Guido Knopp, Christian Deick, Friederike Dreykluft:Hitlers Krieger. Von Träger des Bundesverdienstkreuzes, Guido Knopp.
- Erstausgabe 1998, ISBN: 9783570002650
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover], [PU: C. Bertelsmann], Hitlers Krieger. Von Träger des Bundesverdienstkreuzes, Guido Knopp.
Wer glaubt, alle Offiziere im III. Reich waren verblendete und verbohrte Nazis… Mehr…
[ED: Hardcover], [PU: C. Bertelsmann], Hitlers Krieger. Von Träger des Bundesverdienstkreuzes, Guido Knopp.
Wer glaubt, alle Offiziere im III. Reich waren verblendete und verbohrte Nazis, der sitzt einer ungerechtfertigten Verallgemeinerung auf. Zwar haben alle Wehrmachtssoldaten einem verbrecherischen Regime gedient, ihre Beweggründe und ihr Verhalten waren jedoch so verschieden wie ihre Persönlichkeiten. Der für seine zeitgeschichtlichen Fernsehdokumentation und Bücher bekannte ZDF-Redaktionsleiter Guido Knopp befaßt sich im Rahmen seiner Arbeit über Hitler und seine Helfer diesmal mit sechs Wehrmachtsoffizieren. Diese stehen exemplarisch für die Generäle des III. Reiches. Da sind die traditionellen Soldaten Erwin Rommel, Erich von Manstein oder Friedrich Paulus, die in unterschiedlicher Form mit dem Zwiespalt zwischen soldatischer Pflichterfüllung und Dienst für ein totalitäres System umgingen. Für all die skrupellosen Karrieristen steht Wilhelm Keitel, der im schrecklichsten Sinne alles tat, um seine Karriere und damit auch Hitler zu stützen. Fliegeras Ernst Udet verkörpert den unpolitischen Lebemann -- letztlich im Alltag gescheitert und noch im Tod propagandistisch mißbraucht. Und Wilhelm Canaris repräsentiert den stillen Widerstand gegen das Regime, gegen das keiner der sechs offen vorging. Der Abwehrchef versuchte "dem Guten und dem Bösen gleichzeitig zu dienen, in dieser Zwangslage hat sich Canaris aufgerieben".
Bei jedem dieser Offiziere schildert Knopp ausführlich den Lebenslauf, auch weit vor der Hitler-Zeit. Gerade ihr Verhalten in drei völlig unterschiedlichen Systemen -- Kaiserreich, Weimarer Republik und Hitler-Deutschland -- verdeutlicht ihre Charaktere. Knopp hinterfragt ihre Position gegenüber Hitler, dem Widerstand und dem Antisemitismus. So ergibt sich eine hochinteressante Studie über fünf sehr eigene Persönlichkeiten, die einerseits mit ihrer Tätigkeit das III. Reich gestützt haben, andererseits mit den Untaten der Nazis völlig verschieden umgegangen sind. --Joachim Hohwieler
„Schon mit Beginn der Hitlerdiktatur drückten viele Militärführer die Augen vor dem wachsenden Terror der Nazis weg. Unter der Führung ihrer Generäle war die Wehrmacht von Beginn des Krieges an ein zuverlässiges Instrument. Im Rausch ihrer ersten Siege, viele Offiziere erhofften sich Ruhm, Anerkennung, Beförderung und Belohnungen, General Becks Mahnung, dass der soldatische Gehorsam der Generäle dort eine Grenze hat, wo ihr Wissen, ihr Gewissen und ihre Verantwortung die Ausführung eines Befehls verbieten, wollten nur wenige akzeptieren, noch weniger hatte den Mut, sich aktiv gegen die eigene verbrecherische Regierung zu wehren. Karrierebewusste, meist hochrangige Militäroffiziere zogen sich in ihren Verantwortungsbereich zurück, auf den traditionellen soldatischen Gehorsam. „Der Mann der Pflicht wird irgendwann seine Pflicht erfüllen müssen auch Teufel - Die Prophezeiung Dietrich Bonhoeffers sollte für die militärische Elite Nazideutschlands eine schreckliche Erfüllung haben." Mit den Psychogrammen von Rommel, Keitel, Manstein, P aulus, Udet und Canaris setzt Guido Knopp die Dokumentation über "Hitlers Helfer" fort. Für die gleichnamige ZDF-Serie erhielt er hochkarätige Auszeichnungen: den Deutschen Fernsehpreis „Goldener Löwe“, den Bayerischen Fernsehpreis, den Österreichischen Fernsehpreis und die Auszeichnung des Simon Wiesenthal Center in Los Angeles.
