1992, ISBN: 3593347482

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[ED: kartoniert], [PU: Campus Verlag], Jörg Hutter Die gesellschaftliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens Medizinische Definitionen und juristische Sanktionen im 19. Jahrhundert Campus · Frankfurt 1992 243 Seiten, kartoniert etwa 21 cm hoch, 2 cm breit, 14,8 cm tief etwa 320 g schwer guter, sauberer Zustand Preis: 25 EUR Textauszüge Inhalt Vorwort 5 Einleitung 11 Kapitel 1. Theoretische Perspektive und methodisches Vorgehen 15 1 Soziale Konstruktion von Wissen 15 2 Erhebungs- und Auswertungsverfahren 19 2.1 Quellen zur Legislation 19 2.2 Zeitgenössische Publikationen 21 2.3 Zeitgenössische strafrechtsbezogene Statistiken 21 2.4 Aufarbeitung der Quellen zu Daten und Konzeption einer Textanalyse 22 2.5 Kommentiertes Kodierlexikon und textimmanentes Exzerpt 23 2.6 IBM-Software zur systematischen Textdokumentation 24 3 Begriffsschöpfungen zu homosexuellen Verhaltensvarianten 24 Kapitel 2. Tatbestandsausdehnung durch Medikalisierung 31 1 Das Preußische Obertribunal und der Tatbestand der widernatürlichen Unzucht 31 2 Der Fall des Gärtners Polte 33 3 Gegensatz zwischen bayerisch/sächsischer und preußischer Tatbestandsauslegung 41 4 Straftatbestandsauslegung des Reichsgerichtes 45 5 Das Schweigen über sexuelle Abweichung bestimmt die Tatbestandsauslegung 48 6 Der Straftatbestand der widernatürlichen Unzucht und die Medizin 52 7 Verändertes Sexualitätsverständnis bei Juristen 57 8 Zusammenfassung 59 Kapitel 3. Erleichterte Sachverhaltsfeststellung durch Medikalisierung 61 1 Inquisitionsprozess als übliches Strafverfahren 61 2 Lösung der Beweisfrage beim Verdacht auf Päderastie 66 3 Afterbefunde der Gerichtsmedizin 68 4 Reform des Strafverfahrens 71 5 Forensische Gutachtertätigkeit der Gerichtsmedizin 72 6 Erste Kriminalitätsstatistiken - Zeichen einer veränderten Wahrnehmung von Kriminalität 75 7 Sexualpsychiatrie als neue Profession 79 8 Zusammenfassung 80 Kapitel 4. Selektive Schuldfeststellung durch Medikalisierung 83 1 Juristische Positionen zur Frage der Zurechnungsfähigkeit und Schuld 83 2 Pathologisierung gleichgeschlechtlicher Sexualität durch die Psychiatrie 88 3 Konträrsexualität als krankhafte Störung der Geistestätigkeit 96 4 Juristische Beurteilung der Schuldfähigkeit Konträrsexueller 103 5 Selektive Schuldausschließung aufgrund von Gutachten der Gerichtspsychiatrie 108 6 Zusammenfassung 111 Kapitel 5. Ansätze zur Kriminalisierung des Lesbianismus 115 1 In der Gesellschaft eingeschränktes Bild von den sexuellen Äußerungsmöglichkeiten der Frau 116 2 Präzisierung des Begriffes 'Sodomiterei' bei der Überarbeitung des Preußischen Strafgesetzes 119 3 Kriminalisierungsversuch zum Lesbianismus bei den Revisionsverhandlungen im Norddeutschen Bund 122 4 Psychiatrische Erforschung der lesbischen Sexualität 125 5 Strafwürdigkeit lesbischen Sexualverhaltens im Vorentwurf eines deutschen Strafgesetzes von 1909 128 6 Kontroverse um die Pönalisierung lesbischer Sexualität im Vorentwurf von 1909 130 7 Zusammenfassung 133 Kapitel 6. Medikalisierung der Normlegitimation 135 1 Wandel der Straftheorien 135 2 Strafwürdigkeit der widernatürlichen Unzucht als Ergebnis preußischer Gesetzgebung 140 3 Rechtssetzungsdiskussion im Norddeutschen Bund und das Gutachten der Medizinaldeputation 145 4 Sonderrolle Bremens bei der Rechtssetzung im Norddeutschen Bund 152 5 Der Vorentwurf von 1909 vor dem Hintergrund sexualwissenschaftlicher und strafrechtsdogmatischer Positionen 158 6 Zum Problem des Straftatbestandes in den Revisionsverhandlungen 162 7 Zur Frage der Schuldfähigkeit Konträrsexueller in den Revisionsverhandlungen 165 8 Zusammenfassung 167 Resümee und Ausblick 171 Quellen- und Literaturverzeichnis 175 Abkürzungsverzeichnis 228 Tabellen 