Die Affenparty: Prosa - gebunden oder broschiert

Etwas stärkere Gebrauchsspuren; Gebundene Ausgabe; Illustr.; Deutsch, Peter Hammerschlag ist hauptsächlich als Wiener Kabarettist der 1930er-Jahre und Lyriker bekannt. Er arbeitete bei Stella Kadmon auf ihrer Kleinkunstbühne 'Der liebe Augustin' als Hausautor, Conférencier, Blitzdichter und Schauspieler. Seine Spur verliert sich 1942 mit seiner Deportation. Er wurde in Auschwitz ermordet. Gerhard Bronner kam das Verdienst zu, 1984 den Band Steif weht die Brise von der Postsparkassa. Groteskgedichte und Gelegenheitsprosa herausgegeben zu haben. Damit leitete er die Wiederentdeckung Hammerschlags nach dem Krieg ein.

Peter Hammerschlag war einer der typischen Kaffeehausliteraten der Zwischenkriegszeit. Auf Zettel -- manchmal Rechnungen -- schrieb er seine Gedichte und Texte. Seine (heute noch weitgehend unbekannte) Kurzprosa veröffentlichte er unter anderem im Wiener Magazin. Es waren meist Auftragsarbeiten, die humorvoll von aktuellen Ereignissen berichteten, wie man sich in dem Band Die Affenparty, herausgegeben von Volker Kaukoreit und Monika Kiegler-Griensteidl, überzeugen kann. Oft satirisch oder grotesk nimmt er vor allem kulturelle Auswüchse seiner Zeit aufs Korn, den Zeitgeist mit seiner oft unkritischen Anbetung der Moderne. Wie in seinen Gedichten zeichnet sich auch hier seine Sprache durch kindliches Staunen aus, eine Kindlichkeit, die oft in starkem Gegensatz zu dem Beobachteten und der Stellung, die er dazu einnimmt, steht.

Wer Peter Hammerschlag bereits kennt und seine Gedichte schätzt, wird dieses Buch als Ergänzung zu seinem bekannteren Œuvre zu schätzen wissen. Ein umfangreiches Glossar erhellt die Zeitbezüge dieser kurzen Prosastücke und nimmt Bezug auf Schauspieler wie Diven, Ereignisse wie auch auf inzwischen ungebräuchliche Ausdrücke des Wiener Deutsch der Zwischenkriegszeit. Sollten Sie Peter Hammerschlag noch nicht kennen, empfehle ich Ihnen als Einstieg Die Wüste ist aus gelbem Mehl. Groteskgedichte, das ebenfalls im Zsolnay Verlag erschienen ist. --Luise Deml