Anknüpfend an die erfolgreiche Dokumentation Hitlers und seiner engsten Mitarbeiter präsentiert Guido Knopp die Psychogramme von sechs führenden Generälen, die Schlüsselpositionen in der Kriegsmaschinerie des "Dritten Reiches" innehatten. der NS-Ideologie und bei aller Arroganz gegenüber "Corporal" Hitler, über seine Gehorsamspflicht. Keiner dieser Männer unterstützte den Widerstand vom 20. Juli, denn "preußische Generalfeldmarschälle meutern nicht" - so Erich von Manstein. Ein verhängnisvolles Credo, denn nur das hohe Militär hätte die Macht gehabt, das Hitler-Regime von innen heraus zu stürzen. Manstein ist ein Paradebeispiel für die meisten konservativen preußischen Generäle, die sich trotz ihrer Distanz zum Nationalsozialismus zu willigen Werkzeugen in Hitlers erbarmungslosem Krieg machten. Und der in einem Nachkriegsdeutschland, das Repression vor Fragen stellte, an der Legende einer "sauberen" Wehrmacht arbeitete, die weder beteiligt noch eingeweiht war in die Massenmorde der Nazis. Sechs Biografien, die bei aller persönlichen Tragik im Konflikt zwischen militärischem Gehorsam einerseits und Widerstand gegen einen kriminellen Warlord andererseits von menschlichem Versagen zeugen.
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Über den Autor:
Prof. Dr. Guido Knopp, promovierter Historiker, Jahrgang 1948, war nach dem Studium Redakteur der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« und Auslandschef der »Welt am Sonntag«. Heute leitet er die ZDF-Redaktion Zeitgeschichte. Außerdem lehrt er an einer deutschen Hochschule Journalistik. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Jakob-Kaiser-Preis, den Europäischen Fernsehpreis, den Telestar und das Bundesverdienstkreuz.. Guido Knopp ist Autor zahlreicher, zum Teil preisgekrönter Fernsehfilme, zu deren Themen er folgende Bücher veröffentlicht hat: »Die deutsche Einheit« (1990), »Der verdammte Krieg« (1991), »Bilder, die Geschichte machten« (1992), »Entscheidung Stalingrad« (1993), »Die großen Fotos des Jahrhunderts« (1994), »Top-Spione« (1994), »Das Ende 1945« (1995). Seine Bücher »Hitler. Eine Bilanz« (1995), »Hitlers Helfer« (1996), »Vatikan« (1997) und »Hitlers Helfer - Täter und Vollstrecker« (1998) standen monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Guido Friedrich Knopp (*1948) ist ein deutscher Journalist, Historiker, Publizist und Fernsehmoderator. Er ist vor allem für seine Beschäftigung mit zeitgeschichtlichen Themen bekannt. Besonders zum Thema Nationalsozialismus hat Knopp sehr viele Beiträge produziert in Form von Dokumentationen,Büchern und DVDs.
Knopp erreichte mit seinen Dokumentationen ein breites Publikum und er erhielt dafür mehrere Auszeichnungen. Jedoch ist Knopp auch sehr oft in die Kritik geraten, weil er geschichtliche Zusammenhänge zu stark vereinfache oder durch „emotionalisierende“ Zeitzeugeninterviews die Rolle der Deutschen im Zweiten Weltkrieg verharmlose.
Guido Knopp war vor seinem Ruhestand im Jahr 2013 der bekannteste Historiker Deutschlands.
Das ZDF etablierte historische Dokumentationen zur besten Sendezeit und erreicht damit ein breites Publikum. Sein Stil wird auch mit dem Kofferwort „Histotainment“ (eine Begriffsbildung analog zu „Edutainment“ und „Infotainment“) beschrieben. Knopp selbst stellt seine Arbeit unter das Motto „Aufklärung braucht Reichweite“. Die Produktionen aus Knopps Redaktion werden von ZDF-Enterprises auch international erfolgreich vermarktet.
