1997, ISBN: 310062422X

Frankfurt am Main, S. Fischer, 223 S. Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Ein einmaliges historisches Dokument bildet die Grundlage dieses Berichts: d… Mehr…

Frankfurt am Main, S. Fischer, 223 S. Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Ein einmaliges historisches Dokument bildet die Grundlage dieses Berichts: das handschriftliche Protokoll des Ritualmordprozesses gegen die jüdische Gemeinde zu Trient im Jahre 1475. Im Mittelalter war die Vorstellung, daß Juden aus rituellen Gründen Christenkinder töteten, weit verbreitet. Immer wieder kam es zu solchen Blutbeschimpfungen, und häufig endeten die Prozesse mit der Verurteilung und Hinrichtung der beschuldigten Juden. R. Po-chia Hsia präsentiert mit Trient 1475 eine mustergültige historische Studie und zugleich die einfühlsame Erzählung einer Tragödie. Der Autor schildert das Leben der jüdischen Gemeinde vor der Katastrophe, die judenfeindliche Atmosphäre in der Region und schließlich den Prozeß selbst. Hsia beschreibt die Richter und deren religiöse Motivation und verdeutlicht die Widersprüchlichkeit der durch die Folter erpreßten Geständnisse. Er schildert die Angst und die Schmerzen der gefolterten Juden sowie ihre verzweifelten Versuche, sich und die Ihren zu retten. Doch der Ausgang des Prozesses war unabwendbar. Am Ende wurden alle Männer der jüdischen Gemeinde hingerichtet und die Frauen zur christlichen Taufe gezwungen. Die erzählerische Intensität und die profunde Sachkenntnis des Autors machen dieses Buch zu einer Besonderheit. Es hinterläßt Trauer, Wut und den bitteren Nachgeschmack authentischen historischen Wissens. ISBN 310062422XJudentum [Trient] 1997, [PU: S. Fischer, Frankfurt am Main]<