223 Personenregister 235 Sachregister 239 Klappentext Diese rechtssoziologische Untersuchung problematisiert am Beispiel der Homosexuellen einen fundamentalen Wandel, den die strafrechtliche Verfolgung im 19. Jahrhundert erfahren hat: Die Medizin trat die Nachfolge der Moral an. Im Bündnis mit der Jurisprudenz konstruierte sie eine gesellschaftliche Wirklichkeit, die die strafrechtliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens perfektionierte. Aus dem Vorwort Die vorliegende rechtssoziologische Untersuchung thematisiert den Einfluss sexualwissenschaftlicher Forschung auf Rechtsprechung und Gesetzgebung. Am Beispiel der strafrechtlichen Sonderbehandlung der Homosexualität wird gezeigt, dass neben Intentionen und Machtkalkülen staatlicher Institutionen kognitive Wissensstrukturen die soziale Kontrolle beeinflussen. Die Analyse konzentriert sich auf die Entstehung des … Homosexuellenparagraphen 175 StGB. Sie befasst sich mit der Entwicklung dieser Strafbestimmung von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Deutschen Reiches um 1919. Der theoretische Hintergrund des Forschungsprojektes wird im einleitenden Kapitel vorgestellt. Dort erläutere ich die Selektionskriterien, nach denen sich das umfangreiche Quellenmaterial sichten, strukturieren und auswerten ließ. Als Richtschnur diente folgende Annahme: Die Instanzen sozialer Kontrolle perfektionierten mit Hilfe sexualwissenschaftlicher Forschungsresultate die Sanktionierung homosexueller Verhaltensweisen. Diese Vermutung läuft somit der verbreiteten Vorstellung entgegen, nach der sich medizinische 'Erkenntnisse' förderlich auf einen humaneren strafrechtlichen Umgang mit sexueller Abweichung ausgewirkt haben müssten. Erläuterungen zum methodischen Vorgehen vervollständigen die auf die Hauptteile hinführenden Gedanken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Sammlung und Aufbereitung des umfangreichen Quellenmaterials zur Tätigkeit der Strafjustiz, zum fachwissenschaftlichen Diskurs von Medizin und Kriminologie sowie zur Gesetzgebung finanziell gefördert. Am zeitgenössischen Schriftgut ließ sich die These über die Kooperation von Justiz und Psychiatrie bei der Disziplinierung homosexueller Verhaltensweisen empirisch überprüfen. Das Ergebnis der Studie entbehrt auch dann, wenn die Untersuchung auf einen historischen Zeitraum reflektiert, nicht der Aktualität; insbesondere deshalb nicht, weil die medizinisch juristische Zusammenarbeit bis heute andauert und sich z. B. bei der Behandlung von HIV-infizierten bzw. an Aids erkrankten Personen erneut zu manifestieren scheint. Leider bleibt auch der Untersuchungsgegenstand weiterhin aktuell. … Das vorliegende Buch ist die geringfügig überarbeitete Fassung einer von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Bremen angenommenen Dissertationsschrift. … Jörg Hutter · Bremen, im September 1990 Biographisches Jörg Hutter, geb. 1958, ist promovierter Soziologe und lebt als Wissenschaftler in Bremen. Er arbeitet z. Zt. in einem universitären Forschungsprojekt über die Epidemiologie bei Aids. Impressum Campus Forschung · Band 693 Jörg Hutter Die gesellschaftliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens Medizinische Definitionen und juristische Sanktionen im 19. Jahrhundert Campus Verlag · Frankfurt/New York Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright © 1992 Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main Umschlaggestaltung: Atelier Warminski, Büdingen Druck und Bindung: Druck Partner Rübelmann GmbH, Hemsbach Printed in Germany ISBN 3-593-34748-2, DE, [SC: 2.30], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, etwa 21 cm hoch, 2 cm breit, 14,8 cm tief, 243, [GW: 320g], [PU: Frankfurt am Main & New York], Erstausgabe, Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand<