Da sich die großen Serien immer wieder auf Biographien einzelner Persönlichkeiten beschränken, bemängeln Kritiker seine Geschichtsdarstellung als oberflächlich und sehen eine zu starke Vereinfachung komplexer geschichtlicher Zusammenhänge (vgl. Populärwissenschaftliche Literatur). Befürworter der Arbeit Knopps betonen hingegen, dass das Zielpublikum nicht Geschichtswissenschaftler, sondern Menschen ohne detailliertes historisches Wissen seien. In den Fachberaterstäben von Knopps Produktionen finden sich regelmäßig namhafte Historiker aller Epochen wie Ernst Baltrusch, Alexander Demandt, Heinz Duchhardt, Joachim Ehlers, Lothar Gall, Dieter Langewiesche, Sönke Neitzel, Heinz Schilling, Hagen Schulze, Heinrich Schwendemann, Barbara Stollberg-Rilinger, Michael Stürmer, Hans-Ulrich Wehler, Heinrich August Winkler oder Stefan Weinfurter; auch der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands kooperiert mit Knopps Redaktion und empfiehlt Produktionen wie z. B. „Die Deutschen“ zur Verwendung im Schulunterricht.
Der Name Guido Knopp hat sich im Laufe der Zeit zu einem Markenzeichen entwickelt, das für eine ganz eigene Form historischer Dokumentationen steht – ein Star-Kult, der durch einen eigenständigen ästhetischen Stil weltweiten Erfolg garantiert.
Guido Knopp erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Jakob-Kaiser-Preis, den Europäischen Fernsehpreis, den Telestar und das Bundesverdienstkreuz.
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Zitate von Guido Knopp:
"Erstens: Woher kommt Ihr Judenhass? Zweitens: Würden Sie nicht doch lieber wieder Maler werden?"
- Der Fernsehjournalist Guido Knopp, Chef der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, in einem Interview von Bild am Sonntag auf die Frage, welche Fragen er Adolf Hitler gestellt hätte Erstens: Woher kommt Ihr Judenhaß? Zweitens: Würden Sie nicht doch lieber wieder Maler werden?
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Rezensionen von Lesern:
"Aufklärung statt Legendenbildung. In "Hitlers Krieger" beschreibt der zur Zeit bekannteste Historiker Guido Knopp die Rolle der Generalität während des Nazi-Regimes. Hierzu verwendet er die Lebensläufe von 6 Militärs, ohne jedoch einen wohl falschen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, und zeichnet anhand dieser Biographien auf, inwiefern diese Personen militärisch und politisch in Aufstieg, Höhepunkt und Fall des Regimes verwickelt waren. Knopp vermeidet im Gegensatz zu anderen Autoren wie Carell das Klischee des sauberen Wehrmachtssoldaten. Er hütet sich aber davor die Wehrmacht über denselben Kamm zu scheren und die Wehrmachtssoldaten generell als Kriegsverbrecher abzuqualifizieren.
In diesem Buch wird damit aufgeräumt, daß die Generale der Wehrmacht von den Verbrechen im Frontgebiet nichts gewußt haben. Vor allem verzichtet Knopp auf überflüssige Legendenbildung und stellt das wahre Verhältnis zwischen dem Widerstand und dem Rest der Generalität dar. Er zeigt auf, daß die Mehrheit der ehemaligen Reichswehr und Wehrmacht eher unwillige Diener der Weimarer Demokratie und vor allem Nationalisten waren, denen der Aufstieg Hitlers für ihre Karriere gerade recht kam.
Knopp beleuchtet die Biographien von sechs Persönlichkeiten Wehrmacht: Rommel, Keitel, von Manstein, Paulus, Udet und Canaris. Die Auswahl zeigt bereits, daß Knopp mit größter Sorgfalt gearbeitet hat. Während Keitel, Rommel, Paulus über Monate oder Jahre in der engsten Umgebung Hitlers waren, befand sich Manstein an der Front und war bei Hitler nur zum Lagevortrag. Allen gemeinsam ist, daß sie den Aufstieg des Nationalsozialismus zumindest geduldet, oft aktiv unterstützt haben. Alle haben sie Hitler zunächst bewundert, später widersprochen und mehr oder weniger aktiv gegen ihn gearbeitet. Im folgenden eine kurze Beschreibung der genannten Personen:
Erwin Rommel
Der im Herbst 1944 zum Selbstmord gezwungene Rommel schwankte in seinem Verhältnis zu Hitler zwischen Bewunderung und Abscheu. Zunächst glühender Bewunderer Hitlers erkannte er zunhemend, daß Hitler Deutschland eher in die totale Niederlage und Zerstörung führen würde, denn Frieden schließen würde. Als einer der wenigen Generale wagte er Hitler zu widersprechen und er entwickelte seinerseits Vorstellungen den Diktator abzusetzen und einen Separatfrieden mit den westlichen Allierten zu schließen. Im Gegensatz zum weitverbreiteten Mythos war Rommel jedoch keiner der Widerständler des 20. Juli 1944, aber Opfer der nachfolgenden Säuberungen.
