Info, Leseprobe, Produktinformationen, Zustand siehe Bilder, einige Bilder wurden bearbeitet um den Text besser sichtbar zu machen, Standardwerk - geeignet für Beruf, Hobby, Arbeiten als Quellenangabe, Vorträge, Lesungen usw. Nahrungsaufnahme ; Sinnlichkeit ; Erzählung ; Anthologie Belletristik Format: 14 x 22 cm Seiten: 207 Gewicht: 450 Gramm Leseprobe:
Jim Crace - Satans Speisekammer - ROMAN
Aus dem Englischen von Walter Ahlers
Umschlaggestaltung: Groothuis & Consorten
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe by
Albrecht Knaus Verlag GmbH München 2002 1. Auflage
ISBN 978-3-8135-0201-5
ISBN 3-8135-0201-5
Titel der Originalausgabe: The Devil's Larder Originalverlag: Viking, London Copyright by Jim Crace 2001
Hamburg Gesetzt aus 11/15.2 pt. Goudy Satz: Filmsatz Schröter GmbH, München Druck und Bindung: GGP Media, Pößneck Printed in Germany ISBN 3-8135-0201-5 www.knaus-verlag.de
Umschlag: Du bist, was du isst: In seinem neuen Buch nimmt Jim Crace den Leser mit auf eine sinnliche, heitere und nachdenkliche Reise in die Metaphysik des Essens. Ein üppiges, abwechslungsreiches, vielschichtiges Lesevergnügen und Gedankenfutter im wahrsten Sinne des Wortes.
Man kann dem Leser nur einen Rat geben: keinen einzigen Bissen dieses opulenten literarischen Mahls zu verpassen.» Kirkus Reviews
«Crace hat den Schalk im Nacken Wunderbar,
wie unterhaltsam und leichtfüßig dieser Priester des Wortes und der Poesie schreiben kann.»
Times Literary Supplement
Umschlag: «Es gibt keine bitteren Früchte im Himmel. Und keinen Honig in Satans Speisekammer.» Mit diesem (erfundenen) Zitat aus der Bibel eröffnet Jim Crace in seinem neuen Buch einen Reigen aus 64 literarischen Kabinettstückchen, in denen sich alles ums Essen dreht - um das Essen als wichtiges Element menschlichen Lebens, aber auch als Folie unserer Sehnsüchte, Gedanken, Erinnerungen, Projektionen.
Kleine Geschichten mit oft überraschenden Pointen und Wendungen wechseln sich ab mit sinnlich-appetitlichen Episoden, mit bizarren oder provokanten Texten. Ein Erlebnis der besonderen Art, denn immer wieder wiegt sich der Leser in der Sicherheit einer vertrauten Szene, nur um mit der ganzen Boshaftigkeit und Ironie, für die Jim Crace berühmt ist, hinauskatapultiert zu werden - in ein literarisches Universum, in dem alles hinterfragt wird und das doch auch Antworten und Trost kennt. Nicht zuletzt den Trost des (über)irdischen Genusses, wie er sich in den zwei Wörtern von Geschichte 64 manifestiert: «Ach, Süße.»
Jim Crace wurde 1946 geboren und gehört zur ersten Garde britischer Schriftsteller. Für seine sieben Romane, die in 14 Sprachen übersetzt wurden, erhielt er alle bedeutenden angelsächsischen Literaturpreise. Zuletzt erschien bei Knaus: "Ein Mann, eine Frau und der Tod".
Autorenfoto: Jerry Bauer
Leseprobe:
Es gibt keine bitteren Früchte im Himmel. Und keinen Honig in Satans Speisekammer.
HEIMSUCHUNGEN 7:11
Jemand hat das Etikett von der Konservendose gelöst und verloren. Nur zwei glasige Streifen Leim und ein Rest abgerissenes Papier sind davon noch zu sehen. Die Typennummer der Dose — RG2JD 19547 — ist in den Deckel graviert. Oder ist es der Boden? Niemand weiß, wo oben und wo unten ist. Das Blech ist nicht sehr alt.