1992, ISBN: 3593347482

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[ED: kartoniert], [PU: Campus Verlag], Jörg Hutter Die gesellschaftliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens Medizinische Definitionen und juristische Sanktionen im 19. Jahrhundert Campus Frankfurt 1992 243 Seiten, kartoniert etwa 21 cm hoch, 2 cm breit, 14,8 cm tief etwa 320 g schwer guter, sauberer Zustand Preis: 25 EUR Textauszüge Inhalt Vorwort 5 Einleitung 11 Kapitel 1. Theoretische Perspektive und methodisches Vorgehen 15 1 Soziale Konstruktion von Wissen 15 2 Erhebungs- und Auswertungsverfahren 19 2.1 Quellen zur Legislation 19 2.2 Zeitgenössische Publikationen 21 2.3 Zeitgenössische strafrechtsbezogene Statistiken 21 2.4 Aufarbeitung der Quellen zu Daten und Konzeption einer Textanalyse 22 2.5 Kommentiertes Kodierlexikon und textimmanentes Exzerpt 23 2.6 IBM-Software zur systematischen Textdokumentation 24 3 Begriffsschöpfungen zu homosexuellen Verhaltensvarianten 24 Kapitel 2. Tatbestandsausdehnung durch Medikalisierung 31 1 Das Preußische Obertribunal und der Tatbestand der widernatürlichen Unzucht 31 2 Der Fall des Gärtners Polte 33 3 Gegensatz zwischen bayerisch/sächsischer und preußischer Tatbestandsauslegung 41 4 Straftatbestandsauslegung des Reichsgerichtes 45 5 Das Schweigen über sexuelle Abweichung bestimmt die Tatbestandsauslegung 48 6 Der Straftatbestand der widernatürlichen Unzucht und die Medizin 52 7 Verändertes Sexualitätsverständnis bei Juristen 57 8 Zusammenfassung 59 Kapitel 3. Erleichterte Sachverhaltsfeststellung durch Medikalisierung 61 1 Inquisitionsprozess als übliches Strafverfahren 61 2 Lösung der Beweisfrage beim Verdacht auf Päderastie 66 3 Afterbefunde der Gerichtsmedizin 68 4 Reform des Strafverfahrens 71 5 Forensische Gutachtertätigkeit der Gerichtsmedizin 72 6 Erste Kriminalitätsstatistiken - Zeichen einer veränderten Wahrnehmung von Kriminalität 75 7 Sexualpsychiatrie als neue Profession 79 8 Zusammenfassung 80 Kapitel 4. Selektive Schuldfeststellung durch Medikalisierung 83 1 Juristische Positionen zur Frage der Zurechnungsfähigkeit und Schuld 83 2 Pathologisierung gleichgeschlechtlicher Sexualität durch die Psychiatrie 88 3 Konträrsexualität als krankhafte Störung der Geistestätigkeit 96 4 Juristische Beurteilung der Schuldfähigkeit Konträrsexueller 103 5 Selektive Schuldausschließung aufgrund von Gutachten der Gerichtspsychiatrie 108 6 Zusammenfassung 111 Kapitel 5. Ansätze zur Kriminalisierung des Lesbianismus 115 1 In der Gesellschaft eingeschränktes Bild von den sexuellen Äußerungsmöglichkeiten der Frau 116 2 Präzisierung des Begriffes 'Sodomiterei' bei der Überarbeitung des Preußischen Strafgesetzes 119 3 Kriminalisierungsversuch zum Lesbianismus bei den Revisionsverhandlungen im Norddeutschen Bund 122 4 Psychiatrische Erforschung der lesbischen Sexualität 125 5 Strafwürdigkeit lesbischen Sexualverhaltens im Vorentwurf eines deutschen Strafgesetzes von 1909 128 6 Kontroverse um die Pönalisierung lesbischer Sexualität im Vorentwurf von 1909 130 7 Zusammenfassung 133 Kapitel 6. Medikalisierung der Normlegitimation 135 1 Wandel der Straftheorien 135 2 Strafwürdigkeit der widernatürlichen Unzucht als Ergebnis preußischer Gesetzgebung 140 3 Rechtssetzungsdiskussion im Norddeutschen Bund und das Gutachten der Medizinaldeputation 145 4 Sonderrolle Bremens bei der Rechtssetzung im Norddeutschen Bund 152 5 Der Vorentwurf von 1909 vor dem Hintergrund sexualwissenschaftlicher und strafrechtsdogmatischer Positionen 158 6 Zum Problem des Straftatbestandes in den Revisionsverhandlungen 162 7 Zur Frage der Schuldfähigkeit Konträrsexueller in den Revisionsverhandlungen 165 8 Zusammenfassung 167 Resümee und Ausblick 171 Quellen- und Literaturverzeichnis 175 Abkürzungsverzeichnis 