Wilhelm Keitel
Der von vielen wegen seiner Hörigkeit gegenüber Hitler als "Lakeitel" verspottete Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) wurde in Nürnberg zum Tode verurteilt. Seine Rolle während der Nazizeit ist belastet. An Aufrüstungsplänen, Blomberg-Fritsch-Krise, Kommissarbefehl, der Tolerierung der Verbrechen hinter der Front durch die oberste Wehrmachtsführung war Keitel beteiligt. Daneben kam ihm die Rolle des unterwürfigen Dieners zu, der Hitler bis zuletzt die Treue hielt und kritische Stimmen von ihm ferngehalten hat. Daß er die Kapitulation der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst unterzeichnen mußte, ist eine besondere Genugtuung der Geschichte. Keitel war nicht "wie er es selbst dargestellt hat" preußischer Offizier, sondern willfähriges Werkzeug der Nationalsozialisten, der später versuchte seine Verbrechen hinter der naiven Maske des Gehorsams zu verstecken und zu entschuldigen.
Erich von Manstein
Von den Allierten als gefährlichster Gegner bezeichnet, ist die Rolle Mansteins sehr kritisch zu betrachten. Militärisch genial hat sich Manstein sowohl den Verbrechen hinter der Front als auch dem Widerstand immer wieder verschlossen. Manstein hat Hitler zwar militärisch widersprochen und sich um politische Auswirkungen seiner Entscheidungen nicht gekümmert, aber er hat politische Realitäten stets ignoriert. Man kann nicht sagen, er habe von den Verbrechen hinter der Front nicht gewußt, es war wohl eher ein nichts wissen wollen. Obwohl von Manstein gemerkt hat, daß der "böhmische Gefreite" Deutschland militärisch in den Abgrund führt, hat er sich stets geweigert den Widerstand aktiv oder passiv zu unterstützen, denn "preußische Feldmarschälle meutern nicht." Daher ist auch seine Rolle "bei aller militärischen Genialität" durchaus kritisch zu sehen.
Friedrich Paulus
Vom Paulus zum Saulus könnte man die Rolle des Oberbefehlshabers der 6. Armee wohl umschreiben. In unmittelbarer Nähe zu Hitler arbeitete er den Feldzugsplan für das Unternehmen Barbarossa aus. Als Befehlshaber der 6. Armee in Stalingrad zögerte erst mit einem Ausbruch seiner Verbände aus dem Kessel, später mit der Kapitulation. Von Hitler kurz vor dem Ende der Kämpfe in der irrigen Annahme Paulus würde als Feldmarschall nicht kapitulieren noch befördert, stellte er für seinen Stab den Kampf ein und ging in Gefangenschaft. Vorher war er sich Hitler nicht widersetzt. Paulus ging auch später den Weg des geringsten Widerstandes und trat 1944 dem Nationalkommittee Freies Deutschland bei. Bis 1953 in sowjetischer Gefangenschaft zog er es vor in die DDR zu übersiedeln. Dennoch kann er nicht als Kommunist bezeichnet werden, sondern er ging auch hier jeglichem Widerstand und kritischen Fragen aus dem Weg.
Ernst Udet
Als rechte Hand Görings beim Aufbau der Luftwaffe bezeichnet, erwies sich die Unfähigkeit Udets beim Aufbau der Luftwaffe. Trotz seines Postens als Generalluftzeugmeister mangelte es ihm an der notwendigen Disziplin für Verwaltungstätigkeiten als auch am strategischen Weitblick. Wie viele Militärs war Udet eher unpolitisch. Von ihm kann man am ehesten behaupten, er habe von den Verbrechen der Nazis nichts gewußt, da er sich in seinen letzten Jahren eher dem Alkoholkonsum als seiner Arbeit gewidmet hat. Bei Göring in Ungnade gefallen, setzte er seinem Leben im Herbst 1941 ein Ende.
Wilhelm Canaris
Zusammenfassung:
"Perfekt um sich ein grobes Bild über "Hitlers Generäle" zu machen!. Das hier vorliegende Buch „Hitlers Krieger“ ist das Begleitbuch zur gleichnamigen ZDF-Fernsehdokumentation von GUIDO KNOPP.
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