Das antike Rom. - gebunden oder broschiert

Bei dem vorliegenden Band handelt es sich nicht um eine völlig neue Monographie bezüglich der Geschichte des antiken Roms, sondern um eine Sammlung von drei verschiedenen Büchern, die bereits vor einigen Jahren separat in Deutschland in der Reihe "dtv-Geschichte der Antike" erschienen sind. Dies ist aber keinesfalls ein Nachteil, vielmehr ist es begrüßenswert, dass diese hervorragenden Darstellungen nun wieder erhältlich sind, noch dazu zu einem derart günstigen Preis. Alle drei Darstellungen sind gut lesbar geschrieben und zeichnen sich daneben dadurch aus, dass sie problemorientiert ausgerichtet sind und zudem mehrere Quellenausschnitte (in Übersetzung) in die Darstellung eingeflochten sind, wodurch diese sehr lebendig wirkt. Insgesamt gibt es relativ wenig zu kritisieren, wenn die Bücher von Ogilvie (das frühe Rom, welche ich persönlich für die schwächste Darstellung halte), Crawford (Republik) und Wells (Prinzipat bis zur Krisenzeit des 3. Jahrhunderts) auch nicht allzu detailliert gestaltet sind, werden doch die Grundlinien der Entwicklung deutlich. Gerade die Bezugnahme auf einige Probleme der römischen Geschichte sowie auf die Gesellschafts- und Kulturgeschichte macht den Reiz der Darstellung aus. Als Einführung sei das Buch daher auch jedem interessierten Leser ans Herz gelegt. Ein deutlicher Kritikpunkt bleibt jedoch: Es fehlt Averil Camerons gut lesbare Darstellung der Spätantike, was ich persönlich als ziemlich problematisch ansehe. Denn gerade in diesem Forschungsbereich ist in den letzten Jahren sehr viel Bewegung gekommen, und auch wenn Camerons Darstellung nicht mehr sehr aktuell ist, so ist die Verfasserin doch eine der besten Kenner/innen dieser Zeit. Zumal gerade in der Spätantike mehrere Entwicklungslinien verlaufen, die von größter Bedeutung für die Geschichte Europas waren. Daher ein minimaler Punktabzug, der jedoch keinen vom Kauf abhalten sollte.