Konfrontation der Kulturen? Saladin und die Kreuzfahrer: Wissenschaftliches Kolloquium in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zur Vorbereitung der Ausstellung "Saladin und die Kreuzfahrer" 3. bis 4. November 2004 - gebunden oder broschiert

Auf ihrem Weg nach Jerusalem gelangen den Kreuzfahrerheeren aufgrund der instabilen Situation im Orient zunächst zahlreiche Eroberungen, denn die arabischen Städte suchten immer wieder nach möglichen Verbündeten gegen ihre feindlichen Nachbarn. Die Kreuzfahrer ließen sich in den eroberten Städten nieder, richteten Fürstentümer ein und verwalteten sie nach abendländischem Muster. Die aus Europa eingewanderte, zahlenmäßig schwache Oberschicht war jedoch dringend auf die Beteiligung der ansässigen Muslime am Wirtschaftsleben angewiesen. Als neue kulturelle Gruppe hinzu kamen die Mitglieder der meist von den italienischen Seerepubliken gegründeten Handelskolonien in den Küstenstädten, und so entstanden Herrschaftsgebilde mit multikulturellen Gesellschaften. Im Rahmen der Vorbereitungen zur Ausstellung "Saladin und die Kreuzfahrer", die in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim, im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg und im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle gezeigt wird, fand 2004 ein internationales Kolloquium statt, dessen Beiträge dieser Band zusammenfaßt. Zu den Themen gehörten der hochmittelalterliche Hof und die höfische Kultur aus östlicher und westlicher Sicht sowie der Kulturtransfer in den Kreuzfahrerstaaten: War die Architektur im Heiligen Land eine Kolonialarchitektur? Wie wurden Luxusobjekte aus dem Morgenland im Abendland zur Zeit der Kreuzzüge wahrgenommen? Nach welchem Muster wurde die jeweils andere Seite beurteilt? Welches Erbe an Erinnerungen und sich daraus entwickelnden Mythen hat uns die Zeit der Kreuzzüge hinterlassen? Welche Realität liegt dem Bild Saladins, dem edlen Heiden, zugrunde?