1984, ISBN: 353409669X

[ED: Leinen], [PU: WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)], Es fing alles damit an, daß eines Abends im Jahre 1980, nachdem wir in der vorliegenden Reihe den Band Phantastik in Literatu… Mehr…

[ED: Leinen], [PU: WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)], Es fing alles damit an, daß eines Abends im Jahre 1980, nachdem wir in der vorliegenden Reihe den Band Phantastik in Literatur und Kunst veröffentlicht hatten, Hans Holländer aus Aachen anrief und mich darauf ansprach, daß ihm aufgefallen sei, die meisten seiner Publikationen hätten mit dem „Augenblick“ zu tun, er umkreise immer wieder dieses Thema, ob mir das auch schon so ergangen sei. Der Anrufer fuhr fort, dies sei doch ein hochaktuelles und schönes Thema für ein Forschungskolloquium, und wie es denn mit der Literatur stünde, ob es sich da in bezug auf das Thema ähnlich verhalte wie in den Künsten, vornehmlich der Malerei, wo es Maler gebe, die ganz konsequent „Augenblicke“ malten, während andere gleichsam narrativ vorgingen. Aus dem Stegreif fielen mir Shakespeare, Joyce und Virginia Woolf, Märchen und Metamorphosen ein, die Lunte begann zu glimmen, und ich versprach, mich in den folgenden Tagen und Wochen bei Kollegen weiter umzuhören. Das Ergebnis dieses Umhörens wird hiermit einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgelegt. Der Anruf setzte nämlich in Siegen wie in Aachen bemerkenswert fruchtbare Prozesse in Gang. Mir war bereits 1979 bei einer Inszenierung ausgewählter Teile des Faust, gemeinsam mit Mike Patterson aus Leeds, aufgefallen, daß man den Faust ganz vom berühmten Augenblicks-Zitat her inszenieren kann. Jetzt stellte sich heraus, daß, wen immer ich bei zufälligen Treffen, im Senat oder anderen akademischen Gremien danach fragte, er binnen kurzem aus seinem Fachgebiet originelle einschlägige Beispiele anführen konnte. Die Literaturwissenschaftler aus Germanistik, Anglistik, Romanistik hatten schnell zahlreiche Werke und Autoren zur Hand, bei denen der „fruchtbare Moment“, der „Kairos“, die „Epiphanie“ eine wesentliche Rolle spielt. Theologen zogen die „Offenbarung“ und Momente aus der Bibel wie die Geschichte mit „Lots Weib“ zu Rate, Historiker meinten, über „historische Augenblicke“ ließen sich ganze Bände schreiben, Künstler wußten zahlreiche Bilder zu zitieren, Philosophen verwiesen sofort auf eine Traditionskette von Lessing über Kierkegaard zu Bloch und Adorno, an Filmanalysen interessierte Kollegen beanspruchten das Thema flugs für ihr Gebiet und die Photographie, wo es doch offensichtlich seine ureigenste Heimstatt besitze, und unsere bei Desy forschenden Experimentalphysiker meinten in der ihnen eigenen Bescheidenheit, das Thema sei ihr Thema, existiere doch das Teilchen, das sie gerade suchten, wenn es existiere und sie seiner habhaft werden könnten, 10“26 Sekunden, und da könne ja schließlich keiner mehr drüber. Man brauche überdies nur an die Geschichte der Naturwissenschaften und ihrer Entdeckungen, sagen wir von Galilei bis Einstein, zu denken, um der naturwissenschaftlichen Bedeutung des Themas bewußt zu werden. Das Thema zog Kreise und meine Rückmeldung nach Aachen besagte, hier sollten wir versuchen, ein interdisziplinäres Unternehmen in Gang zu setzen. Wenn man einmal für ein solches Thema sensibilisiert ist, kann man nicht mehr durch die Straßen gehen, Zeitungen lesen, fernsehen, Radio hören, Werbung betrachten, sich mit Kunst und Literatur auseinandersetzen, ohne daß einem bewußt wird, daß erhebliche Bereiche zeitgenössischer Alltags- wie Kunstrealität so etwas wie einer „Ästhetik des Augenblicks“ unterworfen, von ihr durchsetzt sind. Den gleichermaßen sensibilisierten Kollegen erging es nicht anders. In den Folgemonaten erhielt ich immer wieder neue Hinweise auf Aspekte des Themas, viele ganz blitzartig erhellender Art, auch von solchen Kollegen, die nur en passant auf bestimmte Varianten des Themas stießen und nicht systematisch zu dem Unternehmen beizutragen gedachten. Jeder war sich dabei auch der ambivalenten Spannung zwischen visuellen und abstrakt zeitlichen Komponenten bewußt, die gerade in der deutschen Sprache das Wort „Augenblick“ auszeichnet. Es begann nun eine neue Phase, nämlich die des Suchens nach schreibenden, nicht nur „augen-blickenden“ Mitarbeitern. Unter Einbezug der Naturwissenschaften kam ziemlich rasch ein halbes Hundert möglicher Beiträger zusammen, bei Hans H, DE, [SC: 2.95], leichte Gebrauchsspuren, gewerbliches Angebot, 519, [GW: 520g], Banküberweisung, PayPal, Internationaler Versand, [CT: Kulturwissenschaften / Kulturgeschichte]<

