1998, ISBN: 9783353011114
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Volk und Welt], Wien 1910, eine Partie Schach nimmt eine unvorhergesehene Wendung: ein kunstvolles gesellschaftliches Gemälde. Im Winter des Jahres 1910 st… Mehr…
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Carl Haffners Liebe zum Unentschieden (Schachroman) – mit eh. langer Widmung, signi - signiertes Exemplar
1998, ISBN: 9783353011114
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover], [PU: Volk und Welt], Glavinic, Thomas: Carl Haffners Liebe zum Unentschieden. Roman. Berlin: Volk und Welt 1998. 8°. 228 S. Original-Pappband, Original-Umschlag. Eigenhän… Mehr…
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ISBN: 9783353011114
[PU: Volk und Welt], DE, [SC: 2.20], wie neu, privates Angebot, 205x120 mm, 256, [GW: 270g], Banküberweisung, Klarna-Sofortüberweisung, Internationaler Versand, [CT: Sport und Hobby / Sch… Mehr…
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1998, ISBN: 9783353011114
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Volk und Welt], Wien 1910, eine Partie Schach nimmt eine unvorhergesehene Wendung: ein kunstvolles gesellschaftliches Gemälde. Im Winter des Jahres 1910 st… Mehr…
1998, ISBN: 9783353011114
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1998
ISBN: 9783353011114
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Carl Haffners Liebe zum Unentschieden (Schachroman) – mit eh. langer Widmung, signi - signiertes Exemplar
1998, ISBN: 9783353011114
Gebundene Ausgabe
[ED: Hardcover], [PU: Volk und Welt], Glavinic, Thomas: Carl Haffners Liebe zum Unentschieden. Roman. Berlin: Volk und Welt 1998. 8°. 228 S. Original-Pappband, Original-Umschlag. Eigenhän… Mehr…
ISBN: 9783353011114
[PU: Volk und Welt], DE, [SC: 2.20], wie neu, privates Angebot, 205x120 mm, 256, [GW: 270g], Banküberweisung, Klarna-Sofortüberweisung, Internationaler Versand, [CT: Sport und Hobby / Sch… Mehr…
Bibliographische Daten des bestpassenden Buches
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Lasker war 1910 immer noch auf der ganzen Höhe seiner Spielstärke: Er hatte noch im Jahr zuvor zusammen mit Rubinstein das starke St. Petersburger Turnier gewonnen. Schlechter andererseits war ohne jede Frage einer der stärksten Spieler seiner Zeit und würde im selben Jahr des Weltmeisterschaftkampfes noch das gut besetzte Hamburger Turnier gewinnen. Der Wettkampf zwischen Lasker und Schlechter war auf 10 Partien angesetzt; dem Weltmeister genügte damals wie heute ein Unentschieden im Gesamtergebnis, um seinen Titel behalten zu dürfen. Schlechter galt als überragender Verteidigungskünstler, der es seinem Gegner schwer machen würde, seinen Stil durchzusetzen. Und entsprechend war der Verlauf des Wettkampfes: Acht der zehn Partien endeten Remis; nur zwei Partei wurden entschieden. Schlechter gewann die fünfte, zugleich die letzte der in Wien gespielten Partien; Lasker die zehnte und letzte, in Berlin gespielte Partie des Wettkampfs und blieb so bei einem Endstand von 5 : 5 Weltmeister.
Es ist viel um diese letzte Partie des Wettkampfes gerätselt worden. Schlechter hatte eine bessere Position erreicht, die ohne jede Frage zum Remis, vielleicht sogar zu einem zweiten Sieg hätte reichen müssen. Aber ganz entgegen seiner sonstigen, sehr vorsichtigen Spielweise, beginnt Schlechter plötzlich riskant zu spielen und die Partie zu öffnen. Man muß Lasker zugestehen, daß er diese einzige Chance, die ihm Schlechter während des Wettkampfs geboten hat, augenblicklich genutzt hat, um die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden.
