Die Magischen Gemmen: Zu Bildern Und Zauberformeln Auf Geschnittenen Steinen Der Antike Und Neuzeit (Studien Aus Dem Warburg-haus) - gebunden oder broschiert

Magische Gemmen, kleine »kraftgeladene« Edel- und Schmucksteine mit eingeschnittenen Bildern und Inschriften, dienten in der Antike als Amulette. Die Autorin nutzt als Basis für ihre umfassende Darstellung eine sammlungsübergreifende Auswahl von ca. 2.600 Stücken. Sie sind nach Motiven gruppiert und mit technischen Daten sowie Kurzbeschreibungen in einer Materialliste nach Motivgruppen zusammengestellt. Im umfangfreichen Abbildungsteil werden meist bislang unpublizierte Gemmen in Zeichnungen und Photographien vorgestellt oder sie zeigen die in früheren Publikationen nur in Gipsabdruck oder -abguß abgebildeten Stücke erstmals in Originalphotographien. Magische Gemmen, kleine kraftgeladene Edel- und Schmucksteine mit eingeschnittenen Bildern und Inschriften, dienten in der Antike als Amulette. Als Medaillon, Ringstein oder in Täschchen eingenäht wurden sie am Körper getragen und waren - ursprünglich wohl aus dem römischen Ägypten (Alexandria) stammend - besonders im 2. und 3. Jh.n.Chr. weit verbreitet, übten jedoch auch über Mittelalter und Renaissance bis heute ihre Faszination auf Betrachter, Sammler und Benutzer aus und standen als aussagekräftige Dokumente zu Glaube und Aberglaube ebenso auch im Interesse der Wissenschaft. Die Gemmen-Amulette korrespondieren inhaltlich mit den magischen Texten und Rezepten des antiken Amulett- und Zauberwesens (Magische Papyri) und sollten vorrangig in den Bereichen Jenseitsglaube, magisch-medizinische Heilmittel sowie Liebeszauber ihre Wirkung entfalten, die auf der Synthese von Farbe und Material, Bildmotiv und Zauberformel (Logos) sowie einem meist komplizierten "Weihevorgang" wie Zeichnen, Räuchern oder magischen Handlungen (Praxis) beruht. Die Autorin nutzt als Basis für ihre umfassende Darstellung eine sammlungsübergreifende Auswahl von ca. 2.600 Stücken. Sie sind nach Motiven gruppiert und mit technischen Daten sowie Kurzbeschreibung in einer "Materialliste nach Motivgruppen" zusammengestellt. Im umfangreichen Abbildungsteil geben zunächst acht Farbtafeln mit charakteristischen Beispielen einen adäquaten Eindruck über Farbe, Steinvarietäten, Größenverhältnisse und Gesamtwirkung der Amulette. Weitere 109 Tafeln stellen thematisch gruppierte, meist bislang unpublizierte Stücke in Zeichnungen und schwarz-weiß-Photographien vor oder zeigen in früheren Publikationen nur in Gipsabdruck oder -abguß abgebildete Gemmen erstmals in Originalphotographien. Ein Konkordanzen-Verzeichnis zu unpublizierten Stücken aus Museen und Privatsammlungen gibt Aufschluß über Standort und Inventarnummern der Gemmen, ebenso werden Verbleib und heutiger Standort der im grundlegenden Werk von C. Bonner, Magical Amulets (1950) behandelten und katalogisierten Stücke ersichtlich. Auf der Basis eines aufgrund zahlreicher Publikationen angewachsenen und mittels technischem Fortschritt zugänglich gemachten Materials sowie einer in den letzten Jahrzehnten auf "Mentalitätsgeschichte" ausgerichteten Geschichtsforschung ist mit dem Buch von Simone Michel die immer wieder geforderte interdisziplinär angelegte und umfassende Neubearbeitung dieser Gattung der Glyptik vorgelegt.