Sie wollen sie nicht fortwerfen. Es könnte Lachs sein nicht billig. Oder Thunfischfilets. Oder Ananasringe in Sirup. Wäre doch schade. Guavahälften. Lychees. Lauchsuppe. Geschälte italienische Eiertomaten. Eigentlich sollten sie die Dose öffnen, nachsehen, den Inhalt an Ort und Stelle verspeisen. Oder sich eine Mahlzeit daraus kochen. Es muss etwas sein, das sie mögen oder gemocht haben. Sie steht bei ihnen in der Speisekammer. Sie hatte einmal ein Etikett. Sie haben sie sich ausgesucht.
Sie schütteln die Dose am Ohr. Sie riechen daran. Sie vergleichen sie mit anderen Dosen in der Speisekammer, ob in Form und Größe eine zu ihr passt. Aber so lässt sich auch nicht feststellen, ob sie Bohnen oder Früchte oder Fische enthält. Sie sind wie Kinder vor ihren eingepackten Geburtstagsgeschenken. Werden sie enttäuscht sein? Oder kommt das zum Vorschein, was sie sich gewünscht haben? Ihr Humor ist manchmal recht makaber: Unsägliches ist in ...
Seite 9
Eine
Mig-
räne
ist ein
WINK:
Kauf dir
'ne Kiste Wein
UND TRINK!
Wie: das sei schädlich?
Nein, du musst lernen:
NUR DIE PEIN,
die du verdienst
durch Schnaps
und Wein, ist
redlich.
Seite 27
Auf meine Art bin ich ein Zuhälter. Ich habe ein Team von Mädchen laufen. Wenn die Schule aus ist und das Wasser niedrig, arbeiten sie für mich. Dann bewaffne ich sie mit einem Eimer und einem Beutel Salz und schicke sie hinaus ins Watt, zwischen Felsgrat und Sandbank, Scheidenmuscheln suchen. Der Lohn ist nicht üppig, dafür ist die Arbeit nicht schwer. Sie müssen nichts weiter tun, als barfuß über den gewellten Sand laufen und nach den typischen kleinen Fontänen Ausschau halten, die ihr Versteck verraten. Dann bücken sie sich oder knien sich hin, spähen in den winzig kleinen Höhleneingang, streuen eine Prise Salz hinein und warten. Niemand weiß, ob die Liebe zum Salz oder der Abscheu davor die Muschel dazu bringt, augenblicklich ihre Zwillingsklappen einen halben Zentimeter aufzuschieben und den rosafarbenen, fleischigen Sipho auszufahren, als gelüste es sie nach Licht oder Sauerstoff oder — geht man nach dem Augenschein — nach Schlüpfrigerem.
Meine Mädchen sind flink. Sie müssen nach der rauen Oberschale fassen und die Muschel aus dem Sand herausziehen, bevor der «Meerespenis» wieder verschwunden ist oder sich ihnen mit ungeahnter Kraft aus den Fingern windet. «Schwänze triezen» nennen sie das Salzen der Muscheln — und keine von ihnen ist älter als zwölf.
Seite 94 - 95
ten wir uns. Meine Zunge verhakte sich an ihrem losen Zahn. Unsere Lippen und Nasen rieben gegeneinander, wir atmeten uns gegenseitig in die Lungen, unsere Haare verhedderten sich am Kinn. Ich schmeckte Soße und Zahnpasta, ich schmeckte Schlaf und Kichern, ich schmeckte Fassungslosigkeit und Liebe, die keine Angst kennt. Meine Tochter schmeckte genau wie ich. Wir hielten uns gegenseitig an den Ellenbogen fest, während ich in ihrem Mund nach der Nudel suchte. 64
Ach, Süße.
Seite 206 - 207
Umwelthinweis: Dieses Buch und sein Schutzumschlag wurden auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Die vor Verschmutzung schützende Einschrumpffolie ist aus umweltschonender
und recyclingfähiger PE-Folie.
Der Albrecht Knaus Verlag ist ein Unternehmen der
Verlagsgruppe Random House GmbH., DE, [SC: 2.50], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, 14 x 22 cm, 207, [GW: 450g], [PU: München], 1., Banküberweisung, PayPal, Internationaler Versand, [CT: Romane/Erzählungen / Sonstiges - Romane / Erzählungen]<