228 Tabellen 223 Personenregister 235 Sachregister 239 Klappentext Diese rechtssoziologische Untersuchung problematisiert am Beispiel der Homosexuellen einen fundamentalen Wandel, den die strafrechtliche Verfolgung im 19. Jahrhundert erfahren hat: Die Medizin trat die Nachfolge der Moral an. Im Bündnis mit der Jurisprudenz konstruierte sie eine gesellschaftliche Wirklichkeit, die die strafrechtliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens perfektionierte. Aus dem Vorwort Die vorliegende rechtssoziologische Untersuchung thematisiert den Einfluss sexualwissenschaftlicher Forschung auf Rechtsprechung und Gesetzgebung. Am Beispiel der strafrechtlichen Sonderbehandlung der Homosexualität wird gezeigt, dass neben Intentionen und Machtkalkülen staatlicher Institutionen kognitive Wissensstrukturen die soziale Kontrolle beeinflussen. Die Analyse konzentriert sich auf die Entstehung des Homosexuellenparagraphen 175 StGB. Sie befasst sich mit der Entwicklung dieser Strafbestimmung von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Deutschen Reiches um 1919. Der theoretische Hintergrund des Forschungsprojektes wird im einleitenden Kapitel vorgestellt. Dort erläutere ich die Selektionskriterien, nach denen sich das umfangreiche Quellenmaterial sichten, strukturieren und auswerten ließ. Als Richtschnur diente folgende Annahme: Die Instanzen sozialer Kontrolle perfektionierten mit Hilfe sexualwissenschaftlicher Forschungsresultate die Sanktionierung homosexueller Verhaltensweisen. Diese Vermutung läuft somit der verbreiteten Vorstellung entgegen, nach der sich medizinische 'Erkenntnisse' förderlich auf einen humaneren strafrechtlichen Umgang mit sexueller Abweichung ausgewirkt haben müssten. Erläuterungen zum methodischen Vorgehen vervollständigen die auf die Hauptteile hinführenden Gedanken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Sammlung und Aufbereitung des umfangreichen Quellenmaterials zur Tätigkeit der Strafjustiz, zum fachwissenschaftlichen Diskurs von Medizin und Kriminologie sowie zur Gesetzgebung finanziell gefördert. Am zeitgenössischen Schriftgut ließ sich die These über die Kooperation von Justiz und Psychiatrie bei der Disziplinierung homosexueller Verhaltensweisen empirisch überprüfen. Das Ergebnis der Studie entbehrt auch dann, wenn die Untersuchung auf einen historischen Zeitraum reflektiert, nicht der Aktualität insbesondere deshalb nicht, weil die medizinisch juristische Zusammenarbeit bis heute andauert und sich z. B. bei der Behandlung von HIV-infizierten bzw. an Aids erkrankten Personen erneut zu manifestieren scheint. Leider bleibt auch der Untersuchungsgegenstand weiterhin aktuell. Das vorliegende Buch ist die geringfügig überarbeitete Fassung einer von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Bremen angenommenen Dissertationsschrift. Jörg Hutter Bremen, im September 1990 Biographisches Jörg Hutter, geb. 1958, ist promovierter Soziologe und lebt als Wissenschaftler in Bremen. Er arbeitet z. Zt. in einem universitären Forschungsprojekt über die Epidemiologie bei Aids. Impressum Campus Forschung Band 693 Jörg Hutter Die gesellschaftliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens Medizinische Definitionen und juristische Sanktionen im 19. Jahrhundert Campus Verlag Frankfurt/New York Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright 1992 Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main Umschlaggestaltung: Atelier Warminski, Büdingen Druck und Bindung: Druck Partner Rübelmann GmbH, Hemsbach Printed in Germany ISBN 3-593-34748-2, DE, [SC: 2.30], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, etwa 21 cm hoch, 2 cm breit, 14,8 cm tief, 243, [GW: 320g], [PU: Frankfurt am Main & New York], Erstausgabe, Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand<

