Der österreichische Autor Ferdinand von Saar (1833-1906) gehört zu den wenig beachteten Erzählern des 19. Jahrhunderts und wurde bislang von der Forschung fast ausschlie… Mehr…
Der österreichische Autor Ferdinand von Saar (1833-1906) gehört zu den wenig beachteten Erzählern des 19. Jahrhunderts und wurde bislang von der Forschung fast ausschließlich als Vorläufer der Wiener Moderne wahrgenommen. Die Studie möchte die verengte Sicht auf den Autor aufbrechen und untersucht Saars Texte in all ihren Widersprüchen, die den philosophischen und wissenschaftlichen Diskursen des späten 19. Jahrhunderts entstammen (Schopenhauer; Materialismus). Unter Rückgriff auf z.T. unedierte Quellentexte und Briefe kann gezeigt werden, dass Saars Schreiben zwar von dem permanenten Wunsch nach Idealismus und Harmonie getrieben wird, aber immer mehr einem kompromisslosen und destruktiven Weltverständnis weicht. Dabei scheint gerade ein kulturwissenschaftlicher Ansatz für Saars Texte besonders ergiebig zu sein: Die Verortung seines Schreibens im Wien des späten 19. Jahrhunderts verquickt die Stadtgeschichte (Ringstraßenbau, Industrialisierung) mit der Geschichte des Individuums und der Frauengeschichte (Genderdiskurs) sowie neuen urbanen Wahrnehmungsformen (Voyeurismus), die alle gemeinsam auf die zunehmend prekäre Situation des Subjekts in der Moderne verweisen. Die Textanalyse konzentriert sich dabei insbesondere auf die Erzählungen Saars, die heute als der interessanteste Teil seines Werks gelten können; außerdem werden zahlreiche Gedichte zur Interpretation herangezogen. Trade Books>Trade Paperback>Classics>Lit Studies>Lit Theory & Criticism, De Gruyter Core >1<
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This study is the first comprehensive appreciation of the largely underrated Austrian author Ferdinand von Saar (1833-1906). The textual analysis concentrates on his short stories, where he essays a discursive panorama of the late stages of the Austro-Hungarian Empire. Despite his idealistic desire for harmony he is increasingly overtaken by destructive forces. Identity and traditional gender roles threaten to collapse, a development reflected by the topographic localization of the texts in 19th century Vienna. Saar is one of the precursors of modernity around the turn of the century. But the ambivalence in his texts also points to the anxiety triggered in the individual by this process.
Detailangaben zum Buch - Harmoniezwang und Verstörung: Voyeurismus, Weiblichkeit und Stadt bei Ferdinand von Saar Giselheid Wagner Author
EAN (ISBN-13): 9783484351097 ISBN (ISBN-10): 3484351098 Gebundene Ausgabe Taschenbuch Erscheinungsjahr: 2005 Herausgeber: De Gruyter Core >1
Buch in der Datenbank seit 2007-06-12T16:49:28+02:00 (Berlin) Detailseite zuletzt geändert am 2024-04-23T13:45:16+02:00 (Berlin) ISBN/EAN: 3484351098
ISBN - alternative Schreibweisen: 3-484-35109-8, 978-3-484-35109-7 Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe: Autor des Buches: ferdinand von saar, von der saar, schopenhauer, ferdinand von werden, giselheid wagner Titel des Buches: ferdinand wagner, studien und texte zur sozialgeschichte der literatur, harmoniezwang und verstörung, verst rung, ferdinand von saar, voyeurismus, stadt stadt, 109 geschichte, weiblichkeit
Daten vom Verlag:
Autor/in: Giselheid Wagner Titel: Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur; Harmoniezwang und Verstörung - Voyeurismus, Weiblichkeit und Stadt bei Ferdinand von Saar Verlag: De Gruyter 347 Seiten Erscheinungsjahr: 2005-09-09 Berlin/Boston Gedruckt / Hergestellt in Deutschland. Gewicht: 0,686 kg Sprache: Deutsch 189,95 € (DE) 189,95 € (AT) Available
BC; B131; Hardcover, Softcover / Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft; Literaturwissenschaft: 1800 bis 1900; Verstehen; LIT000000 LITERARY CRITICISM / General; Literary studies: general; Literary studies: from c 1900 - Deutschland; Deutsch; 19. Jahrhundert (ca. 1800 bis ca. 1899); EA
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