Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos (bitte Zustandsbeschreibung beachten!!) Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. taschenbuch (W1585o) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s me… Mehr…
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. taschenbuch (W1585o) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch Versand D: 2,50 EUR [Watergate-Affäre, Vereinigte, Staaten, Politik, Reporter, Enthüllungsskandal, amerikanische, Krise, journalismus, bedeutung, gesellschaftskritik, präsident, agenten, geheimnis, probleme, korruption, verrat, intrigen, begabung, lebensgefahr], [PU:München, Zürich: Droemer-Knaur. 1974]<
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Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (W1585n) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s me… Mehr…
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (W1585n) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch Versand D: 2,50 EUR [Watergate-Affäre, Vereinigte, Staaten, Politik, Reporter, Enthüllungsskandal, amerikanische, Krise, journalismus, bedeutung, gesellschaftskritik, präsident, agenten, geheimnis, probleme, korruption, verrat, intrigen, begabung, lebensgefahr], [PU:München, Zürich: Droemer-Knaur. 1974]<
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Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (C1920p) sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt, , am buchrücken. O-Titel: All the preside… Mehr…
19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (C1920p) sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt, , am buchrücken. O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch Versand D: 2,50 EUR [Watergate-Affäre, Vereinigte, Staaten, Politik, Reporter, Enthüllungsskandal, amerikanische, Krise, journalismus, bedeutung, gesellschaftskritik, präsident, agenten, geheimnis, probleme, korruption, verrat, intrigen, begabung, lebensgefahr, [PU:München, Zürich: Droemer-Knaur. 1974]<
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Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
[ED: taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,kurzer eintrag im vorsatz papiergebräunte seiten und schnitt (AT942b) O-Titel: All the president°s… Mehr…
[ED: taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,kurzer eintrag im vorsatz papiergebräunte seiten und schnitt (AT942b) O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch, DE, [SC: 2.50], gewerbliches Angebot, 19 cm, 416 seiten, [GW: 600g], [PU: München, Zürich], Vollst. Taschenbuch, Offene Rechnung, Internationaler Versand<
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Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
[ED: Taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt,, am buchrücken (C1920p) O-Titel: All the… Mehr…
[ED: Taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt,, am buchrücken (C1920p) O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch, DE, [SC: 2.50], gewerbliches Angebot, 19 cm, 416 seiten, [GW: 600g], [PU: München, Zürich], Offene Rechnung, Internationaler Versand<
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Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos (bitte Zustandsbeschreibung beachten!!) Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. taschenbuch (W1585o) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s me… Mehr…
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. taschenbuch (W1585o) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch Versand D: 2,50 EUR [Watergate-Affäre, Vereinigte, Staaten, Politik, Reporter, Enthüllungsskandal, amerikanische, Krise, journalismus, bedeutung, gesellschaftskritik, präsident, agenten, geheimnis, probleme, korruption, verrat, intrigen, begabung, lebensgefahr], [PU:München, Zürich: Droemer-Knaur. 1974]<
Carl Bernstein, Bob Woodward:
Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 - Taschenbuch1974, ISBN: 9783426003626
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (W1585n) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s me… Mehr…