1992, ISBN: 3593347482

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[ED: kartoniert], [PU: Campus Verlag], Jörg Hutter Die gesellschaftliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens Medizinische Definitionen und juristische Sanktionen im 19. Jahrhundert Campus Frankfurt 1992 243 Seiten, kartoniert etwa 21 cm hoch, 2 cm breit, 14,8 cm tief etwa 320 g schwer guter, sauberer Zustand Preis: 25 EUR Textauszüge Inhalt Vorwort 5 Einleitung 11 Kapitel 1. Theoretische Perspektive und methodisches Vorgehen 15 1 Soziale Konstruktion von Wissen 15 2 Erhebungs- und Auswertungsverfahren 19 2.1 Quellen zur Legislation 19 2.2 Zeitgenössische Publikationen 21 2.3 Zeitgenössische strafrechtsbezogene Statistiken 21 2.4 Aufarbeitung der Quellen zu Daten und Konzeption einer Textanalyse 22 2.5 Kommentiertes Kodierlexikon und textimmanentes Exzerpt 23 2.6 IBM-Software zur systematischen Textdokumentation 24 3 Begriffsschöpfungen zu homosexuellen Verhaltensvarianten 24 Kapitel 2. Tatbestandsausdehnung durch Medikalisierung 31 1 Das Preußische Obertribunal und der Tatbestand der widernatürlichen Unzucht 31 2 Der Fall des Gärtners Polte 33 3 Gegensatz zwischen bayerisch/sächsischer und preußischer Tatbestandsauslegung 41 4 Straftatbestandsauslegung des Reichsgerichtes 45 5 Das Schweigen über sexuelle Abweichung bestimmt die Tatbestandsauslegung 48 6 Der Straftatbestand der widernatürlichen Unzucht und die Medizin 52 7 Verändertes Sexualitätsverständnis bei Juristen 57 8 Zusammenfassung 59 Kapitel 3. Erleichterte Sachverhaltsfeststellung durch Medikalisierung 61 1 Inquisitionsprozess als übliches Strafverfahren 61 2 Lösung der Beweisfrage beim Verdacht auf Päderastie 66 3 Afterbefunde der Gerichtsmedizin 68 4 Reform des Strafverfahrens 71 5 Forensische Gutachtertätigkeit der Gerichtsmedizin 72 6 Erste Kriminalitätsstatistiken - Zeichen einer veränderten Wahrnehmung von Kriminalität 75 7 Sexualpsychiatrie als neue Profession 79 8 Zusammenfassung 80 Kapitel 4. Selektive Schuldfeststellung durch Medikalisierung 83 1 Juristische Positionen zur Frage der Zurechnungsfähigkeit und Schuld 83 2 Pathologisierung gleichgeschlechtlicher Sexualität durch die Psychiatrie 88 3 Konträrsexualität als krankhafte Störung der Geistestätigkeit 96 4 Juristische Beurteilung der Schuldfähigkeit Konträrsexueller 103 5 Selektive Schuldausschließung aufgrund von Gutachten der Gerichtspsychiatrie 108 6 Zusammenfassung 111 Kapitel 5. Ansätze zur Kriminalisierung des Lesbianismus 115 1 In der Gesellschaft eingeschränktes Bild von den sexuellen Äußerungsmöglichkeiten der Frau 116 2 Präzisierung des Begriffes 'Sodomiterei' bei der Überarbeitung des Preußischen Strafgesetzes 119 3 Kriminalisierungsversuch zum Lesbianismus bei den Revisionsverhandlungen im Norddeutschen Bund 122 4 Psychiatrische Erforschung der lesbischen Sexualität 125 5 Strafwürdigkeit lesbischen Sexualverhaltens im Vorentwurf eines deutschen Strafgesetzes von 1909 128 6 Kontroverse um die Pönalisierung lesbischer Sexualität im Vorentwurf von 1909 130 7 Zusammenfassung 133 Kapitel 6. Medikalisierung der Normlegitimation 135 1 Wandel der Straftheorien 135 2 Strafwürdigkeit der widernatürlichen Unzucht als Ergebnis preußischer Gesetzgebung 140 3 Rechtssetzungsdiskussion im Norddeutschen Bund und das Gutachten der Medizinaldeputation 145 4 Sonderrolle Bremens bei der Rechtssetzung im Norddeutschen Bund 152 5 Der Vorentwurf von 1909 vor dem Hintergrund sexualwissenschaftlicher und strafrechtsdogmatischer Positionen 158 6 Zum Problem des Straftatbestandes in den Revisionsverhandlungen 162 7 Zur Frage der Schuldfähigkeit Konträrsexueller in den Revisionsverhandlungen 165 8 Zusammenfassung 167 Resümee und Ausblick 171 Quellen- und Literaturverzeichnis 175 Abkürzungsverzeichnis 