1984, ISBN: 353409669X

[EAN: 9783534096695], Gebraucht, guter Zustand, [PU: Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft], KÜNSTE ; ZEIT AUGENBLICK (METAPHER) / IN DER LITERATUR ENGLISCHE SPRACH- UND LITERATU… Mehr…

[EAN: 9783534096695], Gebraucht, guter Zustand, [PU: Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft], KÜNSTE ; ZEIT AUGENBLICK (METAPHER) / IN DER LITERATUR ENGLISCHE SPRACH- UND LITERATURWISSENSCHAFT, WISSENSCHAFT KULTUR, CHRISTENTUM; PHILOSOPHIE, ALLGEMEINE VERGLEICHENDE RELIGIONSWISSENSCHAFT, NICHTCHRISTLICHE RELIGIONEN, VII, 518 S. : 30 Ill., graph. Darst., Noten ; 20 cm. Sehr gutes Ex. - INHALT : Einleitung (Christian W Thomsen) -- Augenblick und Zeitpunkt (Hans Holländer) -- Erlebniszeit und bildende Kunst (Götz Pochat) -- Die Einrichtung der Zeit Gedanken über ein Prinzip der Räderuhr (Peter Gendolla) -- "Our Faith Comes in Moments " Zur Beschreibung des mystischen Augenblicks im Werk Ralph Waldo Emersons (Thomas Krusche) -- "Jedes Kunstwerk ist ein Augenblick " Versuch, eine These Adornos zu verstehen (Wolfhart Henckmann) -- Geschichte und Ästhetik des therapeutischen Augenblicks (Joachim Metzner) -- Der Augenblick der Erkenntnis in Zen-Buddhismus und Zen-Kunst (Rüdiger Ganslandt) -- "Mache unsere Augen hell " Systematisch-theologische Zu-spitzungen zum Augenblick der Offenbarung (Michael Weinrich) -- Architektonische Augenblicke (Jan Pieper) -- Augenblicksbilder Zur Zeit-Perspektive in der Malerei (Hans Holländer) -- Überlegungen zum Thema "Zeit" bei Pieter Bruegel d Ä (Heinz Herbert Mann) -- Der göttliche Augenblick (Alex Stock) -- Der historische Augenblick (Peter Hüttenberger) -- "Now to die " Zum dramatischen, lyrischen und theatralischen Augenblick in Shakespeares "Othello" (Hanna Scol-nicov) -- Phantasmagorie und Verzauberung Die Rolle des Augen-blicks in William Beckfords Welt (Norbert Miller) -- Wissen und Liebe Der auratische Augenblick im Werk Goethes (Gerhard Neumann) -- Die Kunst des Augenblicks Zu Schillers "Wallenstein" (Horst Turk) -- Augenblicke der Verwandlung in E T A Hoffmanns Märchen "Der goldene Topf" (Barbara Holländer) -- Epiphanie als Abgrund bei Edgar Allan Poe (Dieter Schulz) -- " L'Instantaneite " Schönheit, Augenblick und Bewegung in der Malerei von David bis Duchamp und in der frühen Photographie (Wolfgang Drost) -- "The Moment of Vision" im modernen englischen Roman (Willi Erzgräber) -- Der Augenblick als strukturbildendes Element der Kurzgeschichte (Manfred Durzak) // (u.a.) ISBN 9783534096695 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 495 Fadengehefteter Originalpappband., Books<