Vollst. Taschenbuch, Mai 1974 19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (W1585n) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten und schnitt. O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch Versand D: 2,50 EUR [Watergate-Affäre, Vereinigte, Staaten, Politik, Reporter, Enthüllungsskandal, amerikanische, Krise, journalismus, bedeutung, gesellschaftskritik, präsident, agenten, geheimnis, probleme, korruption, verrat, intrigen, begabung, lebensgefahr], [PU:München, Zürich: Droemer-Knaur. 1974]<
Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos - Taschenbuch
1974
ISBN: 9783426003626
19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (C1920p) sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt, , am buchrücken. O-Titel: All the preside… Mehr…
19 cm. 416 seiten. Taschenbuch (C1920p) sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt, , am buchrücken. O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch Versand D: 2,50 EUR [Watergate-Affäre, Vereinigte, Staaten, Politik, Reporter, Enthüllungsskandal, amerikanische, Krise, journalismus, bedeutung, gesellschaftskritik, präsident, agenten, geheimnis, probleme, korruption, verrat, intrigen, begabung, lebensgefahr, [PU:München, Zürich: Droemer-Knaur. 1974]<
Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
[ED: taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,kurzer eintrag im vorsatz papiergebräunte seiten und schnitt (AT942b) O-Titel: All the president°s… Mehr…
[ED: taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,kurzer eintrag im vorsatz papiergebräunte seiten und schnitt (AT942b) O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch, DE, [SC: 2.50], gewerbliches Angebot, 19 cm, 416 seiten, [GW: 600g], [PU: München, Zürich], Vollst. Taschenbuch, Offene Rechnung, Internationaler Versand<
Die Watergate-Affäreder Enthüllungsskandal der beiden Jounalisten Carl Bernstein und Bob Woodward mit Fotos - Taschenbuch
1974, ISBN: 9783426003626
[ED: Taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt,, am buchrücken (C1920p) O-Titel: All the… Mehr…
[ED: Taschenbuch], [PU: Droemer-Knaur], sehr sehr sehr starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen, einband teils fleckig, beschädigt,, am buchrücken (C1920p) O-Titel: All the president°s men 32 Ill.Bernstein und Woodward, die beiden jungen Reporter der »Washington Post«, die nach monatelanger Kleinarbeit mit ihren sensationellen Enthüllungen den Polit-Skandal des Jahrhunderts aufgedeckt haben - für diese journalistische Leistung sind sie inzwischen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden legen hier ihren minuziösen Report über die größte innenpolitische amerikanische Krise seit dem Bürgerkrieg vor. Ihre Story beginnt am 17. Juni 1972, dem Tag des Einbruchs ms Hauptquartier der Demokraten, durchleuchtet, wie es zum Rücktritt Deans, Haldemans, Ehrlichmans und des ehemaligen Justizministers Mitchell kam, und reicht herauf bis zur jüngsten spektakulären Fernsehrede Richard Nixons, in der der Präsident der Vereinigten Staaten aller Welt öffentlich erklärte: »Ei n Jahr Watergate ist genug . . . und ich möchte Ihnen ganz klar sagen, daß ich nicht die geringste Absicht habe, aus dem Amt davonzulaufen, das für das Volk der Vereinigten Staaten zu erfüllen, mich Mitglieder dieses Volkes gewählt haben.« Es ist ein Bericht, der sich nicht damit begnügt, Fakten zusammenzutragen - dem Leser werden auch die Hintergründe klar, die es überhaupt erst möglich machten, daß einer der mädvttfcsten Staaten der Erde in eine solche Krise stürzen konnte. Und - dieses Buch gibt einen informativen Einblick in die vielschichtigen Probleme und die mühevolle Kleinarbeit des Journalismus unserer Tage. »Die Watergate-Affäre«, der authentische Bericht der jungen Reporter, die gegen den erbittertsten Widerstand, den je eine amen kanische Regierung einer Zeitung geleistet hat, zu kämpfen hatten, darf die vollständigste, kenntnisreichste und spannendste Darstellung der größten Polit-Affäre unseres Jahrhunderts genannt werden.Vorwort..seit dem März 1973 stellt sich das Volk der Vereinigten Staaten die Frage, ob es politisch und moralisch verkraften kann, was unter dem Begriff Watergate-Affäre Gemeinplatz und Sinnzusammenhang für Korruption, Verschleierung von Untaten, Gesinnungsschnüffelei und Verrat republikanischer Tradition geworden ist, kurz, die Preisgabe der demokratischen Werte einer ruhmvollen, nüchternen und opferbereiten Nation. Um die Antwort vorwegzunehmen, es wird sie verkraften.Doch seit die Watergate-Affäre die Vereinigten Staaten in die bisher tiefste Krise ihres demokratischen Selbstverständnisses und ihrer moralischen Selbstsichcrheit gestürzt hat, ist ebenso gewiß, daß Amerika verändert aus dem qualvollen Vorgang der Selbsterforschung hervorgehen wird, weniger selbstsicher, weniger opferbereit, weniger ruhmvoll und weitaus nüchterner.Der Mann, der die USA in diese peinliche Lage gebracht hat, ist ihr eigener Präsident, Richard Milhous Nixon.Unbeschadet seiner ungewöhnlichen administrativen Fähigkeiten, seinem Mut zu weltpolitischer Imagination, seiner beeindruckenden Überzeugungskraft, seinem besessenen, ja kalten Führungsanspruch, der ihm die größte Mehrheit in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen einbrachte, hat Richard Nixon im Verlauf der Affäre indessen gezeigt, daß ihm - vor wie nach der Aufdeckung all der Machenschaften zum Erhalt dieser Präsidentschaft - charakterliche Besonderheiten eigen sind, die mit Würde und Auftrag seines hohen und bewunderten Amtes unvereinbar erscheinen. Dies mindert nicht die Erfolge und Errungenschaften seiner Regierungszeit. Sie machen sie nur unbedeutend und unglaubwürdig in ihrer historischen Perspektive.Wen n nicht Nachsicht, so hat dieser Präsident der USA doch Verständnis zu erwarten, die seine Handlungen oder seine Duldung von Handlungen erklärbar machen. Nach einem Gedanken Walter Lippmanns, des bedeutendsten und vielleicht einflußreichsten politischen Publizisten der amerikanischen Szene in diesem Jahrhundert wurde Richard Nixon zu einem Zeitpunkt in die mächtigste Position seines Landes gewählt, als dieses Land in seiner weltpolitischen Situation am schwächsten war.Schließlich war dies die Lage: Der Vietnamkrieg tobte in einer dramatischen Unentschiedenheit. Die Nation war in dem Für und Wider dieses blutigen und verlustreichen Engagements gespalten wie allenfalls nur zuvor in ihrem hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg. Die Rassenauseinandersetzung war durch die liberale, aber zweideutige Gesetzgebung der Kennedy- und Johnson-Administrationen keineswegs ausgestanden. Die Wirtschaft und die sie leitenden Kräfte waren in einem unkontrollierten Laissez-faire-Denken und einem raubbauartigen Ausnutzen ihrer enormen Freiheiten befangen. Der Kongreß, die erste Säule des Staatswesens, war in sich paralysiert durch erbitterte Fraktionskämpfe und damit unwirksame Mehrheitsverhältnisse. Die Verbündeten der USA waren in dem indochinesischen Dilemma ohne jeden Beistand, ja teilnahmslos, beanspruchten indessen den Schutz der Weltmacht zur Konsolidierung ihrer eigenen politischen Vorstellungen. Die Vereinigten Staaten selbst sahen sich zum erstenmal in diesem Jahrhundert sozialen und gesellschaftlichen Forderungen ihrer Bevölkerung gegenüber, die in den Regeln ihrer Konstitution nicht paraphiert waren. Die Weltmacht Amerika war am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß Richard Nixon diesen Zustand der USA erkannt hatte und danach zu handeln trachtete -und zwar zum Besten seiner Nation. Sein Begriff von sich selbst legte ihm dabei auf, sich die Präsidentschaft mit allen Mitteln zu erhalten.Er mußte und wollte den Vietnamkrieg zu Ende bringen, nach der ihm von seinen Vorgängern und von der eindeutigen Mehrheit des Volkes aufgezwungenen Formel eines »Friedens in Ehren«. Er mußte und wollte den tiefen moralischen Graben in der Nation überbrücken, wenn auch zunächst durch die Ausschaltung aller jener Kräfte, die Gesetz und Ordnung überkommener nationaler Wertvorstellungen mißachten zu dürfen meinten. Die Wirtschaft mußte auf einen Produktionsprozeß »nach Ende der Feindseligkeiten« ein-gepegelt werden, die die USA nach den Erfahrungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges noch stets in depressiven, wenn nicht chaotischen Disparitäten gesehen haben.Und weiter: Der Kongreß mußte zu nationaler Solidarität und Einordnung in die verfassungsmäßige Macht des Präsidenten veranlaßt werden, um die Nation in jenes ruhige Fahrwasser zu lenken, in dem nach der obwaltenden Ideologie des aufgeklärten Kapitalismus erst dann so viel Wohlfahrtsstaatsdenken Platz greifen dürfe, wie der amerikanische Urzustand der sogenannten freien Entfaltung aller Kräfte dies gerade noch zulassen könne. Die Verbündeten mußten - nach allen brüchig gewordenen Beteuerungen atlantischer Allianz - endlich zu Selbstverantwortung gebracht, das Bündnissystem selbst in ein tragfähiges Gebilde ausgeglichener Lasten umgewandelt werden. Die weltpolitischen Verpflichtungen der USA schließlich mußten an die eigene Leistungsfähigkeit angepaßt und damit eine Politik der Entspannung eingeleitet werden, die von der Konfrontation der Nachkriegszeit bei Aufrechterhaltung des militärischen Gleichgewidits zu allmählicher Kooperation der Weltmächte führen könnte.Werden diese Voraussetzungen der Amtszeit Richard Nixons grundsätzlich gebilligt, dann wird zumindest verständlich, daß es dem ganz persönlidien, ja eigenartigen Charakter des Präsidenten entsprach, diese Aufgaben und Forderungen mit den nur ihm eigenen Mitteln zu erfüllen.Richard Nixon hat sein eigenes Volk nicht darüber im unklaren gelassen, wie diese Mittel beschaffen sind. Sein bestes Zeugnis ist sein eigenes Buch »Meine sechs Krisen«, in dem er mit geradezu leichtfertiger Offenheit und Schonungslosigkeit den Zustand seines Charakters schildert.Dort wird die Verletzlichkeit und Dünnhäutigkeit, die Rücksichtslosigkeit und die Kontaktarmut seiner Persönlichkeit deutlich wie in keiner vergleichbaren Darstellung. Erkennbar wird die geradezu fanatische Lebensangst, nie wieder arm sein zu wollen. Deutlich wird zugleich die Energie, der Kampfesmut, die Schläue, die Unbeirrbarkeit und der absolute Mangel an Prinzipien, mit denen er sein Amt zu führen gedachte, wenn er es jemals innehaben sollte. Die Watergate-Affäre hat nichts anderes offenbart als genau diese Eigenschaften Richard Nixons. Er suchte sich die Mitarbeiter, die seine Auffassung von der Präsidentschaft und seine politischen Zielvorstellungen teilten. Er bewegte sich genau in dem Rahmen der Legalität, den er für sich als angemessen betrachtete. Er lebte und handelte nach genau dem Gutdünken, den Augenblicken, Umständen und Chancen, die ihm sein Rigorismus und sein Weltbild als richtungweisend vorschrieben, um die Vereinigten Staaten in das letzte Viertel dieses Jahrhunderts zu führen.Diese Unvereinbarkeit mit den zweihundertjährigen Traditionen der amerikanischen Demokratie, die selbst unter starken Präsidenten stets auf einen Ausgleich der legislativen und administrativen Kräfte ihres Staatswesens bedacht war, beleuchtet freilich nur die Krise u nd die Tragik, in der sich die USA mit Richard Nixon in der Mitte dieses Jahrzehnts befinden. Im Grunde ist sie systemimmanent. Die verfassungsmäßigen Organe der Vereinigten Staaten haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuld oder Unschuld Richard Nixons an den Vergehen gegen Gesetz und Sitte, Staat und Gesellschaft festzustellen, die durch die Watergate-Affäre aufgedeckt worden sind. Das Urteil ist ungewiß . . .Die Männer um Richard Nixon allerdings, die nicht nur seinen Aufstieg begleiteten, sondern die auch über eine Amtsperiode lang ihm so bedingungslos dienten, Männer unterschiedlichster Herkunft, Männer vielseitigster Begabungen und Einsichten, Männer mit ungewöhnlich starken und außerordentlich schwachen Charakteren, sie hat das Urteil bereits jetzt erreicht.Sie fielen in Achtung, Ansehen und Existenz in jenen Sud der amerikanischen Geschichte zurück, aus dem schon immer für Augenblicke die merkwürdigsten Persönlichkeiten an die Oberfläche kamen, um verhängnisvoll den Lebenslauf dieser großen Nation zu bestimmen. Amerika hat die Fähigkeit, sie schnell zu vergessen"New York, 10. Februar 1974 Dieter Gütt"Auszüge aus dem Buch, DE, [SC: 2.50], gewerbliches Angebot, 19 cm, 416 seiten, [GW: 600g], [PU: München, Zürich], Offene Rechnung, Internationaler Versand<
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Detailangaben zum Buch - Die Watergate- Affäre.
EAN (ISBN-13): 9783426003626
ISBN (ISBN-10): 3426003627
Gebundene Ausgabe
Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 1974
Herausgeber: Droemer Knaur
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Detailseite zuletzt geändert am 2024-04-13T17:49:05+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 3426003627
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3-426-00362-7, 978-3-426-00362-6
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Titel des Buches: die watergate affäre, watergate oder die arroganz der macht, watergate affre, bob otto, woodward bernstein, watergate aff, dieter gutt, carl otto, karl otto
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