Die Entstehung des Politischen bei den Griechen. - gebunden oder broschiert

as politische ist heute neu zu bestimmen. Angesichts seiner Beanspruchung, seiner Grenzen wird seine potentielle Leistung höher einzuschätzen, seine Eigenart elementarer zu begreifen sein. Damit wird auch die griechische Polis, wird die politische unter den Kulturen der Weltgeschichte und ihre Rolle als Nadelöhr auf dem Weg zum neuzeitlichen Europa wieder interessant. Die in diesem Band vereinigten Studien sind durch drei Fragen geleitet: Wie kam es zur Demokratie bei den Griechen? Wodurch ist das Politische bei den Griechen ausgezeichnet? Und: Wie äußert sich das Politische in einer besonderen, »politischen« Welt-, Zeit- und Geschehensauffassung? Studien zur Reform des Kleisthenes, zum Funktionieren der attischen Demokratie (Wie weit entsprach es den Interessen der breiten Schichten?) und zu Aischylos' Eumeniden führen dicht an konkrete historische Situationen heran. Christian Meier geht es dabei insbesondere um die Entwicklung geeigneter Kategorien, die es ermöglichen, die Eigenart der Griechen vergleichend und unterscheidend schärfer zu erfassen und damit zugleich für die Erkenntnis der Gegenwart wieder fruchtbar zu machen. Eben dies leistet der Autor in einer Studie zum Begriff des Politischen, mit der Konzeption einer »Sozial-geschichte« politischen Denkens, mit der Entwicklung der Begriffe einer bürgerlichen Gegenwärtigkeit sowie einer politischen Identität. Eine Studie über den Wandel der Begriffswelt im 5. Jahrhundert setzt diesen zu dem des 18. Jahrhunderts in Beziehung; in der »Entstehung der Historie« und dem »Könnens-Bewußtsein«, einem griechischen Äquivalent zum Fortschrittsgedanken, steht die bisher kaum gestellte Frage nach der Beziehung von Wandel und Wandelswahrnehmung zur Debatte, die letztlich in eine Theorie historischer Handlungskonstellationen einmündet. In der Dimension des Politischen erschließt sich die Notwendigkeit, weltge-geschichtliche Betrachtungsweise auf einem Feld, das in letzter Zeit zu sehr von der...