All dies ist der Stoff, aus dem Thomas Glavinic, selbst ein starker Schachspieler, seinen Roman gearbeitet hat. Er beschreibt die Umstände des Wettkampfes sehr detailliert und weitgehend historisch exakt und stellt dabei in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit seine Romanfigur Carl Haffner, die er mit den historischen Personen umgibt. Carl Haffner ist einerseits mit der Biographie Karl Schlechters ausgestattet, aber er ist andererseits eine erfundene Figur, die der Roman mit all ihren Gedanken, Ängstlichkeiten und Marotten erst erfindet, um sie jene Stelle des historischen Karl Schlechter vollständig ausfüllen zu lassen. Glavinic ist sich durchaus darüber im klaren, das er hier einen Drahtseilakt versucht, und es ist kein Wunder, daß die Schach-Fachpresse es nicht hat unterlassen können, die Erfindung der Figur Carl Haffner am historischen Gegenstück zu messen und das eine oder andere auszusetzen.
Das scheint mir recht unangemessen zu sein: Wenn ein Autor schon absichtlich in ein sonst bemüht exakt gezeichnetes historisches Bild eine erfundene Figur hineinstellt, so sollte man ihm dann schon das Zugeständnis machen, diese erfundene Figur mit den Wesenszügen, Charaktermerkmalen und -schwächen auszustatten, die der Autor für seine Geschichte benötigt. Der Roman ist schlicht keine Biographie und will keine sein.
Das Buch ist gut und lesbar geschrieben. Es konzentriert sich sehr auf die Empfindungen, Befürchtungen und Hoffnungen seines Titelhelden. Glavinic versteht es, auch dem nicht Schach spielenden Leser die Monomanie verständlich zu machen, die in nicht wenigen Fällen mit der absoluten Konzentration der großen Spieler auf ihr Spiel verbunden ist. Er zeigt die Vereinzelung seines Protagonisten, seine Hilflosigkeit im Alltag und den Wesenswandel, der mit ihm vorgeht, wenn er sich in sein Spiel vertieft. Er zeigt die Besessenheit Haffners, der schon als Jugendlicher Schule und Beruf vernachlässigt, einzig um seiner wirklichen Leidenschaft und seinem wahren Talent nachzugehen: dem Schachspiel. Er begleitet den Aufstieg des jungen Mannes zum größten Talent und zur Hoffnung der Wiener Schachschule, der deutschen Übermacht im Schach etwas entgegenstellen zu können. All dies erzählt Glavinic wie nebenbei, während im Zentrum des Romans jene Tage der zehn Weltmeisterschaftspartien stehen. Und Glavinic hat den nötigen Abstand zu der Sache, die er beschreibt: Mit Hilfe der Figur der jungen Journalistin Anna Feiertanz -- bei der ich neugierig wäre, ob es für sie ein historisches Vorbild im Umfeld Schlechters gegeben hat -- karikiert Glavinic das "äußerst bedeutende" Treiben der Schachmeister und ihres Anhangs. Sie behält den Blick von Außen auf das Geschehen und begleitet es hier und da mit ihren ironischen und spöttischen Kommentaren.
Auch Thomas Glavinic löst letztendlich das Rätsel um die zehnte Partie nicht, denn schließlich ist es bei ihm Carl Haffner, der diesen Wettkampf spielt und verliert. Aber Glavinic macht klar, welche Spannungen und Widersprüche dabei vielleicht im Spiel gewesen sein könnten. Ein gelungenes und gut lesbares psychologisches Gedankenexperiment, das nicht nur für Schachspieler von Interesse sein dürfte. --Marius Fränzel
Detailangaben zum Buch - Carl Haffners Liebe zum Unentschieden: Roman
EAN (ISBN-13): 9783353011114
ISBN (ISBN-10): 3353011110
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsjahr: 1998
Herausgeber: Volk und Welt
Buch in der Datenbank seit 2007-05-25T20:04:29+02:00 (Berlin)
Detailseite zuletzt geändert am 2024-04-03T01:42:07+02:00 (Berlin)
ISBN/EAN: 3353011110
ISBN - alternative Schreibweisen:
3-353-01111-0, 978-3-353-01111-4
Alternative Schreibweisen und verwandte Suchbegriffe:
Autor des Buches: thomas glavinic, carl may
Titel des Buches: haffner, liebe zum unentschieden, carl haffners liebe, carl abs, roman
Daten vom Verlag:
Autor/in: Thomas Glavinic
Titel: Carl Haffners Liebe zum Unentschieden - Roman
Verlag: Volk und Welt
256 Seiten
Gewicht: 0,270 kg
Sprache: Deutsch
15,30 € (DE)
15,80 € (AT)
27,40 CHF (CH)
Not available (reason unspecified)
BB; GB
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