228 Tabellen 223 Personenregister 235 Sachregister 239 Klappentext Diese rechtssoziologische Untersuchung problematisiert am Beispiel der Homosexuellen einen fundamentalen Wandel, den die strafrechtliche Verfolgung im 19. Jahrhundert erfahren hat: Die Medizin trat die Nachfolge der Moral an. Im Bündnis mit der Jurisprudenz konstruierte sie eine gesellschaftliche Wirklichkeit, die die strafrechtliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens perfektionierte. Aus dem Vorwort Die vorliegende rechtssoziologische Untersuchung thematisiert den Einfluss sexualwissenschaftlicher Forschung auf Rechtsprechung und Gesetzgebung. Am Beispiel der strafrechtlichen Sonderbehandlung der Homosexualität wird gezeigt, dass neben Intentionen und Machtkalkülen staatlicher Institutionen kognitive Wissensstrukturen die soziale Kontrolle beeinflussen. Die Analyse konzentriert sich auf die Entstehung des Homosexuellenparagraphen 175 StGB. Sie befasst sich mit der Entwicklung dieser Strafbestimmung von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Deutschen Reiches um 1919. Der theoretische Hintergrund des Forschungsprojektes wird im einleitenden Kapitel vorgestellt. Dort erläutere ich die Selektionskriterien, nach denen sich das umfangreiche Quellenmaterial sichten, strukturieren und auswerten ließ. Als Richtschnur diente folgende Annahme: Die Instanzen sozialer Kontrolle perfektionierten mit Hilfe sexualwissenschaftlicher Forschungsresultate die Sanktionierung homosexueller Verhaltensweisen. Diese Vermutung läuft somit der verbreiteten Vorstellung entgegen, nach der sich medizinische 'Erkenntnisse' förderlich auf einen humaneren strafrechtlichen Umgang mit sexueller Abweichung ausgewirkt haben müssten. Erläuterungen zum methodischen Vorgehen vervollständigen die auf die Hauptteile hinführenden Gedanken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Sammlung und Aufbereitung des umfangreichen Quellenmaterials zur Tätigkeit der Strafjustiz, zum fachwissenschaftlichen Diskurs von Medizin und Kriminologie sowie zur Gesetzgebung finanziell gefördert. Am zeitgenössischen Schriftgut ließ sich die These über die Kooperation von Justiz und Psychiatrie bei der Disziplinierung homosexueller Verhaltensweisen empirisch überprüfen. Das Ergebnis der Studie entbehrt auch dann, wenn die Untersuchung auf einen historischen Zeitraum reflektiert, nicht der Aktualität insbesondere deshalb nicht, weil die medizinisch juristische Zusammenarbeit bis heute andauert und sich z. B. bei der Behandlung von HIV-infizierten bzw. an Aids erkrankten Personen erneut zu manifestieren scheint. Leider bleibt auch der Untersuchungsgegenstand weiterhin aktuell. Das vorliegende Buch ist die geringfügig überarbeitete Fassung einer von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Bremen angenommenen Dissertationsschrift. Jörg Hutter Bremen, im September 1990 Biographisches Jörg Hutter, geb. 1958, ist promovierter Soziologe und lebt als Wissenschaftler in Bremen. Er arbeitet z. Zt. in einem universitären Forschungsprojekt über die Epidemiologie bei Aids. Impressum Campus Forschung Band 693 Jörg Hutter Die gesellschaftliche Kontrolle des homosexuellen Begehrens Medizinische Definitionen und juristische Sanktionen im 19. Jahrhundert Campus Verlag Frankfurt/New York Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright 1992 Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main Umschlaggestaltung: Atelier Warminski, Büdingen Druck und Bindung: Druck Partner Rübelmann GmbH, Hemsbach Printed in Germany ISBN 3-593-34748-2, DE, leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, etwa 21 cm hoch, 2 cm breit, 14,8 cm tief, 243, [GW: 320g], [PU: Frankfurt am Main & New York], Erstausgabe, Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand<